WG: Sachen mitbenutzen und Abnutzung?

vom 17.07.2011, 18:09 Uhr

Ich bin vor kurzen in eine WG gezogen. Was mich jetzt ein bisschen beschäftigt ist einfach, dass ich momentan sehr viele Sachen mit benutze, die eben nicht mir sind. Klar, das darf ich, aber abnutzen tun sie sich deswegen dann ja trotz allem doppelt. Bestes Beispiel ist die Bratpfanne gewesen. Aus irgendeinem Grund brennt mir immer was an und für eine Pfanne ist das ja bekanntlich nicht gerade schön.

Ich habe mir jetzt eine eigene gekauft - nicht um das alles prinzipiell zu trennen (so nach dem Motto: du darfst meines nicht nehmen und ich nicht deines), sondern um das was nicht mir ist nicht kaputt zu machen. Wenn es das eigene Zeug ist, was man kaputt macht ist das ja sehr wohl etwas anderes, als wenn man das von einem anderen Menschen zerstört.

Nun ist das aber auch bei anderen Dingen so, wie zum Beispiel die Mitbenutzung des Kühlschrankes, der Waschmaschine und momentan auch so etwas wie Töpfe, Besteck usw. Wie handhabt ihr das denn? Eine Art Mitnutzungsgebühr? Alles doppelt anschaffen? Wäre ja auch dumm, wenn man zwei Kühlschränke hat. Vom Verbrauch mal ganz abgesehen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wir haben es so gemacht, dass einfach alles zusammen benutzt wurde. Jeder hat etwas anderes in den Haushalt mit reingebracht und letztendlich hat dann jeder alles benutzt. Als wir dann auseinandergezogen sind hat jeder sein eigenes Zeug mitgenommen und bei Dingen die wir uns zusammen gekauft haben ( was bei teuren Investitionen häufig vorkam) haben wir uns dann irgendwie geeinigt. Es ist doch klar, dass sich Gegenstände abnutzen. Eine andere Sache ist es natürlich wenn alle Sachen der einen Person gehören und die andere nichts eigenes hat. In dem Fall würde ich es gut finden wenn du noch ein paar Sachen kaufst die im Haushalt fehlen die ihr dann aber auch beide benutzen könnt. Dann musst du kein schlechtes Gewissen haben wenn du etwas mit abnutzt.

Ps.: Kühlschrank und so hatten wir alles nur einmal.

» TeresaB » Beiträge: 144 » Talkpoints: 7,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meinst du Sachen, die dir nicht gehören? Oder was soll diese komische Formulierung heißen? Ich vermute mal, dass du meinst, dass deine Mitbewohnerin die Pfanne mit in die WG gebracht hat und sie ihr gehört. Ich denke, ihr müsst euch da einfach absprechen, aber wenn du was von ihr kaputt machst (Pfanne), weil du nicht aufgepasst hast, dann ist es ja ganz abgesehen von Mitnutzungsgebühr oder nicht so, dass du sie neu kaufen musst. Alles doppelt kaufen wäre eine Möglichkeit (gerade bei Küchensachen wie Pfanne, Besteck wo einer eventuell nicht so gründlich abspült) und das mit dem doppelten Strom beim Kühlschrank wäre ja kein Hindernis: Würdest du alleine wohnen würdest du auch einen eigenen Kühlschrank mit Strom versorgen müssen.

Ich kenne an sich unterschiedliche Modelle. In manchen WGs ist das so, dass man die Gegenstände gemeinsam anschafft und sie allen gemeinsam gehören (insbesondere dann, wenn die WG neu gegründet wird). Wenn dann ein "Neuer" kommt, muss der eine gewisse Summe Ablöse zahlen und dann gehören ihm praktisch die Gegenstände auch mit. Finde diese Regelung zwar etwas komisch und unpraktisch, aber als ich mir WGs angeguckt habe, wurde das in vielen so gehandhabt.

In meiner alten WG war es so, dass die Gegenstände (Waschmaschine, Kühlschrank etc) schon uralte Geräte waren und da keiner was zahlen musste oder eine Nutzungsgebühr zahlen. Wenn was kaputtgegangen wäre, hätte man zusammengelegt und was neues gekauft. Und bei den Küchensachen hat der eine mal das gekauft und der andere mal das. Dann gehört dem einen der Toaster und dem anderen der Wasserkocher und benutzt wird beides von beiden.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich weiß ja nun echt nicht, was an der Formulierung komisch sein soll. Teresa hat es scheinbar auch ganz gut verstanden. Und natürlich meine ich die Sachen, die mir nicht gehören. Mit den Dingen, die mir gehören kann ich ja machen, was ich will und dazu würde dann auch das kaputt machen zählen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hast du denn nicht auch etwas mit in die WG eingebracht? Du wirst doch sicherlich auch verschiedene Gegenstände zum Haushalt dazu gesteuert haben. Ansonsten denke ich, dass du mal mit deinen Mitbewohner abklären solltest, wie es mit der Benutzung der Sachen von den anderen aussieht. Vielleicht kannst du dafür auch etwas anderes für alle zur Verfügung stellen oder du steuerst eben etwas dazu, wenn eine Neuanschaffung gemacht werden muss.

Wenn die Waschmaschine dann mal kaputt geht, kannst du dich ja an den Reparaturkosten oder den Kosten für eine neue beteiligen. Dennoch würde ich das Thema einfach mal ansprechen, wenn alle Mitbewohner mal zusammen sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Ich weiß ja nun echt nicht, was an der Formulierung komisch sein soll. Teresa hat es scheinbar auch ganz gut verstanden. Und natürlich meine ich die Sachen, die mir nicht gehören. Mit den Dingen, die mir gehören kann ich ja machen, was ich will und dazu würde dann auch das kaputt machen zählen.

Naja, "Die Sachen sind mir" ist nun wirklich eine komische Formulierung. Das ist sicherlich kein richtiges Deutsch. Das klingt eher, als wären sie so wie du, was bei einer Bratpfanne wirklich merkwürdig wäre. Wenn du sagst "Die Sachen sind Hunde" willst du doch auch nicht sagen, dass sie den Hunden gehören. Normalerweise sagt man ja das Verb "gehören", was da eindeutig besser passt und auch mehr Sinn macht. Ansonsten kenne ich noch die Formulierung "Die Sachen sind meine", also für mich hört sich das an, als hättest du etwas Deutsch-Nachhilfebedarf.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Nun ja, ich selbst wohne zwar nicht in einer Wohngemeinschaft, aber ich habe recht viele Freunde aus meiner alten Schulzeit, die jetzt zum studieren in verschiedene Wohngemeinschaften, zum Teil sogar zusammen, gezogen sind. Hier geht es eigentlich ganz genauso zu, wie in deiner Wohngemeinschaft eigentlich auch. Das große Geld von meinen Freunden verdient bisher noch niemand und viele sind auch in Wohngemeinschaften gezogen, die schon länger existierten.

Dort ist es eben auch so, dass viele aus finanziellen Gründen eben nicht alles mit in die Wohngemeinschaften gebracht haben, was man eigentlich braucht, wie eben Besteck, oder gar eine eigene Waschmaschine, so etwas war dann halt einfach schon durch die anderen aus den Wohngemeinschaften vorhanden und diese dürfen dies selbstverständlich ebenfalls mitbenutzen. Es ist ja auch eigentlich nicht gerade so, dass man "Omas Erbstücke" mit in eine Wohngemeinschaft nimmt, weil dort eben immer ein gewisses "Kommen und Gehen" herrscht und auch andere die Dinge mitbenutzen - Im Extremfall auch ungefragt und ohne Erlaubnis. Wenn also doch mal etwas kaputt gehen sollte, dann ist es eben so, dann kann man doch auch nichts mehr ändern. Man fegt die Scherben zusammen, etc. und besorgt einfach einen neuen Gegenstand oder entschädigt die Person eben in Höhe des Betrages des Gegenstandes und entschuldigt sich in aller Höflichkeit dafür, es war ja eben keine Absicht.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@winny
Also ich würde mich da meiner Vorrednerin anschließen, deine Formulierung kann grammatikalisch nicht richtig sein, denn einen Ausdruck wie ''Die Sachen sind mir'' gibt es im Deutschen nicht. Ich habe beim ersten mal gedacht, du hast einfach das ''von'' vergessen, also ''Die Sachen sind von mir'' aber du hast es ja dann nochmals so geschrieben. Ich verstehe zwar, was gemeint ist, aber einen solchen Ausdruck gibt es nicht, da bin ich mir relativ sicher.

Ich wohne nun in keiner WG, aber ich habe vorletzte Ferien mal für die ganzen sechs Wochen mit zwei Freundinnen in einer Wohnung in Leipzig gewohnt, weil wir da Konzerte hatten und mein Onkel uns die Wohnung zur Verfügung gestellt hat. Damals war es so, dass einfach alle das mitgebracht haben, was sie wollten, wenn nun eine gesagt hat, Leute, ich bringe zwei Töpfe und eine Pfanne mit, dann haben die anderen das schon mal nicht gemacht. Wenn einer dann meinte ich bringe noch ein Bügeleisen mit und der andere ein bisschen Reinigungszeugs, dann war das abgehackt, so dass wir in dieser Hinsicht alle bei den anderen mitbenutzt haben.

Ich denke wenn eine von uns die Sachen einer anderen kaputt gemacht hätte, dann würden wir das einfach ersetzen und gut ist. Da gäbe es kein großes hin und her. Und hätten wir dort länger gewohnt und einer der Nutzgegenstände wäre kaputt gegangen, dann bin ich sicher, dass einfach ein anderer sich wieder finden würde, der das Bügeleisen oder die Pfanne diesmal kauft und gut ist. Beim nächsten mal ist dann halt der dritte dran. Bei uns wäre das kein Problem geworden, sicher nicht, aber das kommt eben auch auf die Leute an, es gibt ja durchaus welche, die Alarm schlagen, wenn in ihrer Pfanne mal ein Kratzer ist oder die einen als Außenseiter betiteln, nur weil man sich eine eigene kauft.

Aber geteilt werden muss schon, denn es ist wohl in einer durchschnittlichen WG kaum genug Platz dass jeder sein eigenes Zeugs da hat und wenn doch, dann kann man sich für das Geld auch gleich eine eigene Wohnung nehmen. Ich denke man muss es daher auch einfach tolerieren, wenn die anderen einen Gegenstand der einem selbst gehört abnutzen und er daher schneller kaputt geht, solange sie dann auch bereit sind ihren Teil dazuzugeben und sich um einen Ersatz zu kümmern.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Als ich vor vielen Jahren in einer WG gewohnt habe, war es dort so, dass tatsächlich alles nur einmal und für alle zur Mitbenutzung angeschafft worden war. Jeder nutzte also alles, nur die eigenen Zimmer waren davon natürlich ausgenommen. Aber in den Gemeinschaftsräumen gehörte alles gleichermaßen den WG-Mitbewohnern und wurde auch von allen mehr oder weniger gleichermaßen abgenutzt.

Wenn dann etwas kaputt ging, wurde es neu angeschafft und dafür haben alle zu gleichen Teilen zusammengelegt. Wurde eine neue Pfanne oder ein Topf oder irgendetwas dieser Art benötigt, so konnte es auch schon mal vorkommen, dass kurz unter allen besprochen wurde, in welchem preislichen Rahmen sich die Neuanschaffung bewegen sollte und dass dann einer losgezogen ist, um das benötigte Teil zu kaufen. Er hat das Geld dann vorgestreckt und die Anteile der anderen Mitbewohner überreicht bekommen, sodass tatsächlich jeder an dem neuen Gerät mitgezahlt hat.

Eine ganz optimale und auf den Cent genaue Rechnung ist das natürlich nicht, denn wenn ich gerade eben noch verschiedene Dinge mitbezahlt habe und dann nach wenigen Wochen wieder aus der WG ausziehe, habe ich ja vermutlich tatsächlich zu viel bezahlt und muss mir all das, was nicht mir gehört, für meinen eigenen Haushalt dann im Fall des Auszugs aus der WG noch einmal anschaffen. Dennoch fand ich diese Lösung ganz gut, weil sie eben unproblematisch zu handhaben war und die finanziellen Investitionen sich auch wirklichen in absoluten Grenzen gehalten haben.

Dass Du Dir nun eine eigene Pfanne gekauft hast, weil Du die vorhandene nicht dauernd beschädigen willst, kann ich gut verstehen und ich finde diesen Zug von Dir auch ganz anständig. Ich denke, als Mitbewohner kann es relativ schnell lästig werden, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der ein- und dasselbe Teil immer wieder so strapaziert, dass ein Ende der Lebensdauer dieses Gerätes in greifbare Nähe rückt. Wenn der Mitbewohner dann absehen kann, dass ihm wegen unsachgemäßer Nutzung der betreffenden Gegenstände durch den anderen einmalig oder sogar regelmäßig Kosten verursacht werden, kann dies sicherlich zu einem ernsten Streitpunkt führen, und damit gehst Du mit der Anschaffung einer eigenen Pfanne natürlich gut aus dem Weg.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich wohne nun auch nicht in einer WG, aber das Dinge abgenutzt werden, wenn sie allen Bewohnern zur Verfügung stehen, ist ja ganz normal. Missgeschicke wie mal etwas anbrennen lassen oder dass mal ein Stück Geschirr kaputt geht, ist ebenfalls völlig normal. Ich würde in so einem Fall dann das entsprechende Geschirrteil ersetzen und auch eine neue Pfanne oder Topf kaufen, wenn sich das gute Stück nicht mehr retten lässt. Rücksichtsvoll geht man ja sowieso mit dem Eigentum anderer um und ich denke, dass es selten WGs gibt, in denen wirklich alles akkurat getrennt ist.

Sind nun Dinge nicht vorhanden, wie bei einer WG-Gründung und man müsste sich nun darum kümmern, würde ich es auch so eher handhaben, dass man dann eben eine Wohnung mit vorhandener Küche sucht und man dann eben entweder zusammen schmeißt, um Kochutensilien zu kaufen oder dass jeder etwas kauft. Letzteres ist vorteilhafter, wenn die WG sich irgendwann auflöst oder einer der Mitbewohner auszieht.

Ich bin nun nicht so eigen und würde darauf bestehen, dass etwas Defektes von mir sofort ersetzt wird und auch, wenn jemand etwas in meiner Pfanne anbrennen lassen würde und man bekommt es wieder heraus, würde ich es nicht so eng sehen. Am besten redest Du da einmal mit Deiner Mitbewohnerin darüber, wie Ihr in solchen Fällen vorgehen wollt und räumt somit schon einige Fragen mal aus. Deine Mitbewohnerin wirkt sehr unkompliziert und ich denke, dass Ihr einiges in einem Gespräch klären könnt.

Bei größeren Gerätschaften würde ich nun nicht alles doppelt anschaffen, aber sollte es mal zu einem defekten Kühlschrank oder dergleichen kommen, legt man am besten zusammen und wenn dann jemand auszieht, kann man eine Art Ablöse zahlen. Ist eine Reparatur ausreichend, sollte man sich die Kosten teilen und beim Auszug dann auch diesbezüglich keine Ansprüche stellen. Kaputt geht immer mal etwas und ist auch kein Beinbruch.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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