„Altmodische“ Namen – „Darf“ man sein Kind so noch nennen?

vom 02.07.2011, 01:12 Uhr

Gertrude ist nun sicher kein besonders schöner Name für meine Ohren, aber gar so schlimm wie du finde ich den Namen gar nicht. Als ich deinen Thread gelesen habe und du es in die Länge gezogen hast, bis du den Namen genannt hast, war ich schon total neugierig, weil ich mir dachte, dass da dann sicher ein ganz krasser Name kommt und habe mir dann nur gedacht, dass Gertrude nun ja gar nicht so dramatisch ist.

Mir geht es da auch so, dass ich einige neuere Namen da wesentlich schlimmer finden. Genannt wurden da ja schon Jaqueline, Kevin oder dergleichen. Diese Namen sind nicht altmodisch, aber finde ich wie gesagt noch abschreckender.

Allgemein würde ich übrigens gar nicht sagen, dass altmodische Namen ein Nachteil sind. Da gibt es durchaus schöne Namen dabei und oft haben sie auch den Vorteil, dass es im Kindergarten dann eben nicht fünf Kevins gibt. Ich selber habe nun keinen besonders ausgefallenen Namen, aber trotzdem war er vor allem in meiner Kindheit nicht besonders üblich. Ich war sowohl im Kindergarten als auch in meiner Schulzeit immer die einzige, die so hieß und das hat mir auch gut gefallen.

Zu meiner Zeit gab es sehr viele Kinder mit den Namen Claudia oder Thomas. In einer Klasse gab es einmal tatsächlich 4 Claudias. Fürchterlich. Wenn ein Lehrer nach Claudia gerufen hat, haben sich vier Kinder angesprochen gefühlt. Da bin ich dann doch eher für ausgefallenere Namen, auch wenn sie etwas altmodisch sind.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Oh Gott, das arme Kind. Gertrude ist wirklich ein Name der auch mich schaudern lässt. Als Zweitname ist das sicherlich in Ordnung um die Vorfahren zu ehren oder um in der Erbfolge bevorzugt zu werden, aber bei diesem Namen ist der Spott doch schon vorprogrammiert wenn das Kind einmal so gerufen wird. Auch die Abkürzung "Trudi" ist nicht gerade wohlklingend in meinen Ohren.

Ich finde es gibt einfach Namen die nicht mehr zeitgemäß sind und solch ein handeln ist einfach verantwortungslos dem eigenen Kind gegenüber.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde, das ist ein äußerst schwieriges Thema und ich tue mich sehr schwer, da eine Grenze zu ziehen, wenn ich Diskussionen dieser Art führe und anzugeben, was für mich in Ordnung geht und was zu viel des Guten ist, allerdings eben rein meinem Empfinden nach. Diese altmodischen Namen, die von vielen als unschön angesehen werden, finde ich jedenfalls, das möchte ich vorab sagen, nicht wirklich schlimmer als diese besonders ausgefallen neumodischen Namen, die auch gern mal frei erfunden werden, um noch besonderer zu sein. Ob ein Kind nun „Gertrude“ oder „Vanity“ heißt, macht für mich insofern keinen großen Unterschied.

Dass man seinem Kind damit einen Gefallen tut, glaube ich weniger, und ich denke, dass die meisten hier sich darin einig sein werden. Allerdings gilt auch diese Feststellung für beide Richtungen, also für die altmodischen Namen und auch für die außergewöhnlichen neumodischen. Ob es nun wichtig ist, seinem Kind einen möglichst gängigen und unauffälligen Namen zu verpassen, damit es möglichst nicht gehänselt wird, weiß ich allerdings nicht wirklich.

Ich erinnere mich aber noch allzu gut daran, dass wir Kinder uns damals einen großen Spaß daraus gemacht haben, wirklich jeden Vornamen zu verschandeln. Sogar aus meinem recht gängigen Vornamen wurde etwas „Kreatives“ gemacht, obwohl ich mich heute echt frage, wie meine Mitschüler auf solche dummen Ideen kamen. Aber so ist das scheinbar unter Kindern und ich denke, dem kann man kaum durch einen Allerweltsnamen vorbeugen.

Wenn Du allerdings einwirken und Einfluss auf die Namensgebung nehmen willst, kann ich Dir nur raten, nochmal das offene Gespräch mit Deiner Cousine zu suchen und ihr nahezulegen, sich diese Namensgebung im Sinne ihres Kindes nochmal zu überlegen. Sie könnte den Vornamen „Gertrude“ ja als zweiten Vornamen vergeben, vielleicht wäre das in Verbindung mit einem weniger ausgefallenen ersten Vornamen ein guter Kompromiss.

Ich denke jedenfalls nicht, dass Deine Cousine möchte, dass ihr Kind wegen seines Namens verspottet wird, allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob sie daran noch nicht selbst gedacht hat. Vermutlich steht sie einfach über solchen Dingen und wird insofern sogar möglicherweise in der Lage sein, ihrem Kind auch genügend Selbstbewusstsein mit auf den Weg zu geben, dass es den Mitschülern keine Angriffsfläche wegen dieses Vornamens bietet.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ein Verbot würde hier ganz bestimmt viel zu weit gehen, das sollte man den Menschen schon noch selbst überlassen. Aber ich finde es ebenfalls total hirnlos und sinnlos, sein Kind so zu nennen. Man tut ihm im späteren Leben damit einfach keinen Gefallen und eigentlich wollen doch die Eltern immer nur das beste für ihr Kind, also was wollen sie dann mit so einem dummen, altmodischen Namen, wie "Gertrude". Ich persönlich wäre da komplett aus der Haut gefahren und hätte mich für die nächsten paar Stunden wohl erst einmal nicht mehr eingekriegt, vor Wut, Ärgernis, aber auch vor Lachen. Das ist doch einfach nicht der wirkliche Ernst der Eltern. Da hätte ich sie eher gefragt, ob sie nicht ein paar Biere oder Alkoholisches zu viel haben, als das zu glauben, ohne deinen Verwandten nun zu Nahe zu kommen.

Natürlich stimme ich auch Hufeisen zu, man kann sich da eigentlich nicht einmischen und letztendlich ist es dann doch mal wieder die Sache der tatsächlichen Eltern, obwohl ich mir bei dieser Geschichte das wirklich noch einmal gründlich überlegen würde. Das scheint ja ein regelrechter Notfall zu sein, auch wenn das nun ein wenig übertrieben klingen mag. Aber heutzutage muss man sich wenigstens ein bisschen anpassen und sonst kann man das ja auch auf die Eltern ein wenig zurückführen, da kommen dann bestimmt Leute, die sagen, was das denn für Eltern wären, wenn sie ihrem Kind so einen Namen zumuten können.

Ich denke nämlich schon so wie einige andere Antworter, dass man da nicht gerade einen guten Stand im Kindergarten und dann später auch in der Schule haben wird. Aber das könnte dann ja auch die Persönlichkeit eines Einzelnen stärken, wenn er über seinen Namen hinwegsteht, schließlich definiert sich Freundschaft ja nicht nur durch Namen oder Aussehen, sondern viel mehr durch innere Werte und mit einem altmodischen Namen würde man dann wohl nur mit "echten" Freunden eine Freundschaft anfangen, da die, die sich nur für den Namen interessieren, einem gleich von der Haut weg bleiben und so hat man in dem Bereich auch nicht mit Problemen zu kämpfen.

Die neuesten Namen aus der letzten Zeit, vor allem auch die schrecklichen Doppelnamen, die hasse ich aber auch über alles, wie die Pest. Wenn ich immer in der Zeitung mir die Neugeborenen anschaue und dann deren Drei-oder Vierfachnamen sehe, da bleibt mir auch manchmal die Spucke weg. Chantal finde ich ganz schrecklich, aber ich finde auch, dass dieser Name jetzt nicht wirklich ausgelaugt ist, denn so oft habe ich keine Mädchen mit dem Namen Chantal ertragen müssen. Auch Kevin finde ich jetzt nicht den neuesten Namen, ich kenne auch manche ältere Leute mit dem Namen Kevin. Ich würde mir aber ganze Nächte den Kopf darüber zerbrechen, ob es wirklich Gertrude sein muss, ein etwas modernerer Name tut es doch sicherlich auch.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



porcelain hat geschrieben:eher schon regelrecht verachtet, und all die westlichen Namen, ganz besonders die englischen, wie "Kevin" , "Cindy" und "Sarah" sprechen für die neue, moderne Generation.


Also ganz ehrlich vorallem Namen wie Kevin und Cindy sprechen nicht für eine moderne Generation, sondern eher für so eine typische Assi-Generation. Mag sicher nicht für alle Eltern von Kevins und Cindys zutreffen, aber das sind einfach Namen, die in diesen Schichten zu Hauf vergeben werden. Es heißen ja auch einfach viel zu viele Kinder so und diese Namen verleihen nicht gerade den Eindruck, dass sich da jemand viel Mühe gemacht hat bei der Namensfindung. Das klingt einfach wie ein hingeklatschter Allerweltsname.

Ich finde auch nicht, dass man klassische Namen nicht mehr nehmen sollte. Ganz und gar nicht, viele davon klingen einfach viel schöner als die neumodernen Namen und man muss sich ja auch mal überlegen, dass viele von uns auch klassische Nachnamen haben und dazu muss der Vorname ja auch einigermaßen passen. Gerade wenn man schon einen urdeutschen Nachnamen hat, dann kann man dem Kind ja keinen englischen Vornamen geben oder gar Namen mit völlig exotischen Ursprüngen.

Wenn es jetzt aber wirklich altdeutsche Namen geht, sowas wie hier gesagt wurde Gertrude finde ich aber auch nicht schön. Aber es gibt ja auch viele zeitlose Namen, die deutsche Ursprünge haben, wie Albert, Leonard auch Oskar oder Emil würde ich für Jungen nicht schlecht finden. Und bei den Mädchen gibt es ja auch viele schöne Namen wie Luisa oder solche Namen. Zudem hört es sich ja auch doof an, wenn aus dem Kind später mal wirklich etwas wird und es muss dann mit Frau Dr. Chantal irgendwas angesprochen werden. Sowas geht ja gar nicht.

Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und jeder muss selber wissen was er macht und ob er damit leben kann, dass sein Kind sich später mal über den Namen ärgern wird.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Es geht ja nicht darum, einem Kind einen möglichst "unauffälligen" Namen zu verpassen, damit es in der Masse untergeht sondern darum, dass einen Namen bekommt, der nicht unbedingt zum Spotten einlädt. Den Trend, Kindern außergewöhnliche Namen zu geben, wie manche Promis meinen es tun zu müssen (ich denke da beispielsweise an Gwyneth Paltrow, deren Tochter "Apple" heißt oder Bob Geldof, dessen Spross "Peaches" genannt wurde), sondern ganz normale Namen, die nicht erst mal ein "hä, wie heißt Du??" zur Folge haben.

Es gibt so viele angenehme Namen, die auch zeitgemäß sind, da muß man wirklich nicht dermaßen in die Mottenkiste greifen. Ich weiß nicht, wie alt die Namensspenderin ist, aber "Gertrude" war schon zur Zeit meiner Mutter nicht mehr der Knaller, und die ist 57 Jahre alt. Es gibt viele Namen, die Jahrzehnte über gegeben werden, ohne altmodisch zu werden. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Katharina, Carolin(e), Michèle, Sarah sind immer wieder da und an denen stört sich niemand, es rennen auch nicht einer Schulklasse gleich 3 davon rum. Obwohl "Sarah" sich immer mal wieder großer Beliebtheit erfreut.

Der Vorname sollte einigermaßen zum Nachnamen passen, denn ein Mädchen muss ihn zumindest bis zu seiner Hochzeit tragen, ein Junge zeitlebens, da muss schon wirklich nachgedacht werden. Also liebe künftige Eltern, geht in Euch und entscheidet zum Wohle der Kinder und nicht ausschließlich nach den eigenen augenblicklichen Wünschen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kürzlich sprach der Inhaber einer Kfz-Werkstatt ganz stolz von seinem Enkelkind. Im Laufe des Gespräches fiel dann der Name „Paula“. Ich habe direkt einen Schock bekommen bei solch einem Namen. Ich finde, dass das eine Zumutung für ein süßes Baby ist. Was soll das erst einmal im Kindergarten und in der Schule geben, mit dem Namen. Genauso wird es bei Gertrude sein wird, wobei ich dann noch Gertrude vorziehen würde. Viele Kinder heißen ja auch wieder Anna oder Maria, was ich auch nicht gut finde.

Aber ich bin der Meinung, dass deine Cousine und ihr Freund ganz alleine den Namen ihres Kindes aussuchen sollen, sofern sie nicht euch fragen. Das kann nicht richtig sein, wenn die ganze Familie mitmischen will. Es wäre zwar furchtbar, wenn sie dem Kind wirklich diesen Namen verpassen würden, aber ändern könnt ihr das nicht. Seid froh, wenn sie das Kind nicht wie tausende anderer Eltern Jaqueline, Chantalle oder Kevin nennen. Bei diesen Namen verdrehen oft die Lehrer schon die Augen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde, dass manche Eltern es echt übertreiben und ihren Kinder einfach schlimme Namen geben. Teilweise sind sie alt oder einfach nur sehr speziell. Ich denke, dass man damit die Kinder einfach nur im späteren Leben belastet und kann so etwas auch nicht verstehen. Ich denke, dass manche Eltern ihrem Kind einfach einen besonderen Namen geben wollen. Das ist ja auch nicht weiter schlimm, solange es nicht aus dem Ruder läuft. Leider sind sich die wenigsten Menschen bewusst wie stark ein Name das spätere Leben beeinträchtigen kann.

Bei altmodischen Namen ist das besonders schlimm. Da besteht das Problem einfach darin, dass ein Mensch von heute mit manchen Namen einfach ein gewisses Alter assoziiert. Wenn ein Kind heutzutage zum Beispiel Wolfgang heißen würde, würde es von allen leuten erstmal komisch angeschaut werden. Dabei geht es gar nicht darum, dass der Name schlimm ist, sonder das er aus der Mode gekommen ist und dieser Name nicht zu Kindern in der heutigen Zeit passt.

Alles in allem finde ich, dass manche Eltern es ihren Kinder da echt unnötig schwer machen. Es ist einfach eine Sache, die sich nicht so leicht ändern lässt, wenn das Kind erstmal den Namen hat. Ich kenne selbst viele Erwachsene in meinem Bekannten Kreis, die ihren Kinder echt gewöhnungsbedürftige Namen geben. Ich finde, dass man, wenn man schon irgendetwas besonderes oder altmodisches als Namen will, dem Kind wenigstens noch einen zweiten Namen geben sollte, damit es sich dann später aussuchen, was ihm besser gefällt. Ein Freund von mir heißt theoretisch Paul-Jomo. Damit hat er einen normalen und einen außergewöhnlichen Namen. Er mag aber den Namen Jomo (ich finde ihn eigentlich auch ganz cool) und wird deshalb von allen auch so gennant. Hätte er den Namen aber nicht gemocht, hätte er sich auch Paul nennen lassen können. Damit finde ich haben die Eltern alles richtig gemacht.

» animus128 » Beiträge: 522 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Natürlich ist es einzig und allein Sache der Cousine und ihres Partners, den Namen des Kindes auszusuchen. Wenn allerdings ein Name ausgewählt wird, der schon Ansatz zur Diskussion liefert, wie man ja hier ganz klar sehen kann, dann darf man die werdende Mutter ruhig darauf hinweisen, dass das, was sie da vorhat, nicht unbedingt alltäglich ist und eben Gesprächsstoff hergibt.

Kommentare wie. "das kannst Du doch dem Kind nicht antun" bringen da bestimmt nichts, im Gegenteil, mich hätte das höchstwahrscheinlich nur verstockter gemacht und ich hätte auf meinem alleinigen Recht der Namensgebung beharrt und alle anderen darauf hingewiesen, dass es meine Sache ist und niemanden etwa angeht.

Den Vorschlag mit dem Zweitnamen würde ich der jungen Frau allerdings trotzdem machen, den wirklich schön finden wird sie den Namen vielleicht nicht, sich aber aus Zuneigung zur Großmutter verpflichtet fühlen. Wenn sie so eine Möglichkeit aufgezeigt bekommt, die Oma zu ehren und dem Kind trotzdem einen zeitgemäßen Namen zu geben, ist sie vielleicht gar nicht so abgeneigt. Manchmal bedenkt man einfach das Naheliegende nicht.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meine Oma heißt Renate und ich glaube nicht dass es in der heutigen Zeit noch gut wäre meinem Kind diesen Namen zu geben. Als Zweitnamen wäre es ja vollkommen ok wenn man möchte das sich das Kind immer an die Oma erinnert aber als Vorname sollte man schon einen etwas der Zeit angepassten Namen nehmen.

» dieschatten » Beiträge: 86 » Talkpoints: 1,33 »


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