"Du bist Terrorist" - Realistisch, oder nicht?

Nachdem ich viel im Internet (ein Grund, warum ich dieses Forum ausgewählt habe, ein weiterer folgt weiter unten) surfe, habe ich irgendwann auch mal über einen bezahlten Proxy-Dienst nachgedacht, da im Internet bekanntermaßen ja viele Daten gesammelt werden, sei es von Google, dem Browser selbst (dagegen hilft allerdings kein Proxy) oder von dem Staat. Als ich mir dann einige bezahlte Proxys angeschaut habe, bin ich auf der Webseite eines VPN-Dienstes auf dieses Video gestoßen. Da sich das Video und die dahinter stehende Initiative "Du bist Terrorist" nennt, habe ich zuerst gedacht, dass ich wohl auf einer ziemlich unseriösen Seite surfe und ich sie lieber verlassen sollte.

Das Video an sich hat mich aber nahezu magisch angezogen, weshalb ich dann doch geblieben bin und mir das Video angeschaut habe. Ich war erstaunt darüber, wie viel Wahrheit in dem Video steckt. Es geht dabei darum, dass der Staat uns immer mehr überwacht (speziell im Internet, weshalb ich dieses Forum auch ausgewählt habe) und dabei ähnlich vorgeht, wie wenn wir alle Terroristen wären.

Wie gesagt finde ich das Video super interessant und sehe auch den Sinn dahinter unheimlich, weswegen ich es für sehr realistisch bzw. für Realitätsnah halte. Da ich mich aber nicht zu sehr mit dem Bereich Staat und Internet auskennen, wollte ich eure fachliche Meinung dazu hören.

In dem Videoclip war natürlich sehr viel Wahres enthalten. Klar ist, dass alle Daten gespeichert werden für die besagten 6 Monate. Das an sich ist ja schon mal ein enormer Kostenaufwand, den letztendlich der Steuerzahler wieder zu bezahlen hat. Zum Glück werden die Inhalte auf den Computern generell noch nicht überwacht. So darf zwar der Betreff einer Email und der Absender und Empfänger gespeichert werden, nicht aber der Inhalt.

Auf den Inhalt im Computer kann nur dann Zugriff erfolgen, wenn ein bestimmter Verdachtsmoment besteht.
Und das ist genau der Schwachpunkt. Denn ein Verdacht ist ja schnell geäussert. Da bedarf es nur eines
bestimmten Schlagwortes. Gleiches gilt übrigens auch für Telefongespräche. Wenn sich früher die Stasi in die Telefonate eingehackt hat (ich kenne Fälle aus dem eigenen Erfahrungsbereich) so kann das heute das Bundeskriminalamt. Eigentlich hat sich da nur der Name geändert und die Methoden wurden verfeinert.

Ein ganzes Volk wird unter Generalverdacht gestellt. Die Angst vor Terroranschlägen muss ja wirklich enorm sein. Dabei wäre die Lösung ja ganz einfach. Man müsste nur nicht mehr eine solche proamerikanische Politik führen. Und der fortschreitenden Globalisiserung müsste Einhalt geboten werden. Klar kann man sich nicht aus der internationalen Politik heraushalten. Aber man muss sich auch nicht in das Kriegsgeschehen in anderen Ländern einmischen. Wenn man es doch tut, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn man zur Zielscheibe terroristischer Angriffe wird.

Aber in einem totalen Überwachungsstaat zu leben, erweckt in mir absolut kein Gefühl der Sicherheit. Man fühlt sich absolut in seiner Freiheit eingeschränkt. Nun bin ich sicherlich kein Terrorist (zumindest nicht dass ich wüsste) aber ich fühle mich genauso unfrei wie zu DDR-Zeiten. Da fragt man sich, wo das noch enden wird. Zum Schluss werden dann noch Überwachungskameras in den Wohnungen aufgebaut, um uns vor terroristischen Angriffen zu schützen.