Bewerbung persönlich abgeben oder per Post?
Leider heißt es für mich wieder, dass ich mich um einen Job bewerben muss. Ich habe meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Mein Ausbildungsbetrieb kann mich leider nicht übernehmen, sodass ich mich jetzt anderweitig umsehen muss. Ich war natürlich auch schon beim Arbeitsamt, unter anderem auch bei der Arbeitsvermittlung. Die Arbeitsvermittlerin hat mich dann viele Sachen gefragt. Ebenso auch, wie ich mich denn bewerbe. Ob ich nun meine Bewerbungsmappe per Post raus schicke oder sie direkt persönlich im Unternehmen abgebe. Bisher habe ich meine Bewerbungen immer per Post raus geschickt, oder wenn die Firma in der Nähe war direkt dort in den Briefkasten geworfen.
Macht es denn eher einen guten Eindruck, wenn ich die Unterlagen persönlich dort abgebe? Ich kenne es nun mal von meiner Ausbildung. Ich habe dort im Kundendienst gearbeitet und dort kamen dann auch des öfteren Leute rein, die ihre Bewerbung abgeben wollten. Da der Chef sowieso ganz oben sitzt und er auch mit sowas nicht belästigt werden möchte, habe ich die Bewerbung entgegen genommen und sie dann meinem Chef auf den Schreibtisch gelegt. Also hat er gar nicht die Person gesehen, oder weiß wahrscheinlich auch gar nicht erst, dass der Bewerber persönlich da gewesen ist. So konnte er sich eh keinen Eindruck machen. Daher denke ich, dass es unnötig ist, die ganzen Unternehmen abzufahren, um die Bewerbung abzugeben. Wenn es so ist, dass mich der Chef dann sowieso nicht sieht, dann bringt das Ganze doch nichts. Was denkt ihr darüber? Welche Vorteile gibt es da bei einer persönlichen Abgabe, oder vielleicht auch Nachteile bei Versenden per Post?
Wie du bereits selbst festgestellt hast, gibt es Chefs, die nicht jeden unangemeldet empfangen möchten. Mich nerven die pauschalen Aussagen von Bewerbungstrainern auch manchmal. Aber es gibt sehr wohl auch Unternehmen, wo es anders ausschaut. Ich mache es immer abhängig von dem Unternehmen, bzw. der Stellenausschreibung und dem Eindruck, den die Homepage macht. Bei Initiativbewerbungen rufe ich vorher meistens an und frage nach. Ich traue den Unternehmen nämlich zu, dass sie selbst abschätzen können, ob sie in naher oder ferner Zukunft jemanden einstellen werden. Selbst wenn es aktuell keine freien Stellen gibt, kann man vielleicht trotzdem seine Unterlagen rein schicken oder in manchen Branchen können die Firmen auch Mitbewerber empfehlen, wo man Chancen haben könnte. Da man mir nachsagt, eine nette Telefonstimme zu haben, finde ich diesen Weg für mich gut. Wenn ich aber manche Bewerbungstrainer sehe, die quasi jeder dazu zwingen wollen anzurufen, frage ich mich schon, was das soll. Es gibt Menschen, die wollen nicht telefonieren, bekommen kaum einen klaren Satz gesprochen und finden so bestimmt keinen Job.
Ich hingegen fühle mich auch nicht wohl dabei, irgendwo einzumarschieren, um ungefragt meine Unterlagen abzugeben. Wobei dies auch wieder von der Branche abhängig ist. Wenn man weiß, dass der Chef persönlich anzutreffen ist, dann kann dies positiv sein. Bei einem großen Unternehmen mit internem Briefkasten für die Personalabteilung halte ich diesen Weg auch für blödsinnig. Auch gibt es Stellenanzeigen, wo ausdrücklich Unterlagen per Mail gewünscht sind. Und letztendlich denke ich auch, dass es bei einigen nicht darauf ankommt, wie man seine Unterlagen eingeschickt hat. In meinem Ausbildungsbetrieb wurde damals jemand eingestellt, der ein Urlaubsfoto als Bild beigefügt hatte- es war das aktuellste, was er hatte. Und da auch die Kenntnisse und Erfahrungen passten, bekam er den Job und nicht jene, die für teures Geld professionelle Bilder machen ließen und jemanden bezahlten, um eine perfekte Mappe abzuliefern.
Ich habe es teilweise sehr unterschiedlich gemacht. Wo die Firma in der Nähe war, habe ich die Bewerbung persönlich am Empfang abgegeben. Dadurch sparst Du nicht nur Porto sondern Du bekommst auch einen ersten Eindruck von der Firma und weißt schon einmal wo Du lang musst, wenn Du eingeladen wirst. Wenn es nicht zu weit ist, würde ich Dir empfehlen, die Bewerbung persönlich abzugeben. Natürlich sieht der potentielle Chef Dich nicht, aber er sieht, dass dort kein Umschlag mit Briefmarke dabei ist. Das macht immer einen guten Eindruck.
Alle Bewerbungen kann man nicht persönlich abgeben. Du kannst ja nicht durch ganz Deutschland reisen. Wenn das Unternehmen bei dem du dich bewirbst in deiner Nähe ist, kannst du deine Bewerbungsunterlagen schon persönlich abgeben, doch das nimmt doch auch nur die Dame am Empfang entgegen. Es macht also keinen besonderen Eindruck auf dem Chef, er bekommt es nicht mit. Du sparst also nur das Porto. Doch bewirbst du dich in einem kleineren Betrieb, wo der Chef noch mit arbeitet, würde ich schon persönlich meine Unterlagen überreichen.
Ich habe den größten Teil meiner Bewerbungsunterlagen immer per Post schicken müssen. Ich muss aber auch sagen , dass ich viele Blindbewerbungen abgeschickt habe und auch Glück hatte. Jetzt arbeite ich bei meinem Arbeitgeber schon über 2,5 Jahre und habe einen festen Vertrag. Auch durch eine Blindbewerbung kann man zu einem guten Job kommen.
Ich sehe das ähnlich wie Trisa und meine auch, dass man seine Chancen nicht unbedingt damit verbessert, wenn man persönlich in einem Unternehmen vorbeikommt und seine Bewerbungsunterlagen abgibt, diese Möglichkeit aber doch grundsätzlich besteht. Es kommt eben wirklich darauf an, um was für ein Unternehmen es sich handelt und wie dort der Hase genau läuft. Genau das weißt Du wiederum als Außenstehender allerdings oft nicht und allgemein gültige Aussagen kann man in dieser Frage wohl kaum machen.
Dass manche Arbeitgeber einen großen Wert darauf legen, den Einsatz des Bewerbers zu sehen und darunter auch verstehen, dass dieser persönlich mit seinen Unterlagen vorbeikommt, ist nun wiederum nicht neu, aber ich kenne es aus den meisten Unternehmen wie Du, nämlich so, dass der Chef mit solchen Dingen wie dem Entgegennehmen der Bewerbungsunterlagen irgendwelcher Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen bewerben, weder befassen kann noch will und deshalb oft persönlich gar nicht zur Verfügung steht.
Ich habe es bisher so gehandhabt, dass ich zunächst versucht habe herauszufinden, wie es in dem jeweiligen Unternehmen denn nun gern gesehen wird. Wenn Du Dich in der Jobbörse der Arbeitsagentur nach Stellenanzeigen umsiehst, findest Du dort beispielsweise ziemlich weit unten in der Stellenanzeige eine Auskunft darüber, wie der Arbeitgeber Deine Bewerbung wünscht. Dort habe ich des Öfteren Dinge gelesen wie: „Ausschließlich per eMail“ und „Nur schriftlich per Post oder per eMail“, was ich übrigens als ausdrückliche Bitte interpretiere, nicht persönlich vorbeizukommen, auch nicht, um die schriftliche Bewerbung abzugeben.
Am häufigsten lese ich nämlich doch so etwas wie: „Per Telefon, persönlich oder schriftlich“, was doch deutlich macht, dass hier ein direkter Kontakt erwünscht ist, und hier bietet es sich auch wirklich an, anzurufen, zu fragen, ob die ausgeschriebene Stelle noch unbesetzt ist und dann auch gleich zu fragen, ob man seine Bewerbungsunterlagen vorbeibringen darf. Es kam nicht selten vor, dass ich in solchen Fällen gleich am Telefon nach den Eckdaten befragt wurde und, wenn es passte, einen Termin zum Gespräch vereinbaren sollte, zu dem ich meine Bewerbungsunterlagen dann mitbringen sollte. Generell fiel mir bis übrigens auf, dass mittelständische und größere Unternehmen häufig erst einmal keinen persönlichen Kontakt wollten, während kleinere Betriebe oft gleich den direkten Kontakt wollten. Ob das allerdings einfach hier in meiner Gegend so ist oder wirklich überall so gehandhabt wird, kann ich nicht sagen.
Ich selbst sehe keine wirklichen Vorteile darin, meine Bewerbungsunterlagen persönlich abzugeben, aber auch keine Nachteile darin, sie auf dem Postweg an das jeweilige Unternehmen zu schicken, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das meine Chancen nicht wirklich verbessert hat oder großartig anders gewesen wäre. Mir ist zwar durchaus aufgefallen, dass die ganze Abfolge dieses Bewerbunsprocederes wesentlich schneller abgewickelt werden konnte, wenn ich nach einem kurzen Anruf gleich persönlich auftreten konnte, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das so zwingend immer unbedingt vorteilhaft ist. Manches Mal wäre es für mich vielleicht besser gewesen, ich wäre nicht so überrumpelt worden, andererseits weiß man als Bewerber auf diese Weise gleich, woran man ist.
Der Vorteil für das Unternehmen liegt hingegen klar auf der Hand, wenn man gleich persönlich auftritt, finde ich. Eben diese Möglichkeit, sich mit einem Bewerber nicht über Wochen aufhalten zu müssen, weil die Bewerbung gelesen werden muss, vielleicht durch verschiedene Hände geht, weil entsprechend viele Bewerbungsgespräche zu den einzelnen eingegangenen Bewerbungen geführt werden müssen und so weiter, macht die Abwicklung für ein Unternehmen durchaus langwierig.
Lädt man hingegen jeden, der sich zunächst telefonisch meldet, gleich ein, mit seinen Unterlagen vorbeizukommen, so ist dies ein Indikator dafür, dass der potenzielle Arbeitgeber auch wirklich den nächsten Kandidaten einstellt, bei dem es eben „passt“ und meiner Erfahrung nach ist das gern der, der eben im Gespräch überzeugt hat. In solchen Fällen konnte ich bisher auch noch keine großartigen Taktiken meines Gegenübers erkennen, sondern sollte einfach nur kennengelernt werden. Und wenn es „passte“, hatte ich den Job.
Ich sehe es ebenfalls kritisch, eine Bewerbung persönlich abzugeben. Zwar hat man mir den Rat auch des öfteren gegeben, aber zum Einen kommt man selten mit den Leuten in Kontakt, die für eine Stellenbesetzung verantwortlich sind und zum Anderen weiß man auch nicht unbedingt, ob man gerade zu einem richtigen oder falschen Zeitpunkt abläuft. Letzteres war so ein Argument, lieber vorher anzurufen, ob eine persönliche Vorstellung oder Abgabe einer Bewerbung erwünscht ist oder ob man die Bewerbung lieber auf dem postialischen zusenden sollte. Komischerweise entscheiden sich die meisten Firmen doch lieber auf die Zusendung oder Abgabe im Briefkasten.
Als mein Partner vor einiger Zeit auf Stellensuche war, hat er aber seine Bewerbungsunterlagen genommen und vor Ort immer mal nachgefragt. Dazu hätte ich ehrlich gesagt den Mumm nicht. Aber für ihn war es kein Ding. Es kann auch sein, dass es etwas mit der Branche zu tun hat, da er handwerklich ausgebildet ist und ausschließlich in diesem Bereich zu tun hat. Ich glaube, dass dort vieles unkomplizierter abläuft und man dann eher auf diese Art und Weise an eine Stelle kommt, als wenn man nun einen Bürojob oder dergleichen gelernt hat und man nun auf Stellensuche ist.
Wenn Du Dir unsicher bist, rufe bei den entsprechenden Firmen an und frage nach. Manche laden auch Bewerber direkt vom Fleck weg zum Vorstellungsgespräch ein. Es kostet immer ein wenig Überwindung, aber andererseits kann es auch nicht schaden, sich zu informieren. Dabei solltest Du aber die Stellenanzeigen genau studieren. Problematischer ist es, wenn Du Dich bei Firmen initiativ bewirbst, also ohne Stellenanzeige. Da kann man dann mal vor Ort vorfühlen, aber ich kann es gut verstehen, wenn man sich es nicht zutraut. Grundsätzlich ist aber der Mittelweg - ein erster telefonischer Kontakt - wohl dann der beste.
Ich würde meine Bewerbungen auch nur per Post senden, oder sogar per email, wenn man sich auch so bewerben kann. Das wäre für mich unnötige Kosten, den der Fahrschein kostet doch auch etwas. Wenn man viele Bewerbungen abgeben möchte, kommt schon eine ordentliche summe dabei heraus. Wie du schon auch selber festgestellt hast, sieht der Personalchef eher selten den Bewerber, schon bei der Übergabe der Bewerbung.
Ich verschicke meine Bewerbungen auch nur per Post, da ich jedesmal mehr oder weniger abgewimmelt wurde wenn ich sie persönlich abgeben wollte. Die meisten Unternehmen haben gar keine Zeit sich vor Ort schon mal ein Bild von deiner Bewerbung zu machen und legen sie eh gleich an die Seite. Dann werden die Bewerbungen einfach irgendwo abgelegt und dann sind sie weg. Die Post im Gegensatz hat ihren bestimmten Platz und wird auch abgearbeitet und somit ist diese Variante meiner Meinung nach besser.
Als ich einen Job gesucht habe, hab ich ca. 50 Bewerbungen per Post verschickt oder persönlich abgegeben. Bei den meisten habe ich nicht mal eine Rückmeldung erhalten. Da mir die Bewerbungsmappen dann langsam zu teuer wurden, habe ich angefangen die Bewerbungen per Mail zu verschicken. Nach ca. 5 Mails hatte ich bereits 3 Termine für ein Vorstellungsgespräch und konnte mich danach zwischen 2 Stellen entscheiden.
Ich persönlich denke, dass in der heutigen Zeit die Mail als Bewerbungsmedium durchaus legitim ist. Die Firma wo ich jetzt arbeite ignoriert zum Beispiel sämtliche Bewerbungen die nicht als Mail eingereicht werden.
Bewerbungen bei uns im Amt laufen sowieso immer ins Leere weil niemand eingestellt wird, aber Praktikumsplätze werden schon vergeben. Die Bewerber die ich so empfange, auch die sich für eine Stelle bewerben möchten, schicke ich zum Verwaltungsleiter wenn sie das gerne möchten. Zum Chef bringe ich sie aber nicht, der muss sich um andere Dinge kümmern.
Ich denke mir persönlich dass es immer besser ist wenn man schon einen Ansprechpartner zumindest vom Namen her kennt. Da hat man es später auch leichter noch einmal nachzufragen und vielleicht hat man ja auch Glück dass der Ansprechpartner sich später bei der Vorauswahl an das angenehme Gespräch erinnert.
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