Warum stehen Menschen so eng in einer Schlange?
Ich mag es überhaupt nicht einkaufen zu gehen, wenn ich weiss das es voll ist. Zum Teil stehen mir die Leute so dermaßen im Rücken, das sie mir ins Ohr flüstern könnten. Ich mag solch engen Körperkontakt überhaupt nicht und schon gar nicht wenn ich diese nicht kenne.
Manche lehnen oder beugen sich dann noch über einen, nur um noch was aus dem Regal an der Kasse zu nehmen, anstatt zu warten bis sie dran sind und dies dann gemütlich machen. Selbst wenn ich vorrücke um den Abstand zu wahren, rücken diese mir gleich nach. Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Ich lasse immer genügend Abstand zum Vordermann.
Ich weiß nicht, ob dir das bekannt ist. Normalerweise hat jeder Mensch gewisse Grenzen. Demnach lässt man nur die engsten Freunde, Eltern oder den Partner wirklich so dicht an einen dran, dass man berührt wird. Beim Einkaufen wird diese Toleranzgrenze leicht überschritten und es dürfte den meisten Menschen daher ähnlich gehen wie dir: sie fühlen sich bedrängt und unbehaglich. Das ist was ganz normales.
Ich kann das auch gar nicht leiden. Meistens parke ich meinen Einkaufswagen dann schon so, das er zwischen meinem Vordermann und meinem Nachfolger steht und ich daneben. Dann kann mir keiner zu nahe kommen. Und wenn das aufgrund des Platzmangels nicht geht, frage ich auch schonmal höflich, ob derjenige (meist hinter mir) etwas Abstand halten kann. Ich verstehe nicht, wieso die einem so nahe kommen, wenn sie es doch eigentlich selber nicht leiden können.
Hinzu kommen noch die vielen Gerüche, die man dann zwangsläufig einatmen muss und oftmals sind diese wirklich alles andere als nett. Wenn der Vordermann nach Schweiß riecht und der Nachfolger vielleicht nach Alkohol... sowas hat man selten, aber manchmal eben schon und ich hab da eine wirklich feine Nase.
Ich kann das auch nicht verstehen. Aber ich hasse es auch. Ich lasse auch immer ganz viel Platz damit sich die Leute nicht von mir bedrängt fühlen und auf der anderen Seite erwarte ich das natürlich auch. Jeder hat ja seine Grenzen und gerade an der Kasse möchte man nicht bedrängt werden. Mir kommt es dann immer wie eine Art drängeln vor, das ich überhaupt nicht ausstehen kann.
Ich kann das auch nicht, verfahre aber meistens nach dem Motto: "Augen zu und durch." Ich denke mal, dass die meisten Leute einfach nicht mehr Platz lassen, sondern sich so dicht an den Vordermann stellen, damit sich keine Person mehr dazwischendrängeln kann. Es könnte ja schließlich so aussehen, als würde man gar nicht anstehen, wenn die Lücke zu groß ist.
Ich versuche immer, den Leuten irgendwie versteckt bemerkbar zu machen, dass sie mir zu nahe kommen. Wenn mich jemand zum Beispiel von hinten anstößt, drehe ich mich um oder "stemme" mich dagegen. Oder ich mache mich extra breit. Wenn es ganz schlimm und zu aufdringlich ist, schiebe ich den Einkaufswagen an der Kasse nicht vor mir her, sondern habe den hinter mir. Den Abstand zu meine Vordermann kann ich schließlich selbst bestimmen und zwischen mir und meinem Hintermann steht dann der Einkaufswagen.
Ich mache es meist auch wie SuperGrobi. Ich gehe vor und ziehe meinen Einkaufswagen hinter mit her. Zum Ausräumen des Wagens ist es sowieso besser, wenn man vor dem Wagen steht. Mir ist es auch noch nie passiert, dass ich derart bedrängt werde, dass ich den Atem spüre von dem, der hinter oder vor mir steht in der Schlange. Und ich gehe eigentlich viel einkaufen, wo es voll ist.
Ich gehe immer so, dass sich keiner vordrängen kann, aber ich auch nicht zu Nahe an meinem Vordermann stehe. Selbst, wenn ich den Wagen vor mir habe, kam mir bisher auch mein Hintermann nicht zu Nahe.
Ich weiß genau wovon du sprichst. Mich stören die Leute ebenfalls, die überhaupt keine Distanz kennen. Wirklich vermeiden kann man das auch nicht immer und ich habe auch den Eindruck, dass es verhältnismäßig viele Menschen gibt, die sich so verhalten. Natürlich kann man den Einkaufswagen hinter sich herziehen und sich somit selbst Abstand zum nächsten Kunden verschaffen. Zum Vordermann kann man ja einfach etwas mehr Abstand halten und hoffen, dass dieser nicht einfach einen Schritt zurück geht. Allerdings habe ich nicht immer einen Wagen, wenn ich einkaufen gehe. Ich kaufe relativ häufig ein, meistens mehrmals pro Woche, und nehme dann immer nur ein paar Sachen mit. Dafür brauche ich natürlich keinen Einkaufswagen und habe dann auch oft das Problem, dass die Leute so nah aufrücken. Mich stört das total, da ich nicht daran interessiert bin, den Atem von fremden Leuten im Nacken zu spüren. Abgesehen davon riechen manche Leute ja auch unangenehm nach Schweiß, Zigarettenqualm oder schrecklichen Parfums. Auch das nervt mich. Am schlimmsten finde ich es, wenn ich dann irgendwelche Proleten hinter mir habe, die im Supermarkt erst einmal ihr Handy herausholen und dann laut ihre Nichtigkeiten in das Gerät sprechen, während sie direkt hinter mir stehen.
Normalerweise haben Menschen ihre individuelle Distanz, die sie zu fremden Menschen einhalten und die sie auch von anderen erwarten. Ich kann eigentlich nicht verstehen, warum Menschen nicht genug Abstand halten, sondern die Distanz so weit vermindern, dass sie ihrem Vordermann schon in den Nacken atmen. Letztendlich haben diese Personen davon doch auch nichts. Ich kenne auch diese Experten, die etwas aus den Regalen an der Kasse holen und sich dabei vorbeugen. Das ist extrem unhöflich und auch nicht mit einem Vorteil verbunden. Zwei Minuten später wären diese Leute doch sowieso an der Stelle vorbeigekommen und hätten die Ware dann aus dem Regal nehmen können, ohne die anderen Kunden zu bedrängen. Ich verstehe nicht, was daran so schwer sein soll.
Man kann leider nicht viel gegen diese distanzlosen Menschen tun - zumindest nicht, wenn man keinen Einkaufswagen mit in den Laden bringt. Eine Lösung könnte sein, dass man grundsätzlich einen Einkaufswagen nimmt, selbst wenn man nur eine Banane und eine Tüte Milch kaufen möchte. Ansonsten drehe ich mich auch schon mal um und mustere die Leute von oben bis unten. Manche fühlen sich dadurch zum Glück schon so verunsichert, dass sie selbst darauf kommen, dass sie vielleicht unangenehm riechen oder ähnliches. Mir ist egal, was sie denken - wichtig ist das Ziel, und hierbei ist es dann zum Glück oft so, dass die Leute dann doch plötzlich ein bisschen Abstand halten können. Schön sind auch Rempler "aus Versehen" mit dem Ellbogen oder ein Tritt auf den Fuß (sofern derjenige wirklich sehr dicht hinter einem steht) - natürlich auch nicht absichtlich. Wer sich aufdrängt, muss eben damit rechnen, dass er etwas abbekommt.
Die allgemein üblich Distanz ist in Deutschland eigentlich schon recht hoch. Natürlich empfindet dies auch jeder anders. Beim Schlangestehen geht es vielen wohl darum, ihren Platz zu verteidigen und außerdem auch darum, die Schlange nicht durch hohe Abstände noch länger wirken zu lassen.
Mich stört dies weniger, so lange man mich nicht mit dem Einkaufswagen "anschiebt". Und wenn dann kann man die Leute doch einfach freundlich darauf hinweisen. Manchen ist es wohl auch gar nicht bewusst.
Ich bilde mir ein, dass es so einen ähnlichen Thread schon mal gab in dem ich auch meine Erfahrungen zum Besten gab. Gerne trage ich auch hier noch mal dazu bei, denn das Phänomen nimmt ja kein Ende.
Ich habe es mir mittlerweile zur Regel gemacht genau aus diesen Gründen nicht mehr zu den üblichen Kaufzeiten los zu gehen, da es zu 90% immer jemanden gibt der mir entweder den Wagen in die Hacken oder sonst wo gegen fährt oder auch mich permanent mit irgendeinem Körperteil anschubst. Ich habe dann immer kommentiert, dass es nicht schneller geht wenn sie versuchen mir den Wagen irgendwo rein zu rammen. Meist bekomme ich immer nur einen komischen Blick, eine ignorante Haltung oder es wird sich darüber aufgeregt das ich es gewagt habe meine Knochen zu retten.
Mittlerweile gehe ich entweder ganz früh Morgens oder eine halbe bis dreiviertel Stunde vor Ladenschluss. Es ist unglaublich angenehm und vor allem kann man sich auch in Ruhe durch die Gänge schlängeln ohne das irgendjemand versucht dir, beim rücksichtslosen Führen des Einkaufswagens, die Jacke mitzureißen.
Mich stören Menschen, die sich so dicht hinter oder neben einen stellen müssen, durchaus auch, allerdings erlebe ich das glücklicherweise wirklich nur extrem selten. Wenn jemand wirklich dicht neben oder bei mir steht, drehe ich mich ein paarmal demonstrativ um und bedenke die jeweilige Person mit einem – wie ich finde – eindringlichen Warnblick. Ich glaube, ich habe allerdings aber doch noch nie erlebt, dass dieser irgendeine Wirkung gezeigt hätte, scheinbar sind diese dicht bei anderen stehenden Leute in dieser Hinsicht auch sehr resistent.
Wenn also meine Blicke und ein Räuspern nichts helfen, kann es vorkommen, dass ich die jeweilige Person direkt anspreche und frage, ob sie bitte ein Stück nach hinten oder zur Seite gehen könnte, allerdings formuliere ich das so, dass man kein ausgesprochenes Fragezeichen hört, sondern eher ein Ausrufezeichen am Ende meiner Worte. Das wirkt dann, aber es ärgert mich grundsätzlich trotzdem, wenn ich jemanden direkt an meinem Nacken atmen höre, den ich nicht kenne, und das habe ich durchaus schon erlebt.
Noch wesentlich häufiger kommt allerdings vor, dass ich an der Schlange einer Supermarktkasse einen Einkaufswagen in den Rücken geschoben bekomme, weil der hinter mir Stehende nicht bemerkt, dass er seinen Wagen ein Stück nach vorne bewegt, während er sich zur Seite beugt, um dort irgendwelche Sonderangebote zu studieren oder nach den Zigaretten zu schauen. Das geht mir tierisch auf die Nerven und ich drehe mich dann auch gern mal recht ungehalten um. Allerdings erlebe ich dann wiederum häufig, dass mein Hintermann wirklich peinlich berührt ist und sich in aller Form entschuldigt – immerhin. Wenn dann noch ein Lerneffekt als Konsequenz folgt, will ich damit zufrieden sein.
Weshalb manche Menschen das Bedürfnis haben, sich so aufdringlich in die Intimsphäre anderer zu stellen, kann ich mir übrigens auch nicht wirklich erklären, mir liegt das total fern. Und was ich selbst als unangenehm empfinde, wenn man es bei mir tut, empfände ich auch als unangenehm, wenn ich es bei anderen täte, will sagen: ich stelle mich selbst auch nicht so dicht hinter oder neben andere, mir unbekannte Menschen.
Ich glaube, dass diese Schubserei und dieses möglichst Körper an Körper zum Neben-, Hinter- oder Vordermann stehende Verhalten in einer Schlange der Mentalität einer Vielzahl von Deutschen entspricht. In einem anderen Land ist mir das noch nicht passiert. Ob es in einem Supermarkt an der Kasse oder an einer Bushaltestelle ist, überall wird gedrängelt, geschoben und geschupst. Jeder hat Angst, ein anderer zwängt sich noch dazwischen. So gibt es dann auch manchmal Streit. Das konnte ich noch kürzlich erleben, als ein älterer Mann rücksichtslos eine ältere Frau, die sich auf einen Stock stützte, am Eingang des Busses so schubste, dass sie zur Seite fiel und er einsteigen konnte. Es sind oft sehr rücksichtslose Zeitgenossen. Woran das liegt, dass einer dem anderen den Platz nicht gönnt, kann ich nur raten. Vielleicht liegt es bei älteren Menschen daran, dass sie sich in den Kriegsjahren um Lebensmittel anstellen mussten und dabei keinen zwischen sich ließen und deshalb so eng stehen. Die Jüngeren haben es vielleicht gesehen und machen es nach.
Im Supermarkt an der Kasse ziehe ich grundsätzlich den Einkaufswagen hinter mir her. Will mich jemand nach vorne schieben, trifft er nur den Wagen, weil ich mich daneben befinde. Ich habe dann aber keine Hemmungen, den Wagen zurück zu schieben. Ferner spreche ich die entsprechenden Leute freundlich an und sagen ihnen, was ich von der Schieberei halte. Wenn es nach denen ginge, hätten mich ihre Blicke schon lange getötet.
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