Jeden Streit ausdiskutieren?
Ja, jeden Streit auszudiskutieren bringt manchmal einfach nichts und es ist dann doch besser, diesen erstmals zur Seite zu legen. Vor allem dann, wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich auf einen sachlichen Weg zu begegnen und die Streitsache eben auch sachlich anzugehen. Man bezieht Streitereien doch gern auf sich und selbst mit den empfohlenen ICH-Botschaften, die immer wieder angepriesen werden, wird es nicht einfacher werden, vor allem dann nicht, wenn die Situation auswegslos erscheint oder man eben nicht auf einer gemeinsamen Ebene ankommt.
Ich wollte früher auch gern alles geklärt, alles ausdiskutiert haben, bis es zu einem Zeitpunkt kam, dass es nicht immer eine gute Idee ist, vom Hundertstel auf das Tausendstel zu kommen. Das zu begreifen hat bei mir auch sehr lang gedauert und ich bin noch immer darauf und daran, wirklich vieles auseinander zu nehmen. Doch weiß ich, dass dies nicht immer funktioniert und je nach Person und Streitsache fällt es mir mal leichter, mal schwerer, den Streit auf sich beruhen zu lassen und auch einen neuen Versuch zu wagen.
Wenn ich merke, es ist aussichtslos, eine Diskussion über eine Streitsache weiterzuführen, ziehe ich mich zurück und lasse es gut sein. Gerade dann, wenn die Gegenpartei immer und immer wieder ihren eigenen Standpunkt vertritt und sich absolut stur und uneinsichtig verhält. Später wird versucht, Kontakt aufzunehmen, aber nicht selten habe ich es erlebt, dass die Streitsache dann totgeschwiegen wird. So richtig zufrieden bin ich damit auch nicht, obwohl ich harmoniesüchtig bin. Aber ich kann mich dann doch am Riemen reißen, um das Gespräch nicht wieder auf die Streitsache zu beziehen.
Was mich an mir selbst stört, sind meine Vorurteile und manchmal meine nachtragende Art und Weise bei so etwas. Zwar kann ich nicht lang böse oder sauer sein, bin relativ inkonsequent in solchen Dingen, aber manchmal genügt nur eine Situation oder ein bestimmter Moment, ein Wort, dass alles wieder hochkommt. Auch die Vorurteile, dass sich sowieso nichts ändert, oder wenn es wieder etwas ähnliches zu diskutieren gibt, kommen gewisse Erinnerungen zurück. Schön ist das nicht, aber alles schlucken kann und möchte ich nicht.
Ein Kontaktabbruch nehme ich eher ungern vor, aber manchmal ist dieser notwendig, um sich selbst zu schützen. Wenn es gerade eine Bekannt- oder "Freund"schaft gewesen ist, die immer wieder durch irgendwelche schnellen unüberlegten Worten leidet, ziehe ich irgendwann einmal den Schlussstrich. Denn ich bin nicht selbstzerstörerisch veranlagt, als dass ich mich immer wieder diesen Streitereien und Verletzungen auseinandersetzen muss. Es gab jede Menge Chancen und wenn man doch wieder in ein altes Verhaltensmuster zurückgefallen ist, man meinte, mich verletzen oder beleidigen zu müssen, dann ist irgendwann einmal Schicht im Schacht.
Ich und mein Mann diskutieren nicht jeden Streit aus, nur schwerwiegende Fälle um die Spannung zu lösen. Nebensächliche kleine Streitereien stehen bei uns eigentlich nie groß als Diskusion an und warum sollte man dies unnötig aufheizen wenn es eh nur eine Kleinigkeit war.
Bei den größeren Streitigkeiten diskutieren wirschon mal ein bis zwei Tage, je nach dem wonach es geht und wie einsichtig wir beiden Sturköpfe sind. Im großen und ganzen jedoch finden wir meistens schnell eine Lösung und ich finde es vorallem sehr wichtig solch größere Themen aus zu diskutieren, da es ja sonst über Tage den ganzen Tagesablauf belastet.
Das ist schwierig, nicht jeder kann das so abhaken wie du es beschrieben hast. Es kann ja auch Mal um grundsätzliche Dinge gehen wie Kind oder Abtreibung und da muss es schon einen Konsens zwischen den Streitpaaren geben.
Ich selber bin eher ein Typ der auch mal nachgibt um einen Streit aus dem Weg zu gehen, auch wenn ich genau weiß das ich Recht habe. Mir genügt es meistens genau zu wissen dass meine Meinung richtig ist und die andere falsch. Bei solchen Streitgesprächen unter Verwandten ist es nach meinem Empfinden oft so dass es sich oft um unterschiedliche Wahrnehmungen handelt und dass sich meistens auch noch eine Menge andere Dinge angestaut haben so dass irgendwann alles hoch kommt und nur ein kleiner Funken oder nichtiger Anlass genügt.
Ich denke aber das es grundsätzlich richtig ist die Sache erst einmal abzuhaken und eine Nacht darüber zu schlafen oder es für einige Zeit zu verschieben. Manchmal kommt ja auch die Einsicht oder eine Annäherung von ganz alleine.
Ich bin der Meinung, dass man fast alle Sachen ausdiskutieren muss. Man muss klar seinen Standpunkt definieren und manchmal sollte man dort einfach keine Kompromisse eingehen. Wenn ich mit meinem Freund streite, dann wird das auch ausdiskutiert und es wird keinesfalls runter geschluckt. Denn sonst belastet einen das weiter und man geht daran kaputt. Manche Streitigkeiten lassen sich jedoch nicht ausdiskutieren und es bleibt einem nur übrig, den Kontakt endgültig abzubrechen. Beide Parteien haben dann ihren Standpunkt und bewegen sich dann kein Stück von der Stelle und gehe keine Kompromisse eingehen. So kann es zum Beispiel sein, dass der Kontakt zu den Eltern abbricht, weil man sich einfach nicht einigen kann. Und genauso kann es auch bei Freundschaften sein. Denn was bringt einem eine Freundschaft, bei der es nur Streit und keine Einigkeit gibt? Nichts!
Ich würde sagen, dass man das nicht so generell festlegen kann. Es kommt meiner Meinung nach auch schwer darauf an, in welchem Verhältnis man zu der anderen Person steht und wie essentiell dieser Streit eigentlich ist. Wenn ich mich mit meinem Partner darum streiten würde, ob Küssen mit anderen Personen in unserer Beziehung nun in Ordnung ist oder eben nicht und wir beide absolut gegensätzliche Standpunkte hätten, kann das wohl kaum funktionieren. Da eine ordentliche Lösung zu finden oder überhaupt das Verhältnis weiter zu führen, ohne dass eine Person sich komplett selbst verrät, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Bei Diskussionen, wo es eigentlich um nichts weltbewegendes geht, nehmen wir beispielsweise mal zwei komplett verschiedene Meinungen zum Thema Politik, finde ich es dann schon gut, wenn man die Sache einfach auf sich beruhen lässt. Das ändert im Prinzip ja nichts an dem Umgang miteinander und darüber sinnlos zu diskutieren, bringt ja nun wirklich nichts.
Wenn man einen engen Kontakt hat und über solche "Nichtigkeiten" streitet, dann kann man das schon gerne einfach mal vergessen. Wenn es dabei um wichtige Dinge geht, die uns eben direkt betreffen, kann ich mir das aber ehrlich gesagt nicht vorstellen und da wäre ich auch nicht zufrieden mit einer solchen Lösung.
Ich denke aber auch, dass viele lockere Kontakte sich durch solche erheblichen Meinungsverschiedenheiten schnell auflösen. Das ist natürlich einerseits schade, andererseits auch vielleicht besser so, denn ich kann gut auf Personen verzichten, die eben einfach auf ihrem Standpunkt beharren. Ich persönlich bin nämlich nicht so und versuche anderen immer etwas entgegen zukommen und wenn das absolut nicht geht, würde ich auch lieber "Frieden" beantragen, anstatt weiter zu streiten.
hooker hat geschrieben:Das ist schwierig, nicht jeder kann das so abhaken wie du es beschrieben hast. Es kann ja auch Mal um grundsätzliche Dinge gehen wie Kind oder Abtreibung und da muss es schon einen Konsens zwischen den Streitpaaren geben.
Das sehe ich absolut genauso, hooker, ich handhabe das auch nicht in jedem Fall so, wie ich es in meinem Eingangsthread beschrieben habe, weil das natürlich nicht immer möglich und auch nicht immer richtig ist. In der Regel versuche ich wohl tatsächlich, jeden Streit irgendwie beizulegen, wenn ich ihn schon nicht verhindern kann, und eine Streitbeilegung bedeutet für mich immer einen einvernehmlichen Konsens mit irgendwelchen Ergebnissen, an die sich die Streitbeteiligten halten können.
Allerdings habe ich eben festgestellt, dass es tatsächlich nicht immer möglich ist, einen Streit wirklich zu klären und eine einvernehmliche Lösung zu finden, mit der man den Streit dann auch beilegt. Nicht immer handelt es sich bei einem Streit um eine Situation, in der beide Seiten ein Stückchen auf die jeweils andere Seite zugehen müssen, damit man sich auf einer geklärten Ebene begegnen kann. Meistens ist es in den Streitfällen, die ich erlebe, wirklich so, dass jeder einen Fehler auf seiner Seite erkennen kann und man sein Bedauern darüber ausdrückt und Besserung gelobt, was in der Regel dann auch ganz gut funktioniert.
Im beschriebenen Fall war es eine scheinbar ausweglose Situation und die einzigen beiden Möglichkeiten waren eine Neuordnung dieser Beziehung oder ein Abbruch des Kontaktes, jedenfalls fiel mir keine andere Lösung ein. Es hängt sicherlich auch immer vom gegenseitigen Entgegenkommen ab und von der Bereitschaft beider Seiten, überhaupt einen Konsens finden zu wollen und selbst Fehler einzuräumen, die zu diesem Streit geführt haben. Ist aber eine Seite verstockt, so kommt die andere Seite trotz ihrer Bemühungen eben überhaupt nicht weiter, eine Lösung muss aber dennoch her, denn sonst bleibt der Streit ewig offen und allein das verschärft die Situation doch ungemein.
Ich finde nicht, dass man jeden Streit auch bis zum Schluss diskutieren muss und das ist meistens auch gar nicht notwendig. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie schwerwiegend der Streit überhaupt ist und worüber man sich streitet. Handelt es sich um ein wirklich ernstes Thema, dann ist es doch sehr wichtig, dass man irgendwann auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Handelt es sich jedoch um eine unwichtige Kleinigkeit, dann hat es einfach keinen Sinn, deshalb eine halbe Ewigkeit zu diskutieren und da ist es besser, wenn man es irgendwann einfach dabei belässt.
Gerade bei Kleinigkeiten verliere ich schnell die Lust daran, zu streiten und da lache ich dann einfach darüber und sage, dass es eigentlich egal ist, wer eigentlich recht hat. Immerhin ist das manchmal tatsächlich der Fall und das Thema ist es manchmal auch einfach gar nicht wert, dass man sich deshalb streitet. Von daher versuche ich dann auch so schnell wie möglich, ein Ende zu finden, wobei ich nicht unbedingt mit der anderen Person auf einen gemeinsamen Nenner kommen muss.
Bei wirklich ernsten Themen ist es wichtig, dass man nicht einfach vor dem Problem wegläuft, sondern dass man zu einer Lösung kommt. Allerdings ist es auch da nicht immer möglich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. In so einem Fall macht es dann auch wenig Sinn, trotzdem weiter zu diskutieren. Allerdings sollte man dann gemeinsam abklären, dass man das Thema auf sich beruhen lassen und nicht wieder aufgreifen möchte. Akzeptiert das eine Person aber nicht oder wenn es so ist, dass eine Person einfach nicht mit der Meinung der anderen Person klar kommt, dann bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als den Kontakt zueinander abzubrechen, beziehungsweise sich zu trennen.
Es kommt ein bisschen darauf an, mit wem man streitet und um was es geht. Wenn ich mich über politische Themen oder mit Freunden streite, dann muss ich das nicht bis zu Ende diskutieren. Immerhin befindet man sich dann irgendwann in einer Sackgasse und dann muss man das Ganze auch verschieben oder auf sich beruhen lassen.
Mit meinem Partner diskutiere ich Themen schon aus und da muss ja dann auch eine Lösung her, weil man ja sein Leben miteinander verbringen möchte und da muss dann eben auch ein Kompromiss her, um dies weiter miteinander glücklich tun zu können. Dennoch kann man auch da eine Pause einlegen, wenn es nicht mehr weiter beim Streiten geht.
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