Möbel nach Wunsch bauen lassen mit Hilfe eines Schreiners
Diese Geschäftsidee ist relativ einfach und jede interessierte Person kann sie für sich persönlich auch nutzen. Wer nun keine Möbel von der Stange will, baut mit Hilfe eines Experten seine eigenen Ideen als Möbellstücke zusammen.
Zuerst muss man sich allerdings eine Schreinerwerkstatt stundenweise oder auch tageweise anmieten. Die sogenannte Mietdauer ist natürlich von dem Möbelstück abhängig, welches man in der Werkstatt herstellen will. Nun muss man die Materialien zum Bau einkaufen. Hier kommt nun der Schreinermeister ins Spiel und berät den Kunden beim fachgerechten Einkauf der Waren.
Da der Kunde ein Laie ist, bekommt er auch beim Zusammenbau oder den Aufbau der Möbel Unterstützung. So kann der Kunde überhaupt keine Fehler beim Bau der Möbel machen. Die entstehenden Möbel sind daher auch immer ein Unikat. Allerdings ist dieser Service daher auch nicht ganz billig.
Das ist sicherlich eine interessante Idee, aber ich glaube nicht, dass sich diese Modeerscheinung durchsetzen wird. Zu allererst muss man sagen das dies eine sehr Zeit aufwendige Möglichkeit ist zu einem Möbelstück zu kommen, und ob jeder diese Zeit aufwenden will, darf sicherlich bezweifelt werden.
Der angesprochene Zusammenbau der Möbel ist für mich aber der größte minus Punkt, denn ich möchte bezweifeln das die Mehrheit der Bevölkerung über ausreichende Fähigkeiten verfügt um ein halbwegs anständiges und gutes Möbelstück zusammen zubauen. Ich finde aber das auch der Preis nicht völlig vergessen werden sollte den diese Art der Möbel Beschaffung ist sicherlich nur für besser verdienende gedacht.
spyro666 hat geschrieben: Ich finde aber das auch der Preis nicht völlig vergessen werden sollte den diese Art der Möbel Beschaffung ist sicherlich nur für besser verdienende gedacht.
Nein nicht unbedingt nur, denn man kann ja auch Möbel sich bauen mit einer reinen Thematik. Beispielsweise bekommt man nun nicht mehr sämtliche Stilrichtungen aus der Retro Zeit. Mit einer solchen Variante kann man beispielsweise sehr viele Modelle nachbauen. So kommen auch Liebhaber auf ihre Kosten.
Was ich bei der ganzen Sache nicht verstehe, dass sind die Materialien. Soll der Kunde vorgefertigte Holzstücke kaufen, die dann zusammen gebaut werden sollen, oder müssen diese Holzstücke erst noch gefräst, geschnitzt etc werden.
Denn nur um mich im Material zu beraten, da benötige ich ja kaum einen Schreiner, das wäre ja wie einkaufen bei IKEA. Aber wenn ich das Holz noch bearbeiten muss, dann wird es etwas schwerer. Da kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Schreinerwerkstatt so ohne weiteres einen Laien an seine Maschinen lässt. Die Gefahr sich da zu verletzten, ist doch nicht zu verachten.
Nein bei dem Material handelt es sich ausschließlich um reines Rohmaterial, also rein gar nichts von IKEA und CO. Man kann sich dabei auch nicht verletzen bei den Arbeiten, denn man wird vom Meister direkt eingewiesen. Und dieser ist auch während der gesamten Arbeiten in der Schreinerei anwesend.
Das käme für mich absolut nicht in Frage. Dafür bin ich viel zu ungeschickt. Außerdem wäre es mir viel zu aufwendig, meine Möbel selbst herzustellen und dann auch noch Miete für eine Werkstatt und Geld für die Aufsicht eines Schreiners auszugeben. Lieber geben ich das Möbelstück gleich komplett bei einem Tischler meines Vertrauens in Auftrag. Da weiß ich wenigstens, dass dann auch alles schick ist und vernünftig zusammen hält. Ich habe mir schon mehrere Sachen von einem Tischler anfertigen lassen und bin mit Preis und Leistung immer zufrieden gewesen. Aber auf die Idee, mich da mit in die Werkstatt zu stellen, wäre ich nie im Leben gekommen.
Sehr große Verbreitung scheint aber diese Geschäftsidee noch nicht gefunden zu haben. Ich habe auf Grund meiner Arbeit mit ungefähr 200 Tischlern zu tun und darunter gibt es niemanden der so etwas macht.
Auch muss ich sagen dass es nicht ungefährlich ist mit dem professionellen Handwerkszeug umzugehen, selbst wenn der Tischler in der Nähe ist. Er kann absolut nicht eingreifen wenn jemand in einen Gefahrenbereich kommt, so etwas spielt sich in Bruchteilen von Sekunden ab. Eine Kreissäge mit dem offenen Sägeblatt ist immer gefährlich und nicht alles kann man mit dem Schiebestock in gehörigem Abstand zu den Fingern durch die Säge schieben, genau so verhält es sich auch mit den offenen Fräsköpfen. Die Gefahren beim Umgang mit diesen Maschinen gehören zum Berufsrisiko der Tischler und Schreiner und werden deshalb nicht ohne Grund jahrelang trainiert. Dazu gehört auch der Reflex nicht nach zu fassen wenn plötzlich das Brett an der Säge aus schlägt.
Die rechtliche Frage dabei ist auch nicht unerheblich. Wer trägt denn die Kosten wenn der Daumen ab ist? Durch die Berufsgenossenschaft werden nur die Kosten für die Mitarbeiter übernommen und nicht für irgendwelche Kunden die sich an den Maschinen zu schaffen machen. So ein Daumen schlägt übrigens mit mindestens 500 000 Euro Kosten einschließlich Rehabilitation zu Buche weil er so ziemlich das wichtigste Körperteil ist.
Eine andere Frage ist auch ob die Maschinen und die Technik wirklich in Ordnung sind. Die meisten Besitzer nehmen es nicht so genau damit ihre elektrischen Betriebsmittel regelmäßig von einem Fachmann überprüfen zu lassen oder sie bauen auch gerne mal bestimmte Schutzvorrichtungen ab weil sie beim täglichen Arbeiten stören. Auch stört so ein fremder Mensch immer in einer Werkstatt weil er einfach immer im Weg steht.
Wenn ich mir jetzt die Kosten dafür überlege dann komme ich eigentlich noch mehr ins Grübeln. Eine Schreinerstunde schlägt mit ungefähr 50 Euro zu Buche. Rechnet man für Beratung, Einweisung in die Maschinen und Beaufsichtigung noch einmal sechs Stunden dann sind das schon mindestens dreihundert Euro plus Mehrwertsteuer. Diese veranschlagte Stundenzahl wird selbst dann nicht reichen wenn es sich um einen einfachen Artikel wie einen Tisch handelt. Es ist unheimlich aufwendig weil es einfach zu viele Arbeitsgänge und sehr viele unterschiedliche Maschinen gibt die dabei ihre Verwendung finden. Gerade die Lackierung muss mehrfach neu angeschliffen und auch wieder neu aufgetragen werden was sich über Tage hinzieht.
Ich halte diese Geschäftsidee für eine Schnapsidee die sich nicht durchsetzten wird. Man kann sie auch nicht mit den Mietwerkstätten für Autoreparaturen vergleichen weil hier die Gefahren um ein Vielfaches höher und auch die Werkstätten nicht dafür ausgelegt sind.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Idee so viel Zuspruch bekommt. Man hätte zwar die Genugtuung, dass man ein Stück selber gebaut hat, aber der Aufwand und die Gefahr, bei der Benutzung der Geräte wiegt das meiner Meinung nach nicht auf.
Wir haben schon einige Stücke selber gebaut, mit heimwerker üblichen Methoden und da gab es doch einiges an Ausschuss, was man zusätzlich bezahlen musste. Dann käme im Fall deiner Idee auch noch die Kosten für die Person dazu, die einen die ganze Zeit beaufsichtigt. Da könnte man das gleich einer Tischlerei in Auftrag geben.
Die Idee wäre also nichts für Jedermann/frau. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Heimwerker, die selber schon einiges gebaut haben, da schon Interesse dran hätten. Denn gerade die spezial Maschinen hat man nicht so unbedingt im Keller stehen und die würden dann ja auch einiges kosten. Also um bestimmte Arbeiten für ein Möbelstück an spezial Maschinen durchzuführen, kann ich es mir schon vorstellen.
akasakura hat geschrieben:Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Heimwerker, die selber schon einiges gebaut haben, da schon Interesse dran hätten.
Gerade hier könnte ich mir vorstellen dass der erfahrene Heimwerker die ganze Technik bereits zu Hause hat. Wenn ich von mir ausgehe dann habe ich auch nicht jedes Spezialwerkzeug, ich bin aber durchaus in der Lage zu demselben Ergebnis mit anderen Methoden zu kommen. Es dauert nur meistens ein bisschen länger, aber die Zeit spielt meistens ja auch nicht so die Rolle wenn man unbedingt etwas selber machen will.
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