Mitteilen, wenn man Kontakt abbricht?
Ich habe gestern etwas getan, das mir vor gar nicht so langer Zeit noch total suspekt war: ich habe ganz absichtlich und wohlüberlegt den Kontakt zu einer Person, die ich eigentlich schon über Jahre recht gut kenne, abgebrochen. Dafür hatte ich meine Gründe und ich würde sagen, es waren am Ende unüberwindbare Differenzen, allerdings kein Streit, sondern wirklich Verhaltensweisen, die nicht miteinander harmoniert haben. Einer kam immer zu kurz, vielleicht auch beide, und ich habe keinen Sinn mehr in der Fortführung dieses Kontakts gesehen.
Und innerhalb der letzten Jahre bin ich doch zu der Ansicht gelangt, dass es manchmal wirklich keinen Sinn macht, Verbindungen aufrecht zu erhalten, vor allem, wenn man merkt, dass man immer wieder Enttäuschungen aus ihnen zieht und die eigenen Worte nicht erhört werden oder man die Worte des anderen teilweise vielleicht auch nicht versteht.
Auch zu mir selbst wurde bereits ein paar mal in meinem Leben der Kontakt abgebrochen, und ich meine damit wirklich gezielte Kontaktabbrüche und nicht die, die sich eben im Laufe der Zeit ergeben haben, weil man sich gegenseitig aus den Augen verloren hat. Zweimal wusste ich nichts davon, dass der Kontakt zu mir abgebrochen werden sollte und war lange Zeit darüber im Unklaren, was für mich ziemlich schwer war.
Wurde mir hingegen deutlich gemacht, dass es das mit dem Kontakt nun gewesen sein wird und kein Interesse der anderen Seite an einer Fortführung des Kontakts besteht, so war das für mich im Einzelfall zwar vielleicht hart, ich fand es aber schon immer wesentlich fairer und eben einfach ehrlich. Wenigstens wusste ich, dass der Kontakt abgebrochen worden war und musste mich nicht irgendwelchen Illusionen in der Art hingeben, dass der andere vielleicht momentan keine Zeit oder keine Nerven hat oder sonst irgendetwas dagegen spricht, dass man voneinander hört, liest oder sich sieht.
Nun frage ich mich, wie Ihr das seht und ob Ihr auch der Meinung seid, vielleicht aus eigener Erfahrung, dass es fairer ist, wenn einem gesagt wird, dass der Kontakt zu einem selbst nicht länger erwünscht ist oder man entsprechend selbst eine Mitteilung an den Betroffenen verfasst. Seid Ihr da direkt oder lasst Ihr so einen Kontaktabbruch auch lieber im Sande verlaufen, wie das manch einer tut? Auf Eure Erfahrungsberichte und Eure jeweiligen Beweggründe bin ich wirklich gespannt.
Das sind Dinge, über die ich mir selbst schon oft Gedanken gemacht habe und auch, wenn es sich nur um eine oberflächliche Bekanntschaft gehandelt hat, so bin ich doch immer ganz froh zu wissen, ob ein Kontakt abgebrochen wird. Warum, muss ich vielleicht nicht unbedingt wissen, aber ich denke, es ist schon gerechter, wenn man Bescheid sagt, dass man eben den Kontakt abbricht und dass es so keinen Sinn mehr macht. Einfach deshalb, weil man sich vielleicht noch eine Weile den Kopf gemacht hat, warum man nichts mehr voneinander hört oder weshalb man sich nicht mehr sieht. Weiss es der Gegenüber, kann er sich darauf einstellen, zumindest ergeht es mir wirklich sehr oft so. Sicherlich fällt es mir schwer, aber es ist schon besser so.
Andersherum möchte ich auch Bescheid bekommen und auch, wenn es wehtut, man sich eine Weile Gedanken macht, ich kann damit besser leben, als wenn nun gar nichts mehr von der anderen Seite kommt. So hatte ich mal recht lange Kontakt zu einem Bekannten, mit dem ich mich auch ganz gut verstanden habe und wir hatten eben auch eine schöne Zeit gehabt - es war alles nur platonisch und es ging auch nicht um eine beginnende Beziehung oder dergleichen, sondern eben um eine Freundschaft.
Jedenfalls ist da auch nichts vorgefallen und eines Tages bekam ich dann eine Nachricht von ihm, dass er den Kontakt mit mir abbrechen möchte. Warum, weiss ich nicht mehr - er hat es jedenfalls erklärt und war dabei auch nicht verletzend. So habe ich mich damit relativ schnell abgefunden, aber ich wusste, woran ich war. Auf diese Nachricht habe ich auch nicht mehr reagiert - was hätte ich denn dazu auch grossartig sagen sollen? Dass ich es schade finde? Dass ich es verstehe? Nichts von dem trifft zu, aber ich konnte damit leben.
Auch war es so, als ich einen früheren Bekannten, mit dem ich auch befreundet war, zufällig bei einem social Network wieder gefunden habe und mit ihm in Kontakt treten wollte. Er hat es nicht gewollt und mir auch eine Begründung dazu geschrieben, die sich wohl auf Zeitmangel stützte. Jedoch denke ich in diesem Falle eher, es war aus einem anderen Grund. Aber auch da habe ich nicht mehr reagiert und komme damit zurecht.
Wenn ich nun andere ähnliche Verhältnisse gegenüberstelle, bei denen der Kontakt sang- und klanglos eingestellt wollte, so muss ich sagen, dass ich bei den beiden Beispielen nicht mal mehr grossartig nachdenken musste und ich mich damit sehr gut und sehr schnell arrangieren konnte. Bei anderen Kontakten dauert es wesentlich länger und da frage ich mich schon, warum und wieso das nun sein musste. Doch eine Antwort bekomme ich nicht, selbst, wenn ich persönlich da mal nachfragen würde.
Ich kenne von früher auch eine Person, die ich mal als Freundin bezeichnet habe und die sehr egozentrisch und auch egoistisch gewesen ist. Während dieser Freundschaft kam es oft zu Streitereien oder besser sie war sehr streitlustig und ich habe auf so etwas keine Lust gehabt. Irgendwann hat es mir gereicht, dass ich dann den Kontakt eingestellt habe und ihr auch gesagt habe, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte. Dennoch hat sie nicht locker gelassen und selbst nach meinem Umzug in eine ganz andere Region fing sie an, mich auf besagtem sozialem Netzwerk und auf anderen Seiten mir ihre Freundschaft anzubieten. Aber die habe ich immer abgelehnt. Mir ist der Kontakt zu dieser Person schlicht und ergreifend zu anstrengend. Und selbst, wenn man ihr sagt, man möchte es nicht mehr, kommen immer irgendwelche Überredungsversuche oder besser sie kamen - Versprechungen, wie sie werde sich ändern habe ich mir ebenfalls oft anhören müssen, was sich aber letztendlich nur als heisse Luft entpuppte. So kann es auch gehen, aber da muss man eben konsequent bleiben.
Ich kann deine Situation gut nachvollziehen und würde wahrscheinlich auch vorher überlegen, wie man so einen Kontakt-Abbruch am besten über die Bühne bringt. Auf der einen Seite wäre es mir aber irgendwie zu blöd, bei derjenigen Person mich nun extra zu melden, nur um ihr zu sagen, dass ich ab sofort keinen Kontakt mehr haben möchte. Ich denke, da würde ich mich ein wenig seltsam bei vorkommen und die andere Person fände das wahrscheinlich auch komisch.
Naheliegender wäre es vielleicht für mich (und so habe ich es auch selbst ein mal gehandhabt), dass ich der Person, sobald sie sich bei mir melden sollte, ganz ruhig sage, dass ich keinen Kontakt mehr haben möchte und sie das bitte akzeptieren soll. Ob du nun genau die Gründe anführst, die dich dazu bewogen haben, bleibt dir ja überlassen. Ich habe der Person damals nicht gesagt, warum ich den Kontakt abbreche. Sie hatte sich etwas geleistet, worüber man nicht so einfach hinwegsehen konnte und ich war so wütend, dass ich meine Beweggründe noch nicht einmal mehr rechtfertigen wollte vor dieser Person. Mir war es dann irgendwie auch egal, ob sie weiß, warum ich nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, Hauptsache sie war kein Bestandteil mehr in meinem Leben.
Aber auf diese Weise war es in meinen Augen, die beste Lösung. Naja, und wenn die Person sich in deinem Fall von selbst auch nicht mehr melden sollte, dann umso besser, dann beruht die Entscheidung den anderen nicht mehr zu sehen, wenigstens auf Gegenseitigkeit und die Sache ist sowieso erledigt und man muss sich keine unnötigen Gedanken mehr machen. Ich denke es kommt einfach darauf an, was genau die Gründe sind, weswegen du die Person nicht mehr sehen magst, davon abhängig würde ich es machen, wie viel Energie und Mühe ich noch investiere, der Person die Meinung zu sagen oder nicht.
Es kommt dabei sicherllich auf die Gründe an. Wenn sich ein Kontakt nach einiger Zeit verliert, weil man sich halt einfach nichts mehr zu sagen hat, dann mache ich mir da keine grösseren Gedanken drum. Klar, wenn da plötzlich keine Antwort mehr kommt, versucht man es nochmal mit einer Mail oder SMS. Aber wenn dies unbeantwortet bleibt, dann sehe ich sowas als erledigt an.
Wenn man sich dagegen nach einer Auseinandersetzung dazu entschließt den Kontakt abzubrechen, dann sage ich das auch offen und nenne auch die Gründe. Ob die andere Person dann damit zurecht kommt, ist mir dann schon relativ egal, da ich so einen Entschluß ja nicht so just for fun mal eben übers Knie breche, sondern mir eben genau überlege.
Ich vermute mal, das es hier um deine frühere Freundin geht, von welcher du schon berichtet hast. Wenn ich da richtig liege, dann kann ich deinen Entschluß nur unterstützen, denn ihr hattet euch doch zu weit auseinanderentwickelt in den letzten Jahren.
@ Punktedieb: Nein, es handelte sich hier nicht um meine Freundin, von der ich in einem anderen Thread berichtet hatte. Diese hat nun mittlerweile wohl verstanden, worum es mir wirklich geht und bemüht sich ihrerseits sehr, was mich auch wirklich erfreut und gewissermaßen rührt. Ich denke, dass wir es geschafft haben, in richtigem Maße aufeinander zuzugehen, hier handelt es sich nun aber um eine andere Person, mit der ich eigentlich durchaus enger befreundet war, ich hatte aber nach einiger Zeit auch hier wieder das Gefühl, dass diese enge Freundschaft eben nur von mir so empfunden wurde.
So habe ich dieser Person innerhalb der letzten eineinhalb Jahre immer wieder gesagt, was ich bedauere, weil es mir in unserer Freundschaft fehlt und was ich mir wünschen würde, weil ich es in einer Freundschaft als wichtig empfinde. Es kamen auch immer wieder Signale des Verständnisses und Besserungsversprechungen, allerdings war es das auch und jedes Versprechen wurde nicht eingehalten. Es gab wirklich keinen einzigen Fall, in dem mir etwas versprochen wurde – was ich ja gar nicht eingefordert habe -, das dann auch eingehalten worden wäre.
Stattdessen wurde mir auf diese Weise immer deutlicher gemacht, dass ich Teilnehmer eines Spiels sein muss, dessen Namen ich nicht nicht kenne. Und ich mag es nicht sonderlich, wenn man nicht offen mit mir umgeht, vor allem, wenn ich darum wirklich eindringlich bitte.
Vermutlich wäre es an dieser Person gewesen, den Kontakt zu mir abzubrechen und vielleicht war sie dazu, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht in der Lage. Vielleicht hätten es auch ein paar offene Worte und eine neue Definition dieser „Beziehung“ schon getan und wir hätten uns darauf verständigen können, dass das, was wir pflegen, eine lockere Bekanntschaft ist, mehr aber eben nicht. Wobei ich der Meinung bin, dass man bei einer Entfernung wie sie zwischen uns liegt, nicht wirklich eine lockere Bekanntschaft aufrecht erhalten kann und ich weiß auch nicht, ob ich daran ein ernsthaftes Interesse gehabt hätte. Jedenfalls, aber, wäre diese neue Benennung unserer zwischenmenschlichen Beziehung ehrlicher gewesen. Nun ist es eben gar keine Beziehung mehr.
Ja, ich habe schon mal den Kontakt zu einige Personen abgebrochen und umgekehrt war das auch der Fall. Allerdings lief es immer so, dass ich der entprechenden Person nicht gesagt habe, ich wolle keinen Kontakt mehr. Ich habe mich einfach nicht gemeldet, war immer kurz angebunden in Gesprächen und hatte nie Zeit, bis die Person es kapiert hat.
Die Gründe waren eigentlich immer unterschiedlich. Zu einer ehemaligen Bekannten habe ich den Kontakt abgebrochen, weil sie einfach einen schlechten Einfluss auf mich hatte. Sie hat immer einen auf beste Freundin gemacht und hinter meinem Rücken meine Mitmenschen gegen mich aufgehetzt. Zwischendurch hatten wir uns zwar immer vertragen, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Sie war im Laufe der Zeit regelrecht kleinkriminell geworden (regelmäßige Diebstähle in unzähligen Klamottenläden) und wollte mich ebenfalls dazu anstiften. Da brach ich den Kontakt ab, allerdings hatten wir uns so verkracht, dass ihr das vielleicht auch recht war.
Bei einer anderen ehemaligen Freundin war ihre Veränderung durch ihre Beziehung ausschlaggebend. Sie interessierte sich nur noch für ihren "Schatz". Ich habe das zwar schon oft in frischen Beziehungen von Freunden erleben müssen, aber nie in diesem Maße. Abgesehen davon, dass sie nur noch das Gesprächsthema "Schatz" hatte, interessierte sie sich kaum für meine Probleme. Ich erinnere mich noch, wie ich ihr völlig aufgelöst davon erzählte, dass sich mein Freund von mir getrennt hatte. Ihr einziger trockener Kommentar dazu war: "Gut, dass mir sowas nicht passiert." Daraufhin fing sie an zu erzählen, wie toll ihre Beziehung gerade laufe. Daraufhin wurde mir klar, dass unsere Freundschaft absolut keinen Sinn machte und meldete mich konsequent nicht mehr. Wenn wir uns mal sahen, war ich schnippisch und auch mal zickig. Es machte mir Spaß, meine Launen an ihr auszulassen und somit verhinderte ich auch, dass sie sich zukünftig noch bei mir melden würde. Ich habe allerdings als kleinen Racheakt ihre Geburtstagsparty sabotiert, auf die ich noch aus unerfindlichen Gründen eingeladen war.
Eigentlich läuft es immer so bei mir, dass ich keinen konkreten Schlussstrich ziehe. Eine zerbrochene Freundschaft ist für mich nicht dasselbe wie eine zerbrochene Beziehung zu einem Partner. Man weiß ja nie, ob man sich nicht irgendwann verändert und die Person dann doch vermisst und sich annähern will. Dann will ich nicht angekrochen kommen müssen und mich für mein Verhalten entschuldigen. Man kann einfach vorheucheln, dass man sich zeitweise auseinander gelebt hat oder beschäftigt gewesen war.
Allerdings kenne ich von anderen Freunden auch ein anderes Verhalten, nämlich einen direkten Kontaktabbruch nach einer Aussprache. Da fielen dann wirklich Worte wie "ich will nicht mehr mit dir befreundet sein, melde dich bitte nicht mehr bei mir". Meine Freundin A war schon länger genervt von B gewesen, weil sich letztere immer nur alle paar Monate gemeldet hatte. Und dass auch nur, wenn es ihr schlecht ging und sie eine Kummerkastentante brauchte. Außerdem war A ohnehin der Meinung, sie und B hätten sich auseinandergelebt. Dann sagte sie ihr ihre Meinung und dass sie auf so eine Freundschaft verzichten könne. Ich finde sowas etwas hart und würde das deshalb nicht unbedingt machen.
@moin! Entfernungen würde ich dafür nicht verantwortlich machen. Ich selbst hatte über Jahre eine Freundschaft zu einer Frau. Zumindest habe ich es als solches definiert. Wir hatten nur Kontakt per Mail und ab und an per Telefon. Wir haben wirklich viele Probleme miteinander besprochen und uns auch gegenseitig Ratschläge erteilt. Und von heute auf morgen kam nichts mehr. Auch mit einem anderen gemeinsamen Bekannten, wo aber nur sporadischer Kontakt war, hat sie den Kontakt abgebrochen. Und das damals Wortlos.
Du siehst also, das auch anderen sowas passiert und man dann eben nichtmal die Gründe dafür kennt. Allerdings frage ich mich gerade, wie ein Spiel eine Verpflichtung werden kann, welches man vom Kontakt zum anderen abhängig macht.
Ich denke mal, dass es durchaus Fälle geben kann, wo es das beste ist, den Kontakt zu einem anderen Menschen abzubrechen. Im günstigsten Fall teilt man es dem betreffenden Menschen aber mit und erklärt ihm die Gründe für
den Kontaktabbruch. Daraus ergibt sich dann, wie du schon richtig gesagt hast, dass der andere nicht darüber nachgrübelt, ob es noch Sinn hat, erneut eine Kontaktaufnahme zu wagen. Allerdings frage ich mich, wie weit eine Kontaktsperre gehen muss.
Letztes Jahr hat eine gute Bekannte von mir aus heiterem Himmel den Kontakt zu mir abgebrochen. Sie teilte mir per SMS mit, dass sie nichts (und das Wort nichts war mit Großbuchstaben geschrieben) mehr mit mir zu tun haben wolle. Allerdings nannte sie keine Gründe dafür, nur dass sie mir nicht mehr vertraue. Da ich mir keiner Schuld bewusst war, habe ich lange Zeit darüber nachgedacht, was der Auslöser dieses Verhaltens gewesen sein konnte. Ich hatte vorher monatelang gar keinen Kontakt zu ihr und konnte daher auch keinen Vertrauensbruch begangen haben. Also mussten wohl andere Überlegungen eine Rolle gespielt haben. Die wahren Gründe habe ich bis heute nicht erfahren.
Als ich sie neulich wieder einmal gesehen habe, war ich gespannt, wie sie sich mir gegenüber verhalten wird. Ich hatte ehrlich gesagt aber kein großes Interesse, mich mit ihr zu unterhalten, da ich mich bis zum heutigen Tag irgendwie noch gekränkt gefühlt habe. Der Kontaktabbruch erfolgte nämlich genau vor einem Jahr an meinem Geburtstag. Aber was dann kam, erschreckte mich doch total. Als sie an mir vorbei ging, versteckte sie sich hinter ihrem Freund, nur um mich nicht grüßen zu müssen. So etwas hatte ich wirklich nicht erwartet.
Nach dieser Erfahrung weiß ich zumindest, dass es keinen Zweck hat, über irgendwelche Gründe nachzudenken, denn egal, wie gleichgültig oder auch unangenehm einem ein ehemaliger Bekannter sein kann, man muss sich
doch nicht so weit erniedrigen und sich vor dem anderen verstecken. Ein einfaches Nicken als Begrüßung hätte ja ausgereicht. Zumal sie ja nicht im Streit mit mir den Kontakt abgebrochen hat. Ein solches Verhalten habe ich wirklich nicht verdient. So etwas lässt mich an der Vernunft des anderen Menschen zweifeln.
Egal, wie sehr man sich den Kontaktabbruch auch wünschen mag, ein einfaches soziales Verhalten sollte doch immer noch möglich sein. Ich rede ja nicht von einer Wiederaufnahme der Freundschaft oder des Kontaktes, sondern von einem einfachen Hallo oder Guten Tag! Das kann doch nicht zu schwer sein, oder? Meine Konsequenzen aus diesem Vorfall sind ganz einfach. Ich werde diese Person am besten auch einfach ignorieren und auf keinen Fall jemals wieder anssprechen, solange sie den Kontakt zu mir nicht wieder suchen sollte.
Man sollte vor jedem Menschen, egal was er getan hat einen gewissen Grundrespekt haben. Der besteht auch darin, dass man sich meldet wenn man den Kontakt abbrechen will. Wenn man das Ganze ausreichend begründen kann, dürfte das auch kein Problem sein und der Mensch zu dem man den Kontakt abbrechen will, wird das verstehen. Natürlich gibt es auch Sonderfälle. Zum Beispiel wenn eine Straftat vorliegt. Dann sollte man sicherlich einfach den Kontakt abbrechen. Aber wenn das nicht vorliegt würde ich aus Respekt, dem betroffenen Menschen zumindest eine E-mail schreiben, in der ich alles erkläre. So hast du am Ende auch kein schlechtes Gewissen.
Das siehst du genau richtig, es wäre tatsächlich fairer, wenn man wenigstens das offene Gespräch vor einem Abbruch führen würde, weil es dann in den meisten Fällen auch gar nicht zu solch einem Kontaktabbruch kommen würde, weil sich die meisten Probleme dann wohl ergeben würden. Aber im Leben geht es eben leider oftmals nicht um den Fair-Play-Preis wie zum Beispiel im Fußball und deswegen kann man auch keinem Menschen das unbedingt vorwerfen, dass er sich nicht daran hält, vor einem Abbruch wenigstens die Gründe zu nennen. Man kann es aber natürlich hoffen, dass ein Großteil seiner Freunde so vernünftig wäre und das Gespräch suchen würde, aber ich kenne viele Leute, bei denen ich mir genau das Gegenteil vorstellen würde und ich wäre auch nicht überrascht, wenn ich von heute auf morgen, aus welchen Gründen auch immer, auf einmal die Freunde förmlich nicht mehr wiedererkennen könnte.
Warum diese Leute das machen, ist für mich so unerklärlich wie die Frage, warum wir alle sterben müssen oder warum es Terrorismus auf der Welt gibt. Ich finde, dass man einfach keine Erklärung finden kann und deswegen lässt mich dieses Thema auch immer öfter in der letzten Zeit kalt, auch wenn das natürlich nicht heißt, dass ich mich nicht damit befasse und mir nicht schon umfangreiche Gedanken darüber gemacht habe, was Leute dazu bewegen könnte, einfach so nichts mehr von sich hören zu lassen. Da kommt die Frage mit dem Respekt ins Spiel, aber auch noch ganz andere Aspekte spielen da bei mir eine Rolle, die einfach dazu führen, dass ich niemals einfach so einen Kontakt abbrechen würde, weil ich es selbst eben schon oft genug erlebt habe und deswegen weiß ich, wie blöd man sich dann als Verlassener fühlt und alleine schon deswegen möchte ich das niemandem meiner derzeitigen Freunde zumuten.
Wenn es aber so wie bei BigFoot abläuft mit dem Mitteilen, dann kann man es meiner Meinung nach getrost auch ganz bleiben lassen mit der Mitteilung. Wenn ich persönlich so eine Nachricht bekommen hätte, bei der auch noch ganz provokativ "NICHTS" darin verfasst ist, ich glaube, ich hätte eine mindestens doppelt so verärgerte Nachricht zurückgeschrieben, obwohl der Absender ja theoretisch sagen könnte, dass er mich nur auf dem Laufenden halten wollte. Wenn ich nun Leute irgend wo treffe, mit denen ich entweder nicht ganz so im Reinen bin oder die mich eben aus anderen Gründen nicht so wirklich ausstehen können, was ja durchaus mal vorkommen kann, dann läuft das meistens auch über das Nicken, damit wird meiner Meinung nach auch ein wenig Achtung und Respekt noch dem anderen gegenüber gezeigt, obwohl man vielleicht gar nicht so viel von dem Gegenüber hält. Aber dass Leute scheu werden, wie es bei bigfoot der Fall anscheinend gewesen ist, das kenne ich ebenfalls zur Genüge, das ist meiner Meinung nach dann eben einfach feige und dann ist die Freundschaft oder auf jeden Fall auch noch die Bekanntschaft zumindest von meiner Seite beendet.
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