Eure Methode Tapete von der Wand zu entfernen
Wie man Tapete an die Wand kleistert wird ja auf den Verpackungen von Kleister und Tapete immer sehr hübsch erklärt. Aber wie bekommt man die Tapete jetzt wieder von der Wand runter, wenn man renoviert? Ich denke, da scheiden sich nicht nur in meinem Bekanntenkreis die Geister.
Ich habe mal gelernt, viel Wasser hilft viel. Also die Wand großzügig einnässen und etwas ziehen lassen. Mit was man dies jetzt macht, ist schon wieder ein Streitpunkt. Ich habe bisher viel mit Blumennebler (oder wie heißen diese Sprühflaschen für Blumen?) gearbeitet. Den muss man aber wegen der geringen Größe sehr schnell neu befüllen, was bei einer großen Wandfläche schon sehr nervig werden kann. Mein Freund meinte, es gäbe da auch größere Teile, die zu einem solchen Zweck gedacht wären und die ein paar Liter Wasser fassen können und dieses dann nach kurzem Pumpen aussprühen. (So ein Teil kenne ich nicht und kann daher dazu nichts sagen.) Oder ich nehme einen Eimer Wasser und einen Tapezierpinsel und trage das Wasser damit großzügig auf.
Aber auch wenn man die Tapete gewässert hat, löst sich oft zuerst nur die obere Papierschicht und die untere bleibt auf der Wand zurück. Diese kann man dann oft auch nicht mehr in großen Stücken abziehen sondern muss mit der Spachtel kleine Teile von der wand kratzen, was ganz schön nervig ist.
Da wir noch ein paar Zimmer vor uns haben, habe ich mir jetzt eine Nagelrolle (zum vorherigen Durchlöchern der Tapete) gekauft. Damit soll das Wasser dann besser auch in die untere Papierlage ziehen und die Bahn dann im Besten Fall am Stück von der Wand gehen. Macht rein physikalisch Sinn, werde ich am Wochenende auch direkt testen. Außerdem fällt mir noch dieser Tapetenlöser ein, den man in Flaschen oder Eimern im Baumarkt kaufen kann. Ich sehe es aber eigentlich nicht ein dafür noch Geld auszugeben oder hat jemand mit dem Zeug schon umwerfende Ergebnisse erzielt?
Zu guter Letzt hat mein Vater noch etwas von einem Dampfgerät erzählt, dass auch beim Abtapezieren helfen soll. Das kenne ich aber auch noch nicht und weiß daher nicht, wie gut oder schlecht es funktioniert. Was ist denn euer Geheimtipp beim Tapete abreißen oder wie geht ihr da generell vor? Gibt es irgendwas, was man unbedingt beachten sollte? Ich bin gespannt, was ihr berichten könnt.
Ich befeuchte die Tapete leicht und ziehe sie dann mit einem Spachtel ab. Ansonsten schaue ich immer nach kleinen Ecken und versuche sie so großflächig wie möglich ab zu ziehen. Es spielt natürlich eine große Rolle wie alt die Tapete schon ist und auf welchen Hintergrund und je nach dem geht sie auch schwer oder leicht ab.
Im letzten Jahr habe ich genügen Tapeten abreißen müssen. Meine Eltern haben ein Haus gekauft, in dem noch alle Tapeten an den Wänden waren. Das hieß dann mal locker in 8 Räumen die Tapeten runter zu machen. Nur alleine damit haben wir schon 2 Wochen verbracht und danach konnte ich auch keine Tapeten mehr sehen.
Am besten hat es funktioniert, wenn du dir einen Eimer mit warmen Wasser machst und darin etwas Spülmittel. Du kannst es auch in eine Pumpspritze füllen, aber das geht dann wirklich nach einiger Zeit in die Arme, wenn man immer wieder pumpen muss. Ich habe daher lieber mit dem Eimer und einem Quast gearbeitet. Vorher empfiehlt es sich, die Tapeten mit einem Spachtel leicht ein zu ritzen. Am besten ist, du machst überall Kreuze. So kann das Wasser dann auch hinter die Tapeten laufen. Dann einfach das Wasser mit dem Spülmittel drin auf die Tapete auftragen. Wenn es z. B. eine beschichtete Tapete ist, dann muss du sie mehrmals nass machen, da das Wasser nicht sofort haften bleibt. Auch wenn die Wand dahinter sehr trocken ist, zieht sie das Wasser schnell weg, sodass du auch hier mehrmals ran gehen musst. Nach etwas Einwirkzeit kannst du die Tapete mit Hilfe des Spachtels lösen und abschaben. Das ging bei uns wirklich gut, und auch die Untertapete ließ sich mit lösen. Also viel Erfolg!
Ich kenne auch die Methode, die senny erwähnt hat, mit dem Wasser, das mit einem handelsüblichen Spülmittel versetzt ist. Und ich habe den Eindruck, dass viel Spülmittel hier auch wirklich viel hilft, wobei ich mir nicht wirklich abschließend sicher bin, ob das auch tatsächlich so ist. Wenn ich allerdings Schwierigkeiten dabei hatte, einige Streifen Tapete mit dieser Spülmittellauge zu entfernen und das Spülmittel dann in konzentrierter Form, also ohne zusätzliches Wasser, auf die betreffenden Stellen gegeben habe, ging die Tapete auch an den hartnäckigeren Stellen anschließend ganz gut weg.
Diese Lauge habe ich bisher immer mit einem Schwamm großzügig auf die Wände aufgetragen, wobei „großzügig“ hier nicht heißen soll, dass das Wasser so die Wände herunterläuft, dass es sich auf dem Fußboden in Pfützen wiederfindet. Allerdings waren die Wände nach dem Auftragend doch gut nass, wenn ich sie bearbeitet hatte, jedenfalls auf der Oberfläche der Tapeten.
An den Stellen, die sich nicht schon durch das Anbringen und Ziehenlassen der Lauge von selbst abgelöst haben, habe ich dann mit einem Spachtel nachgeholfen. Ich finde auch den von senny erwähnten Tipp insofern ganz gut und hilfreich, hier zunächst kleine kreuzförmige Risse in die Tapeten zu ritzen, bevor die Spülmittel-Wasser-Lauge aufgetragen wird, allerdings würde ich selbst dann vermutlich weniger großzügig mit der Flüssigkeit umgehen, weil ich befürchten würde, dass die Wände sonst bei meinen Mengen doch entsprechend Feuchtigkeit ziehen könnten.
Spezielle Tipps habe ich leider keine übrig, allerdings wohne ich hier in einer Gegend, in der die Wände lediglich beim Auszug geweißelt werden, Tapeten aber auf den Wänden verbleiben und nicht grundsätlich bei Auszug entfernt werden, wie ich das als übliches Procedere aus der nordrhein-westfälischen Gegend kenne. Ich bin da also nicht so unglaublich erfahren, dass ich mir spezielle Techniken hätte einfallen lassen, auch, wenn ich tatsächlich schon die eine oder andere Tapete entfernen musste, weil es sich um eine gemusterte handelte, die mir irgendwann nicht mehr gefiel.
Also wir haben im letzten Jahr auch ein Haus gekauft, was wir vollständig von alten Tapeten befreien mussten. Da das Haus gut 250 Quadratmeter Wohnfläche und dazu noch im Erdgeschoss 2,75 Meter Raumhöhe hat, kann man sich sicher vorstellen, was das für eine Arbeit war! Dazu kam noch, dass im Obergeschoss komplett Rauhfasertapete an den Wänden hing, die dazu auch noch mit Latexfarbe gestrichen war.
Eins hast Du auf jeden Fall schon mal richtig gemacht, indem Du die Nagelrolle gekauft hast. Denn nur gut geprickt kann man die Tapete auch vernünftig anfeuchten. Rolle am besten die Flächen kreuz und quer, damit Du eine möglichst hohe Dichte an kleinen Löchern erreichst. Je mehr Löcher, desto besser weicht die Tapete ein! Ohne Spachtel geht nix! Nimm den Spachtel, um die Tapete an den Ecken zu lösen und zieh dann die Stücke ab. Wie gut das klappt, hängt davon ab, welche Art von Tapete an den Wänden klebt und wie gut sie eingeweicht ist. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass sich die Tapete häufig teilt und Du die untere Schicht nochmals einweichen und abspachteln musst, das ist halt leider so.
Ein Dampfgerät kannst Du völlig vergessen, wir haben es auch mal mit dem Dampfreiniger meines Vaters versucht. Das Ergebnis war im wahrsten Sinne des Wortes nichts als heiße (dampfende) Luft! Auch den Kauf von Tapetenlöser, welchen Du in das Wasser mischst, kann ich Dir nicht empfehlen. Ich konnte keine nennenswerte Verbesserung feststellen und das Zeug kostet dafür einfach zu viel Geld. Nimm stattdessen einen guten Schuss Spülmittel in das Wasser, dass bringt den gleichen Erfolg und kostet nur einen Bruchteil davon. Bevor Du mit einer kleinen Sprühflasche hantierst, mit der Du sonst die Blumen auf der Fensterbank befeuchtest, geh besser in den Baumarkt und kauf Dir eine Drucksprühflasche, mit der man sonst im Garten Schädlingsbekämpfungsmittel versprüht. Die kriegt man schon für unter zwanzig Euro und damit bist Du mit Sicherheit fünfmal schneller als mit der kleinen Sprühflasche. Zudem ist das nicht so anstrengend, als die Wände per Hand mit einem Schwamm oder einer Bürste anzufeuchten.
Andererseits könntest Du es mal damit versuchen, eine Stereoanlage in die Wohnung zu stellen und ganz laut Musik von Dieter Bohlen aufzudrehen. Ich hab mal gehört, das ist so schrecklich, dass davon vor Schreck die Tapeten von den Wänden fallen!
Ein entfernter Bekannter ist Maler von Beruf und hat uns gerade vor Kurzem den kompletten Flur in beiden Etagen tapeziert. Er hat einfach einen Eimer mit warmem Wasser und einer normalen Rolle zum Streichen die Tapete eingenässt. Allerdings muss man dazu wissen, das wir 2004 neu gebaut hatten und alle Wände vorher mit Tiefgrund behandelt haben, damit solche Arbeiten schneller von der Hand gehen.
Wir haben an einem halben Tag den kompletten Flur geschafft und mussten dann nur manchmal um die Löcher für die Stromleitungen drumherum mit dem Spachtel arbeiten. Das Wasser hat kaum Dreck gemacht und die Bahnen liessen sich komplett abziehen.
Wenn jetzt aber jemand nicht so umsichtig war, dann kann das durchaus ein wenig nerviger werden, so mein Bekannter. Er sagte, dann sollte man Einweichen, warten, erneut einweichen und dann erst anfangen. Man muss nicht mit Spülmittel rangehen (es hilft aber schon rein logisch, da die Fettbestandteile im Kleber leicht gelöst werden), kann es aber natürlich tun. Da er die Rolle noch zum Malen verwendet sollte natürlich kein Spülmittel ran, denn das haftet ja sehr in dieser Mikrofaser.
SirOliver1974 hat geschrieben:Ein Dampfgerät kannst Du völlig vergessen, wir haben es auch mal mit dem Dampfreiniger meines Vaters versucht. Das Ergebnis war im wahrsten Sinne des Wortes nichts als heiße (dampfende) Luft!
Dem kann ich nicht zustimmen. Immer wenn größere Wände von Tapete befreit werden müssen, schnapp ich mir das Dampfgerät meiner Eltern und komme damit super zurecht. Es passiert ja an sich das gleiche, was bei der Methode passiert. Du weichst die Tapete samt Kleber ordentlich ein. Durch den Dampf sparst du halt etwas Wasser und die Temperatur hilft auch.
Kann man aber sicher auch ohne machen, aber ich komme mit dem Dampfgerät sehr gut klar und kriege damit die Tapete gut runter und wenn man damit gut einweicht auch sehr große Teile am Stück ohne das dann nochmal viel mit dem Spachtel nachgekratzt werden muss. Aber dafür braucht man auch etwas Geduld. Wenn mein Vater das macht, dann hält der überall nur kurz drauf und versucht dann die Tapete runterzureißen. Das klappt dann nur bedingt und es bleibt immer noch viel Tapete an der Wand. Ist also auch eine Frage der richtigen technik.
Wir nehmen meistens eine Sprühflasche für Blumen und füllen dort eine Mischung aus Spülmittel und Wasser hinein. Damit wird die Tapete dann schön eingeweicht und meistens geht sie dann auch ganz gut ab. Bei der Tapete im Wohnzimmer war das aber ziemlich schwierig, wir haben sogar extra Tapetenlöser genommen und die Tapete damit eingeweicht, aber das hat auch kaum etwas gebracht, weil es sehr dicke Tapete war und die gar nicht bis zur unteren Schicht durchgedrungen ist, so dass wir wirklich sehr viel herum werkeln mussten, bis die Tapete endgültig ab war. Wir haben mit 5 Personen mindestens zehn Stunden gebraucht, bis wir die ganze Tapete herunter hatten, obwohl der Raum nicht sonderlich groß war.
Zum Tapete entfernen gibt es inzwischen auch Hilfsmittel, die versprechen, es ist ganz schnell möglich, Tapete zu entfernen. Aber ausprobiert haben wir so etwas nicht, obwohl es uns sicher manchmal die Arbeit erleichtert hätte. Aber wir haben auch nur auf Wasser und einen Schwamm, eine Malerrolle und einen Blumenbesprüher zurückgegriffen. Wichtig ist auch immer, dass man dem Wasser ein wenig Zeit gibt, dass es einwirkt. Wenn man nun direkt nach dem Auftragen des Wassers beginnt, die Tapete abzureißen, ist es logisch, dass man nur die oberste Schicht abbekommt.
Am besten hat es bei uns tatsächlich mit lauwarmen Wasser, etwas Spülmittel und einem Schwamm funktioniert. Damit haben wir die Tapeten leicht angefeuchtet, gewartet und dann konnten wir die Tapeten problemlos entfernen. Klar bleiben mal Fitzelchen übrig, aber die kann man entweder mit einem Spachtel problemlos entfernen oder man greift auf den Blumenbesprüher zurück.
Interessant, also ich fasse mal zusammen: Tapete mit Wasserdurchnässen ist im Prinzip das "Einzige" was wirklich hilft. Ob nun mit dem Blumenbesprüher (umständlich), dem Drucksprüher (vorteilhafter) oder einem Kleisterpinsel, Hauptsache alles wird schön nass. Eine Nadelrolle kann dabei helfen bis in die unten Schichten zu kommen und Spülmittel im Wasser hilft auch noch mal. Na dann mache ich ja alles richtig.
Eure verschiedene Meinung zu, Dampfgerät finde ich interessant. Würde ich ja auch mal testen, wenn ich zufällig eines zur Hand hätte. Ich weiß aber nicht sicher, ob mein Vater so eines besitzt oder es sich auch nur geliehen hatte. Mal sehen, da werde ich ihn einfach mal fragen.
Und wie macht ihr das dann nachher mit dem Müll wegräumen? Ich hatte nämlich letzte Woche das Problem, dass wegen der Hitze alles super schnell getrocknet ist und dann schön auf den neuen Fliesen geklebt hat. Das zu entfernen ist dann ja auch nervig. Also sollte man Tapetenfetzen eigentlich rein theoretisch immer direkt in einen Müllbeutel werfen. Aber wer hat dazu schon Nerv? Meistens ist es ja auch kein Problem, alles auf den Boden fallen zu lassen (gerade bei Zimmern, bei denen auch der Boden dann ausgetauscht wird) und es später einzusammeln. Oder wie macht ihr das?
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