Abneigung gegen Milch - angeboren?
Schon als Kind habe ich Milch gehasst. Im Kindergarten gab es früher immer zum Frühstück eine Tasse warme Milch, wo oben auch noch schön die Pelle drauf war. Und dazu dann diese Fluortablette. Ob das heute noch so gemacht wird, weiß ich nicht, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich es ober-eklig fand und nicht angerührt habe.
Und das ist auch heute noch so, mit Milch braucht mir keiner kommen. Auch nicht mit Milchgerichten, wie Nudeln, Reis oder so etwas, igitt! Das Einzige, was ich an Milchprodukten esse, ist Joghurt, Quark oder Pudding. Aber alles andere, was man trinken kann, kriege ich nicht runter, auch keine Buttermilch. Joghurtgetränke gehen auch, aber eben keine pure Milch. Mich würde jetzt aber mal interessieren, woher diese Abneigung kommt? Bei mir ist sie vermutlich angeboren, denn schon im Kindergarten konnte ich das Zeug ja nicht riechen!
Vielleicht kommt deine Abneigung einfach nur wegen der Tasse Milch und der Fluortablette in der Kindheit. Ich habe auch einige Nahrungsmittel, die ich wegen einer solchen Erfahrung verweigere. Mein Freund isst aufgrund einer solchen Kindheitserinnerung weder Eier noch Käse, daran erkennt man, wie stark die Erinnerungen einen doch prägen können. Was man aufgezwungen bekam, mag man an sich prinzipiell nicht wirklich.
Auch nicht mit Milchgerichten, wie Nudeln, Reis oder so etwas, igitt!
Wo ist sind denn Nudeln und Reis Milchgerichte? Wenn mich nicht alles täuscht macht man Nudeln mit Eiern, Mehl, Wasser und etwas Öl. Ich verstehe auch nicht, wo Reis ein Milchgericht sein soll, vom MILCHReis mal abgesehen. Na egal...
Geschmack ist etwas, was sich das ganze Leben lang entwickelt und auch verändert. Sachen, die wir als Kind nicht gern gegessen haben, essen wir im Erwachsenenalter dann plötzlich und Lebensmittel, die wir als Kinder gemocht haben, mögen wir später dann vielleicht nicht mehr. Das hat dann weniger etwas damit zu tun, dass man das aus der Vernunft heraus dann plötzlich ist (zum Beispiel weil es gesund ist), sondern weil es damals wirklich nicht lecker war und jetzt ist es das plötzlich.
Dann gibt es aber einfach Lebensmittel und / oder Getränke, gegen die wir eine Abneigung hatten und haben. Und daran wird sich auch nichts ändern. Sicherlich kann dafür ein bestimmtes Erlebnis gesorgt haben. Mich hat diese Schicht auf der warmen Milch auch geprägt, aber ich esse und trinke weiterhin so gut wie alle Milchprodukte sehr gerne (bis auf warme Milch mit Haut eben). Angeboren würde ich jetzt nicht sagen. Immerhin gehört es einfach schon ewig zu den Lebensmitteln, die wir konsumieren.
Und du darfst nicht vergessen, dass du sicherlich auch mal gestillt wurdest und dabei handelt es sich auch um - ich sag es dir nicht gerne - (Mutter-)Milch. Und stell dir mal vor, was wäre, wenn man da eine angeborene Abneigung hätte? Klar gibt es Säuglinge die zB. durch eine Trinkschwäche nicht genug trinken oder Säuglinge, die nicht gestillt werden können. Aber rate mal, was man dann als Ersatz gibt? Schon aus diesem Grund würde ich sagen, dass es keine Art Instinkt sein kann oder angeboren oder wie auch immer. Das hat sich bei dir erst - durch was auch immer- entwickelt.
Ich denke, dass diese Abneigung entweder angeboren ist oder durch den Ekel hervorgerufen wird. Ich finde Milch an sich lecker. Nur gekochte Milch finde ich ekelig. Ich hasse Haut darauf und finde sie schwabbelig. Das hat allein mit persönlichem Geschmack zu tun und der ist bestimmt angeboren. Allerdings können sich Geschmäcker auch wieder im Laufe des Lebens verändern. Ich mochte bis vor einigen Jahren keine Eier und mochte sie plötzlich wieder. Der Geschmack ist also verschieden. Auch kenne ich es, dass viele Familienmitglieder eine bestimmte Lebensmittelart nicht isst. Also kann man das an andere vererben.
Winny, vermutlich meint Jacqui so etwas wie Milchreis und -nudeln. Da habe ich auch eine Abneigung gegen und mag es nicht. Das war schon als Kind so, weil ich ja auch selbst der herzhafte Typ bin und diese Speisen gehen ja eher in die süße Geschmacksrichtung. Daher kann ich es schon nachvollziehen. Ansonsten wüsste ich es nun auch nicht, was nun an Nudeln oder Reis milchig sein soll.
Angeboren, denke ich, ist die Abneigung nun nicht. Ich gehe auch eher davon aus, dass man als Kind durchaus alles mag beziehungsweise mehrmals probieren muss und dann sagen kann, man mag es nicht. Ich selbst habe noch anfänglich, so weit meine Erinnerung zurückgeht, Milch getrunken. Wir hatten selbst Milchkühe gehabt und so gab es die frisch abgezapfte Milch. Das war schon etwas anderes. Im Schulalter jedoch habe ich dann Abstand davon gewonnen und maximal einen Kakao getrunken.
Heute trinke ich nach wie vor keine Milch und mag auch keinen Milchreis und dergleichen. Andere Produkte wie Joghurt, Käse, Butter, Sahne, Eis und so weiter kann ich gut essen und esse sie auch relativ gern. Milch mag ich heute auch nur als Kakao oder eben als Zutat mal im Pudding, wobei ich diesen auch nicht so gern esse.
Zu sagen, das diese Abneigung angeboren ist, klingt für mich, zumindest beim ersten Lesen noch sehr kompliziert, im Prinzip ist es angeboren, das denke ich auch, aber man kann es noch viel einfacher ausdrücken: Geschmack. Jeder Mensch hat einen bestimmten Geschmack, der zum Teil angeboren ist, sich zum Teil aber auch erst mit der Zeit entwickelt, bzw. manchmal sogar auch verändert. Deswegen mag man bestimmte Lebensmittel nicht, während man andere wiederum ständig essen könnte. Das ist genauso wie mit Dingen wie Kleidung und Musik. Jedem gefällt etwas anderes. Einige Sachen wiederum mag man gar nicht und das ist bei Lebensmitteln in deinem Fall einfach die Milch.
Darüber hinaus denke ich aber auch, dass deine sehr starke Abneigung inzwischen schon von deinen Kindheitserfahrungen beeinflusst ist. Du hast mit Milch eine Menge negativer Erfahrungen gemacht. Und so hat sich die zu Anfang möglicherweise noch ganz kleine Abneigung, weiter entwickelt. Durch den Zwang, deine Milch zu trinken bzw. die Fluortabletten zu schlucken verbindest du einfach so viel Negatives mit Milch, dass du dich regelrecht davor ekelst. Das ist zu einem großen Teil sicher auch Kopfsache.
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