Auftragslage schlechter - jetzt schon woanders bewerben?
In unserer Firma läuft es momentan eher schleppend voran. Der Export ruht fast komplett und auch im Inland ist es eher ruhig. Allerdings liegt das nicht an der so genannten Sommer-Flaute, sondern daran, dass einer unserer Rohstofflieferanten eine Havarie hatte und nun bestimmte Rohstoffe nicht mehr liefern kann, jedenfalls für eine unbestimmte Zeit. Und genau einer dieser Rohstoffe geht in Produkte, die wir am meisten verkaufen, gerade im Export.
Damals, als die Finanzkrise kam, wurde ich auch gekündigt, außer mir noch ein anderer Kollege. Meine damalige Kollegin durfte bleiben, weil sie zwei Kinder hat. Allerdings fand ich das ungerecht, denn ihr Mann verdient außertariflich, so dass sie es eigentlich gar nicht nötig gehabt hätte, arbeiten zu gehen, aber gut. Jedenfalls war ich leider dann Diejenige, obwohl ich quasi alleine war, denn mein Freund und ich, wir sind ja nicht verheiratet. Und selbst wenn, soll er mich mit ernähren?!
Nun habe ich Angst, dass mir das Gleiche wieder passieren könnte. Meine Kollegin wird kaum gekündigt werden, da sie zum einen die Tochter des Chefs ist, zum anderen auch mit Geschäftsführerin. Von daher wäre ich dann wohl wieder die "Auserwählte", wenn nicht mehr genug Arbeit da ist. Meine Schwester meinte zwar, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass sie mich schon wieder kündigen, nachdem sie mich ja zurück geholt haben, aber ich weiß nicht so recht. Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Ich meine, ich muss ja auch sehen, wo ich bleibe, denn wenn ich erst gekündigt bin, ist es zu spät, ich möchte nicht mehr der Willkür der Beamten der Arbeitsagentur ausgeliefert sein! Aber aufhören möchte ich auch nicht, denn so gut, wie ich es in meiner jetzigen Firma habe, werde ich es woanders sicher nicht mehr haben.
Ich verstehe durchaus, dass Du nicht dem Arbeitsamt ausgeliefert sein willst und Angst um Deinen Job hast. Laut Sozialauswahl ist es leider so, dass zuerst Singles ohne Kinder gekündigt werden. Du hast zwar einen Freund, bist aber nicht verheiratet und hast (?) keine Kinder. Diese Menschen haben am ehesten Erfolg nach einer Kündigung einen neuen Job zu bekommen als Menschen mit Kinder. Außerdem wird dabei noch das Alter berücksichtigt. Ich würde an Deiner Stelle mal ein Gespräch mit Deinem Chef ein Gespräch suchen, wie es in Deiner Firma weiter geht. Dann kannst Du nämlich Bewerbungen schreiben, wenn es von Nöten ist.
Es wird bei Kündigungen nicht darauf geachtet, was der Partner verdient, selbst, wenn er in der gleichen Firma arbeitet. Das Argument finde ich wirklich unter aller Sau, entschuldige, und dass sie aufgrund von Kindern nun mal nicht gekündigt wird, steht im Sozialplan. So ungerecht es auch ist, es ist eben so, wie es ist und dass jemand, der verheiratet ist und Kinder hat, bevorzugt wird, neben der Betriebsangehörigkeit und sonstige Dinge ist nicht nur in Deiner Firma so.
Sicherlich kannst Du Dich nebenbei umschauen, wenn es nicht so gut läuft. Vielleicht findest Du ja ein Stellenangebot, was Deinen Anforderungen entspricht und die scheinen ja nicht gerade wenig zu sein. Du könntest ja durchaus Glück haben und schnell etwas anderes finden, zumal es sich immer recht gut macht, wenn man sich aus einer Arbeitsstelle heraus bewirbt. Als Grund, das weißt Du ja sicherlich selbst, solltest Du nicht angeben, dass die Firma bald keine Aufträge oder dergleichen hat, sondern, weil Du Dich beruflich verändern willst. Allerdings solltest Du da Deine Ansprüche auch etwas zurückschrauben.
Auch finde ich Jenna's Vorschlag gut, dass Du vielleicht mal das Gespräch mit Deinem Chef suchst und ihn von Deinen Ängsten und Befürchtungen unterrichtest. Sicherlich kein leichter Schritt, aber mit der jetzigen Situation halte ich das nicht für die schlechteste Lösung. Es kann ja sein, dass Du auch erst einmal weniger arbeiten musst, sollte sich nichts bessern. Vielleicht ist das noch eine andere Lösung, besser, als arbeitslos zu sein, ist das auf jeden Fall.
Es ist mehr als nachvollziehbar, dass dir gekündigt worden ist und deiner Kollegen nicht. Denn deine Kollegin hat nun mal Kinder, du hingegen bist weder verheiratet noch hast du Kinder und hast somit keinerlei Sozialpunkte. Auf dem Verdienst des Partners wird dabei keine Rücksicht genommen.
Ich würde dir raten, mal mit deinem Chef zu sprechen. Das ist vielleicht nicht einfach, aber an deiner Stelle würde ich direkt fragen, wie es mit der Firma weitergehen wird, da du Angst hast, wieder gekündigt zu werden. Ich denke, das wird jeder Chef nachvollziehen können, insbesondere, da dir ja in der Firma bereits schon mal gekündigt wurde. Wenn die Aussichten dann nicht allzu gut aussehen, würde ich mich nach einer neuen Stelle umsehen. Ist es jedoch wahrscheinlich, dass die Auftragslage wieder besser wird, würde ich von Bewerbungen absehen, da es dir ansonsten ja recht gut in der Firma gefällt.
Also wirklich Jaqui_77, Deine Argumentation ist ja ziemlich niedriges Niveau. Die Kollegin mit Kindern ist also besser dran, weil ihr Mann außer tariflich verdient, was heißt das denn genau? Das kann auch weniger sein als angenommen, zumal auch höhere Abgaben zu zahlen sind. Und dafür hat sie mit zwei Kindern auch mehr Ausgaben und ist schwerer vermittelbar, daher gibt es in größeren Unternehmen auch einen Sozialplan. Dass Du mit einem Partner in einer Lebensgemeinschaft lebst, soll wiederum nicht zählen? Würde es aber bei der Berechnung von Leistungen zur Grundsicherung (eher bekannt als Hartz IV) aber durchaus schon!
Ansonsten würde ich mir wohl am ehesten die Frage stellen, ob ich denn dauerhaft in Unsicherheit leben wolle - jedes Mal wenn die Auftragslage schwieriger wird, Angst um den Arbeitsplatz haben zu wollen, das wäre nicht mein Ding. In so einer Situation würde ich mich nach einer dauerhaft sicheren Stelle umsehen und mich dort bewerben.
So ganz verstehe ich deinen Beitrag nicht. Du hast gestern noch geschrieben, dass ihr so viel zu tun habt und aus dem Grunde nicht warten könnt, bis der Chef an den Telefonapparat kommt und ihr ihm sagen könnt, wer ihn zu sprechen wünscht. Vielleicht bekommt ihr die Rohstoffe bald von einem anderen Lieferanten vorübergehend geliefert. Ich denke, das sollte sich bald klären lassen, dafür wird dein Chef schon sorgen.
Zunächst einmal ist es völlig egal was der Partner verdient, eine Firma wird immer erst die jüngeren, ledigen Mitarbeiter kündigen die keine Kinder haben. Das ist völlig normal und wird eigentlich überall so gehandhabt. Dass du es als ungerecht empfindest ist klar, denn du hast ja den Nachteil daraus. Aber dennoch ist die Vorgehensweise richtig, denn eine Frau mit zwei Kindern hat mehr zu versorgen als jemand der ledig ist. Wohlgemerkt egal was der Mann verdient, denn die Firma sieht nur den Mitarbeiter und nicht den Partner dazu.
Ansonsten würde ich mir nun erstmal nicht so große Gedanken machen. Die Auftragslage mag vielleicht etwas schleppend sein, aber das muss ja nicht so bleiben. Wenn du dir unsicher bist, solltest du ein Gespräch mit deinem Chef führen und ihn fragen, ob du gefährdet bist. Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, sich jetzt umzusehen, ohne wirklich zu wissen wie die Firma da steht. Eine schleppende Auftragslage muss nicht heißen, dass die Firma schlecht da steht, zumindest dann nicht, wenn es nur vorübergehend ist.
Ich denke, wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich vermutlich auch erstmal ein Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen und ihm die Sachlage schildern und eben auch meine Ängste und Befürchtungen erwähnen, in der Hoffnung, dass er dann etwas Hilfreiches von sich gibt, das es Dir leichter macht, die Sicherheit Deines aktuellen Arbeitsplatzes einzuschätzen. Ich denke grundsätzlich auch, dass Dir nicht so schnell gekündigt wird, wenn man Dich nach der letzten Kündigung wegen der Finanzkrise wieder zurück ins Unternehmen geholt hat. Andererseits kann es tatsächlich aufgrund solcher Entwicklungen zu entsprechenden wirtschaftlichen Veränderungen in einem Unternehmen kommen, sodass man als Arbeitnehmer eben wirklich Pech hat und doch wieder gehen muss.
Einschätzen kann all das noch am ehesten Dein Arbeitgeber, also der Geschäftsführer. Wenn Du meinst, dass Dein Verhältnis zu ihm ein gutes, offenes und ehrliches ist, wird er sich in einem Gespräch mit Dir auch sicherlich entsprechend so äußern, dass Du einen Anhaltspunkt über die aktuelle Lage des Unternehmens bekommst, denn eine Einschätzung, vor allem in Bezug auf die Sicherheit Deines Arbeitsplatzes, wird Dein Chef sicherlich abgeben können. Nach dem Gespräch solltest Du genauer wissen, ob es sicherer für Dich wäre, wenn Du Dich nun parallel schon einmal nach der Möglichkeit umsiehst, einen neuen Job zu bekommen.
Auch denke ich, dass der Aspekt, den *steph* nannte, nicht ganz von der Hand zu weisen ist, denn auch ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Arbeitgeber Dir als eine Möglichkeit nennt, erst einmal in Teilzeit zu arbeiten, sofern die wirtschaftliche Lage des Unternehmens aufgrund der Havarie nun so angespannt und unsicher ist, dass es zu Engpässen beim Arbeitsaufkommen und somit einen Überschuss an Arbeitseinsatz der Mitarbeiter kommen könnte. Einen Betriebsrat, der Dich in dieser Hinsicht beraten könnte, habt Ihr in diesem Unternehmen wohl nicht? Sonst wäre dieser natürlich die erste Anlaufstelle für Fragestellungen dieser Art.
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