Mann fordert, Frau soll täglich kochen - gehts noch?!

vom 14.07.2011, 16:23 Uhr

Also manchmal frage ich mich ernsthaft, ob wir noch im Mittelalter leben! Eine Bekannte von mir und ihr Verlobter arbeiten beide Vollzeit. Sie ist zwar früher zu Hause, als er, aber das spielt ja erstmal keine Rolle, finde ich. Immerhin geht sie auch den ganzen Tag arbeiten und muss sich demnach nicht zwingend noch in die Küche stellen! Zumal sie sich selber auf der Arbeit hauptsächlich von Fertiggerichten ernährt, zumindest mittags.

Früher hat sie auch nie gekocht und ihr Freund hat sich dann entweder etwas von unterwegs mitgebracht oder eben was Schnelles eingekauft. Nun auf einmal fängt er an, Ansprüche zu stellen. Schließlich arbeitet er ja den ganzen Tag körperlich und will abends was Warmes. Das kann ich ja verstehen, aber ich finde es unverschämt, das einfach so zu fordern! Und nur, weil seine Partnerin früher zu Hause ist, heißt das ja noch lange nicht, dass sie jetzt jeden Feierabend noch in der Küche stehen muss, oder?

Sie ist genauso wie ich, kocht gerne mit Fix-Produkten. Aber da mosert der Herr dann auch rum, der könnte sich mit meinem Freund die Hände reichen! Er bezeichnet das als "Fertig-Fraß" und lehnt es schlichtweg ab. Ich meine, Fix-Produkte und Essen sind bekanntlich Geschmackssache, keine Frage, aber so ein Verhalten finde ich einfach nur frech und unmöglich! Erstens leben wir nicht mehr im Mittelalter, zweitens gehört eine Frau nicht in die Küche! Und ganz ehrlich, wenn ihm das nicht paßt, soll er sich doch einen Döner holen, ehrlich!

Wir machen es schon eine ganze Weile so, dass ich das Mittag nach der Arbeit von meiner Mutter hole, sie kocht eh jeden Tag. Und am Ende der Woche bezahle ich es ihr dann natürlich. So haben wir keinen Stress, mein Freund hat was Warmes und ich am nächsten Tag Mittag im Büro, denn Fertiggerichte aus der Asiette schmecken mir auch nicht. Ich habe nämlich nachmittags auch keine Lust mehr, zum Kochen, da kann ich meine Bekannte gut verstehen. Ich meine, wenn sie den ganzen Tag zu Hause wäre oder meinetwegen nur 4 Stunden am Tag arbeiten gehen würde, würde ich das alles noch verstehen, aber nicht so! Der Typ wäre für mich nicht tragbar! Wie seht Ihr das, findet Ihr nicht auch, dass das einfach nur unverschämt und respektlos gegenüber der Partnerin ist, eine solche Forderung zu stellen?!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde das total unverschämt und auch respektlos. Kann da leider auch nur dasselbe berichten. Männer respektieren glaube ich keine geistige Arbeit im Büro. Ich hatte deswegen auch schon Diskussionen mit meinem Freund. Er meint, ich wäre ja viel früher zuhause als er und müsste auch nicht so hart arbeiten. Ich sitze ja schließlich nur den ganzen Tag. Ich finde das so was von respektlos! Bei uns gab es diesen Streit wegen dem Haushalt.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das hört sich ja grausig an. Also ich finde das überhaupt nicht gut, dass manche Männer immer noch denken, dass die Frau den Haushalt zu führen hat. Wenn die Frau jetzt nur eine reine Hausfrau sein wollte, ist es wieder was anderes. Dann finde ich es normal, dass wenn der Mann Vollzeit arbeitet, und erst abends nach Hause kommt, die Frau den ganzen Haushalt führt. Klar, dass der Mann dann nicht noch Lust hat, was im Haus zu machen, wie kochen oder putzen. Das wäre auch viel zu viel verlangt.

Wenn aber beide Partner Vollzeit arbeiten, dann kann doch nicht der Mann erwarten, dass trotzdem die Frau die ganze Arbeit hat. Das ist ja schon unverschämt. Auch, wenn sie etwas früher zu Hause ist, hat sie sich ihren Feierabend genauso verdient, wie ihr Mann. Die Frau kann dann ja schon mal anfangen, zu kochen, oder vorab schon einkaufen gehen. Und wenn der Mann dann auch nach Hause kommt, kann oder muss er mit helfen. Zu zweit geht es doch auch viel schneller, und es macht mehr Spaß, wenn man zu zweit kocht.

Und wenn ich dann noch höre, dass der Mann auch noch über das Essen mäkelt, wenn es mal Fix Produkte gibt. Wenn ich als Frau, das schon alleine in die Hand nehme, und das Essen mache, dann habe ich doch nicht noch Lust, ein selbst zubereitetes 3 Gänge Menü zu zaubern. Auch ich als Frau habe doch dann Feierabend und möchte am liebsten irgendwas Schnelles zu essen kochen.

Also ich glaube, dass ich es gar nicht so weit kommen lassen würde. Wenn mein zukünftiger Mann von mir erwarten würde, dass ich das Essen alleine mache und dann auch noch Sonderwünsche hat, würde ich ihn glatt raus schmeißen. ich würde ihn vor die Wahl stellen: Mit kochen oder gehen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, das kenne ich auch. Als wir mal einen Streit hatten, weil ich so viel am PC sitze und ich ihn fragte, was ich denn bitte sonst nach der Arbeit machen soll, kam prompt die Antwort: "na saubermachen". Also ehrlich, da ist mir bald der Popes geplatzt! Auf solche Sprüche bin ich hochgradig allergisch! Normalerweise ist es bei uns so, dass wir uns die Hausarbeit teilen, da wir ja beide arbeiten gehen. Und ich habe auch nicht vor, daran etwas zu ändern!

Aber das mit der geistigen Arbeit kenne ich auch, manche Männer können es nicht verstehen, dass das auch sehr anstrengend sein kann und denken, wir würden uns nur den Allerwertesten breit sitzen und Kaffee trinken. Darüber ärgere ich mich auch immer sehr. Und mal davon abgesehen, ist die klassische Rollenverteilung ja glücklicherweise Vergangenheit!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin genau wie du der Meinung, dass die Forderungen halbwegs gerechtsfertigt wären, wenn deine Bekannte den ganzen Tag zu Hause ist oder wenn sie nur ein paar Stunden täglich arbeitet, zum Beispiel vier Stunden. Aber da sie auch Vollzeit arbeitet, ist sie nicht den ganzen Tag zu Hause und hat nicht mehr Zeit als er.

Darum bin ich der Meinung, dass sie sich mit dem Kochen zum Beispiel abwechseln könnten. Dann kocht jeder jeden zweiten Abend und der andere Eherpartner kann sich mal entspannen. So ist die Arbeit gerecht aufgeteilt und beide müssen kochen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Meine Mutter arbeitet den halben Tag, mein Vater den ganzen Tag. Er "erwartet" zwar ein warmes Essen, wenn er nach Hause kommt, revanchiert sich aber ausreichend. So kocht auch er für den nächsten Tag, hilft wirklich sehr viel im Haushalt mit und deshalb sieht meine Mutter auch keine Probleme darin, zu kochen, da sie von ihm wirklich viel Unterstützung bekommt. Wenn es so laufen würde, fände ich es ja in Ordnung, da ja beide, also Mann und Frau, etwa gleich viel den Haushalt schmeißen. Ich selber kann es auch nicht verstehen, warum man als Mann oftmals nicht grundsätzlich bereit ist, im Haushalt zu helfen oder wenigstens beim Kochen zu helfen.

So kann ich mir auch vorstellen, dass dann deine Bekannte noch viel eher kochen würde, wenn ihr Mann ihr seine Hilfe anbietet und sie zusammen etwas kochen, was ja sicher auch gut für die Beziehung ist, also ein schöner Nebeneffekt. Natürlich wird es sich im Fall deiner Freundin um einen besonders altmodisch denkendem Mann halten, da er ja noch sehr fest an diesem alten Rollenschema festhält, dass die Frau für den gesamten Haushalt + Essen verantwortlich ist. Dennoch sollte jedem Mann klar sein, dass Frauen eben nicht ausschließlich hinter dem Herd stehen, sondern heutzutage fast immer ebenfalls arbeiten gehen und es deshalb eine noch viel höhere Belastung ist, Haushalt und den Job schmeißen zu müssen. Deswegen sollte man als Mann eben auch seinen Teil zum Haushalt und Kochen beitragen, da sich das einfach gehört.

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» JokerFace » Beiträge: 285 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei uns ist es ganz klar, dass ich koche und den Haushalt mache, da ich eben nicht berufstätig bin. Allerdings finde ich es auch nicht gerade nett von dem Partner deiner Freundin, wie er äußert, dass er gerne abends etwas warmes zu essen haben möchte. Ich denke, dass alles weniger schlimm wäre, wenn er vernünftig mit seiner Freundin darüber gesprochen hätte.

Wenn beide Partner berufstätig sind, dann finde ich schon, dass sie sich die Arbeit im Haushalt aufteilen sollten. Wenn deine Freundin eher zu Hause ist, heißt es ja auch nicht, dass sie weniger gearbeitet hat als ihr Freund. Aber vielleicht können beide einen Kompromiss finden. Vielleicht das deine Freundin in der Woche kocht und er dann auch nicht über das Gericht meckert und er kocht dafür dann am Wochenende.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Erst einmal finde ich die "Forderung" nach Essen ohne Fix-Produkte nicht wirklich schlimm. Denn es ist nun mal ungesund dazu kann man einfache Gerichte auch wirklich gut und lecker in der gleichen Zeit ohne diese Hilfsmittelchen zubereiten. Das geht ebenfalls schnell und ist gesund. Dass Dein Freund und auch der Partner Deiner Freundin/ Bekannten nicht darauf stehen, liegt nicht nur am Geschmack. Das kann auch andere Gründe haben.

Dass aber nun der Freund darauf besteht, jeden Tag ein warmes Essen vorgesetzt zu bekommen, ist auch unverschämt. Aber kann es nicht sein, dass er es sich einfach nur wünscht, dass die Partnerin ohne Zusätze kocht und dass er sich freuen würde, immer etwas auf dem Tisch zu haben? Vor allem auch deshalb, weil er laut Deiner Schilderung erst kürzlich mit dieser Forderung herausgekommen ist.

Auch, wenn beide Partner in Vollzeit arbeiten, finde ich es schon daneben, sich so zu äußern. Manchmal ist man einfach nur müde, kaputt und ausgelaugt, hat keine Lust. Ein wenig kann man da Rücksicht nehmen und sich gegebenenfalls dann selbst mal etwas brutzeln oder kochen. Es gibt doch ausreichend Möglichkeiten, sich auch mit etwas selbstgekochtem Essen schnell etwas Gutes zu tun. Da sollte man eben schauen, ob es überhaupt möglich ist und wie bereit der andere Partner ist, so etwas zu leisten.

Bei uns läuft es ganz harmonisch ab. Ich arbeite durchaus weniger und habe dadurch auch mehr Zeit. Ich koche ganz gern und so gibt es bei mir auch relativ häufig von mir gekochtes Essen. Mein Freund hat eine Woche mit sechs Arbeitstagen im Schichtdienst und da ist es für mich selbstverständlich, dass ich wenigstens versuche, regelmäßig etwas auf den Tisch zu stellen, was gesund ist. Er ist da auch nicht sonderlich anspruchsvoll und auf Fix-Produkte verzichte ich bereits schon lang von mir aus - Ausnahmen gibt es mal, aber die kommen wirklich selten vor.

Ich würde es auch so handhaben, wenn ich nun eine Stelle mit mehr Stunden hätte oder habe es auch so gehandhabt, als ich wesentlich mehr unterwegs gewesen bin. Das liegt aber auch daran, dass ich sonstigen Fertiggerichten bis auf Pizza oder TK-Lasagne nicht so viel abgewinnen kann und es mir dann auch sehr schnell aus dem Halse heraushängt. Und so kann ich es gut verstehen, wenn jemand nicht so essen möchte. Aber dann sollte er wenigstens unterstützend wirken und beim Kochen helfen. Zu Zweit geht es schneller. Vielleicht ist das ja ein Kompromiss. Auch nur alle zwei Tage etwas zu kochen und sich davon ernähren könnte ein Kompromiss sein. Andere Paare, bei denen beide Teile in Vollzeit arbeiten, schaffen es ja auch.

Ich sehe mehr das Problem darin, dass der Freund Deiner Bekannten sie anders kennengelernt hat und nun anfängt, sie zu verändern wollen. Daher denke ich an Kompromisse, wie oben erwähnt. Man muss es ja nicht gleich aus dem Wind schlagen, aber schlecht ist es nicht, wenn man mal eine Zeit auf Fertiggerichte und so weiter verzichtet und wenn man eben ausreichend kocht, oder aber zusammen kocht. Es muss auch nichts aufwendiges sein und von mehreren Gängen war ja auch nicht die Rede.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Das Verhalten ist schon ziemlich unverschämt, schließlich ist deine Freundin ja keine Köchin, sondern arbeitet ebenfalls Vollzeit und würde sich vielleicht auch erst mal gerne ausruhen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt und will sich nicht gleich wieder in die Küche stellen und vor allem nicht jeden Tag.

Wäre ich diese Frau würde ich drastische Maßnahmen anwenden und einfach nur kochen, wenn ich selbst Lust dazu habe. Soll der Herr sich doch selbst etwas kochen. Denn Kochen ist schließlich keine Frauensache (mehr). Und dann auch noch die Forderung zu stellen, nicht mit Fix-Produkten zu kochen, ist einfach nur dreist. Der Mann kann froh sein, dass seine Freundin bisher anscheinend wirklich immer gekocht hat, wenn er das wollte. Wenn er es unbedingt so haben will, kann er das selbst machen. Ich würde erst mal keinen Finger mehr rühren, damit er merkt, dass es nicht selbstverständlich ist, was seine Freundin macht. Wenn er das dann gemerkt hat, kann man drüber reden und Kompromisse schließen. Vielleicht hilft er dann ja auch mal in der Küche.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn der Verlobte Deiner Bekannten wirklich fordert, dass seine Verlobte sich in die Küche stellt, um ihm ein warmes Essen zuzubereiten, das er sich auch genauso gut selbst zubereiten könnte (und müsste, wenn er sie nicht hätte), finde ich das auch nicht in Ordnung, allerdings geht aus Deiner Schilderung auch für mich noch nicht klar hervor, wie sich diese Geschichte genau zugetragen hat, im Rahmen derer seine Aussage gemacht worden ist.

Grundsätzlich finde ich, dass es relativ egal ist, wer mehr Zeit hat und früher zu Hause ist, weil das für mich noch lange kein Grund ist, die Schlussfolgerung anzustellen, dass gerade derjenige auch die Pflicht hat, zu kochen. Er hat die Gelegenheit, ja, die Zeit auch, natürlich. Vielleicht kann derjenige aber einfach nicht kochen und hasst diese Tätigkeit abgrundtief, sodass es dennoch nicht für ihn in Frage kommt, sich damit zu befassen. Das kann ich so akzeptieren, weil ich finde, dass es einfach nur wichtig ist, dass die Aufgaben, die den gemeinsamen Haushalt betreffen, gerecht aufgeteilt werden.

Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass jeder davon genau die Hälfte übernehmen muss, denke ich, sondern, dass jeder der beiden Beteiligten die Aufteilung als fair und ausgewogen empfindet. Wer dabei welche Tätigkeiten übernimmt, ist wieder eine andere Frage und die Schlussfolgerung, dass die Frau zu kochen hat, ist natürlich eine Ansicht von vorvorgestern, die nicht mehr zwingend gilt, aber leider auch noch nicht gänzlich überholt ist.

Bevor ich mich darüber aufregen würde, wie sich die Lebensgefährten meiner Bekannten aufführen, würde ich der betreffenden Bekannten lieber raten, dass sie eben nochmal Klartext sprechen muss, wenn sie das noch nicht getan hat, sie wird wohl in der Lage sein, irgendeine Lösung mit ihrem Verlobten zu finden, da bin ich mir doch ziemlich sicher.

Bei uns ist es übrigens so, dass jeder von uns mal kocht, was absolut launenabhängig ist. Meistens koche wohl ich, allerdings habe ich an manchen Tagen absolut keinen Nerv dazu und dann hat mein Partner auch kein Problem, das für mich zu übernehmen. Wenn ich mal länger mit irgendetwas beschäftigt bin, fängt er auch einfach mit dem Kochen an, ohne, dass das noch irgendwie abgesprochen werden muss. Das ergänzt sich so wirklich gut, muss ich sagen, und ich habe auch glücklicherweise nicht das Gefühl, hier die Köchin oder die Putzfrau – oder beides – zu sein, was mir schon auch sehr gegen den Strich gehen würde. Das Gros an Hausarbeit zu übernehmen, stellt allerdings nicht mein generelles Problem dar, weil ich das aufgrund meiner stundenweisen Tätigkeit durchaus gern übernehme und es sinnvoll finde, wenn ich mich darum kümmere.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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