Dropshipping? Gut oder Nicht?

vom 01.03.2008, 18:16 Uhr

Hallo, ich wollte mal wissen ob jemand hier über Dropshipping auskennt. Diese Art Geld zu verdienen klingt sehr verlockend. Man braucht jedoch gute Großhändleradressen um an diesen Geschäft teilzunehmen. Man braucht kein Kapital und verkauft seine Waren per Internetshop oder bei eBay. Wenn ein Kunde etwas kauft, dann verlangt man per Vorkasse das Geld. Wenn das Geld ankommt kauft man beim Großhändler die Ware welches billiger ist als man verkauft hat.

Wenn man beides abzeiht bleibt immerhin ein Restbetrag übrig. Das ist dann auch der Gewinn. Man ist sozusagen der Zwischenverkäufer und kassiert schon beim ersten Verkauf richtig Kohle. Wenn man pro Monat 50 bis 100 Waren verkauft und pro Artikel einen Gewinn von 5 oder 10 Euro macht dann gewinnt man monatlich 250 bis 1000 Euro zusätzlich. Ich weiß aber nicht ob das gut ist mit Steuern und weiterem. Dadurch könnte man sich ein zusätzliches Einkommen sichern.

Im Internet gibt es viel über Dropshipping. Jedoch habe ich keine persönlichen Erfahrungen gemacht und wollte wissen ob sich jemand damit auskennt.

» EbbyGT » Beiträge: 52 » Talkpoints: -0,09 »



Also wenn Du so verfährst kann das viele Nachteile haben:

1. Musst Du als gewerblicher Händler auftreten, heißt:
Unter Umständen Vorsteuer zahlen, Gewährleistung muss gegeben werden, vielleicht IHK Mitgliedschaft usw.. Da kommt schnell viel zusammen. Dazu kommen noch Anwaltskosten, denn die AGB und Widerrufsbedingungen müssen rechtssicher sein, heißt: locker 200 - 400 Euro Startkapital.

2. Wenn Du erst das Geld verlangst und dann die Ware verschickst kannst Du ein gutes Bewertungsprofil vergessen, denn in der Regel erwarten die meisten eBay Kunden einen Versand innerhalb von 3 - 5 Tagen nach Zahlung. Wenn Du in einem Angebot darauf hinweist, dass es bis zu 14 Tagen dauern kann wird das unattraktiv.

3. Bist Du nicht der erste der das macht und der Markt ist sehr voll - und als neuer mit dem Konzept / Geschäftsmodell kannst Du da kaum noch eindringen.

Wenn man das jetzt noch weiter auseinandernehmen würde lässt sich noch mehr finden warum das nur gut klingt, aber nicht sehr gut ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie Subbotnik schon gesagt hat, es gibt einfach zu viele Nachteile und wenn du nicht gerade ein Profi auf dem Gebiet bist dann lass es lieber. Das würde sich vielleicht Lohnen wenn du das Hauptberuflich machst, denn so etwas erfordert eine genaue Planung und Durchführung. Abzüglich der Steuern usw. bleibt dir für jedes verkaufte Produkt vllt. noch ein Gewinn von 1 bis 2€ (wenn überhaupt), somit musst du täglich auch noch mind. 100 Produkte verkaufen, was sich ohne echte Vorkenntnisse keinesfalls durchführen lässt.

Ich habe das auch schonmal probiert und bin damit tierisch auf die Nase gefallen, ich habe Parum billig eingekauft, dann bei Ebay verkauft. Ein eigener Shop war auch schon in Planung. Blöderweise hat sich am Ende herausgestellt, dass ich einem Betrüger aufgesessen bin, der mir gefälschte Parfums angedreht hat. Auf den Kosten bin ich sitzen geblieben. Aber das war nicht das einzige Problem, die Organisation von alldem war extrem Zeitaufwendig und bin kaum hinterhergekommen. Überlege es dir also gut ob du so etwas machst, ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück dabei!

Gruß, Olli

» bloemmas » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,41 »



Na um da wirklich gute Gewinne fahren zu können muss man auch entsprechende Mengen beim Hersteller oder Großhändler abnehmen. Denn wenn du da mit deiner Rechnung von 50 bis 100 Verkäufen ausgehst, dann ist das bei den meisten Produkten nicht lukrativ.

Ausserdem sollte man so ein Geschäft nie ohne Eigenkapital aufziehen. Von den rechtlichen Dingen einmal abgesehen, die auch ordentlich gemacht werden müssen. Ist es doch für einen Käufer nicht interessant, wenn er noch mehr als eine Woche auf seine Ware warten muss.

Ich habe es jetzt schon mehrmals bei Ebay erlebt, das mir innerhalb von 24 Stunden das Geld auf dem Konto gutgeschrieben wurde. Und ähnlich schnell wollen die Käufer auch ihre Ware haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich muss mich Subbotnik auch anschließen, so einfach ist das nicht. Weil wenn es so wäre, dann hätten das schon tausende vor dir gemacht. Du brauchst auf jeden Fall ein Startkapital und zwar nicht nur für den Anwalt um Erfolg zu habe musst du die Artikel schon vorher kaufen, sonst sind die Lieferzeiten zu lange und du wirst keine Stammkundschaft bekommen. Auch über eBay verkaufen ist nicht so ratsam, ich kenn mich zwar bei gewerblichen Händlern nicht so aus, aber wenn man privat schon was bei eBay verkauft muss man was von seinem Gewinn abgeben und bei gewerblichen wird das mehr sein. Dann würde ich gleich einen eigenen Shop aufmachen und gut werben.
Wie du siehst ist das alles nicht so einfach, sonst würde es ja jeder machen.

Viele Grüße PPlus

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» PPlus » Beiträge: 478 » Talkpoints: 42,95 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

leider müssen wir allen bisherigen Kommentaren in vielen Punkten widersprechen. Was EbbyGT meinte, ist schon richtig. Das Problem bei den meisten Interessenten ist aber, dass sie in küzester Zeit ohne viel Arbeit einen Haufen Geld verdienen wollen und dabei auf die Nase fallen. Viele Leute bieten 2 bis 3 Artikel bei eBay oder im eigenen Onlineshop an und hoffen, dass die Kunden nur bei ihnen kaufen. Dabei vergessen sie immer, dass sie auch Werbung für die eBay-Angebote und den Webshop machen müssen, sonst findet sie niemand. Und mit 2-3 Verkäufen im Monat wird man sich auch keine goldene Nase verdienen können. Damit hat man wirklich nur Arbeit als Nutzen.

@Subbotnik: Wenn man regelmäßig Waren verkauft und einen Gewinn erzielen will, muss man eh als gewerblicher Händler auftreten. Das ist kein Nachteil!

Vorsteuer kann bzw. muß man zahlen, jenachdem wie man es beim Finanzamt beantragt hat. Dies ist auch kein Nachteil, da die Vorsteuer nur ein durchlaufender Posten ist. Das heißt, man zahlt Vorsteuer an das FA, wenn man Waren verkauft hat. Man holt sich aber auch die Vorsteuer vom FA, wenn man Waren einkauft. Seinen Gewinn muß man noch versteuern, aber erst ab ca. 7.800 EUR pro Jahr.

Um rechtssichere AGB und Widerrufsbelehrungen zu haben, entstehen einmalige Kosten, die bei jedem Rechtsanwalt unterschiedlich sind.

Hinweise in Angeboten, dass die Lieferzeit bis 14 Tagen dauern kann, sind wettbewerbswidrig. Entweder es dauert 14 Tage oder die Lieferung erfolgt umgehend nach Zahlung. Wir geben zum Beispiel als Lieferzeit SOFORT oder IN 10 TAGEN an. Bei SOFORT versenden wir auch sofort nach Geldeingang. Das kann man auch gut am positiven Bewertungsprofil unserer Kunden erkennen. Als Zahlungsmöglichkeit bieten wir Banküberweisung, Paypal und Moneybookers an. Es läuft also alles sehr zügig ab.

Auch als Neuer kann man jetzt noch einsteigen. Beispielweise ist eine Kundin seit Dezember 2007 bei uns registriert. Anfangs hatte sie keine Artikel angeboten und dadurch auch nichts verkauft. Seit Oktober 2008 legte sie aber los: Sie bot viele Artikel (100-200) an und verkaufte auch viel. Außerdem nutzt sie unsere Flatrate, bei der sie ihren Gewinn teilweise verdoppeln konnte.

@Punktedieb: Große Mengen muss man nicht beim Großhändler kaufen. Gerade darum geht es ja auch beim Dropshipping. Bietet ein (Groß-)Händler Dropshipping an, dann kann man auch nur 1 Produkte kaufen und direkt an seinen Kunden senden lassen.

Eigenkapital für die Produkte ist beim Dropshipping nicht notwendig. Man kauft Produkte ja erst, wenn sie bereits an seinen Kunden verkauft wurden.

@PPlus: es ist genau umgekehrt: Man braucht etwas Startkapital für Anwaltskosten, also für rechtssichere AGB und dergleichen. Diese sind aber geringfügig im Gegensatz zu dem Kapital das man bräuchte, um die ganzen Artikel zu kaufen und zu lagern. Bei einem seriösen Dropshipping-Anbieter sind die Lieferzeiten sehr kurz.

Stammkundschaft hat man bei eBay so gut wie keine. Im eigenen Onlineshop könnte es anders aussehen. Wir verkaufen bei eBay seit 2002 und haben sehr wenige Kunden, die 2 oder 3 mal bei uns gekauft haben. Aber ich denke, das war auch nur reiner Zufall.

Zu unseren Stammkunden gehören die Händler, die intensiv unsere Artikel bei eBay, Azubo, Hood, Amazon, im eigenen Onlineshop oder auf einem anderen Marktplatz anbieten und verkaufen. Und genau diese Händler haben das Prinzip 'Dropshipping' verstanden. Sie haben sich seriöse Dropshipping-Anbieter ausgesucht, sich um rechtliche Dinge gekümmert (AGB, ...) und den Verkauf ohne Eigenkapital erfolgreich begonnen und umgesetzt, teilweise nebenberuflich, andere hauptberuflich.

» dropshipper » Beiträge: 1 » Talkpoints: 2,00 »


dropshipper hat geschrieben:@Subbotnik: Wenn man regelmäßig Waren verkauft und einen Gewinn erzielen will, muss man eh als gewerblicher Händler auftreten. Das ist kein Nachteil!

Also bitte, ich muss Dich, wenn Du hier schon fleißig die Werbetrommel rührst und auch noch selbst andere Dropshipper bedienst nicht darauf hinweisen wie die gesetzlichen Regelungen zur Gewährleistung unter Kaufleuten aussehen und wie man diese schön ausschließen kann solang man den anderen nicht über`s Ohr haut :D.

Und im Bereich Dropshipping werden fast nie hochwertige Güter gehandelt, sondern eher das Gegenteil wo es die Masse an Verkäufen nun einmal macht. Und hat man hier mit entsprechend hohen Rückläufen zu kämpfen und die gesetzliche Gewährleistung sowie die Nacherfüllungsansprüche im Nacken kann das schnell nicht gerade billig werden, da reichen schon bei bestimmten Artikeln Rücklaufquoten von 5 - 10 % um hier den Gewinn aufzufressen (denn von irgendwas muss man ja auch leben sowie andere entstehende Kosten begleichen).

Klar gibt es hierzu auch Ausnahmen, mit denen Du sicherlich argumentieren wirst, aber das Gros der Produkte der Dropshipper die ich kenne und betreut habe waren die typischen "Asieneinkäufer" ;) - logisch, da hier die Margen teilweise bis zu 300 % hochgehen (bis es mal kracht).

Und dass bei kleinen Abnahmemengen die Großhandelsrabatte wegfallen, die das ganze im Grunde erst wirklich lukrativ machen, solltest Du vielleicht auch erwähnen ;).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Sicher, Rückläufe gibt es immer. Wenn ich auch 5-10% für übertrieben halte. Rückläufe kommen ja nur, wenn entweder die Produktbeschreibung zu sehr "geschönt" war oder das Produkt nicht den Vorstellungen des Kunden entspricht.

Da die Ware dann aber immer noch einwandfrei ist - kann sie sofort in Auktionshäusern wieder verkauft werden. Rückläufe mit Verlust gleichzusetzen ist daher nicht richtig. Ist die Ware von vornherein beschädigt, haften Sie natürlich dem Kunden gegenüber, bekommen aber vom Großhändler Ersatz.

Ich lese immer wieder solche haarsträubenden Geschichten von pleitegegangenen Shop-Betreibern, die einwandfrei gelieferte Ware kaputt zurück nehmen müssen. Das ist natürlich ebenfalls falsch und zeugt nicht gerade von kaufmännischem Verstand.

» Dropshipping » Beiträge: 5 » Talkpoints: 4,53 »


Dropshipping hat geschrieben:Sicher, Rückläufe gibt es immer. Wenn ich auch 5-10% für übertrieben halte. Rückläufe kommen ja nur, wenn entweder die Produktbeschreibung zu sehr "geschönt" war oder das Produkt nicht den Vorstellungen des Kunden entspricht.

Oder das Produkt einfach nur mängelbehaftet war, was gerade bei vielen Artikeln, die von Anbietern für Dropshipper die ihre (Billig-) Ware aus Asien beziehen nicht einmal unwahrscheinlich ist :wink:. Und dann wird es auch spannend, diese wieder zu verkaufen :wink:.

Und hättest Du den Post mal richtig gelesen, dann würdest Du auch was mit dem Begriff Sachmängelhaftung und Gewährleistung anfangen können - denn die Gewährleistung ist bei Verkäufen und Käufen zwischen zwei Kaufleuten fast nicht existent (verglichen mit den Rechten, die Verbraucher haben). Heißt auf gut deutsch: Hat man hohe Rückläufe wegen mangelhafter Ware kann man diese im Keller lagern und bleibt drauf sitzen. Aber klar, kann man ja immernoch als "Überraschungspaket" oder "für Bastler" anbieten :wink:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Und hättest Du den Post mal richtig gelesen, dann würdest Du auch was mit dem Begriff Sachmängelhaftung und Gewährleistung anfangen können - denn die Gewährleistung ist bei Verkäufen und Käufen zwischen zwei Kaufleuten fast nicht existent (verglichen mit den Rechten, die Verbraucher haben). Heißt auf gut deutsch: Hat man hohe Rückläufe wegen mangelhafter Ware kann man diese im Keller lagern und bleibt drauf sitzen. Aber klar, kann man ja immernoch als "Überraschungspaket" oder "für Bastler" anbieten :wink:.

Ich habe schon richtig gelesen. Natürlich hast Du recht mit Deinen Einwänden und mit den Bemerkungen zur Mängelhaftung und Gewährleistung. Wer aber ist so dumm, ein Geschäft mit einem Großhändler zu beginnen, ohne klare Absprachen zu treffen. Doch nur der, der sich nicht vorher informiert und somit auch keine Ahnung von der Materie hat.

Um mit Dropshipping Geld zu verdienen, sollte man nicht der 1500ste sein, der Speicherships oder Handys verkauft. Um im Dropshipping Geld zu verdienen, musst Du Dir eine Nische suchen. Da es bei einer Nische nur wenig Großhändler gibt, die bereit sind, auf Dropshipping-Basis zu liefern, fällt es leicht, die Bedingungen genau auszuhandeln.

Ich verkaufe z.B. seit 2003 Material zur Graffitientfernung und für den Schutz vor Graffiti in einem eigenen Shop und auch über eBay. Nach und nach habe ich die Bedingungen, zu denen ich mit meinem Großhändler, der in diesem Fall auch Hersteller ist, für mich und auch dfür ihn optimal ausgehandelt.

Meine Vereinbarungen mit dem Großhändler der Produkte entsprechen dem Ideal einer Drop-Shipping Verbindung:
- Der Großhändler, in diesem Fall auch Hersteller, liefert die Ware direkt an meine Kunden.
- Die Lieferungen erfolgen innerhalb 24 Stunden.
- Der Großhändler erhält ebenso wie ich automatisch von meinem XT-Commerce Shop eine Nachricht über den Bestelleingang.
- Bei Bezahlungen über Paypal oder Lastschrift werden die Produkte noch am gleichen Tag versendet, bei Bezahlung per Vorkasse melde ich die Zahlung, wenn das Geld eingegangen ist.
- Retouren, die absolut selten vorkommen, gehen wieder an den Großhändler zurück, ohne dass für mich dadurch Kosten entstehen.
- Der Großhändler legt der Ware eine Rechnung in meinem Namen mit meinem Rechnungsformular bei.
- Die Rechnungssumme ergibt sich dabei aus den im Shop angegebenen Preisen plus Versandkosten.
- Die Versandkosten im Shop werden aus werbetechnischen Gründen pauschal mit 3,50 EUR angesetzt. Ich bezahle jedoch die tatsächlichen Versandkosten plus Versandmaterial. Diese Kosten sind je nach Bestellmenge unterschiedlich, werden aber genau aufgelistet.
- Für beides, für die Ware und die Versandkosten erhalte ich wöchentlich eine Rechnung, die dann noch mit 5% Skonto innerhalb 8 Tagen bezahlt wird.

Im Dropshipping ist es eben wie im richtigen Leben. Klare Absprachen führen zu klaren Ergebnissen.

» Dropshipping » Beiträge: 5 » Talkpoints: 4,53 »


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