Außergewöhnlicher Jugendrichter Andreas Müller aus Bernau
Der Jugendrichter Müller aus Bernau ist mittlerweile nicht mehr nur straffälligen Jugendlichen aus Bernau ein Begriff. Er war bereits in mehreren Talkshows zu Gast und es gab auch eigene Fernsehbeiträge über ihn, z.B. hier .
Ich finde den Mann sehr interessant und vor allem außergewöhnlich. Man merkt, dass ihm sein Beruf am Herzen liegt. Aber auch sagte er zum Beispiel kürzlich bei "hart aber fair", dass er sich selbst nachts nicht allein in die S-Bahn traut, vor allem nach den Vorfällen in letzter Zeit. Trotzdem fällt er längst nicht nur besonders harte Urteile. Wobei es auch diese schon gab. Dabei kümmerte er sich im Nachhinein aber noch um die Täter und das nicht nur, weil es ihn interessierte, was aus ihnen geworden ist.
Außerdem setzte er sich in der Vergangenheit sehr für Cannabiskonsumenten ein. Nicht nur in seinen Urteilen, sondern er selbst versuchte beim Bundesverfassungsgericht die Verfassungswidrigkeit des Cannabisverbotes zu begründen. Kennt ihr diesen Richter? Was haltet ihr von ihm und seinen Urteilen?
Den Jugendrichter kenne ich nicht und hatte vorher nichts von ihm gehört. Wenn man sich nu selbst ein Bild machen will, sollte vielleicht noch das Bernau erklärt werden. Schließlich gibt es in der Bundesrepublik mehrere Orte, die Bernau heißen. Ich nehme da man an, dass nicht das Bernau aus dem Schwarzwald gemeint war - denn hier gäbe es keine S-Bahn, welche er meiden will.
Leider hast du hier nicht beschrieben, was du genau außergewöhnlich bei ihm findest. Grundsätzlich unklug halte ich die öffentlich gemachte Aussage zu der S-Bahn fahrt. Schließlich dürfte es im Haushalt öfter zu Unfällen kommen, als es übergriffe in S-Bahnen gibt. Ebenso im Straßenverkehr und dennoch distanziert sich dieser Jugendrichter eben nicht von der Teilnahme am Straßenverkehr.
Das es sich mit dem Job identifiziert bzw. das dieser ihm am Herzen liegt, sollte aber nicht schon ausreichen, um hier eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu sehen. Und das er sich nach den Schicksalen derjenigen erkundigt, welche er verurteilt hat, sollte doch auch kaum dazu beitragen, dass die Resozialisierung schneller vonstatten geht. Es hat also wohl eher keinen Einfluss auf die jugendlichen Straftäter.
Was du nun bzgl. des Einsatzes für Cannabiskonsumenten verstehst, kann ich dem Beitrag auch nicht entnehmen. Er setzt sich somit für die Legalisierung der Drogen ein und verurteilt entsprechend die Konsumenten eher zu geringst möglichen Strafen? Was sollte hier der fortschrittliche Gedanke sein und wem sollte dies nutzen außer den Dealern, deren Kunden wiederum lernen, etwas nicht so schlimmes zu tun?
Es ist das Bernau bei Berlin gemeint. Wobei ich auch nicht geforscht habe, wie viele Bernau´s es nun gibt. Deswegen habe ich auch einen entsprechenden Beitrag verlinkt und wollte diesen nicht komplett wiedergeben.
Bezüglich der Resozialisierung habe ich zumindest ein Beispiel gesehen, wo er sich danach noch mit einem zu einer längerem Haftstrafe verurteiltem Mädchen getroffen hat (in der S-Bahn), die sehr wohl erkannt hat, dass dieses Urteil so richtig war. Es kann nicht sein, dass Jugendliche aus dem Gericht kommen, sich kaputt lachen und freuen, mal wieder mit einer Verwarnung davon gekommen zu sein. Und dadurch nichts gelernt haben, außer ein bisschen besser zu Schauspielern.
Das S-Bahn-Fahren bezog sich darauf nichts nachts und allein und in bestimmten Gegenden mit der S-Bahn unterwegs sein zu wollen! Das ist meiner Meinung nach etwas ganz anderes. So wundere ich mich auch regelmäßig darüber, dass an großen Bahnhöfen, die kameraüberwacht sind und auf jedem Gleis eine Notrufsäule steht, zusätzlich nachts vom Sicherheitsdienst bewacht sind, während auf gefährlichen Strecken und an kleinen verlassenen S-Bahnhaltepunkten in Problemvierteln nichts davon zu sehen ist!
Was ich gut finde, sind die Dinge, die ich von diesem Richter gelesen und gesehen haben. Einen guten Überblick gab mir das verlinkte Video. Sowie die Tatsache, dass er manche politische Entscheidungen auch hinterfragt und in seinem Einzugsgebiet etwas erreichte. Einen NPDler vor die Wahl zu stellen sich als Zeuge normale Schuhe zuzulegen oder ausnahmsweise auf Socken im Gericht zu erscheinen, hat schon was.
Sein Einsatz für die Legalisierung spricht ja dafür, dass er eben nicht die Dealer unterstützen möchte. Wobei man in unserem Land ja bereits als Dealer gilt, wenn man einem Kumpel mal einen Joint abgibt und dafür soviel Geld kassiert, wie man selbst bezahlt hat. Und wenn das ganze dann noch über die Grenze stattfindet, ist es schnell internationaler Drogenschmuggel und Verkauf. Und ich finde sehr wohl, dass man unterscheiden sollte, ob sich jemand ab und zu mal kifft, anstatt sich zu besaufen (und dann oftmals wirklich Mist zu bauen) oder sich im großen Stil sein Leben durch Drogenverkauf finanziert. Wobei in unserem Land wohl auch kaum jemand nur von Cannabis leben kann.
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