Handwerker arbeiten mangelhaft

vom 13.07.2011, 10:40 Uhr

Wir haben gerade von zwei Handwerker-Firmen unser Bad und das Gäste-WC machen lassen. Die eine Firma war für die gesamte Installation zuständig, die andere hat gefliest. Die Zusammenarbeit hat an sich auch ganz gut geklappt, so der Eindruck bisher. Da ich jetzt gestern aber das Bad schon einmal gründlich geputzt habe (die Arbeiten waren teilweise doch sehr staubig und die wischen ja nicht mal eben durch), sind mir nun aber noch einige Mängel ins Auge gestochen.

Zum Einen habe ich bemerkt, dass eine Bodenfliese direkt vor der ebenerdigen Dusche etwas höher steht als die umliegenden Fliesen. Der Höhenuntschied ist jetzt nicht so extrem, dass man zum Beispiel mit dem Fußzeh hängen bleiben konnte, aber beim Putzen merkt man es schon sehr. (Und die Fliese ist auch nicht auf der Seite der Dusche höher, dass man meinen könnte, es wäre Absicht, sondern auf der abgewandten Seite.)

Dann habe ich die neue Badewanne sauber gemacht und habe dort einen langen "Bleistiftstrich" gefunden. Leider musste ich feststellen, dass es kein solcher war, sondern scheinbar ein Kratzer im weißen Lack der Wanne, wodurch man die graue untere Schiht durchsehen konnte. Fühlen kann man den dünnen "Kratzer" nicht, aber man sieht ihn eben. Am anderen Ende der Wanne habe ich dann direkt noch so eine Macke gefunden und am Fußende ist noch eine kleine runde Stelle (von der Größe her vielleicht so groß wie ein kleiner Fingernagel), die irgendwie beige-grau ist und sich auch nicht wegputzen lässt. Alles nicht so toll bei einer nagelneuen Badewanne.

Und die wohl größte "Macke" ist der Abfluss der ebenerdigen Dusche. Es hieß im Vertrag klar, dass eine EBENERDIGE Dusche nur eingebaut werden soll, sofern dies vom Gefälle der Rohre machbar ist. Das sollte auch der Fall sein (laut Installateur). Er hat alle nötigen Anschlüsse vorbereitet, sodass der Abfluss unter der Badewanne verschwunden wäre. Als die Fliesenleger aber fertig waren, führte der Abfluss plötzlich gerade runter durch den Boden. Man hatte direkte Sicht auf das Zimmer darunter.

Jetzt musste das Ganze so angeschlossen werden, dass das Rohr einmal quer über die Zimmerdecke der Garderobe (unter dem Badezimmer) verläuft. Für uns bedeutet das, dass wir jetzt noch zusehen müssen, wie wir diese Decke jetzt abhängen, damit die Rohrkonstruktion nicht mehr sichtbar ist. Der Installateur meinte, vielleicht habe das Gefällte doch nicht gereicht... ja schön, aber in dem Fall hätte eine normale Duschwanne eingebaut werden sollen.

Wir finden sicher eine Lösung für die Garderobendecke, mein Vater hatte da auch schon eine hübsche Idee, aber ich frage mich jetzt, was ich gegenüber den Handwerkern in der Hand habe. Immerhin haben sie sich nicht an die Vertragsvereinbarungen gehalten und wir haben jetzt Zusatzkosten und Mehraufwand mit der Decke, von den ärgerlichen Macken an der Badewanne und der Fliese mal abgesehen.

Habt ihr da schon Erfahrungen? Gibt es am Ende eine Art Abnahme? Und wie lege ich meine "Probleme mit ihrer Arbeit" am Besten dar? Muss ich da irgendwas beachten und meint ihr, ich habe eine Chance auf Preisnachlass oder so? Natürlich werden die beiden Firmen sich trotz Zusammenarbeit immer wieder gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben. Das haben sie vorher bei diversen kleinen Ärgerlichkeiten auch schon getan. Also wie gehe ich vor? Am Besten holen wir beide Verantwortliche zusammen an einen Tisch und klären das dann gemeinsam oder was schlagt ihr vor?

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



türkis87 hat geschrieben:Habt ihr da schon Erfahrungen? Gibt es am Ende eine Art Abnahme? Und wie lege ich meine "Probleme mit ihrer Arbeit" am Besten dar? Muss ich da irgendwas beachten und meint ihr, ich habe eine Chance auf Preisnachlass oder so? Natürlich werden die beiden Firmen sich trotz Zusammenarbeit immer wieder gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben. Das haben sie vorher bei diversen kleinen Ärgerlichkeiten auch schon getan. Also wie gehe ich vor? Am Besten holen wir beide Verantwortliche zusammen an einen Tisch und klären das dann gemeinsam oder was schlagt ihr vor?


Zunächst einmal solltest du dir alle Schäden, die dir so auffallen, notieren. Mit den Firmen solltest du diesbezüglich in jedem Fall sprechen und ihnen sagen, dass diese Schäden durch sie verursacht sein müssen und du hier erwartest, dass man zu einer Lösung kommt. Ich würde beispielsweise die Badewanne so nicht hinnehmen. Wenn die Installateure die Badewanne anbringen und dabei Schäden entstehen, muss es hier entweder einen Nachlass geben oder sogar die Wanne ausgetauscht werden. Immerhin ist sie neu und so sollte sie auch aussehen.

Bei dem Problem mit dem Rohr würde ich auf den Vertrag bestehen. Wenn es vertraglich vereinbart war, dann weiß jede Partei was zu tun ist und was nicht. Hier hat eine Seite offenbar nicht den Vertrag eingehalten, darauf solltest du hinweisen und die Firma muss eine Lösung finden, so dass es wieder in Ordnung kommt. Wenn vorher klar war, dass eine ebenerdige Dusche möglich ist und man das so installieren kann, dass es keine Probleme gibt, dann hätte das auch so sein müssen.

Was die Fliese anbelangt, bin ich mir jetzt nicht so sicher, ob das ein wirklicher Mangel ist. Da hat jemand beim Verlegen nicht ganz darauf geachtet, wenn es aber nicht so schlimm ist, würde ich das erstmal als Nebensache ansehen. Du kannst es vielleicht erwähnen, um einfach zu zeigen, dass einige Mängel vorliegen, aber ob da etwas gemacht werden kann, wage ich zu bezweifeln. Jedoch wären die Badewanne und die Dusche für mich auf jeden Fall ein Grund hier nochmals Gespräche zu führen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Was die Badewanne angeht ist es jetzt sicherlich schwer zu sagen wer hier den Schaden letztlich verursacht hat. Eventuell wurde diese ja auch schon in dem defekten Zustand, also mit den Kratzern geliefert, sodass deine Handwerker erst einmal gar nichts dafür konnten und ihnen der Schaden eventuelle auch gar nicht aufgefallen ist. Wenngleich sie normalerweise die Waren erst einmal überprüfen sollten, bevor man es dem Kunden einbaut. Ich würde die Herren einfach einmal ganz direkt darauf ansprechen und dann einmal abwarten was sie vorschlagen. Das kann dann von einem Schadensersatz bis hin zu der Montage einer neuen Badewanne gehen. Da du ja nichts kaputt gemacht hast und die Badewanne neu gekauft wurde, hat diese dann auch am Ende wie neu auszusehen. Für entstandene Schäden sollten dann die Handwerker oder aber der Hersteller zuständig sein.

Bei dem falsch verlegten Rohr sieht die Sache ähnlich aus. Wenn du einen Vertrag hast, in dem steht, dass so eben nicht hätte gemacht werden sollen, dann hat der Handwerker einfach etwas gemacht, was er nicht hätte machen sollen und dürfen. In diesen Fall würde ich wirklich einmal prüfen ob du dann überhaupt dazu verpflichtet bist etwas dafür zu bezahlen. Schließlich hat er das ja dann ohne dein Einverständnis gemacht. Wenn es so im Vertrag steht, dann wirst du wahrscheinlich sogar auf eine Nachbesserung bestehen können, sodass dies dann wohl alles zu Kosten des Handwerkers gehen wird.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vampirin hat geschrieben:Bei dem Problem mit dem Rohr würde ich auf den Vertrag bestehen. Wenn es vertraglich vereinbart war, dann weiß jede Partei was zu tun ist und was nicht. Hier hat eine Seite offenbar nicht den Vertrag eingehalten, darauf solltest du hinweisen und die Firma muss eine Lösung finden, so dass es wieder in Ordnung kommt. Wenn vorher klar war, dass eine ebenerdige Dusche möglich ist und man das so installieren kann, dass es keine Probleme gibt, dann hätte das auch so sein müssen.


So einfach lässt sich das Problem jetzt nicht mehr "beheben". Das Rohr hätte eigentlich im Badezimmer von der Dusche quer über den Boden unter der Badewanne verlaufen sollen. Das Rohr sollte nicht nach unten durch den Boden geführt werden. Der richtige Anschluss hätte aber gemacht werden müssen BEVOR die Badewanne eingebaut und die Dusche gefliest wurde und das ist jetzt nun mal zu spät und war es leider auch schon, als wir den Fehler zusammen mit dem Installateur entdeckt haben. Wir kamen am Abend nach der Arbeit in die Wohnung, im Laufe des Tages hatten die Fliesenleger besagten Durchbruch durch den Boden gelegt und die Badewanne eingebaut und verfliest.

Das Rohr liegt jetzt nun mal in der Garderobe unter der Decke und wenn ich wirklich darauf bestehen würde, dass es oben im Bad verläuft, dann müsste die Badewanne samt Fliesen wieder entfernt werden und auch die geflieste Dusche müsste komplett wieder raus. Das ist also vermutlich keine Option. Aber gerade deshalb denke ich, dass die Handwerker, die hier ja offensichtlich Mist gebaut haben, einen Nachlass geben müssen oder sich im Prinzip an der Deckenabhängung beteiligen, wenn nicht diese sogar ganz übernehmen sollten.

Inwieweit wir das durchsetzen können, weiß ich nicht, aber ich denke, versuchen sollten wir es auf jeden Fall, denn im Vertrag stand jetzt nicht ohne Grund dick und fett vermerkt "Ebenerdige Duschanlage SOFERN NACH BEGEBENHEITEN MÖGLICH". Und das Beste ist ja, der richtige Anschluss war ja schon vorbereitet und das Rohr hätte dort nur noch reingesteckt werden müssen. Aber man kann ja nun mal als Arbeitnehmer nicht 3 Wochen lang jeden Tag alle paar Stunden zum Kontrollieren auf die Baustelle fahren.

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



türkis87 hat geschrieben:So einfach lässt sich das Problem jetzt nicht mehr "beheben".


Na und? Es muss dich ja nicht kümmern ob es jetzt an einem Tag korrigiert werden kann oder ob das ganze Badezimmer wieder auseinander genommen werden muss. Wenn du es, so wie du ja sagst, im Vertrag stehen hast, dann ist das nicht dein Problem. Das hat dann eben dein Handwerker falsch gemacht und entsprechend müsste er meiner Meinung nach auch gerade stehen. Es kann ja nicht einfach seine Arbeiten erledigen wie er möchte und die Rohre dort verlegen wo es für ihn gerade am einfachsten ist. Gerade wenn man sich vor den Arbeiten ja scheinbar abgesprochen hat und die mögliche Problematik bekannt war und auch schon über Alternativen gesprochen wurde, dann ist eine solche Lösung einfach nicht akzeptabel.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eine Art Abnahme sollte natürlich erfolgen und dort kannst du die Mängel eben anzeigen. Das alles möglichst zeitnah und auch schriftlich. Bei der schriftlichen Mängelliste würde ich mir eine Kopie machen und dort dafür unterschreiben lassen, das man die Mängelliste erhalten hat. Zumindest bei den Installationen bei der Dusche sollte eine Lösung gefunden werden. Ob du dich dabei mit einem Preisnachlass zufrieden gibst oder die Installation verlangst, wie es vertraglich vereinbart ist, ist deine Sache.

Was den Schaden in der Badewanne angeht, so werden sich hier die Geister scheiden, da man nicht nachweisen kann, wer den Schaden wirklich verursacht hat. Oder hast du die Badewanne bei Lieferung kontrolliert und auch Schadensfreiheit dokumentiert oder vielleicht die Handwerkerfirma? Wobei man bei der einen Fliese, welche nun ein wenig höher steht kaum einen Preisnachlaß durchdrücken kann. Einzig die Nachbesserung wäre hier eine Option, welche du eben beim Fliesenleger geltend machen musst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Würde hier, gerade in so einem gravierenden Fall, wie BrilleWilli vorschlägt trotz allem mit der Maximalforderung kommen. Denn wofür sollst du die Handwerker letztlich bezahlen? Sie haben letztlich nicht wie vereinbart gearbeitet und dir hinterlassen sie einen Zustand, der dich vermutlich bis zum Auszug ärgern dürfte.

Sich in der Situation jetzt damit zufrieden geben zu wollen, dass die Firma sich bei der Deckenverkleidung beteiligt, ist mehr als billig für die Firma! Und es mag wirklich sein, dass der Ausbesserungsaufwand so 100% betragen dürfte (Arbeitszeit und vermutlich das Material). Aber hier solltest du auch mal den Chef des Handwerkers fragen, wie der denn in so einer Situation vorgehen würde bzw. was er von der Leistung hält.

Weder eine Abhängung noch ein Preisnachlass können dafür sorgen, dass du dich später (über Jahre) nicht doch immer wieder an der Konstruktion, die du so nicht beauftragt hast, störst. Daher ist es besser sich jetzt in die unangenehme Streitsituation zu begeben. Es ist aus meiner Sicht ja auch klar, dass du hier im Recht wärst. Was man eben braucht sich starke Nerven und einen Mangel an Skrupel!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wir werden vermutlich diese oder nächste Woche, wenn auch das Gäste-WC fertig gemacht wurde eine Abnahme mit den beiden Firmen vereinbaren. Da wird natürlich dann nicht irgendein Arbeiter oder gar Azubi auftauchen dürfen sondern natürlich die beiden Chefs. Macht ja sonst auch wenig Sinn.

Allerdings möchten wir eigentlich auf keinen Fall, dass die das ganze Bad wieder auseinander nehmen, denn wir brauchen ein benutzbares Bad und können das jetzt nicht wieder einfach auseinander nehmen lassen. Natürlich ist der Fehler super ägrerlich, aber wir haben jetzt eine gute Lösung zum Abhängen der Decke gefunden und werden sie gleich nutzen um schöne Halogenstrahler in die Decke einzusetzen. Ganz so schlimm ist es also nicht, dass wir uns "bis zum Auszug" über den Fehler ärgern werden.

Wir haben jetzt allerdings noch einen Fehler festgestellt und auch den werden wir in unserer Liste anführen und am Ende auf ein finanzielles Entgegenkommen plädieren. Mein Vater, der alle Mängel gesehen hat und im Hausbau einiges an Ahnung vorweisen kann und auch das entsprechende Auftreten hat, wird zum Termin mitkommen (sofern zeitlich möglich) und dann schauen wir mal, was wir durchsetzen können.

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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