Geburtstagslage - freiwilliger Zwang oder nette Geste?

Mich würde mal interessieren, wie Ihr das handhabt. In allen Firmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, war es immer so üblich, dass die Mitarbeiter immer einen ausgegeben haben, entweder auf ihren Geburtstag oder als Urlaubslage. Manche haben da richtig aufgetafelt, mit großem Frühstück, Sekt und so weiter. Auch in meiner jetzigen Firma geben die meisten dann ein Frühstück aus. Manche schmeißen dann sogar noch eine Urlaubslage.

Ich finde das alles ein bißchen übertrieben, muss ich ehrlich sagen. Und man kann beobachten, dass diese Geburtstags- und Urlaubslagen schon zum freiwilligen Zwang geworden sind, denn macht einer mal nichts, wird er blöd angeguckt oder es kommt ein doofer Spruch. Ich meine, dass das echt zu weit geht, denn eigentlich sollte sowas immernoch auf freiwilliger Basis geschehen, oder nicht?

Ich finde, es kommt auf die Geste an sich an und da genügt es auch, wenn man "nur" ein Stück Kuchen ausgibt. Wenn ich Geburtstag habe, kaufe ich immer 2 TK-Torten und das wars. Und die schmecken den Leuten auch! Wenn ich meinen so genannten Jahres-Urlaub nehme, mache ich gar nichts, meine Kollegin auch nicht. Man sollte auch die Kirche im Dorf lassen, denke ich. Aber vielleicht brauchen manche auch nur einen Grund zum Futtern.

Ich finde es schon eine schöne Sache am Geburtstag für die Kollegen eine Kleinigkeit mitzubringen. Sei es nun ein Kuchen oder ein kleines Frühstück. Aber da gibt es natürlich auch immer Leute, die es übertreiben müssen und vor allem wird schnell vergessen, dass das, wie du schon schreibst, ja eine freiwillige Gabe ist. Ich würde daher auch nur etwas mitbringen, wenn ich das für richtig empfinde.

Von aufgezwungenen Geschenken (sei es jetzt in Form von Essen oder sonst wie) halte ich nämlich gar nichts. Aber so läuft das manchmal in Firmen, nicht wahr? Bei uns betrifft das sogar die Überstunden, scheinbar haben alle Kollegen vergessen, dass sie die unbezahlten Überstunden hier freiwillig leisten und wenn ich da nicht mitziehe, weil ich gerade privat auch sehr viel um die Ohren habe und deswegen "nur" 1 Stunde am Tag länger arbeite, dann schauen mich gewisse Kollegen schon blöd an, wenn ich "so früh" gehe.

Das ist natürlich irgendwo eine ganz andere Sache, aber im Prinzip geht es ja auch um eine Art Gewohnheit. Solange es in einem gewissen Rahmen bleibt, kann man sich damit Anfreunden (sowohl mit dem Essen mitbringen als auch mit ein paar Überstunden), aber man sollte dabei nie vergessen, wieso und warum man das tut und wenn man halt gerade mal keine Zeit hat (um einen Kuchen zu backen oder länger zu arbeiten), dann sollte man sich ruhig auch den Mut nehmen, das mal nicht zu tun oder später nachzuholen.

Ich finde es auch etwas übertrieben, dass man immer etwas zu seinem Geburtstag mit bringen muss. Und dann erwarten die Kollegen auch noch, dass es ja nicht "nur" Kuchen sein soll. Manche sind dann so dreist und erwarten frisch belegte Brötchen.

Bei mir war es so, dass auch immer etwas von den Kollegen mit gebracht worden ist. Da es unterschiedliche Abteilungen gab, haben manche Kollegen nur alleine für ihre Abteilung einen ausgegeben, die anderen allerdings haben für alle Kollegen etwas gemacht. Da es schon eine Firma war, mit ca. 50 Mitarbeitern, fand ich das schon etwas übertrieben. Zumal ich auch noch in der Ausbildung war, und gar nicht das Geld gehabt hätte, für alle belegte Brötchen zu machen. Ich habe es dan an meinem Geburtstag dann so gemacht, dass ich für die beiden Abteilungen, mit denen ich zusammen arbeitete, Kuchen gebacken habe. Das sollte doch völlig ausreichen.

Was die Geschenke angeht, wurde von den anderen Kollegen für das Geburtstagskind vorab immer Geld gesammelt. Und dort war es fast egal, in welcher Abteilung der Kollege gearbeitet hat.Ich habe dann auch immer meine 2-3 € dazu gegeben. Was ich allerdings gar nicht schön fand, dass ich während der gesamten Ausbildungszeit, die ja 3 Jahre Betrug und somit auch 3 meiner Geburtstage beinhaltete, ich nie ein Geschenk bekommen habe. Wieso kann ich nicht verstehen. Ich habe bei den anderen auch immer was dazu gegeben, und für mich hat anscheinend nie einer was geplant. Und ich habe mich wirklich gut mit den Kollegen verstanden. Daher habe ich mich dann in der letzten Zeit, von dem Beteiligen an den Geschenken gedrückt, weil ich es einfach unverschämt fand.

Ich habe bisher meistens Urlaub gehabt, wenn ich Geburtstag hatte, weil ich an diesem Tag des Jahres nicht auch noch acht, neun oder zehn Stunden arbeiten wollte. Es gab allerdings einige Ausnahmen und ein- oder zweimal war ich tatsächlich auch an meinem Geburtstag in der Arbeit. Gemacht habe ich da aber gar nichts, weil es eben eine freiwillige Entscheidung sein sollte, ob man sich nun den Aufwand machen und mit Kollegen „feiern“ will, mit denen man eher zwangsgebunden zusammenarbeiten muss oder eben nicht. Ich habe mich für „oder eben nicht“ entschieden und das wurde auch gut akzeptiert.

Allerdings gab es dann einmal den Fall, dass Kollegen aus meiner alten Firma tatsächlich der Meinung waren, ich müsste auch nach meinem Geburtstag noch Kuchen mitbringen, wenn ich an meinem Geburtstag im Urlaub war und dann entsprechend wieder zurück zur Arbeit komme. Da fiel mir so richtig deutlich auf, was „Freiwilligkeit“ hier bedeutet hat und ich habe diesen betreffenden Kollegen damals auch nur ein müdes Lächeln schenken können, denn so etwas sehe ich schon gleich gar nicht ein.

Während meines Ferienjobs in einer Bank habe ich übrigens auch das komplette Gegenteil von mir selbst erlebt, nämlich eine junge Frau Ende 20, die zu ihrem Geburtstag einen Caterer bestellt hatte, der mehrere Silbertabletts mit diversen Fingerfoodspeisen auffuhr. Ich empfand das als viel zu viel und es war mir richtig unangenehm, das auch nur mitanzusehen. Außerdem habe ich mich den ganzen Tag über tatsächlich gefragt, was sich diese junge Frau davon eigentlich verspricht, so dermaßen zu übertreiben. Mal abgesehen davon, dass sich natürlich jeder regelrecht dazu verpflichtet gefühlt hat, ihr in aller Form zu gratulieren, hat sie damit meiner Meinung nach nämlich auch wieder eine Messlatte für andere Kollegen gesetzt und ich finde solche Ausschweifungen schon allein aus diesem Grund nicht gut. Wenn man etwas mitbringen will, ist das ja in Ordnung, aber man sollte dabei auch auf dem Boden bleiben, finde ich.

In diesem Jahr habe ich übrigens wieder meinen mittwöchlichen Einsatz, wenn ich Geburtstag habe und ich nehme mir auch ganz absichtlich keinen Urlaub. Zum Einen ist das nicht wirklich viel Arbeit und andererseits bin ich gern in diesem Büro, in dem ich arbeite und ich bin hier auch wirklich gern bereit, ganz freiwillig und wirklich von Herzen gern etwas mitzubringen.

Ich werde sogar selbst backen, habe ich mir überlegt, und das will bei mir wirklich etwas heißen, normalerweise mache ich das nämlich so gut wie nie. Mein aktuelles Umfeld ist mir das aber wirklich mehr als wert und ich könnte mir durchaus vorstellen, diese komplette Mannschaft hier auch tatsächlich zu meiner Geburtstagsfeier einzuladen. Da ich aber der Meinung bin, dass ich das schlecht bringen kann, will ich wenigstens auf diesem Wege ein paar Stunden lang zeigen, dass mir was an meinen Kollegen liegt, deshalb hat diese Freiwilligkeit tatsächlich auch mal so gar nichts mit Zwang zu tun.

Also bei mir ist es so: wenn ich mich in einer Firma bzw. Abteilung wohl fühle und gut mit den Kollegen und dem Chef klar komme, bringe ich gerne etwas mit, wenn ich Geburtstag habe. Das darf dann auch mal etwas üppiger ausfallen. Ist das jedoch nicht der Fall, reicht es, wenn ich ein kleines Vesper mitbringe oder ausgebe.

Zum Urlaub würde ich das allerdings nicht machen, da es bei uns eher unüblich ist, all zu lange Urlaub zu nehmen. Wenn das nicht so wäre würde ich es auch nicht machen, denn ich finde, irgendwann ist dann auch mal gut. Das kommt mir dann eher so vor, als ob das nur ein vorgeschobener Grund ist, um etwas zum Essen abzustauben und sich vor der Arbeitszeit zu drücken.

Naja bei uns in der Firma gibt es einige Kollegen, die ein Frühstück oder ähnliches ausgeben, wenn sie Geburtstag haben. Allerdings machen das nicht alle und das ist auch völlig okay so. Ich zum Beispiel gebe nie etwas anlässlich meines Geburtstages oder meines Jahresurlaubes aus und das wird auch toleriert. Mir wäre auch noch nicht aufgefallen, dass ich dann böse Blicke zugeworfen bekomme.

Es bleibt halt jeden selbst überlassen. Was ich allerdings jetzt gemacht habe, da es so heiß war habe ich von der Mittagspause Eis mitgebracht. Es ist halt eine nette Geste und die Leute freuen sich. Aber ganz ohne Zwang eher um mal den Kollegen was gutes zu tun! Auch wenn man nicht alle mag.

Ich nehme mir an meinem Geburtstag meistens frei, deshalb komme ich da gar nicht erst in die Lage etwas machen zu müssen. Bei mir kommt es aber immer darauf an, ob ich Lust und Zeit dazu habe oder nicht. Es gab Geburtstage, da habe ich einen Kuchen mitgebracht, ich habe aber auch schon welche gehabt, an denen ich gar nichts gemacht habe. Bei uns hier ist das nicht so tragisch, da wird man auch nicht komisch angeschaut, wenn man mal nichts macht.

Die meisten hier machen an ihren normalen Geburtstagen auch nur normale Sachen wie Kuchen oder Kaffeestückchen. Richtig viel wird hier nur an besonderen Tagen aufgetischt wie an runden Geburtstagen, wenn jemand neu ist oder so. Ansonsten gibt es nur normale Sachen wie Kuchen und Teilchen.

Wenn jemand in Urlaub geht, wird hier gar nichts gemacht. Diese Tradition kenne ich überhaupt nicht und frage mich, was das eigentlich für einen Sinn hat. Wenn ich in Urlaub gehe, dann muss ich doch nicht auch noch den Kollegen etwas ausgeben. Beim Geburtstag verstehe ich das noch, man feiert ein wenig zusammen, aber vor dem Urlaub finde ich das unsinnig.

Bei uns im Betrieb ist es auch schon eine Tradition, dass man zum Geburtstag etwas zu essen mitbringt. Dabei ist es egal, ob es einfach nur ein Kuchen ist, oder auch ein richtiges Frühstück mit Sekt. Manche bringen auch belegte Brötchen vom Bäcker mit. Ich finde es eine schöne Tradition, auch wenn sie teilweise für das Geburtstagskind mit sehr viel Arbeit verbunden ist. Aber da ja jeder mal dran ist, gleicht sich das ja auch immer wieder aus. Es ist bei uns schon freiwillig, aber eigentlich bringt jeder etwas mit, was dann auch gerecht ist.

Zum Urlaub habe ich aber noch nie etwas ausgegeben, das habe ich auch noch nicht gehört, dass es irgendwo üblich wäre. Allerdings nimmt bei uns auch keiner seinen Jahresurlaub am Stück, so dass eigentlich fast immer jemand weg ist. Das wäre dann doch deutlich zu viel, wenn es dann immer etwas zu essen gäbe.

Zu meinem Geburtstag entscheide ich immer spontan, was ich für meine Kollegen mitnehme zur kleinen Feier. Jeder bringt das mit, was er möchte. So wird es immer eine Überraschung, was es wohl zum Essen gibt. Zum Glück bleibt es immer im Rahmen, keiner will den Anderen übertrumpfen und das Beste mitbringen. So ist es immer gemütlich.

Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass man aus seinem Geburtstag so eine riesen Sache an der Arbeit gemacht hat. Die meisten bringen doch eigentlich nur ein paar Süßigkeiten, einen Kuchen oder etwas vom Bäcker mit. Ich mache es auch nicht anders. Ich kaufe dann meistens einen Kuchen oder mache selber Muffins. Das kommt eigentlich immer ganz gut an und meinen Kollegen schmeckt es. Wenn ich Urlaub habe, mache ich das aber nicht und ich kenne das auch nicht, dass man das so macht.