Autoritäre Erziehung - Ja oder Nein?

vom 01.03.2008, 08:51 Uhr

Also meine Eltern waren fast immer sehr konsequent. Später so ab 14/15 hab ich dann einiges trotz Verbot durchsetzen können, weil Papa dann abends doch lieber in Ruhe fernsehen schauen wollte ohne eine Tochter im Hintergrund, die nur am mosern ist. Sprich ich durfte trotz Verbot dann ausgehen.

Bei meinen Kindern versuche ich auch konsequent. Ok, klappt nicht immer. Aber wer kann das von sich schon behaupten? Allerdings gibt es dann "Strafen" auch für beide. Denn ich halte nichts davon ein Kind zu bevorzugen, nur weil in dem Moment grad mal brav war, wo die andere das Fass zum überlaufen gebracht hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also meine Mutter war eigentlich nicht sehr konsequent, mein Vater dagegen sehr. Leider galt diese Regelung bei uns auch nur für die älteren Kinder, die beiden jüngeren hatten es meistens viel einfacher und die Strafen vielen bei denen auch eher mager aus. Ich und meine älteren Geschwister haben und immer ungerecht behandelt gefühlt.

Meine Kinder werden gleichermaßen behandelt. Meine Frau ist auch nicht wirklich konsequent, ich dagegen schon sehr.

» paterchen » Beiträge: 421 » Talkpoints: -1,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Mutter ist sehr konsequent und achtet sehr darauf was gut und was schlecht für mich ist. Konsequent sein ist gut man sollte dem Kind dabei aber genug Freiheiten lassen und wenig Verbote aussprechen sondern Kompromisse finden. So lief es bei mir und meiner Mutter immer super. Ich möchte weggehen sie möchte es nicht und wir einigen uns ,dass ich gehen darf aber nicht lange. Denn wenn man viel verbietet machen die Kinder es irgendwann heimlich bin ich der Meinung und das war es auch was ich bei meiner Mama immer in ihrer Erziehung gemerkt habe.

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke bei der Erziehung ist es wie mit allem die gesunde Mischung machts. :wink: Ich halte nicht viel von absolut autoritärer Erziehung, wo nur das Wort der Eltern gilt und Kinder diese Gesetze zu befolgen haben.

Wir stellen gewisse Regeln auf, die für alle gelten (auch für uns Eltern!) und setzen den Kindern in ihrem ungebremsten Entdeckerdrang gewisse Grenzen, an denen sie sich gerne reiben dürfen. Auf die Einhaltung dieser Grenzen achten wir schon sehr genau und konsequent.

Ansonsten ist es bei uns eben so, daß nicht alles einfach Gesetz ist, nur weil wir das sagen, sondern die Kinder haben durchaus ein Mitspracherecht. Und wenn dabei rauskommen sollte, daß wir Eltern mal falsch liegen, ist das auch kein Beinbruch - auch wir sind lernfähig. :wink: :D

Alles in allem nennt sich der Stil wohl liebevolle Konsequenz.

» claupau » Beiträge: 208 » Talkpoints: 5,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also für mich bekommt die NUR autoritäre Erziehung definitiv ein klares Nein. Das kommt für mich einfach nicht in Frage und ist eine veraltete Erziehungsmethode. Auch wenn es vielleicht klappen mag. Da sollte man sich doch einfach mal fragen, ob die Erziehung gut ist, oder die Kinder einfach nur Angst haben.

Ich denke auch, dass es die Mischung macht. Der sogenannte Demokratisch-partnerschaftliche Erziehungsstil würde das also sehr gut beschreiben. Für mich ist es einfach wichtig, dass man sich Respekt ( nicht mit Angst) gegenseitig nahebringt, man mit Regeln konfrontiert wird und dabei immernoch eine ganz liebevolle, freundliche Seite beibehält.

Ich denke ihr versteht mich schon.

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Mutter war sehr konsequent, was mich anging. Meine Schwester aber hatte einen "Freifahrtschein". Ich habe mich bemüht immer konsequent zu sein. Aber auch das ist in einem gewissen Alter der Kinder sehr schwer. Allerdings habe ich schon Unterschiede gemacht, wenn sich einer der beiden mal wirklich vorbildlich verhalten hat und der andre über die Strenge gehauen ist. Dann habe ich natürlich nur denjenigen "bestraft", der sich daneben benommen hat. Warum sollte der andre, der "lieb" war denn eine Strafe erhalten?

Wenn einer besonders "brav" war, habe ich ihn auch im gewissen Sinne bevorzugt, indem er eben "Kockerungen" bekommen hat. "Bestraft" wurde nur derjenige, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Sonst hätte ich es ungerecht befunden So war der Ansporn ja da "Wenn ich mich benehme, dann hat das positive Konsequenzen"

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Meine Mutter war in bei meiner Erziehung auch sehr konsequent und hat auf Vieles geachtet, was ich den ganzen Tag lang gemacht habe. Dabei habe ich mich allerdings in keinster Weise beobachtet oder eingeschränkt gefühlt, denn mit der Zeit lebt man sich unter einer solchen Autorität ein und weiß, was man machen darf oder nicht.

Da ich ein sehr friedfertiger Mensch bin, würde ich keine dummen Sachen auf einmal machen, weshalb meine Mutter mit der Zeit mir gegenüber viel vertrauen gegeben hat und mich selbst entscheiden gelassen hat. Das Vertrauen habe ich bis zum heutigen Zeitpunkt nicht enttäuscht. Gut, es gab auch einmal hin und wieder einen kleinen Streit, das hatte aber nichts mit dem vertrauen zu tun.

Mein Vater ist nicht ganz so konsequent wie meine Mutter. Wenn er abends nach Hause kommt, dann möchte er sich auch ausruhen und beschäftigt sich lieber mit seinen Sachen und möchte allein gelassen werden. Ich kann das nur zu gut verstehen und finde es in Ordnung, wenn nicht beide Elternteile gleich konsequent sind.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Mutter gibt mir schon oft Strafen, sei es Fernseh- oder Computer-Verbot, Hausarrest oder ähnliches. Nur meistens nimmt sie es nicht ganz so genau damit.

Wenn ich mich "falsch" verhalte (seit neuestem hat sie den Tick, dass ich ja frech bin), verbietet sie mir meistens das, worauf ich mich gerade freue, beispielsweise eine Party oder ein Kinobesuch. Wenn sie sich aber beruhigt hat und ich eine Weile geschmollt hat, erlaubt sie es mir meistens doch wieder. Insofern ist da nicht ganz so konsequent.

Aber sonst erzieht sie mich schon autoritär, wobei ich da inzwischen ein wenig zu alt dafür werde. Mit 15 bin ich verantwortungsbewusst genug, um zu wissen, was falsch und was richtig ist. Sie achtet bei mir darauf, dass ich mich angemessen verhalte und gut in der Schule bin. So lange ich das erfülle, habe ich recht viele Freiheiten. Treffen die Kriterien nicht mehr zu, spricht sie ein Machtwort und ich muss mich leider daran halten, sobald sie daheim ist (Computerverbot kümmert mich wenig, wenn sie in der Arbeit ist).

Ich denke schon, dass meine Mutter mich autoritär erzieht und halte das auch für vorteilhaft. Zumindest sieht es so aus, als würde noch etwas aus mir werden :D Vor allem früher hat sie halt sehr darauf geachtet, dass ich darauf höre, was sie sagt. Insofern denke ich auf jeden Fall, dass eine autoritäre Erziehung Sinn macht (wobei es natürlich auch ein "zuviel" gibt, was auch nicht gut ist)...

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Eltern waren damals bei mir sehr konsequent und es hat mir auch nicht geschadet, d.h. wenn ich gute Noten heimgebracht habe, bekam ich auch dementsprechend das was ich mir so wünschte. Bei mir wurde alles streng gehandhabt. Erst die Hausaufgaben und die Dinge für die Schule und dann konnte ich weggehen. Leider wurde das bei meinem Bruder nicht mehr für wichtig gehalten und so erlaubt er sich alles was man nur falsch machen kann im Leben. Er hat mit 19 keinen gescheiten Schulabschluss und seit 2 Jahren oder so arbeitet er schon nichts. Man hat bei ihm leider alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann. Sagt sogar mein Vater.

Bei meinem Sohn gehe ich so vor wie bei mir damals. Wenn er eben nicht brav ist, d.h. Dinge tut die man nicht machen darf, dann muss er dementsprechend die Konsequenzen tragen, die er bekommt. Letztens hat er z.B. aus dem Briefkasten der Nachbarn Post geklaut, in dem Päckchen war Salbe drin, die er im Hof verteilt hat. Dementsprechend gabs auch Ärger! Mein Freund ist sehr konsequent zu ihm und das spürt er dann auch, sodass wenn beide unterwegs sind, er weiß was passiert wenn er nicht brav ist, denn meistens ist mein Freund sehr spendabel, d.h. sie gehen mal Eis essen, mal gibts was schönes was er so sieht, aber dafür muss er auch etwas tun! Umsonst gibts im Leben nichts mehr!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meine Eltern waren mal so und mal so, bei mir waren sie sehr konsequent und wenn ich dann etwas nicht nach ihren Wünschen gemacht habe, dann gab es auch ein paar mal was auf den Hintern und es wurde auch mit Schlägen der Wille durchgesetzt. Bei meinem älteren Bruder gab es jedoch keine Autorität und er konnte immer machen was er wollte, und war nie der schlimme. Für alles was angestellt wurde, war ich in der Familie der Sündenbock wie kein anderer und wenn mein Vater gesagt hatte es bleibt daheim, dann musste ich auch daheim bleiben. Da ich mich irgendwann ungerecht behandelt gefühlt habe, bin ich auch ein paar Mal einfach nicht nach Hause gekommen sondern habe bei Freunden/innen übernachtet oder mich woanders versteckt gehabt.

Deswegen habe ich heute auch kein sonderlich gutes Verhältnis zu meinen Eltern, denn es hat sich nicht viel geändert - ich werde nach wie vor oft angeschrien, aber nun hab ich den Vorteil ich kann gehen wenn es mir zu viel wird und auch mit Schlägen hat nun mein Vater keine Chance mehr. Denn kurz bevor ich daheim das erste mal Ausgezogen bin, habe ich meine Hand ebenfalls gegen ihn erhoben und angefangen mich zu wehren ! Das er danach keine Chance mehr mit seiner Einschüchterung Tour hatte wusste er, und das ich mich auch nichts mehr sagen lassen werde ebenso, und da haben sie es beide aufgegeben und ich hab mich quasi über die Pubertät hinweg selbst erzogen und selbst lernen müssen was falsch und was richtig ist. Auch als er angefangen hat meine kleinen Schwestern zu schlagen, nachdem ich ausgezogen war, hab ich es schneller erfahren als es ihm lieb war und war dann auch daheim und habe ordentlich gegen ihn ausgeteilt. Irgendwann hat es sich gegeben und meine kleinen Schwestern hatten ruhe vor ihm, dafür hasst er mich heute noch mehr und vergnügt sich lieber mit seiner neuen Familie und wir ehelichen Kinder sind für ihn quasi gestorben.

Meine Kinder würde ich nie so erziehen, denn das kann auch keine Grundlage sein und was es heißt ungerecht behandelt zu werden habe ich ebenfalls am eigenen Leib erfahren müssen. Meine Mutter hat auch irgendwann Angst vor meinem Vater gehabt, und nur noch das gemacht was er wollte. Deswegen hat sie auch immer gesagt wenn ich etwas wollte, "frag deinen Vater" und von dort kam immer ein "Nein" egal worum es geht. Denn was andere vorgeschlagen haben, war grundsätzlich beschissen und nur seine Meinung zählt. Auf Kompromisse hat er sich gar nicht eingelassen, wenn ich z.B. Abends weggehen wollte, dass er mich gelassen hätte nur eben nicht so lange etc. Grundsätzlich durfte ich nichts und habe fast alles heimlich machen müssen.

Für meine Kinder wird es Grenzen geben, aber eben auch die Freiheiten, dass sie Abends einmal weggehen können oder ihre Freunde besuchen wenn sie es möchten (sofern nichts anderes dagegen spricht). Denn ich habe mir fest vorgenommen, dass auch meine Kinder etwas zu sagen haben, ihre Meinung haben und nicht ich alles für sie entscheide. Kinder sind auch Menschen und deswegen auch individuelle Bedürfnisse ! Aber eine ungerechte Behandlung, dass nur ein Kind immer Strafen bekommt und das andere mit seinem Willen durchkommt, wird es bei mir nicht geben. Da werde ich fair bleiben, so wie ich es mir vorgenommen habe.

Das sehe ich als einen Autoritäten Erziehungsstil, aber was ihr hier beschreibt das ist nichts weiter als eine Erziehung auf dem "mittleren" Weg. Ihr hattet die Freiheiten das zu machen was ihr wolltet und wenn es einmal nicht gepasst hat, dann gab es die Regeln und Verbote und die Strafen (Stichwort Hausarrest) sind auch eher Pippifax zu dem was ich erlebt habe. Wovon ich aber auch nichts halte, wenn man einem Kind alles durchgehen lässt denn so lernt es gar nicht die Regeln der Gesellschaft und wird immer überall anecken und kommt später in der Welt gar nicht zurecht. Denn dort tanzt nicht jeder nach der Pfeiffe wenn man einmal losschreit und bockt, sondern muss Kompromisse eingehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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