Schlechte Handschrift durch Computer
Im modernen Jahr 2011 schreiben die meisten Menschen überwiegend am Computer, gerade wenn es sich um längere Texte handelt. Ich gehöre auch zu den Menschen, die manchmal tagelang keinen Stift in der Hand haben, weil ich Texte, Briefe und andere schriftliche Arbeiten ausschließlich am PC erledige. Klar, man schreibt mal einen Einkaufszettel oder sonstige Notizen, aber so richtig lange Texte verfasse ich schon lange nicht mehr handschriftlich.
Letztens war es allerdings so weit, ein Freund von mir hatte Geburtstag und zu diesem Anlass habe ich ihm einen Brief geschrieben. Es war eine wirkliche Katastrophe muss ich ehrlich zugeben. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben schön zu schreiben, keine "rutschenden" Buchstaben hinzulegen und auch sonst keine unschönen Schreibfehler zu praktizieren. Das Gesamtbild hat mich erschreckt, meine Schrift ist grausig schlecht geworden. Früher in der Schule oder auch in der Ausbildung wurde ich oft noch für meine schöne Schrift gelobt und ich war auch zufrieden, aber heute? Schrecklich!
Kann man lernen wieder schön zu schreiben? Ich habe heute Abend ein paar Mal probiert, aber jedesmal das gleiche Ergebnis, ich finde meine Schrift unmöglich und auch andere bestätigen mir meine "Sauklaue". Habe ich wirklich durch die häufige Verwendung des PCs das Schreiben verlernt? Geht es jemandem von euch ähnlich, dass ihr bei längeren Texten einfach nicht mehr schön schreibt? Ich muss auch sagen, es hat mich angestrengt diesen Brief zu schreiben, mir hat das Handgelenk hinterher ordentlich geschmerzt.
Ich finde das eigentlich traurig, denn früher war ich ein Fan von handgeschriebenen Briefen, habe gern und viel geschrieben und ich finde heute noch, einen Brief der mit dem Computer verfasst ist, hat zu wenig persönlichen Charakter. Wie seht ihr das?
Als ich vor vier Jahren wieder zur Schule ging, glaubte ich in den ersten Wochen regelmäßig nahe einer Sehnenscheinentzündung zu sein! Es war die Hölle. Wobei ich beim Abschreiben längst nicht so langsam war wie einige andere. Und ich konnte fast alles später noch lesen. Das war nicht bei jedem der Fall.
Obwohl ich längst nicht soviel geschrieben habe, wie in meiner Regelschulzeit, merkte ich auch noch nach Monaten bei längeren Klausuren, wie mir teilweise der ganze Arm weh tat. Vor allem ist dies der Fall, wenn ich versuche sauber zu schreiben.
Allerdings schreibe ich immer noch mehr oder weniger regelmäßig. Sogar mit Füller. Und werde deshalb manches Mal komisch angesehen. Ich finde das Schreiben mit Tinte jedoch wesentlich angenehmer und auf halbwegs vernünftigem Papier schmiert es insgesamt auch weniger. Und meiner Meinung nach sieht es auch besser aus. Aber Füller erinnern viele wohl immer noch zu sehr an ihre Schulzeit.
Durch ein Postkartenprojekt schreibe ich regelmäßig Karten und wenn ich will und mich bemühe, bekomme ich dies auch leserlich hin. Aber anstrengend ist es dennoch öfter, weil es immer wieder ungewohnt ist.
Das Problem, welches du mit deiner Handschrift hast, ist in der heutigen Zeit sehr häufig anzutreffen. Selbst in der Schule in den höheren Klassen werden für bestimmte Hausaufgaben schon Computer zum Schreiben genutzt. Somit fällt es den meisten Leuten schwer, eine Schönschrift vorzuweisen, wenn sie dann im Erwachsenenleben wirklich einmal etwas handschriftlich anfertigen müssen. Ich bin da keine Ausnahme.
Eine schöne Handschrift ist aber durchaus wieder erlernbar. Übung macht den Meister. Schreibe täglich zwei oder drei Seiten Text, versuche dir dabei Zeit zu lassen und verwende, wenn möglich einen Füllfederhalter! Dann solltest du schon bald wieder Fortschritte erzielen können. Vor allem solltest du auf die Verbindungen zwischen den Buchstaben achten. Diese sind wichtig, um ein ästhetisches Aussehen zu erreichen.
Ich sollte mir eigentlich auch mal wieder einen Füller kaufen und wieder meine Schönschrift verbessern. Letzlich hatte ich auch das gleiche Problem wie du. Ich musste wieder mal eine Geburtstagskarte verfassen und hatte echt Mühe, keine Krakelschrift hinzulegen. Am Ende war ich ziemlich verzweifelt und auch keineswegs mit meinem Ergebnis zufrieden.
Allerdings erwarte ich, dass bald in den Schulen die Handschrift eh abgeschafft wird. Da werden dann die kleinen Kinder in der ersten Klasse schon mit dem Computer konfrontiert und müssen auch am Computer schreiben lernen. Handschriftlich verfasste Texte werden wohl eine Rarität werden. Vielleicht übertreibe ich dabei etwas, aber ausgeschlossen ist dieses Horrorszenario nicht.
Ich denke auch, dass diese Veränderung der Handschrift durch das häufige Schreiben am Computer kein Verlernen ist, sondern etwas mit der Übung zu tun hat, die nun eben entsprechend fehlt. Wenn ich selbst mit der Hand schreibe, vor allem, wenn es sich dabei um längere Texte handelt, stelle ich so immer fest, dass mir die Muskulatur im Handballen da einen Strich durch die Rechnung macht und ich mich irgendwann regelrecht verkrampfe.
Meine Schrift ist auch nicht wirklich toll, aber das war sie ehrlich gesagt auch noch nie, wobei ich meine, auch bei mir entdeckt haben zu können, dass das jahrelange Schreiben an der Tastatur sich entsprechend ausgewirkt hat und meine schlechte Handschrift hauptsächlich dadurch bedingt wird, dass mir die Kondition fehlt, einen Stift länger zu halten und auch über ein Blatt zu bewegen, sodass man das Produzierte hinterher auch wirklich lesen kann.
Deshalb denke ich, dass bigfoot11de Recht hat und hier einfach eine gewisse Übung notwendig ist, die Dir über die Zeit des Schreibens am PC einfach abhanden gekommen ist. Wenn Du langsam wieder damit anfängst, kleinere Texte zu schreiben, wirst Du irgendwann auch längere Texte verfassen und Dich insofern steigern können. Ein Tagebuch könnte sich zu diesem Zweck ganz gut anbieten, vielleicht versuchst Du das einfach mal.
Dass man das Handschreiben verlernt, glaube ich nicht wirklich, und es ist ja grundlegend durchaus so, dass Du noch in der Lage bist, die Buchstaben zu formen und auch weißt, wie das geht, also hast Du das Handschreiben nicht verlernt. Es fehlt Deinen Händen nur einfach an der Routine, die Du durch regelmäßige Übung aber wieder bekommen solltest. Helfen tut dabei übrigens auch das regelmäßige Schreiben verschiedener Notizen, Kalendereinträge, Einkaufszettel etc.; so konnte ich mir wenigstens erhalten, schnell schreiben zu können und nicht entsprechend länger für meine Texte zu brauchen als das einmal der Fall war.
Vor meiner schriftlichen IHK-Prüfung hatte ich allerdings wirklich große Angst vor dem vielen Schreiben per Hand, und zwar wirklich aus dem Grund, den Du hier nennst: weil mir die Übung fehlt und sich das schmerzhaft auswirkt. Ich wusste, dass diese Prüfung sechs Stunden dauern würde und es lediglich vier kleine Pausen gab, von denen drei jeweils zwanzig Minuten dauerten und eine weitere auf zehn Minuten ausgelegt war. Diese Zeit reichte aber aus, um die Hände wieder zu entspannen und vor allem zu entkrampfen, und erstaunlicherweise hat das leserliche Schreiben über die restlichen Stunden wirklich gut funktioniert.
Klappen tut das Handschreiben also auf jeden Fall noch, und das ist sicher auch bei Dir der Fall. Du bist lediglich mit dem ästhetischen Ergebnis Deines Produktes nicht zufrieden, aber das sollte sich durch entsprechendes Üben wirklich langsam wieder ändern können.
Stimmt, die meisten Leute verfassen heute längere Texte nur noch am Computer. Manchen muss man da unter Umständen sogar dankbar sein, weil sie eine echte "Sauklaue" haben. Ich kenne da einige, deren Handschrift zu lesen für mich wirklich an eine Zumutung grenzt. Es gibt auch Leute, die das von meiner Handschrift sagen, also schreibe ich wohl auch besser am PC . Wer im Glashaus sitzt, soll ja bekanntlich nicht mit Steinen schmeißen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die häufige Nutzung des Computers wirklich Auswirkungen auf die Handschrift und auch auf die Belastbarkeit dabei hat. Ich fühlte mich zwar nicht wirklich der Sehnenscheiden - Entzündung nahe, aber gemerkt habe ich die ungewohnte Inanspruchnahme schon. Die Finger verkrampfen sich da gerne.
In der Schule haben wir, denke ich, alle viel geschrieben, dann kamen noch die Hausaufgaben, wir waren also im Training, würde ich sagen. Der heimische Computer war, zumindest zu meiner Schulzeit, auch noch nicht so etabliert, wie das heute der Fall ist. Die wenigsten verbrachten ihre Freizeit vorm Computer. Heute sitzt ja so gut wieder mindestens eine Stunde am Tag davor. Auch in Ausbildung in der Berufsschule habe ich noch viel geschrieben, dann war erst einmal eine längere Pause.
Ein paar Jahre später, als ich an die Uni ging, habe ich schon gemerkt, dass das Ganze nicht mehr so ordentlich aussieht. Aber man gewöhnt sich ja an alles, und an der Uni muss man oft seitenweise mitschreiben, wenn man den Anschluss nicht verpassen will. Nicht jede Vorlesung kann man sich aus dem Internet herunterladen. Nach einigen Wochen ging es dann wieder. Heute schreibe ich wieder so gut wie gar nichts mehr mit der Hand, vom bereits erwähnten Einkaufszettel mal abgesehen.
Vor einigen Tagen habe ich angefangen, abends mein Wirtschaftsenglisch aufzufrischen, weil ich bald wieder ins Berufsleben einsteige, und habe mal wieder festgestellt, dass es bei mir aussieht, als sei ein Huhn quer über's Blatt gerannt. Kein schöner Anblick. Ich werde in Zukunft ganz bewusst öfter mal was von Hand schreiben, um dem vorzubeugen.
Haha, ich weiß was du meinst. Meine Schrift war schon immer nicht besonders schön, aber als später ein Computer ins Haus kam wars das für die Leserlichkeit meiner Texte. Meine Schrift ist ziemlich furchtbar und meine Lehrer kreiden mir das des öfteren an. Zum Glück ist meine Leistung hoch genug, dass sie meistens drüber hinwegsehen.
Besonders nach langen Ferien in denen ich so gut wie gar nicht schreibe - außer wie du sagst, kleine Zettel oder Notizen - ist meine Schrift noch absonderlicher. Ich bin dabei schon auf Druckbuchstaben umgestiegen, weil das dann doch etwas lesbarer ist, als meine Schreibschrift.
Aber ja, es fehlt einfach die regelmäßige Konditionierung der schönen Schrift. Naja, so wie die Welt voranschreitet könnte Schreiben per Hand vielleicht in den nächsten Jahrzehnten weitestgehend überflüssig sein.
Meine Schrift wird mit der Zeit auch immer schlechter. Eigentlich ist es jetzt auch so, daß ich nur noch Sachen handschriftlich notiere, die ich dann selbst benutze. Es muß also niemand anders meine Schrift lesen können, und entsprechend wenig Mühe gebe ich mir, schön zu schreiben. Dabei war ich in der Grundschule bekannt für meine schöne Handschrift (Kein Witz)!
Wenn ich will, kann ich das zwar, allerdings tu ich es wenig. Ich denke, das wird auch weiter in die richtung gehen dank Computern. Meine Kinder werden womöglich erst überlegen müssen, wie rum man einen Stift hält.
Wobei: Es gibt auch schon seit jeher Leute, die echt schlecht schreiben, ganz ohne Computer.
Mein Schriftbild hat sich wahrscheinlich eher durch viel Schreiben verschlechtert. In meiner Studienzeit war es noch nicht sehr verbreitet, dass man einen Laptop mit in die Vorlesung nahm und zumindest in meinen ersten Semestern habe ich deshalb mit schöner Regelmäßigkeit seitenweise Mitschriften produziert. Da kann man dann natürlich nicht auf eine schöne Schrift achten, weil man sonst nicht hinterher kommt.
Probleme mit der Hand habe ich nicht, wenn ich heute einen Brief oder ähnliches schreibe, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich viel skizziere und zeichne, also häufig einen Stift in der Hand habe und damit arbeite. Aber ich muss mich schon sehr auf mein Schriftbild konzentrieren, damit es auch ordentlich und für andere lesbar wird.
Ich bin auch regelmäßig erstaunt, wenn ich alte Handschriften sehe, wie schön und regelmäßig das Schriftbild ist. Selbst so banale Sachen wie ein Rezept, das meine Oma mal irgendwann für sich selber notiert hat, sieht aus wie gemalt. So etwas sieht man heute kaum noch und wahrscheinlich hat es schon damit zu tun, dass einfach wesentlich weniger von Hand geschrieben wird. Vielleicht hat man früher aber auch generell mehr Wert auf eine schöne Handschrift gelegt. Also vielleicht wurde es in der Schule mehr geübt und vielleicht war auch der persönliche Ehrgeiz größer eine schöne Schrift zu haben.
Ich denke, dass man lernen kann wieder schön zu schreiben, wahrscheinlich muss man einfach nur häufig genug üben um wieder Routine zu bekommen. Ich habe sogar schon Angebote für Schreibkurse gesehen, wo man eine schöne Handschrift entwickeln konnte. Wahrscheinlich erfüllt ein Kalligraphiebuch aber den gleichen Zweck.
Selbstverständlich kannst du wieder das schöne Schreiben erlernen. Da muss es dann dazu aber auch die richtige Motivation geben. Soll heißen, du brauchst irgendwie dann schon einen Anlass. Mir persönlich würde im Traum nicht einfallen Dinge zu schreibe, die ich eben auch am PC erledigen kann. Und Briefe schreibe ich eben auch nicht einfach so aus der Laune heraus.
Allerdings kann ich mich nicht beschweren. Ich habe Mitschriften und schreibe eigentlich auch täglich. Es vergeht kein einziger Tag, wo ich nicht mal zumindest eine Kleinigkeit notiere. Ich konnte nur die Beobachtung machen, dass ich am PC trotz allem tatsächlich wesentlich schneller schreibe, als mit der Hand. Schon allein die Tatsache finde ich doch etwas merkwürdig. Das ist aber am Ende auch immer nur eine Übungsfrage. Wenn ich versuche, handschriftlich sehr schnell zu schreiben, neige ich sehr dazu, dass ich abkürze und dann wiederum weiß ich nach langer Zeit gar nicht mehr, was ich da eigentlich augfgeschrieben habe.
Aber an der Schrift selbst scheitert es bei mir nicht. Ich würde sogar sagen, dass ich eine sehr schöne und vor allem leserliche Schrift habe. Wobei ich tatsächlich 2 verschiedenen Handschriften anwende: meine Wohlfühlhandschrift und die gerade Schrift auf weißen Blättern. Beide aber sind vorzeigbar.
Um gleich mal auf eine Frage von dir einzugehen: Natürlich kann man erlernen, schön zu schreiben. Du hast doch auch irgendwann ganz normal schreiben gelernt? Wieso sollte man dann nicht auch erlernen, "schön" zu schreiben, es ist eben alles nur eine Frage der Übung und der Häufigkeit. Ich selbst weiß aber wirklich nur viel zu gut, was du meinst - Ich habe auch bemerkt, dass handschriftlich heute fast nichts mehr überreicht wird, außer vielleicht eine Grußkarte/Glückwunschkarte zum Geburtstag oder an Weihnachten.
Ich selbst hatte auch schon einen eigenen Extremfall, in den Sommerferien nach der zehnten Klasse. Ich bin zum Gymnasium gegangen und dort endete das Schuljahr für die Schüler der zehnten Klassen schon etwas früher, da diese eben den Abschluss für die mittlere Reife bestanden hatten, wie es auch an der Realschule normal war, aber auch egal. Auf jeden Fall hatte ich dann in dieser Zeit vier Wochen frei und im Anschluss noch mal sechs Wochen lang Sommerferien - Also zehn Wochen. In der Zeit hatte ich außerdem so meine "Stubenhocker-Phase" und bin kaum vor die Tür gegangen, da ich die meiste Zeit eben vor dem Fernseher oder vor dem PC verbracht habe, in Chats oder beim spielen/surfen, etc.
Geschrieben habe ich in dieser Zeit mit der Hand glaube ich kein Wort - Als ich dann endlich wieder in der Schule vor einem Heft saß, mit dem Stift in der Hand, habe ich zu erst die Tastatur gesucht, doch da war einfach keine. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie meine ersten Schreibversuche im Heft ausgesehen haben, als wäre ich jemand, der gerade zum ersten Mal ein Stift in der Hand hält - Und es ging auch vielen anderen so. Eigentlich ist das aber häufiger so, und nicht nur eben nach diesen Sommerferien - Auch nach anderen Ferien haben viele diese Probleme.
Aber wenn man dann wieder in der Schule sitzt und täglich so viel schreibt, lernt man sehr schnell wieder, ordentlich zu schreiben. Zwar habe ich auch heute noch die totale "Sauklaue", aber irgendwie bin ich auch ganz stolz auf meine persönliche Handschrift, weil sie eben so individuell ist. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Handschrift immer weiter vernachlässigt wird - An unserer benachbarten Grundschule gibt es jetzt sogar schon EDV-Grundkurse für Grundschüler, dort lernen sie tippen und so ein Zeug. Vielleicht gibt es in ein Paar Jahren nur noch Tastaturen? Wer weiß..
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