McDonalds : Small-Menü billiger als Einzelburger?
Zurzeit läuft ja noch Mein Burger bei McDonalds, und da wir letztens an einer McDonalds-Filiale vorbeigekommen sind, habe ich mal kurz herein geschaut, um zu sehen, was denn im Moment für den "Tanja Grilled Chicken Barbecue" für ein Preis verlangt wird. Mal abgesehen davon, dass ich den Burger viel zu teuer in der Relation zu den anderen bisherigen Burgern bei der aktuellen Aktion finde, musste ich noch etwas Anderes feststellen. Denn überall, egal ob bei den Klassikern oder bei den Mein Burgern, war das Small-Menü billiger als der Einzelburger.
Erst dachte ich an eine Verwechslung, aber warum hat man dann auf allen Plakaten, die dort im McDonalds hängen, die Preise anscheinend vertauscht? Die Mitarbeiter hatten anscheinend auch keinen Wind davon bekommen, denn normalerweise bemerken das die Kunden doch recht schnell und sprechen es an der Kasse an, oder? Dadurch hat man die Kunden schon ein wenig verwirrt, es wäre ja wohl keine so große Arbeit gewesen, die Preise einfach wieder umzudrehen, oder?
Das ist mir auch schon aufgefallen. Meistens kosten die Einzelburger ja knappe 4€. Das ist natürlich total übertrieben! Ich kann mir gut vorstellen, dass Mc Donalds seine Kunden eben an dieses Menü ran führen möchten. Und wenn man sich dann für ein solches Small Menü entscheidet, sieht man ja auf der Tafel, dass ein großes Menü mit einem kleinen Preisaufschlag sich mehr lohnen würde. Denn dort hast du dann Pommes und Getränke in groß. Nur so glaube ich, macht Mc Donalds sein Geld.
Ich war nun schon länger nicht mehr bei einem McDonalds und von daher kann ich diese Beobachtungen nicht bestätigen. Ich denke aber mal, dass es McDonalds eher damit gedient ist, wenn sie eben zwei billige Beilagen zu dem Menü dazu packen, als wenn man nun nur einen einzelnen Burger isst. Die Pommes und das Wasser mit Sirup kosten im Einkauf ja auch nicht wirklich viel und zusammen ist die Gewinnspanne einfach größer. Wenn man nun keine Pommes dazu haben möchte und man ein Getränk dabei hat, kommt man nun trotzdem günstiger weg, wenn man eben den Einzelburger bevorzugt. Da spart man ja schon knappe zwei Euro - je nach Ausführung gegenüber des Mensü, wenn ich die richtigen Preise im Kopf habe.
Der Preisunterschied zwischen einem Menü im Gesamtpreis und einem einzelnen, großen Burger ist relativ klein. Da denkt der Kunde ja durchaus, dass es Sinn macht, alles zusammen zu kaufen und die Rechnung geht durchaus auf. Es sei denn, nun geht jeder Kunde zu McDonalds und bestellt eben nur den einzelnen Burger und dann ist gut. Nur werden die wenigsten Kunden dies auch übernehmen, weil ja das Menü sichtbar "wertvoller" ist als wenn man nun eben nur den Einzelburger bevorzugt. Bei McDonalds wurde das sichtbar genauso kalkuliert.
Ich war aber eher der Meinung, dass es einfach ein Versehen von McDonalds geworden ist. Ich war nämlich kurz darauf auch noch in einer anderen Filiale von McDonalds und da war dann wieder alles beim Alten. Die Spanne zwischen Einzelburger und Menü liegt ungefähr bei 2 Euro beim kleinen Menü und bei knapp 3 Euro beim normalen, also großen Menü.
Da dieser Unterschied meiner Meinung nach schon ersichtlich ist, schließlich ist es bei dem einen oder anderen Burger fast das Doppelte, kann ich mir kaum denken, dass McDonalds auf diese Art und Weise hinter´s Licht führen möchte. Dass sie es aber auch so schon oft und reichlich mit ihren verschiedenen Aktionen tun, das ist aber sicherlich richtig.
Ich war auch lang nicht mehr bei McDonalds und für mich sind die Burger sowieso leider nicht interessant, weil ich kein Fleisch esse. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass das kein Versehen ist. Vor allem natürlich dann nicht, wenn es in allen Filialen so ist. Vielleicht versucht man erst einmal, die Burger so loszuwerden und zwar für einen üblen Preis (bei 4€ finde ich das schon sehr heftig).
Sollte das aber nicht klappen, hat man immerhin noch die Sicherheit, dass jemand eventuell dann das Menü nimmt, mit Sachen, die er sonst kennt, wie eben den Pommes. So bekommt man die Burger wenigstens los, wenn sie nicht gut anlaufen. So könnte ich mir das zumindest sehr gut vorstellen. Die Burger sind ja doch gerade sehr speziell und da braucht man schon ein bisschen was an Sicherheit.
Ehrlich gesagt kann ich deine Beobachtungen nicht so ganz nachvollziehen und wird vermutlich wirklich nur ein Versehen gewesen sein. Letztlich schauen leider viele Kunden erst gar nicht auf den Preis und zahlen einfach das, was ihnen gesagt wird. Wenn es wirklich ein Versehen gewesen ist, dann dürfte der Preis aber doch wenigstens in der Kasse richtig eingespeichert gewesen sein. Die Schautafeln mit den Preisen sind ja, genau wie im Supermarkt im Prinzip auch, nur ein Angebot an den Kunden, dass man dieses Produkt zu diesem Preis erstehen kann. Erst mit dem Bezahlen der Ware kommt dann der Kaufvertrag mit dem dann aktuellen Preis zustande, soweit ich das weiß.
Vielleicht ist die Verwechslung den Kunden aber auch einfach nicht aufgefallen, da sie sowieso alle das normale, also große Menü gewählt haben, und keinen einzelnen Burger aus der Aktion. Dann kommt noch dazu, dass viele Leute sich eventuell auch nicht trauen, etwas zu den Preisen zu sagen, und das einfach so hinnehmen. Zu diesen Leuten würde ich nun nicht gehören. Aber manchmal reagieren die Verantwortlichen oder die Mitarbeiter dann auch nicht gerade freundlich. Das habe ich gerade wieder in einem Parkhaus erlebt, aber das ist eine andere Geschichte.
Mc Donalds versucht ja auf Krampf immer ein Menü anzubieten und dem Kunden ein solches zu verkaufen. Bestellt man z.B. ein Menü und dann noch einen Klassiker einzeln, wird gleich gefragt, ob das denn auch als Menü gebucht werden soll. Manchmal wird auch nicht gefragt, sondern es einfach gemacht. Das habe ich auch schon erlebt. Darüber hinaus hat Mc Donalds und mittlerweile auch Burger King einen kleinen Trick angewandt bei der Benennung der Menüs: früher musste man das heute normale Menü extra mit der Bezeichnung "big" oder so ähnlich bestellen. Heute ist das große Menü der Standard und man muss explizit erwähnen, wenn man das nicht haben möchte, sondern das kleine Menü. Das geschieht dann mit dem Wort "small". Ein ganz unscheinbarer, aber sich in der Einnahmen- und Gewinnstatistik sicherlich positiv niederschlagender Marketing-Trick!
Ich denke, dass Mc Donalds mit einer größeren Abnahmemenge von Sirup für die Getränke und von Pommes Frites einfach noch bessere Konditionen bei den Lieferanten aushandeln kann und man deshalb, aufgrund der dann vorhandenen größeren Gewinnspanne, versucht, die Menüs an den Mann zu bringen. Dass eine Preissenkung durch den Lieferanten mal an den Endkunden weitergegeben wird, bleibt ja leider in allen Bereichen immer nur ein Wunschdenken. Zudem meine ich in Erinnerung zu haben, dass bei einem der Fastfoodanbieter irgendwann mal im Kleingedruckten stand, dass die Preisreduktion im Menü auf das Getränk angerechnet wird. Die Kassenbons bei den Menüs sind ja meist auch dementsprechend aufgebaut.
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