Bin ich zu altmodisch?

vom 08.07.2011, 17:28 Uhr

Ich habe eine Schwester, sie hat sich ihre ganze Wohnungseinrichtung auf Abzahlung gekauft. Keinen Cent in der Tasche, aber einen dicken Fernseher wollen. Die vielen kleinen Raten haben irgendwann überhandgenommen und großer Ärger stand an. Jedes Mal hat meine Mutter ihr aus der ganzen Sache rausgeholfen. Ich dagegen bin komplett anders eingestellt. Ich habe gespart und so viel wie möglich bar bezahlt. Ich habe halt erstmals verzichtet um mir später den tollen Fernseher zu kaufen. Das einzigste was ich mal auf Kredit gekauft habe, ist ein Auto. Ich habe noch nie meinen Dispokredit in Anspruch genommen oder etwas auf Raten bezahlt oder mir von jemand Geld leihen müssen. Ich bin stolz darauf mein Leben allein zu meistern, ohne meine Mutter um Hilfe zu fragen.

Heute kann man sich alles kaufen, auf Kredit, Raten, Barzahlung, Visacard etc. Viele verschulden sich durch das große Angebot, kaufen alles auf Raten und Kredit. Meine Frage an euch: Ist es altmodisch, wenn man keine Ratenzahlungen, Kredite oder Schulden hat?

» rola28 » Beiträge: 493 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke nicht, dass es altmodisch ist, wenn man sein Geld zusammenhält und eben aufpaßt, dass man die Übersicht behält. Und da es einem heutzutage wirklich sehr leicht gemacht wird, alles auf Kredit zu kaufen, sollte man wirklich genau Buch führen, was für Raten man noch offen hat.

Ich persönlich kaufe auch vieles auf Raten. Mein Auto habe ich mir im April auch auf Kredit gekauft, weil ich endlich mal ein vernünftiges Auto haben wollte, nicht immer nur alte Scherben, in die man am Ende noch mehr Geld reinstecken muss. Aber auch unseren Geschirrspüler habe ich damals auf Raten gekauft. Ebenso unsere Klimaanlage und vor kurzem unser neues Schlafzimmer. Natürlich nicht alles auf einmal, die Klimaanlage und der Geschirrspüler sind abbezahlt. Und das meine ich, man sollte sich nicht zu viel an Raten aufhalsen, weil man dann auch schnell die Übersicht verlieren kann. Klamotten kaufe ich auch immer auf Raten, wenn es ein Betrag über 100,- € ist.

Ich hatte mal eine schlimme Zeit, da hatte ich die Übersicht verloren. Ich hatte einen Dispo-Kredit von 3.000,- € und den hatte ich auch voll ausgeschöpft. Und es war so frustrierend, wenn Gehalt kam, immernoch im Minus zu sein! :evil: Irgendwann bin ich dann zu meiner Bank und habe alles umschulden lassen. Einen Allzweckkredit habe ich aufgenommen und damit einen anderen und den Dispo-Kredit ausgelöst. Die Summe, die aufgenommen habe, war so gewählt, dass ich noch ein Polster hatte. Das war 2006 und seitdem war ich auch nie wieder im Minus, das war mir eine Lehre!

Ich mache es so, dass ich einen Ordner habe, in dem alle offenen Rechnungen abgelegt sind. Immer, wenn ich eine Rate überwiesen habe, mache ich ein Häkchen hinter den Betrag und schreibe das Datum dahinter. Und sobald eine Rechnung komplett bezahlt ist, werfe ich sie weg. Mit dieser Methode fahre ich gut, so behalte ich meine Raten immer im Auge. Und grundsätzlich finde ich es dann auch nicht schlimm und durchaus legitim, wenn man sich etwas Größeres kauft und dann in Raten bezahlt. Ich denke, das ist heutzutage normal.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube auch nicht das du altmodisch bist, im Gegenteil du siehst die ganze Sache einfach klarer und vernünftiger. Heutzutage machen sich manche Leute gar keine Gedanken mehr wie sie alles bezahlen wollen, den es geht verhältnismäßig einfach sich ein Kredit nach dem anderen zu besorgen. Das ist nun mal die heutige Zeit und ich finde es gut das es noch vernünftige Menschen gibt die so was ablehnen und die ganze Sache etwas anders sehen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Pauschalisieren würde ich es nun nicht, dass Du altmodisch bist - aber man muss auch die Hintergrpünde sehen. Sicherlich ist es am besten, wenn man sich das Geld so zusammengespart hat, dass man auf keinen Kredit oder auf keine Ratenzahlung angewiesen ist. Und wenn man dann doch eine Ratenzahlung veranlasst, kommt es darauf an, was man damit finanziert. Einen Flachbildschirmfernseher beispielsweise ist kein Muss und darauf kann man auch so sparen. Bei Möbeln ist es schon abhängig davon, was man kaufen möchte und so etwas.

Wichtig ist bei alledem, dass man nicht zu viel auf einmal hat, sondern noch ein Ziel vor Augen hat und eine Übersicht über die Ausgaben von Kosten. Wichtig ist auch zu wissen, was sein muss oder was man sich zusammensparen kann. Ein Auto würde ich versuchen, möglichst einen Teil anzuzahlen und den Rest dann finanzieren, wenn es nicht anders geht. Eine Klimaanlage wiederum ist zwar für den Sommer nett, aber nicht zwingend notwenig.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wie kann das denn altmodisch sein? Meinst du damit etwa, dass man nur modern ist, wenn man Schulden hat? Also das wäre doch kompletter Unsinn! Ich finde es vielmehr schon gut, wenn man deine Einstellung hat und sich eben nur das kauft, was man sich leisten kann. Sicherlich verleiten die Angebote wesentlich mehr dazu, dass man sich eben doch mal etwas borgt, aber davon muss man sich ja nun auch nicht beeindrucken lassen, oder? Und wenn doch, dann ist man da immer noch selber Schuld, denn gezwungen wird man nicht dazu.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ganz schön anstrengend ist, wenn man sich irgendwo was borgt. Und dabei ist es vollkommen egal, ob das bei der Familie der Fall ist, oder bei einem Kreditinstitut oder Onlineversand oder was auch immer. Irgendwie hat man die Sache dann ja schon, obwohl es noch lang nicht Eigentum ist und man lässt sich blenden. Der Anreiz zum Sparen fehlt meiner Meinung nach dann schon oder ist minimiert. Habe ich hingegen kein Geld und will unbedingt etwas haben, dann schafft man es -wenn man das gelernt hat - schon, dass zu erreichen. Klar, dauert es meistens länger, aber es ist dann das Eigentum von einem selbst und vor allem kann man damit tun und lassen was man will.

Bedenken sollte man auch, dass man am ende ja drauf zahlt. Ich zahle momentan das Auto ab und es fällt mir ehrlich gesagt schwerer als ich dachte. Und ich bin niemand, der normalerweise sonderlich verschwenderisch ist. Ich habe keinen Fernsehr, keine anderen teuren Gerätschaften, kaufe keinen teuren Schmuck usw. Und trotzdem muss ich gucken, wie ich zurecht komme. Ich war letzten Monat bei Ikea und hab dreiviertel der Summe gleich bezahlen müssen und das Letzte jetzt. Da hab ich dann schon ganz schön zu tun gehabt. Ich kann eigentlich bloß davon abraten, etwas auf Kredit zu kaufen oder Ratenzahlung zu machen oder gar nur eine Zahlpause.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich glaube auch nicht, dass Du altmodisch bist, weil Du nicht auf Raten kaufst. Ich finde es im Gegenteil sogar wirklich gut, wenn man nicht dauernd irgendwelche Kreditverträge abschließt und eigentlich mehr oder weniger auf Pump lebt. Wie weit einen das führen kann, hat Deine Schwester ja eindrucksvoll bewiesen, und sie ist da weiß Gott nicht die Einzige.

Ich wollte mich auch im Leben nicht verschulden, es sei denn, es geht um den Kauf eines Hauses, da kann man normalerweise sparen wie man will, einen so großen Betrag bekommt man nicht zusammen, es sei denn, es stellt sich eine größere Erbschaft ein oder man gewinnt im Lotto. Und da beides eher selten vorkommt, führt der einzige Weg zum Eigenheim meistens über einen Kredit.

Höchstens ein Auto würde ich noch finanzieren, auch das mussten wir schon machen, aber eben nur, wenn es nicht anders geht. Der Gedanke, dass alles, was ich besitze, eigentlich noch jemand anderem oder der Bank gehört, behagt mir so gar nicht. Wie schnell ist man in die Schuldenfalle getappt. Hier 20 Euro im Monat, da 30 Euro im Monat, das ist alles nicht viel, aber es summiert sich, und ruck zuck kann man seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.

Kurz vor Weihnachten hat unser Wäschetrockner den Geist aufgegeben, und da wir keine Möglichkeit haben, die Wäsche im Keller oder im Wohnbereich zu trocknen, musste schnellstmöglich ein neues Exemplar her. Da man ein paar Hundert Euro auch nicht immer gerade so locker sitzen hat, mussten wir den zähneknirschend finanzieren und ich schlage drei Kreuze, wenn das endlich erledigt ist.

Wenn es irgendwie geht, würde ich nichts auf Pump kaufen. Man muss nicht immer alles haben, was andere haben und man muss auch nicht der neuesten Einrichtungsmode hinterher laufen, wenn man das Geld für das begehrte neue Wohnzimmer nicht beiseite liegen hat, dann muss man halt sparen. Jedenfalls ist das meine Meinung. Nur dumm, dass es einem so einfach gemacht wird, hier und da eine Ratenzahlung zu machen, da verliert man schnell den Überblick über das, was man schon am Laufen hat. Die Hemmschwelle sinkt, weil es ja quasi "jeder" macht und Schulden längst salonfähig geworden sind.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Selbstverständlich ist es nicht altmodisch, dass du so denkst, aber du wirst nicht umhin kommen, dass dir sowas in der Art immer wieder und wieder in deiner Umwelt vorgeworfen wird, einfach weil wir heute eine Konsumgesellschaft sind, in der es einzig und allein nur darum geht, zu kaufen und zu haben. Je mehr man verdient, je mehr Geld man ausgibt, je mehr tolle, teure Sachen man hat, desto besser ist man angesehen und steht höher im Rang, ein ungeschriebenes Gesetz, welches heute einfach gilt und selbst wenn dir noch so viele Menschen sagen, ah es ist doch gar nicht so schlimm das du noch diese alte, dicke Kiste aus den 80ern bei dir zu Hause stehen hast, anstatt dem 3D Fernseher, insgeheim finden sie es aber eben doch schlimm und fühlen sich höher gestellt.

Ich denke, dass deine Schwester eines dieser ganz typischen Opfer der heutigen Gesellschaft ist. Richtet man sein Haus ein, kann man es unter keinen Umständen zulassen, dass man keinen fetten LCD 3D Fernseher hat, wie würden denn da die Nachbarn denken? Das gehört dazu. Daher kauft man sich diese Sachen einfach, auch wenn man sich deswegen verschuldet und dann wieder mal auf die Eltern angewiesen ist, die einen dann da herausholen. An sich ist diese Situation meiner Meinung nach total erniedrigend, das Verhalten deiner Schwester unreif, kindisch und verantwortungslos, aber versuch ihr das einmal zu erklären?

Ich selbst habe ehrlich gesagt schon immer zu den Menschen gehört, die Billigware gehasst haben. Mir kamen niemals Ja-, Rewe- oder Eigenmarken Produkte ins Haus, ich habe diese Sachen meistens gehasst. Meine Kleidung war schon immer von teureren, meist unbekannten Marken, weil ich nichts tragen wollte, was die Hälfte der Leute meiner Umgebung ebenfalls trug und was Essen und Einrichtung anging, war ich auch nie besonders geizig. Leisten konnte ich mir das bislang aber auch, meine Eltern sind nicht gerade arm, ich bekam immer großzügig Taschengeld und habe auch einige einfache Nebenjobs wie unterrichten und Nachhilfe, bei denen ich reichlich verdiene. Niemals würde ich mir aber Geld leihen, um ein Elektrogerät oder Markenkleidung zu kaufen, das fände ich erniedrigend und würde mich schuldig fühlen.

Trotz diesen Denkens würde ich mich aber nicht als typischen Konsumenten bezeichnen, ich gebe mein Geld nur für Dinge aus, die ich brauche, nicht für das, was die Gesellschaft sagt, wir würden es brauchen. Da ich kein Fernsehen schaue, habe ich selbst keinen, mein Freund hatte bis fünf Jahre nach Einzug in sein neues Haus ebenfalls keinen, weil er lieber DVDs schaute, das konnte man auch am Laptop oder Beamer machen und ins Kino gingen wir auch immer sehr häufig. Letztens hat er dann doch einen gekauft, allerdings auch nur um DVDs zu schauen. Der Mode hinterherhecheln und immer kaufen, was gerade ''in'' ist, das tun wir aber nicht und niemals würde ich mir etwas kaufen, was ich nicht brauche, wenn ich mich dafür verschulden muss.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich versuche mir möglichst nichts mit Krediten oder dem Dispositionskredit zu finanzieren. Einen Kredit habe ich vor 3 Jahren nur mal für meinen Fernseher aufgenommen, der aber innerhalb der Kreditlaufzeit auch abbezahlt wurde. Meinen Dispositionskredit habe ich vor kurzem erst genutzt. Ich brauchte ein neues Laptop und da man Auszubildende, die nicht mehr bei Ihren Eltern wohnt keinen Kredit mehr bekommt, geschweige denn einen Raten Zahlungskredit, blieb mir nichts anderes übrig. Bei solchen großen Ausgaben bleibt einem nichts anderes übrig als entweder lange zu sparen oder sich kurzfristig einen Kredit zu besorgen.

Altmodisch finde ich es nicht, wenn man seine Einnahmen und Ausgaben stets im Blick hat und nichts durch Kredite finanziert. Wenn mein Konto soweit wieder rein ist, dass ich wieder sparen kann, werde ich dieses auch tun, denn es ist nur vernünftig und so gelangst Du erst gar nicht in die Schuldenfalle. Bei größeren Anschaffungen ist es allerdings ratsam einen Kredit aufzunehmen, denn sonst musst Du ja endlos sparen!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Trotz dessen, dass viele Leute Kredite Aufnehmen scheinbar als Hobby betrachten und Schulden schon fast zum guten Ton gehören, glaube ich nicht, dass du altmodisch bist. Es kann doch nicht schlecht sein, nicht über seine Verhältnisse zu leben. Man stelle sich nur mal vor, wenn man von seinem Schuldenberg nicht mehr runterkommt, was dann passieren kann. Im günstigsten Fall muss man die gekauften Dinge eben wieder abgeben. Aber meistens hat man damit dann viele Jahre seines Lebens enorme Probleme.

Da ich diese Probleme nicht haben möchte und mein Job auch nicht gerade sicher ist, würde ich nie in Erwägung ziehen, etwas auf Ratenzahlung zu kaufen oder einen Kredit aufzunehmen. Ich glaube auch kaum, dass mir irgendeine Bank einen Kredit gewähren würde. Daher kaufe ich mir nur dann etwas, wenn ich es auch gleich bezahlen kann. Ich benutze ja noch nicht mal gerne meine Sparkassenkarte zum Bezahlen. Das ist mir dann schon viel zu riskant. Wer weiß, ob ich dadurch nicht doch zu unüberlegten Mehrkäufen verleitet werden kann.

Mein Konto versuche ich natürlich auch nicht zu überziehen. Ich habe zwar einen kleinen Dispokredit in Höhe von bescheidenen 200 Euro, aber selbst die nutze ich so gut wie nie aus. Die sind nur für den Notfall, wenn einmal eine Gehaltszahlung ausbleiben sollte, dass ich dann nicht gleich einen Haufen Ärger mit Rückbuchungen und Kosten für fehlgeschlagene Abbuchungen von meinem Konto bekomme. Doch diesen Dispo habe ich bisher nur einmal genutzt, als mein Konto einen Minusbetrag von 17 Euro aufwies. Der Betrag war dann aber einen Tag später schon wieder drauf, so dass das Konto damit wieder gedeckt war.

Ich würde niemals auch nur auf den Gedanken kommen, mein Konto absichtlich zu überziehen. Die anfallenden Zinsen sind mir dafür auch viel zu hoch. Dasselbe gilt auch für Kreditzinsen. Für das Geld, was man letztendlich mehr bezahlt, kann man sich sonst noch was anderes Schönes leisten. Und weil die Arbeitsplätze heutzutage so unsicher sind und man nicht weiß, ob man einen aufgenommenen Kredit oder eine Ratenzahlung tilgen kann, geraten immer mehr Menschen in die von dir beschriebene Kostenfalle. Daher dürfte die sparsame Lebensweise bald wieder in Mode kommen.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Vermutlich wäre „altmodisch“ hier erstmal der nicht ganz optimale Begriff dafür, dass man nichts finanzieren möchte, „vernünftig“ wäre eventuell treffender, wobei jetzt fraglich ist, ob es altmodisch ist, vernünftig zu sein, manchmal scheint es mir tatsächlich so.

Ich kenne solche Menschen, die so sind, wie Du Deine Schwester beschreibst, auch und ich habe noch nicht erlebt, dass einer dieser Fälle mal gut ausgegangen wäre. Mit einem Fehlverhalten in finanzieller Art kann man sich aber sein Leben nicht nur gehörig erschweren, sondern auch erheblich kaputtmachen, weil ein solches Verhalten, vor allem, wenn es wirklich maßlos ausgeübt wird, immer entsprechende Folgen hat. So kenne ich nicht wenige Fälle, denen denen ein solches Geldausgabeverhalten und Leben auf Pump wirklich das Genick gebrochen hat.

Es ist wirklich schlimm zu sehen, was diese Bedenkenlosigkeit mit einem Menschen anstellen kann, denn es ist ja nicht nur so, dass man, wenn man mehr Geld ausgibt als man zur Verfügung hat, mit jedem Kauf einen neuen Gläubiger hat und seine Schuldensumme in die Höhe treibt, sondern diese Gläubiger wollen ihr Geld auch irgendwann einmal haben und nutzen nicht selten jede rechtlich ihnen zur Verfügung stehende Möglichkeit, ihre offenen Forderungen einzutreiben. Das kann für den Schuldner zu einer echten Belastung werden, in deren Folge er nicht nur das verliert, was er sich auf Pump angeschafft hat, sondern auch andere Gegenstände aus älterem Besitz oder laufende Bezüge wie das Gehalt, das irgendwann gepfändet wird. Spätestens dann bröckelt das ganze Leben, denn mit einer Kontopfändung fehlt einem jegliche finanzielle Grundlage, sein Leben überhaupt noch zu bestreiten.

Deine Mutter handelt meiner Meinung nach absolut falsch. Dass sie Deiner Schwester zur Seite stehen und sie auffangen will, kann ich zwar verstehen, aber wenn sie dazu noch finanziell in der Lage ist, sollte sie, damit Deine Schwester jetzt, wo es vielleicht noch früh genug dafür ist, mal eine Lehre aus ihrem Verhalten ziehen können. Ich denke, ich würde anstelle Deiner Mutter wenigstens so lange mit meiner Hilfe warten, bis Deine Schwester die unangenehmen Konsequenzen ihres Verhaltens wirklich zu spüren bekommt, damit sie sieht, was an einer Schuldenanhäufung im Endeffekt alles dranhängt. Wenn Deine Mutter dann in der Lage ist, Deiner Schwester zu helfen, wird diese auch nicht komplett abstürzen. Aber vielleicht verliert sie etwas, und sei es auch nur eine Illusion – aber allein das könnte als Lerneffekt schon reichen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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