Mengenbegrenzung pro Person
Ab und an ist mir im Kaufland aufgefallen das sie besonders bei Werbeware davor einen kleinen Zettel oder Aufsteller hängen haben. Auf diesen ist dann eine Stückzahl des Artikel beschrieben die maximal eine Person kaufen darf. Besonders häufig sieht man diese Schilder bei Kaffee wenn dieser mal im Angebot ist.
Eigentlich doch eine Frechheit oder? Es ist doch jedem selbst überlassen wie viel er kauft oder nicht? Habt ihr schon mal mehr gekauft als ihr durftet und wurdet ihr an der Kasse darauf angesprochen und durftet die Artikel die darüber hinaus gehen nicht mit nehmen?
Warum sollte das eine Frechheit ein? Ich denke, man nennt es Marktwirtschaft. Ein Geschäft muss irgendwie kalkulieren- sonst ist es ganz schnell pleite. In diesem Fall könnten sie dir gar nichts mehr verkaufen! Das Geschäft bietet dir Ware an, allerdings auch anderen Kunden. Gerade bei Aktionsware kommt es immer wieder zu Beschwerden mit teilweise hohen Strafen, wenn die Ware sofort ausverkauft ist. Also muss das Geschäft irgendwie verhindern, dass wir beide uns ansprechen, du morgens um 7.00 Uhr hinfährst und eine Palette Kaffee kaufst und ich kurz darauf vorbeikomme und mich beschwere und viel teureren Kaffee zum selben Preis verlange und ansonsten damit drohe zu klagen. Eigentlich logisch oder?
Ich kam noch nie auf die Idee palettenweise Kaffee zu kaufen. Aber schon ganz früher gab es ähnliches bei Getränkedosen. Bei uns wurden recht viele davon getrunken und man wollte Angebote nutzen. Also kauften wir zu unterschiedlichen Zeiten.
Ich finde diese Mengenbegrenzung ebenfalls überhaupt keine Frechheit, denn es dürfte jedem bekannt sein, dass es beim Verkaufen sich immer nur um "haushaltsübliche" Mengen handeln darf. Ich rege mich eher dauernd darüber auf, dass Leute dies dann ausreizen bis zum letzten und einen regelrechten Drang haben, den anderen Kunden etwas wegzukaufen. Ich bin der Meinung, dass kein Angebot einmalig ist und so kann man es bei einer kleineren Menge belassen und muss nicht für die nächsten Monate vorsorgen. Allerdings denken da sehr viele anders wie ich.
Ich hasse es ebenfalls, wenn Leute am Montag Morgen in den Laden kommen und meinen, sie könnten ganze Paletten an Lebensmitteln kaufen. Da könnte ich glatt die Krise bekommen, denn am Ende läuft es dann doch alles ab und wird weggeworfen. Auch habe ich gar kein Mitleid mit den Leuten an der Kasse, wenn sie dann zurückgerufen werden, weil sie gegen die Bedingungen eben verstoßen.
Dabei finde ich es am besten so wie Kaufland es macht. Sie schreiben genau hin, wie viel man denn nun kaufen darf. Da kommt auch gar kein Diskussionsbedarf auf. Bei allen anderen Läden ist das dann immer Sache des Mannes oder der Frau, die an der Kasse sitzt. Der Sinn dahinter ist natürlich auch, dass nicht irgendwelche Gastronomen kommen und den normalen Haushaltseinkäufern alles wegkaufen. Schließlich haben die gewerblichen Käufer ja spezielle Läden wie zum Beispiel die Fegro.
Ich schliesse mich Trisa an und frage mich auch, warum es eine Frechheit sein soll, dass eben nur ein Paket Kaffee pro Person verkauft wird und nicht mehrere Pakete. Stell Dir vor, Du wärst aufgrund Deiner Arbeitszeiten nicht eine von denen, die den Laden gleich am Montag früh zum Schnäppchenkauf nutzen können, um dort eben die Angebote aus den Prospekten heranzukarren. Würdest Du Dich dann nicht auch ärgern, wenn es gegebenfalls Leute gegeben hat, die es mit dem Einkauf übertrieben haben und anderen Konsumenten alles weggekauft haben? Man kann es ja auch wirklich übertreiben und nur an sich denken, vor allem, weil die Produkte nur einmal im Jahr im Angebot sind und nicht mehrmals.
Vermutlich hat der Laden einfach schlechte Erfahrungen gemacht oder Gewerbetreibende haben Grosseinkäufe getätigt und dann die Sachen weiterverkauft. Es gibt sicherlich auch andere Gründe und ehrlich, wem fällt nicht alles aus dem Gesicht, wenn er jemanden sieht, der den Einkaufswagen voll mit einem Angebot hat, das dann palettenweise und man wollte selbst etwas davon haben? Ich finde den Hinweis vorher ganz gut, nicht, dass es an der Kasse heisst, man müsse dann die Paletten wieder zurückbringen.
Das ist halt die haushaltsübliche Menge, zu der es in diesem Forum schon eine ganz gute Erläuterung gibt:
Subbotnik in Was sind Haushaltsmengen / Haushaltsübliche Mengen? hat geschrieben:Kein Händler ist dazu verpflichtet, einem etwas zu verkaufen (pauschal gesagt, gibt Ausnahmen) - sprich: er kann sich aussuchen, wem er was in welchen Mengen verkauft. Haushaltsübliche Mengen sind völlig frei definiert, gehen aber in der Regel von einem Wochenbedarf bzw. "normalem" Bedarf aus (ist für die meisten Händler ja am normalem Umsatz ersichtlich).
Das heißt also, dass es nicht jedem selbst überlassen ist, wie viel er verkauft sondern dass vielmehr der Händler hier entscheidet, wem er was verkauft. Und das ein Händler selbst entscheidet, das ist keine Frechheit sondern das fordert doch so ziemlich jeder Einzelne für sich selbst ein, dass er selbst entscheiden darf.
Ansonsten habe ich es auch schon erlebt, dass dann an der Kasse nicht alles mitgenommen werden durfte, was da zuvor im Einkaufswagen lag - auch wenn ich persönlich nicht davon betroffen war. Siehe auch Haushaltsübliche Menge - wer definiert das wie?. Inzwischen machen es einige Märkte aber auch, dass die Kunden dann zwei mal abkassiert werden - einmal mit der erlaubten Höchstmenge und einmal dann mit dem Rest. Es sind also nicht alle Märkte so rigide.
Ich frage mich auch, warum es eine Frechheit sein soll, wenn der Supermarkt die Angebote nur in bestimmten Mengen abgibt. Diese ganz besonderen Angebote sind dann auch so günstig, dass möglichst jeder Kunde, der möchte, in den Genuss des Angebotes kommen soll. Das kann und muss jeder verstehen können. Ich kann mich an einen Fall im Kaufpark erinnern, wo die Butter ganz besonders preiswert war. Für jeden Kunden waren drei bis fünf Pakete vorgesehen (genaue Zahl ist mir nicht mehr bekannt). Eine Kundin hatte weit über zehn Pakete im Wagen und musste die wieder zurück legen. Die Kundin wurde sehr laut und schimpfte. Ein anderes Mal war die Bedienung der in der Nähe liegenden Eisdiele mit einem Einkaufswagen voller Kaffee, der auch sehr günstig war, auf dem Weg zur Kasse. Ob der Mann diesen Kaffee mitnehmen konnte weiß ich nicht. Aber diese Art des Einkaufes finde ich allen anderen gegenüber nicht richtig.
Alkalie 1, wenn du diejenige gewesen wärst, die von dem besonders günstigen Angebot nichts kaufen konnte, weil andere Käufer vor dir das Angebot schamlos für Monate im voraus mitgenommen hätten, würdest du dich zu Recht aufregen. Ich finde schon, dass man nicht zu gierig sein sollte. Der Kaufpark hat ab und zu solche Angebote manchmal nur für einen Tag. Wie es im Kaufland aussieht mit Sonderangeboten ist mit nicht bekannt.
*steph* hat geschrieben:Ich schliesse mich Trisa an und frage mich auch, warum es eine Frechheit sein soll, dass eben nur ein Paket Kaffee pro Person verkauft wird und nicht mehrere Pakete.
Da muss ich korrigierend eingreifen. Ein Paket Kaffee pro Person finde ich auch eine Frechheit. Auch bei Werbeangeboten. Allerdings gibt es so etwas zumindest in der heutigen Zeit in Deutschland nicht. Ich denke mal auch bei Kaffee werden es mindestens 10 Pakete sein. Und wirklich ein Problem entsteht für manche Läden sowieso nur bei besonderen Werbeangebot. Und da muss man eben Grenzen ziehen.
Natürlich kann es dann auch mal jemanden treffen, in dessen Umfeld die Höchstmenge wirklich in kürzer Zeit verbraucht werden könnte. Aber wenn ich nun eine Kaffeeparty mit 100 Leuten veranstalten möchte, dann gehe ich eben zweimal. So haben wir es früher auch gemacht bei den Paletten mit Getränkedosen. Wir drei Kinder tranken die ausschließlich und auch unsere Eltern sehr viel, zudem waren schon mal Freunde war, sowohl von Kinder, als auch von Eltern. Teilweise gibt es auch Leute, die diese Angebote nicht wahrnehmen können, weil sie arbeiten müssen oder selbst kein Auto haben und sich deshalb etwas mitbringen lassen. Um selbst dabei kamen wir früher nur selten über die haushaltsüblichen Mengen. Und ein zweiter Einkauf reichte völlig aus.
Heute kenne ich solch Limitierungen kaum noch. Als es damals die ersten Bahnfahrkarten beim Discounter gab war es ein großes Thema. Vor drei Jahren kaufte ich Tickets und fragte nach, wie viele ich denn kaufen dürfe. Die Kassiererin blätterte den Block durch und meinte "Etwa 200 haben wir noch da, die können Sie alle haben, wenn sie möchten". Zu diesem Zeitpunkt war es aber bereits möglich die Tickets auch noch am dritten Angebotstag zu kaufen- und zwar im Geschäft selber und nicht bei ebay für den bis zu zehnfachen Preis!
Ich finde absolut nicht, dass es eine Frechheit ist. Und die Mengenbegrenzung ist auch keine Unverschämtheit. Denn selbst wenn ich den zum Beispiel Kaffee dann kaufe, wenn er im Angebot ist, aber begrenzt ist, dann sind das immer noch Mengen, wo ich mir trotz allem einen Vorrat anlegen kann.
Ich finde es ehrlich gesagt sogar sehr gut, dass man es begrenzt. Immerhin könnte sonst ein Kunde tatsächlich alles kaufen und dann bleibt für die anderen Leute nicht mehr wirklich etwas übrig. Und der kann das dann ja theoretisch auch weiterverkaufen und das geht auch nicht. Zumindest ist das nicht wirklich fair. Würdest du es nicht eher auch als Frechheits sehen, wenn du den Kaffee, welcher im Angebot ist, kaufen willst und dir schnappt ein einziger Kunde alles weg? DAS wäre in meinen Augen dann viel eher eine Frechheit.
In vielen Fällen handelt es sich ja auch nicht bloß um Kaffee. Nehmen wir mal etwas großes, was sonst wesentlich teurer ist. Sagen wir, es handelt sich um einen Fernsehr, der sonst 400€ kostet und nun nur noch 299€ und das ist definiv auch von allen Läden weit und breit das günstigste Angebot und du findest das auch online nicht günstiger. Einer kauft all die Fernsehr und setzt sie für 350€ bei ebay ein. Dann ist das immer noch das günstigste Angebot und er verdient sich damit dumm und dämlich. Andere hätten sowieso nur einen genommen, weil sie ihn für sich selbst privat haben wollen. Nun sag mir nochmal, ob die Mengenbegrenzungen (davon mal abgesehen, dass es rechtlich absolut ok ist) sinnvoll sind oder nicht?
Also ich persönlich finde die bisherigen Antworten sehr interessant, vor allem, wenn man sie mal mit den Reaktionen auf mein Erlebnis im Supermarkt Frau kauft 30mal die Gleiche Joghurtsorte !? vergleicht. Denn es ging es ging doch im Grundsatz über das gleiche Thema und dort an der Kasse griff dann auch die Regelung mit der Haushaltsbeschränkung und 30 Joghurts durften nicht gekauft werden. Als ich dieses Erlebnis geschildert habe, sind massige Antworten gekommen, dass das doch überhaupt nichts Bemerkenswertes sei und manche redeten sogar davon, dass die Frau benachteiligt wurde.
Wenn ich jetzt lese, dass nahezu alle Antworten für diese Begrenzung sprechen, dann frage ich mich, wieso es mir dann nicht auffallen sollte, wenn so oft die gleiche Sorte gekauft wird. Anscheinend ist es für manche aber meine Schilderung doch nicht der direkte Umkehrschluss von diesem Thread und das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Meinungen passen nämlich nicht wirklich zusammen meiner Meinung nach :
JotJot hat geschrieben:Es gibt so viele Gründe, warum man größere Mengen kauft: Großfamilie, Einkauf für mehrere Haushalte, einfach mal den günstigen Preis nutzen wollen. Und das ist nur das, was mir spontan einfällt. Wäre es denn aufgefallen, wenn Mutter, Vater und Kinder vielleicht je nur fünf Joghurts gekauft hätten? Hätte das auch nur irgendjemanden interessiert?
Und hier schreibst du, JotJot dann sehr wohl, dass es jemanden interessiert, in manchen Läden zumindest. Es soll kein Vorwurf sein, aber ich kann nur nicht nachvollziehen, warum bei meinem Thread so eine große Aufruhr gemacht wurde, wenn hier nahezu alle diese Begrenzungen befürworten. Und zu Trisa´s Antwort muss ich noch anfügen, dass ich persönlich finde, dass man bei Veranstaltungen mit einem etwas größeren Rahmen als ein paar Freunden, was ja zum Beispiel 100 Leute auf jeden Fall sind, man nicht zum Discounter gehen sollte, sondern zum Großmarkt. Denn es heißt "haushaltsüblich" und da gehören besondere Anlässe für mich nicht dazu.
Ich finde den Hinweis auf die "handelsüblichen Mengen" eigentlich ganz in Ordnung, immerhin gewährleisten sie, dass nicht der erste Frühaufsteher die Regale leer räumen kann, so bleibt auch für andere noch was übrig. Sicher kann man das einfach umgehen, in dem mehrere Mitglieder einer Familie sich anstellen und jeder die höchstzulässige Menge kauft, aber es soll doch zumindest ein Versuch sein, dass mehr Leute von dem Angebot was haben.
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