Werbeanrufe ohne bestehenden Kontakt nicht zulässig!
Für alle die es noch nicht Wissen, Werbeanrufe ohne bestehenden Geschäftskontakt sind offiziell seit 2004 verboten, trotzdem scheint sich das in der Praxis weder bei Verbrauchern noch bei den "Werbetreibenden" herumgesprochen zu haben.
Genau ist dies im Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt, demnach stellt eine Werbung über Telefonanrufe - ohne die entsprechende Einwilligung des Betroffenen - gegenüber Verbrauchern eine unzumutbare Belästigung dar. Vorraussetzung (die aber meist durch den Zweck des Anrufs bereits erfüllt ist)dafür ist: Wenn der Telefonanruf eine Wettbewerbshandlung ist, also mit dem Ziel verfolgt wird, zugunsten des eigenen oder eines fremden Unternehmens den Absatz oder den Bezug von Waren oder die Erbringung oder den Bezug von Dienstleistungen, einschließlich unbeweglicher Sachen, Rechte und Verpflichtungen, zu fördern (§ 7 Abs. 1 und 2 Nr. 2, 1. Alt. in Verbindung mit § 3 und § 2 Abs. 1 Nr. 1 UWG).
Das dies jedoch durchaus amüsant UND informativ sein kann, belegt die Website nicht-anrufen.de. Außer mitgeschnittenen Telefongesprächen bekommt man da auch noch weitere Hilfestellungen, wie und mit welchen Mitteln (Spontanalzheimer, sowie Schizophrenie, meine Taktik) man sich dagegen wehren kann, oder das ganze auch mal geniessen kann.nicht-anrufen
Firmen kommen oft zu der Einwilligung der Kunden durch Gewinnspiele. Die Leute füllen das Formular aus und willing auch ein die Daten zu verwenden. Dann ist es auch der Firma erlaubt, Anrufe zu tätigen, so lange bis der Kunde nein sagt.
Also wenn ihr so einen Anruf bekommt, gleich sagen, dass ihr von der Liste gestrichen werdet, wenn sie wieder anrufen habt ihr dann das Recht zu klagen. Meist ist das aber sehr schwierig, da es oft auch Firmen sind die man nicht kennt.. usw.
Also generell besser aufpassen, wenn man etwas ausfüllt. Einfach mal das Kleingedruckte lesen. Wenn steht, dass die Daten weitergegeben werden, dann würde ich das nicht ausfüllen...
Also aufpassen!
Ich frage mich, was ein Otto-Normalverbraucher damit anfangen. Natürlich kann man jedes mal, wenn man einen Anruf bekommt dem Call-Centermitarbeiter die Rechtslage erklären und androhen, dass man rechtliche Schritte unternimmt, aber beim nächsten Anruf würde man dasselbe machen müssen.
In der Regel sagen die Anrufer nicht mal, woher genau sie die Daten bekommen haben.
Ich denke nicht, dass die Callcenter wirklich fürchten, dass Verbraucher wegen jedem Anruf etwas unternehmen werden. Daher ist die Wirkung dieses Gesetzes sagen wir begrenzt.
Zumal man ja auch nur den Callcentermenschen erreicht, wenn man sich beschweren will. Und ich bezweifle, dass die auf ihrem Bildschirm irgendwo ein 'Will nicht mehr angerufen werden' stehen haben, was sie anklicken können.
Ich selber hab mal in einem Callcenter für Markt- und Meinungsforschung bei einem der großen, bekannten Institute gejobbt. Und das war wie gesagt nur Markt- und Meinungsforschung, da wurde niemandem irgendwas verkauft oder so. Und der Job war sooo ätzend. Man wurde ständig angemacht von den Leuten, die man anrief, weil die meinten, man solle ihnen ja nur was verkaufen, oder man solle gefälligst nicht um diese Uhrzeit anrufen oder oder oder, und das meist in einem derart unfreundlichen Ton... wenn nicht gleich aufgelegt wurde. Und wir hatten keine Auswahlmöglichkeit auf dem Schirm, wo wir hätten anklicken können, dass derjenige nicht mehr angerufen werden will.
Insofern hab ich jedes Mal, wenn ich angerufen werd, auch wenns diese 'wollen Sie nicht ein Abo von sowieso' Sachen sind, Respekt vor den Leuten (was man ja ohnehin haben sollte!) und sage dann freundlich, dass ich kein Interesse habe, wünsch noch nen schönen Abend und gut ist's.
Dann wundert es mich, dass diese Wirtschaftsbranche boomt, wenn es so viel Unfreundlichkeit und negative Reaktionen entgegen kommen, wie du erzählst.
Wie hoch ist denn die Erfolgsquote bei solchen Anrufen? Ich meine, wer schließt noch irgenswelche Geschäfte auf diese Weise? Ich würde nicht mal eine Umfrage telefonisch machen, wenn ich davon nichts habe. Es gibt doch so viele Marktforschungsinstitute, die bezahlte Umfragen anbieten.
Tururu hat geschrieben:Dann wundert es mich, dass diese Wirtschaftsbranche boomt, wenn es so viel Unfreundlichkeit und negative Reaktionen entgegen kommen, wie du erzählst.
Naja, der Boom bei Telefonumfragen ist sicherlich auch schon vorbei. Und das mit Sicherheit auch, weil die Leute halt so misstrauisch geworden sind.
Wie hoch ist denn die Erfolgsquote bei solchen Anrufen? Ich meine, wer schließt noch irgenswelche Geschäfte auf diese Weise?
Bezogen auf Telefonumfragen... da schließt man ja ohnehin keine Geschäft ab. Wie hoch die Erfolgsquoten bei so Verkaufsanrufen sind, weiß ich nicht. Offenbar aber noch hoch genug, sonst würde man ja nicht mehr angerufen werden.
Bei den Umfragen dagegen ist es sehr themenabhängig. Wenn man aber was Schlechtes erwischt, und das kann man sich ja nicht aussuchen, dann ist einer von 20 bereit, zu antworten.
Ich würde nicht mal eine Umfrage telefonisch machen, wenn ich davon nichts habe. Es gibt doch so viele Marktforschungsinstitute, die bezahlte Umfragen anbieten.
Jaja, aber die laufen dann in der Regel nicht telefonisch. Die Auftraggeber wollen für ihre Untersuchungen ja auch nur so wenig wie möglich ausgeben, d.h. sie wollen vermutlich nicht Interviewer und Interviewten bezahlen. Zumal die Bezahlung der Interviewten ja auch die Ergebnisse der Umfragen verfälschen (können).
Das ist ein reines Forschungsgebiet für sich. Und Telefonumfragen haben noch immer einige Vorteile (methodisch gesehen), die Internetumfragen beispielsweise nicht haben. Aber da sind die Unternehmen halt darauf angewiesen, dass auch mal jemand antwortet, der nichts dafür bekommt.
pitti hat geschrieben:[Zumal die Bezahlung der Interviewten ja auch die Ergebnisse der Umfragen verfälschen (können).
Das ist ein reines Forschungsgebiet für sich. Und Telefonumfragen haben noch immer einige Vorteile (methodisch gesehen), die Internetumfragen beispielsweise nicht haben. Aber da sind die Unternehmen halt darauf angewiesen, dass auch mal jemand antwortet, der nichts dafür bekommt.
Sehe nicht, welche Vorteile es hat. Wer Fakeangaben machen will, kann am Telefon genauso Geschichten erzählen, wie er im Internet z.B. einfach so irgendwas einklickt ohne die Fragen durchzulesen. Zudem wäre eine längere Umfrage am Telefon kaum möglich - der Befragte wird müde und sagt "Tschüss, lassen sie mich in Ruhe" bevor die Hälfte der Fragen gestellt ist.
Es sei denn natürlich es sind einsame Omis, die ehe nichts zu tun haben und sind froh überhaupt mit jemandem ein Pläuschchen zu halten.
Tururu hat geschrieben:pitti hat geschrieben:[Zumal die Bezahlung der Interviewten ja auch die Ergebnisse der Umfragen verfälschen (können).
Das ist ein reines Forschungsgebiet für sich. Und Telefonumfragen haben noch immer einige Vorteile (methodisch gesehen), die Internetumfragen beispielsweise nicht haben. Aber da sind die Unternehmen halt darauf angewiesen, dass auch mal jemand antwortet, der nichts dafür bekommt.
Sehe nicht, welche Vorteile es hat. Wer Fakeangaben machen will, kann am Telefon genauso Geschichten erzählen, wie er im Internet z.B. einfach so irgendwas einklickt ohne die Fragen durchzulesen. Zudem wäre eine längere Umfrage am Telefon kaum möglich - der Befragte wird müde und sagt "Tschüss, lassen sie mich in Ruhe" bevor die Hälfte der Fragen gestellt ist.
Es sei denn natürlich es sind einsame Omis, die ehe nichts zu tun haben und sind froh überhaupt mit jemandem ein Pläuschchen zu halten.
Belohnungen führen aber halt dazu, dass man sich eher durch Sachen klickt, ohne sie richtig gelesen zu haben. Kriegt man nichts dafür, dann hat man eine andere Motivation, an der Befragung teilzunehmen, zB dann, wenn man sich für das Thema interessiert.
Und damit Leute nicht nach der Hälfte des Fragebogens bei Telefonumfragen schlapp machen, gibt es (zumindest in der Theorie) auch Interviewerschulungen.
Neben der Auswirkung der Belohnungen, die es meist bei Internetumfragen oder -panels gibt, haben Telefonumfragen den Vorteil, dass man leichter kontrollieren kann, wer einem antwortet bzw dass einem wirklich der antwortet, den man erreichen will. Lässt man die Umfrage online ausfüllen, dann weiß man nicht, wo sich derjenige, der das ausfüllt, gerade befindet (ist er allein zu Hause oder sitzt er im Internetcafé? Das kann einen großen Unterschied ausmachen.) Und man weiß vor allem auch nicht, ob er wirklich derjenige ist, der er vorgibt zu sein, was natürlich ein großes Problem ist.
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