Kinder erst ab 4 in den Kindergarten

vom 08.07.2011, 22:10 Uhr

Ich habe hier schon öfters von meinem Sohn berichtet. Er hat eine sehr ausgeprägte Form der Neurodermitis, wobei es sich um eine außergewöhnlich starke Ausprägung handelt. Aufgrund dieser Erkrankung hat er auch sozial immer wieder große Probleme.

Er hat insbesondere große Probleme in größeren Gruppen. Mit einzelnen Kindern spielt er sich sehr gut und fühlt sich dabei auch wohl, aber sobald mehr als zwei bis drei weitere Kinder da sind, zieht er sich sofort zurück oder zu mir, spielt nicht mehr und das stresst ihn so sehr, dass sich sein Ausschlag binnen kurzer Zeit um einiges bis massiv verschlechtert.

Mein Sohn ist derzeit 2,5 Jahre alt und langsam aber sicher wird es eben Zeit sich ernsthaft Gedanken über Kindergarten und Co zu machen. Seine behandelnde Ärztin hat uns von der Möglichkeit erzählt, dass er um eine Begleitperson im Kindergarten ansuchen kann, damit er sich besser und einfacher integrieren kann. Diese Person könnte mit ihm eben ein Buch lesen, wenn es ihm zu wild oder zu viel wird und passt auch auf, dass er nichts falsches isst, weil er eben auch eine strikte Diät einhalten muss.

Nun habe ich eben um so eine Begleitperson angesucht und dafür mussten wir für eine Diagnose zu einer anderen Ärztin, die eben darauf spezialisiert ist, Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Kindergärten und Co zu integrieren. Gesten hatten wir dieses Gespräch bei dieser Dame, die auch sehr freundlich war und sich wirklich viel Zeit für uns genommen hat.

Im Endeffekt kam sie jedoch zum Ergebnis, dass ein Kindergarten ihn derzeit, oder eben wohl auch noch mit 3 Jahren überfordern würde und man das ganze langsamer angehen müsste. Zumindest rät sie mir das. Ich hätte zwar einen sehr guten Kindergarten für ihn gefunden, die wirklich immer ein total nettes Programm haben und auch auf viel Rücksicht nehmen. Aber vielleicht hatte die Ärztin gestern recht, dass ich mir das ganze zu nett oder so vorstelle. Mein Sohn würde dort maximal ruhig in einer Ecke sitzen und alles beobachten. Mitmachen würde er wohl wirklich nicht, zumindest derzeit noch nicht, da gebe ich ihr recht.

Sie hat mir geraten, dass ich ihn zunächst einmal zu einer Tagesmutter geben soll. So kann er sich einmal an eine kleine Gruppe gewöhnen und mit vier Jahren kann man dann eben überlegen, ob man es versuchen kann, ihn in eine größere Gruppe wie einen Kindergarten zu integrieren.

Da ich schon so sehr auf Kindergarten eingestellt war, ist das alles nun natürlich doch etwas überraschend für mich. Prinzipiell gebe ich der Ärztin von gestern schon recht, sie hat da schon einiges richtig erkannt, denke ich. Trotzdem frage ich mich, wie es ist, wenn Kinder erst ab 4 in den Kindergarten gehen. Ist es da nicht vor allem am Anfang erst recht schwer, wenn sich die anderen Kinder schon kennen und er dann neu dazu stößt?

Gibt es hier vielleicht jemanden, der sein Kind erst mit vier in den Kindergarten gegeben hat? Was waren die Gründe dafür? Wie war es für das Kind? War es vorher bei einer Tagesmutter oder zu Hause? Wie würdet ihr den Plan dieser Ärztin bezüglich meines Sohnes halten? Wir haben auch noch einen weiteren Termin in zwei Wochen bei einer Kinderpsychologin, aber ich würde mir dennoch jetzt schon ein wenig Gedanken darüber machen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Erstmal hätte ich dir in jedem Falle empfohlen, dir eine zweite Meinung einzuholen und auch auf jeden Fall zu einer Psychologin zu gehen. Aber genau das tust du ja noch und das finde ich auch sehr gut. Ich persönlich finde es fraglich, ob wirklich die Neurodermitis das Problem ist oder vielmehr seine Furcht vor bestimmten Situationen. Laut deiner Erzählung scheint der Ausschlag ja mehr zu werden, wenn er sich überfordert fühlt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass der soziale Kontakt im Kindergarten schon sehr wichtig ist für sein zukünftiges Leben. Und irgendwann wird einfach der Punkt kommen, wo er in die Schule muss und da kannst du ihn dann - grob gesagt - auch nicht mehr davor schützen indem du ihn in Watte packst. Da fände ich es ehrlich gesagt besser, wenn du ihn langsam an den Kindergarten gewöhnst.

Ich kenne auch ein paar Fälle von Neurodermitiserkrankungen, die sogar recht schwer sind und die Kinder -und Erzieher- haben gelernt, damit umzugehen. Nun kenne ich die Schwere der Erkrankung deines Kindes ja nun nicht, und möchte darüber auch nicht urteilen. Sicherlich ist eine Tagesmutter auch eine nette Alternative, aber den Kindergarten kann es nicht ersetzen, finde ich. Wenn Kinder so spät in den Kindergarten gehen oder auch zu unregelmäßig oder gar nicht, können schon Defizite verzeichnen werden, die tatsächlich meist im sozialen Bereich liegen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Habt ihr keinen Kindergarten mit Altersübergreifenden Gruppen? Bei meinem Sohn im Kindergarten sind Kinder aller Altersklasse von zwei sechs Jahren in einer Gruppe. Jedes Jahr scheiden somit also die Ältesten Kinder aus und gehen in die Schule und es kommen neue hinzu.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe das zum Teil genauso wie du. Ich halte einen Kindergarten ebenfalls für sehr wichtig, eben auch aus sozialen Gründen. Deswegen war es für mich eben immer ein Anliegen, dass er in einen Kindergarten geht. Eine eigene Begleitperson für ihn hätte ich jedoch schon durchaus auch für sinnvoll gehalten, weil die bei der Integration eben schon sehr helfen kann. Deswegen war ich eben gestern auch bei dieser Ärztin, die eben dafür zuständig ist, die Kinder mit speziellen Bedürfnissen in den passenden Kindergarten zu integrieren.

Erfahrung hat sie in diesem Bereich also durchaus, weil sie eben ausschließlich mit Integrationskindern zu tun hat. Ich war gestern eben auch sehr überrascht, dass sie dann mit der Tagesmutter gekommen ist, weil ich damit ehrlich gesagt gar nicht gerechnet habe. Sie hat aber schon durchaus einige Treffende Aussagen gemacht und ich muss sagen, dass sie meinen Sohn schon sehr gut beschrieben hat.

Sie hätte eben gemeint, dass er zunächst einmal lernen soll, sich an eine kleine Gruppe ohne meine Anwesenheit zu gewöhnen. Das wäre derzeit mehr als genug Herausforderung für ihn. Zu einem Babytreffen gehe ich mit ihm zwar regelmäßig, aber da bin ich eben immer mit dabei. Er hat auch durchaus kein Problem damit, dass jemand anderer mit ihm weggeht und ich nicht dabei bin. Also ich muss nicht immer anwesend sein.

Im übrigen ist es leider schon in der Tat so, dass er sich bei diesem Babytreffen alles andere als wohl fühlt. Die meiste Zeit zieht er sich selbst da nur zurück und auch sein Ausschlag verschlechtert sich an diesen Tagen doch fast regelmäßig. Es ist ihm dort eben zuviel Trubel, obwohl es nur drei weitere Kinder sind, die alle im gleichen Alter sind und die er seit seinem dritten Lebensmonat bereits kennt, weil seitdem gibt es eben die wöchentlichen Treffen mit diesen Kindern und ihren Müttern.

Aber selbst das ist eben ein Problem und so gesehen fürchte ich, dass diese Ärztin recht hat, dass er zumindest derzeit in einem Kindergarten zu sehr überfordert wäre und das ganze nur in die verkehrte Richtung losgehen wird. So klingt für mich ihr Plan, ihn zunächst einmal zu einer Tagesmutter zu geben und wenn das dann gut klappt ihn in eine größere Gruppe zu integrieren durchaus logisch und nachvollziehbar.

Dennoch weiß ich eben nicht, ob er nicht doch recht viel versäumt, wenn er erst mit vier in den Kindergarten gehen wird. Auf der anderen Seite, würde er dort derzeit eben auch wirklich nicht viel machen. Gefühlsmäßig glaube ich schon auch, dass es ihm dort derzeit einfach zu viel wird. Wobei das gar nicht viel mit "in Watte packen" zu tun hat. Vom Gedanken her, würde ich eben einen Kindergarten bevorzugen, weil ich finde, dass dort total nette Sachen gemacht werden und so weiter. Aber es stimmt vielleicht, dass ich mir das zu idyllisch vorstelle und in der Realität wird er im besten Fall dort still und beobachtend in einer Ecke sitzen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Eine schwierige Entscheidung, aber ich denke, dass Dein Sohn es durchaus mit einem Kindergarten versuchen kann und auch sollte. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Neurodermitis der Hauptgrund sein sollte, nicht in einen Kindergarten mit 3 Jahren zu gehen. Versteh mich nicht falsch und ich weiss ja auch nicht, wie schwer diese Krankheit bei Deinem Kurzen ausgeprägt ist, aber manchmal habe ich (entschuldige) den Eindruck, dass die Krankheit wichtiger gemacht wird, als sie ist. Natürlich muss da Rücksicht genommen werden, aber nicht nur.

Das Verhalten Deines Sohnes kann ja auch daher kommen, dass er sich mit den anderen Kindern nicht wohlfühlt und dass sie ihm einfach unsympathisch sind. Dadurch befindet er sich in einer für ihn unangenehmen Situation und natürlich wirkt sich dies dann auch auf den gesundheitlichen Zustand aus. Er kann sich ja in dem Sinne nicht äussern, dass ihm das nicht passt oder so, selbst wenn er die drei anderen Kinder quasi von Beginn an kennt.

Er scheint einfach ein ruhiger Junge zu sein, dem es schwrfällt, sich auf andere Situationen einzulassen. Kommt das denn hin? Wenn ja, solche Kinder gibt es überall und ich weiss definitiv, dass manchen Kindern es in Kindergärten oder sonst wo auch einfach zu laut ist und sie sich dadurch dann nicht wohlfühlen. Hat Dein Sohn eigentlich einen Freund in seinem Alter, mit dem er regelmässig spielt? Da würde es eine Option sein, wenn beide in die gleiche Einrichtung und sogar in die gleiche Gruppe gingen. Das würde Deinem Sohn sicherlich auch hilfreich sein.

Nicht alle Kinder sind hellauf begeistert, wenn sie die ersten Tage in den Kindergarten gehen. Manche haben starke Probleme, sich zu integrieren und dabei handelt es sich auch um gesunde Kinder. Eine Integrationskraft war da nicht nötig, sonst müssten ja mehrere Kinder diese Integration so in Anspruch nehmen, aber das war nicht der Fall. Davon abgesehen hatten wir in einer Einrichtung ebenfalls einen Jungen mit Neurodermitis und dieser hatte keine besondere Betreuung gehabt. Er musste auch Diät halten und das haben wir aber alle bei ihm beachtet und auf ihn aufgepasst. Es ginge also auch ohne Integrationskraft, zumal ich wie gesagt das Gefühl habe, dass es bei Deinem Sohn nicht an der Krankheit liegt, sondern an anderen Umständen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Im Kindergarten werden sich immer die anderen Kinder bereits kennen, sie sind ja alle unterschiedlichen Alters. Immer wieder kommt ein neues Kind hinzu, aber die Gruppe wird wohl immer schon bestehen, egal wann und wo Du Deinen Sohn anmelden wirst. Integrationsprobleme wegen des Alters wird der Kleine dann wahrscheinlich eher nicht haben. Aber vielleicht hat er sich dann so an das quasi Alleinsein gewöhnt, dass es immer schwerer wird, ihn an größere Gruppen zu gewöhnen.

Meine Tochter kam mit 3 Jahren in den Kindergarten. Sie ist zwar gesund und daher wahrscheinlich nicht mit Deinem Sohnemann zu vergleichen, aber was diesen Aufschub angeht, würde ich auch auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen. Wenn es ihn jetzt so sehr stresst, mit mehreren Kindern zusammen zu sein stellt sich mir die Frage, ob das denn mit 4 Jahren viel anders sein wird, und über kurz oder lang wird er sich daran gewöhnen müssen, dass sich in seinem Umfeld mehrere Menschen bewegen, spätestens dann, wenn er in die Schule kommt.

Die Neurodermitis belastet den Kleinen und damit die ganze Familie, das ist nicht zu leugnen. Ich stelle mir das ziemlich schwer vor, immer damit leben zu müssen, sowohl als Betroffener als auch als Eltern, die ja leider nur begrenzt helfen können. Aber es wäre wichtig, dass das Kind trotz seiner unangenehmen Erkrankung ein ganz normales Leben führt, vielleicht nimmt er über das Alltagsgeschehen das Ganze nicht mehr so wahr, wird ein bisschen abgelenkt.

Meine Kinder haben beide eine Veranlagung zur Neurodermitis (meine Schwester hat in Stresssituationen immer mal wieder kleine Ausbrüche) und meine Tochter hatte ungefähr in dem Alter, in dem Dein Sohn jetzt ist, einen Ausbruch. Wir mussten einiges an Ursachen - Forschung betreiben, weil das Erscheinungsbild untypisch für die Erkrankung war. Nun ist bereits seit einigen Jahren Ruhe, nur im Winter, wenn die Haut durch die permanente lange Kleidung austrocknet, dann müssen wir schmieren, ansonsten ist sie gesund.

Ich würde es einfach versuchen mit dem Kindergarten, vielleicht erlebst Du ja eine Überraschung und es gefällt ihm sehr gut dort. Kinder können mitunter recht erstaunlich sein, und sie brauchen soziale Kontakte. Du kannst ja vielleicht die Eingewöhnungszeit etwas ausdehnen. In jedem Fall aber würde ich noch eine zweite psychologische Meinung einholen, was den Aufschub des Kindergartenbesuchs angeht. Vielleicht täte man ihm damit langfristig gesehen gar keinen Gefallen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, das ist immer so ein wenig das Problem mit der Neurodermitis, weil das einfach sehr harmlos und banal klingt. Im Prinzip ist das auch der Grund, dass ich hier immer wieder erwähne, dass es eine sehr ausgeprägte Form ist, weil es eben eine Form der Neurodermitis ist und nicht viel mit normalen Neurodermitiserkrankungen auch in starker Form zu tun hat. Auch diese Ärztin hat vorgestern gemeint, dass sie eine derartige Ausprägung eigentlich noch nicht gesehen hat und um es auf den Punkt zu bringen, ging es ihm von der Haut her gesehen vorgestern sogar recht gut.

Im Alltag ist die Erkrankung bei uns eigentlich gar nicht so das Thema, auch wenn das hier nicht so rüber kommt. Es ist natürlich immer wieder großes Thema und dann berichte ich eben auch immer wieder darüber, und so kommt es natürlich noch bedeutender rüber.

Ich denke allerdings schon, dass sich vieles auf die Erkrankung zurückführen lässt. Es kommt oft bis fast täglich zu schlaflosen Nächten, wodurch er natürlich auch viel Ruhe benötigt. Ist klar und verständlich. Er ist sicher von der Grundeinstellung her auch ohne Neurodermitis ein sehr ruhiges und zurückgezogenes Kind, das stimmt denke ich schon. Dennoch ist es schon in einer schon fast auffallenden Art.

Mein Sohn hat seitdem er drei Monate alt ist regelmäßig Kontakt mit drei weiteren Kindern in seinem Alter. Diese Kinder kommen alle aus dem gleichen Dorf und wir machen eben wöchentlich zumindest ein Babytreffen. Die Kleinen kennen sich mehr oder weniger von Anfang an. Selbst da kann er sich eben kaum bis nicht integrieren. Die anderen Kinder haben in dem Fall nicht so das Problem mit ihm, aber er kommt eben nicht damit zurecht, wenn alle da sind, zieht sich dann eben nur zurück und sitzt auf meiner Schoß, egal welche Versuche die anderen oder ich machen.

Wenn nur eines dieser Kinder bei uns ist oder wir bei dem anderen Kind, dann spielt er sich total lieb mit dem Kind. Da freut er sich sogar richtig und ist sehr offen und teilweise sogar richtig ausgelassen. Sozial wird es also nur dann zum großen Problem, wenn mehr als zwei Kinder gleichzeitig da sind, obwohl er das regelmäßig gewohnt ist.

Ich muss sogar sagen, dass ich vieles vielleicht doch etwas zu locker gesehen habe. Ich werde nun noch das Gespräch mit der Psychologin abwarten und mir einmal anschauen, was sie dazu sagt. Freunde von mir, die meinen Sohn sehr gut kennen, sagen eigentlich auch, dass der Weg mit der Tagesmutter und dann erst in den Kindergarten vielleicht gar nicht so schlecht ist, und für meinen Sohn wohl der bessere Weg wäre. Wie gesagt, ich werde mir noch andere Meinungen anhören und vorerst einmal abwarten.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aus der Ferne lässt es sich immer schwer sagen und dadurch kann ein falsches Bild entstehen. Ich kenne Deinen Sohnemann ja nun nicht persönlich und daher ist es wirklich schwer, von hier aus Dir die richtigen Tipps zu geben. Das Gespräch mit der Psychologin abzuwarten, ist ganz gut. Kennt sie Deinen Sohn schon oder wäre das ein erstes Gespräch? Das macht viel aus.

Interessant finde ich bei Dir den Punkt der Äusserung, dass er gern mit einem Kind spielt, aber mit mehreren ist er überfordert. Das Problem haben aber wirklich viele Kinder und ich denke, wenn er aber vielleicht ein, zwei Kinder hat, mit denen er auch in einer grösseren Gruppe spielt, ohne in der Ecke zu sitzen, ist das doch auch in Ordnung. Vielleicht traut er sich das auch nicht zu und fühlt sich durch die anderen Kinder in einem gewissen Sinne unter Druck gesetzt. Aber wie gesagt, das Gespräch mit der Psychologin abwarten, finde ich gut. Berichtest Du uns dann davon?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


@steph: Da du danach gefragt hast, werde ich den weiteren Verlauf berichten. Ich hatte heute ein weiteres Gespräch mit einer Kinderpsychologin. Auch sie kam eindeutig zum Schluss, dass mein Sohn derzeit in einem Kindergarten noch zu sehr überfordert wäre. Ich habe bei ihr auch an- beziehungsweise eben besprochen, dass es eben schüchterne Kinder und so weiter gibt.

Das Problem ist aber eben doch, dass es nicht um reine Schüchternheit geht. Sie hat mir auch wieder deutlich bewusst gemacht, dass man im Fall meines Sohnes eben nicht zu radikal vorgehen sollte. Er ist nun einmal ein chronisch krankes Kind und man kann das nicht mit einer schüchternen Situation bei einem gesunden Kind vergleichen.

Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass mein Sohn für ein Jahr lang zu einer Tagesmutter kommen wird. Und das auch nur ganz langsam beginnend. Er kommt dann im September nächsten Jahr in den Kindergarten. Da ist er dann 3,5 Jahre alt. Sie hat richtiger Weise gemeint, dass er dann noch immer drei Jahre im Kindergarten sein wird und dass das vollkommen ausreichend ist.

In welchen Kindergarten er danach kommen wird, kann man dann ja weiter sehen. Derzeit ist die Psychologin der Meinung, dass ich ihn in einen Integrationskindergarten geben soll. Beziehungsweise gibt es in meiner Nähe eben keinen Integrationskindergarten, aber wenn er bei mir im Dorf in den Kindergarten gehen würde, könnte man aufgrund seiner Erkrankung eine Integrationsgruppe machen.

Problem hierbei ist jedoch, dass der dorfeigene Kindergarten bei mir mehr als nur seltsam ist. Ich habe schon einige Berichte über diesen Kindergarten hier geschildert. Eine Integrationsgruppe im Kindergarten wo ich ihn eigentlich hingeben wollte ist leider nicht möglich, weil bei uns eben Gemeindepflicht herrscht. Finanziell etwas verwirrend die ganze Geschichte.

Aber das kann ich mir dann ja im laufe des nächsten Jahres genauer überlegen, wie es da weiter gehen soll. Derzeit ist denke ich die Tagesmuttervariante doch die wohl beste Lösung für meinen Sohn. Da habe ich mir inzwischen drei verschiedene Meinungen geholt und alle kamen eindeutig zum gleichen Ergebnis.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Einen Integrationskindergarten halte ich für deinen Sohn auch für sinnvoll, da dort die Gruppen insgesamt kleiner sein werden. Allerdings sehe ich dann eher das Problem im Alter, wann dein Sohn in diese Gruppe kommt. Denn ich habe es im Kindergarten meiner Töchter beobachten können, das Kinder zum Aussenseiter werden, je später sie in die Gruppe kommen.

Das liegt einfach daran, das sich die Kinder schon recht früh bewusst sind, das sie eben im Normalfall auch mal zusammen zur Schule gehen werden. Freundschaften sind dann schon vorhanden und ein neues Kind hat dann einen sehr schweren Stand und kaum die Chance wirklich dauerhafte Freundschaften zu schließen.

Da sich dein Sohn so scheinbar schon schwer an neue Situationen gewöhnt halte ich auch den Besuch bei der Tagesmutter für wenig sinnvoll, da er nur eine recht kurze Zeit sein wird. Dann hat sich dein Sohn an diese Situation gewöhnt, vielleicht auch Freundschaften geschlossen und kommt dann in ein komplett neues Umfeld. Ich gehe davon aus, das es dann bei seiner Erkrankung eher schlechter wird, als besser.

Daher würde ich mich einen Kindergarten suchen, wo entsprechend kleine Gruppen vorhanden sind und wo man du auch die Möglichkeit hast deinen Sohn langsam daran zu gewöhnen, weil man mit einem kurzen täglichen Besuch dort beginnt. Ich will zwar die Empfehlungen der beiden Ärzte nicht in Frage stellen. Aber je später dein Sohn in eine soziale Gruppe kommt und dann nochmal komplett rausgerissen wird, desto schlechter wird sich das eben auf seine Erkrankung auswirken.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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