Geburtstage im Kindergarten

vom 01.07.2011, 15:39 Uhr

Eine Freundin von mir hat mich gestern angerufen, nachdem sie gerade von einem Elternabend für den Kindergarten zurück gekommen ist. Ihr Kind wird ab Jänner in den Kindergarten kommen und so gab es schon einmal die ersten Informationen über diverse Themen.

Unter anderem wurde auch erklärt, wie die Geburtstage der Kinder im Kindergarten gefeiert werden. In diesem einen Kindergarten ist es so, dass die Eltern dem Kindergarten vor dem Geburtstag 10 Euro zahlen müssen. Um dieses Geld kaufen die Kindergartenpädagoginnen dann ein Geschenk wie ein Buch oder ein Spiel oder dergleichen.

Das Kind bekommt dann bereits drei Tage vor dem Geburtstag dieses Geschenk eben als Geburtstagsgeschenk überreicht und darf es dann eben drei Tage mit nach Hause zum alleinigen Spielen mitnehmen. Am Geburtstag direkt muss das Kind dann das Spiel / Buch oder wie auch immer mit in den Kindergarten nehmen und dann dürfen alle damit spielen.

Soweit finde ich das alles ja auch noch durchaus in Ordnung, auch wenn ich es seltsam finde, dass ein Kind bereits drei Tage davor das Geschenk bekommt. Seltsam finde ich jedoch, dass das Kind dann am Geburtstag das Spiel nicht nur in den Kindergarten mitnehmen muss, sondern es dann auch dem Kindergarten schenken muss. Das Kind muss also sein Geschenk wieder hergeben und es dem Kindergarten schenken!

So handhaben sie es scheinbar auch in der Kinderkrippe, wobei sich schon einige Eltern beschwert haben und gesagt haben, sie wollen das "Geschenk" gar nicht mit nach Hause nehmen, weil es dann eben nur Heulerei gibt, wenn das Kind das Geschenk dann wieder im Kindergarten lassen muss. Kann ich irgendwo auch verstehen, dass die Kleinen damit so gar nicht damit umgehen können.

Ich persönlich finde diese Regelung ehrlich gesagt auch sehr seltsam und mich würde es interessieren, ob es diese Regelung auch in anderen Kindergärten gibt und wie die Kleinen damit umgehen. Bei diesem Kindergarten handelt es sich um den Kindergarten von dem Dorf, wo ich wohne. Es gab auch noch einige andere eher seltsame Regeln und so bin ich wirklich froh, dass ich mich durchsetzen konnte, dass mein Sohn in den Kindergarten im Nachbardorf gehen wird, wo es solche Regelungen nicht gibt. Würde mich dennoch interessieren, wie es in anderen Kindergärten aussieht.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diese Regelung ist mehr als seltsam und ich als Mutter würde das nicht mitmachen und würde versuchen, dass ich noch andere Eltern finde, die dagegen sind. Man spendet ja praktisch als Mutter bzw. Vater dann dem Kindergarten einmal jährlich Spielzeug für den Kindergarten und wenn das alle Kinder machen, braucht der Kindergarten selber nie Bücher und spiele kaufen.

Man geht ja mal davon aus, dass in einer Kindergartengruppe 20-25 Kinder sind. Wenn die Kinder alle am Geburtstag diese Sachen wieder mitbringen müssen und das auch noch im Kindergarten bleibt, hat der Kindergarten jährlich Spielsachen im Wert von 200- 250 Euro, die nirgends verbucht werden. Es sind quasi Spenden.

Wenn die Mutter das mitmachen muss, dann sollte sie sich eine Spendenquittung geben lassen. Wenn die anderen Mütter das auch machen, dann muss der Kindergarten das auch irgendwie verbuchen und ob er es dann noch macht ist fraglich. so ist der Kindergarten schnell an neues Spielzeug gekommen. Bücher und Puzzle und spiele braucht ja ein Kindergarten immer mal.

Ich kenne keinen Kindergarten hier in Deutschland, der sowas blödes macht. Ich halte es auch für pädagogisch nicht gut. Denn das Kind lernt damit nicht, dass es teilen muss, sondern, dass Geschenktes nicht das Eigentum ist, was ja eigentlich unsinnig ist. Vor allem finde ich es auch unsinnig, dass die Eltern 10 Euro geben müssen. Was ist, wenn die Eltern das Geld nicht haben. 10 Euro ist zum Beispiel für eine alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern sehr viel Geld und wenn die Mutter gleich 2 oder 3 Kinder in dem Kindergarten hat, wird es gleich noch mehr Geld.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also am Anfang wo ich das gelesen habe, dachte ich noch ist ja schon lieb, aber am Ende angekommen sehe ich das anders. Ich habe nicht dass Gefühl, das dabei der Geburtstag des Kindes im Vordergrund steht, sondern es einfach eine Art ist kostenlos an Spielzeug zu kommen. Denn es ist definitiv kein Geschenk, wenn das Kind, es dann wieder zurückgeben muss. Dann sollen sie doch gleich ehrlich sagen, dass sie gerne hätten, dass alle Eltern einmal im Jahr für 10 Euro ein Geschenk kaufen und sollten es nicht so machen.

Was lernt ein Kind daraus? Wenn ich jemandem was schenke, darf ich es ihm auch wieder wegnehmen? Genau so kommt es meiner Meinung auch rüber. Ich würde da nicht mitmachen, ich finde es nicht okay die Eltern so in die enge zu treiben, schließlich sind sie es, die dann mit den Folgen dieser tollen Regelung zu Recht kommen müssen. Ich würde mein Kind da nicht hinschicken. Magst du mir vielleicht die andere Regelung als PN schicken? Bin sehr neugierig, was das ist :)

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante, ich sehe es genauso wie du! Ich kenne übrigens in Österreich auch keinen einzigen anderen Kindergarten der das so regelt und deswegen wollte ich mich hier einmal erkundigen. Wie gesagt, finde ich in diesem Kindergarten so einiges seltsam. Das war auch mit ein Grund, warum ich meinen Sohn dort auf keinen Fall hingeben möchte. Da gibt es nämlich mehrere Bereiche, die ich nicht in Ordnung finde.

Nur so einfach ist es gar nicht, dass man sein Kind in einen anderen Kindergarten geben kann, weil es bei uns eine "Gemeindepflicht" gibt. Das heißt, das Kind muss in den ortsansäßigen Kindergarten gehen. Bei meinem Sohn habe ich nach viel Herumrennerei geschafft, dass er nun doch die Erlaubnis bekommen hat, in einen anderen Kindergarten zu kommen, aber das habe ich nur geschafft, weil er eben so starke Neurodermitis hat.

Ich sehe es nämlich genauso, dass es mehr oder weniger einfach eine Spende ist und ich finde es einfach vom Prinzip her schon heftig, dass die Spende als Geburtstagsgeschenk vermarktet wird. Ich weiß nun nicht, wie viele Kindergartengruppen es in unserem Kindergarten gibt. Es sind auf jeden Fall zwei wenn nicht sogar drei. Dann gibt es ja auch noch zwei bis drei Gruppen der Kinderkrippe. Dort wird das ja auch so geregelt.

Im Kindergarten sind pro Gruppe 25 Kinder, in der Krippe sind es 15 Kinder. So sind es gut und gerne rund 100 Kinder in dieser Institution. Das macht dann eben 1000 Euro für den Kindergarten in Form von Gratisspielen oder Büchern. Natürlich kann ein Kindergarten so etwas brauchen, aber ich finde es eben aus pädagogischer Sicht auch alles andere als merkwürdig, dass die Kinder das Geschenk wieder hergeben müssen. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Teilen lernen zu tun.

Ich finde es ja noch in Ordnung, dass das Kind die anderen Kindern auch mit dem Geschenk spielen lassen soll, das hat durchaus einen Sinn. Aber es soll das Geschenk ja wieder herschenken und das bereits nach drei Tagen!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also so kenne ich das ja gar nicht. Bei mir Früher gab es an dem Geburtstag immer Spiele, die das Geburtstagskind sich wünschen durfte. Zudem gab es natürlich das klassiche "Hochlebenlassen", und das Geburtstagskind brachte dann noch immer einen Kuchen mit, der dann zusammen an einem großen Tisch gegessen wurde.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob das pädagogisch gesehen sinnvoll ist, wenn ein Kind ein Geschenk dem Kindergarten zurück geben muss. Dass das Kind anschließend sehr enttäuscht ist, und auch weint, weil es das Geschenk wieder hergeben muss, ist ja klar, von daher verstehe ich auch viele Eltern, dass sie das Geschenk erst gar nicht haben wollen. Diese Regelung trifft bei mir auf totales Unverständnis, vor allem weil das Kind dann doch Angst haben muss, dass ihm die "richtigen" Geschenke der Eltern wieder weggenommen werden.

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» JokerFace » Beiträge: 285 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also dass ein Kindergarten kein Geld dafür hat, jedem Kind an dessen Geburtstag ein Geschenk im Wert von 10 € zu schenken, ist ja noch nachzuvollziehen. Aber statt dass die Eltern das Geschenk des Kindergartens bezahlen sollte der Kindergarten dann eben gar kein Geschenk machen. So wie das dort gehandhabt wird, klingt es wirklich danach, als wollte der Kindergarten auf diesem Weg an gratis Spielzeug kommen und das dann noch nirgends in den Büchern aufführen müssen.

Ich finde es natürlich auch nicht sinnvoll einem Kind sein "Geschenk" schon 3 Tage vorher zu geben, was soll das Kind denn dann dabei denken? Dass es Geschenke einmal am Geburtstag und auch noch mal 3 Tage vorher welche gibt. Und dem Kind nach 3 Tagen das Spielzeug wieder wegzunehmen finde ich auch heftig. Dann kann man dem Kind nicht erzählen, dass es ein Geschenk ist, wenn es wieder weggegeben werden muss. Dann könnte man höchstens dem Kind sagen, dass es sich ein Spielzeug für 3 Tage ausleihen darf. Aber dass die Eltern dann dafür Geld mitgeben, finde ich echt heftig. Als Mutter würde ich mich da auch gegen sträuben und mein Kind dann lieber am Geburtstag zu Hause lassen.

In dem Kindergarten, in dem ich war, gab es so etwas nicht. Da wurde am Geburtstag einfach nur im Kindergarten etwas gefeiert und das war es. Bei meinen Geschwistern im Kindergarten gab es für jedes Kind ein kleines Geschenk, etwas kleines wie eine Playmobilfigur oder ähnliches. Das mussten die Eltern aber nicht extra bezahlen! Und sie durften das hinterher auch behalten. Der Kindergarten hat mehrmals auch gebeten, dass man ausgedientes Spielzeug spendet und so finde ich das auch eine bessere Regelung, denn da weiß man wenigstens, woran man ist.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich musste gerade schon mal ein wenig schlucken und komisch schauen. Diese Einrichtung scheint mir wirklich sehr suspekt zu sein, auch, was die Regelung des Geschenkes betrifft. Dass nun ein Geschenk organisiert wird wenn die Eltern einen Betrag in Höhe von 10 Euro zahlen müssen, kann ich genauso wenig nachvollziehen wie wenn das Kind das Geschenk wenige Tage vor dem Geburtstag bekommt und es dann für diese Zeit mit nach Hause bekommt. Da versteht doch das Kind die Welt nicht mehr, zumindest würde es mir so ergehen.

Die Kindergärten die ich bislang kennengelernt habe, haben solch eine Regelung bezüglich des Geburtages nie gehabt. Dort gab es kleine Geschenke ja, aber diese haben die Eltern maximal mit Materialgeld bezahlt, was teilweise erhoben wurde. Nicht aber als eine Extra-Ausgabe. Es gab kleine Geschenke, die die Einrichtungen relativ günstig eingekauft haben und bei diesen wurde dann eben versucht, möglichst den Geschmack des Kindes zu treffen. Damit waren die Kinder vollauf zufrieden. Zusätzlich gab es noch eine Geburtstagskrone, auf die sich jedes Kind gefreut hat. Etwas anderes würde mir auch gar nicht in den Sinn kommen.

Kennst Du nicht noch andere Kindergärten bzw. Mütter, die ihre Kinder woanders unterbringen? Es kann ja sein, dass es auch an den unterschiedlichen Ländern -Deutschland und Österreich- liegt. Wobei ich sagen muss, dass ich eine Bekannte aus Österreich habe und der Kleine von ihr ebenfalls in einem Dorfkindergarten geht. So etwas hat sie mir noch nicht erzählt, aber ich werde sie fragen, wie es dort mit den Geburtstagen gehandhabt wird.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



@steph: Ich denke auch, dass eine Kindergartenpädagogin nicht unbedingt ein Geschenk machen muss, zumindest keine im Wert von 10 Euro. Ich denke, dass da die von dir erwähnte Geburtstagskrone oder eben meinetwegen noch eine kleine Kleinigkeit dazu durchaus reichen. Das Kind freut sich an dem Tag doch vor allem deswegen, weil es eben kurz ganz im Mittelpunkt steht und das ist doch das was toll für die Kinder ist und in dem Fall weniger das Geschenk.

Ja, ich kenne durchaus auch andere Mütter die ihre Kinder in andere Kindergärten geben, da sie eben nicht in meinem Dorf wohnen. Ich kenne nun nicht von all diesen Kindergärten die Geburtstagsgepflogenheiten, aber bisher hätte mir noch keine Mutter so einen Brauch geschildert. Das habe ich selber eben auch zum ersten Mal gehört. Ein österreichischer Brauch ist es also mit Sicherheit nicht.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne das persönlich nicht so und finde es ehrlichgesagt auch recht außergewöhnlich. Als ich im Kindergarten ein Praktikum gemacht habe, war es so, dass die Kinder zum Geburtstag lediglich eine Kleinigkeit, also ein wenig süßes mit zum Beispiel einer billigen Wundertüte und sich trotzdem wie verrückt gefreut haben. Die Eltern mussten dafür nichts bezahlen. Außerdem hat man zusammen gesessen und Kuchen gegessen, den mussten die Eltern aber glaube ich schon selbst machen.

Außerdem finde ich, dass es mit den 3 Tagen vorher kein wirkliches Geschenk mehr ist und dass das Kind es dann mitbringen muss finde ich auch ein wenig unsinnig. Ich denke die Kindergartengebühren sind im Allgemeinen schon ziemlich hoch, da muss dieser Betrag von 10 Euro nicht auch noch sein. Außerdem freut sich ein Kind auch über Kleinigkeiten, was mir im Kindergarten sehr gut aufgefallen ist. Selbst wenn das "Geschenk" nur 1 Euro kostet stehen alle darum herum und finden es "cool". ;)

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin ja in der Lehre zur Erzieherin und habe schon in sehr vielen Kindergärten Praktikas gemacht und sowas ist mir noch nie unter gekommen. Persönlich finde ich das eine Frechheit und kann die Eltern da mehr als gut verstehen. Ich frage mich da gerade echt, wer da denn der Träger des Kindergartens ist und was der sich bei so einem Blödsinn denkt.

Bisher war es in den Kindergärten in denen ich war immer so, dass die Kinder eine Kleinigkeit geschenkt bekamen (Tasse mit Stiften, einen Stempel, eine kleine Figur u.ä.) und am Tag der Feier halt von Zuhause was mitgebracht hatten. Was war auch von Kindergarten zu Kindergarten verschieden. In einem durfte es nur Obst geben, in einem anderen war alles möglich, von Würstchen über Mohrenköpfe oder Gemüse und wo ich im Moment bin, bringen die Kinder Geback mit, wie Kekse oder Salzstangen.

Aber dass die Eltern zahlen müssen, hab ich noch nicht gesehen. Und dann müssen die Kinder ihr Geschenk auch noch dem Kindergarten geben? Da bezahlen die Eltern ja quasi die neuen Sachen im Kindergarten. FInde ich wirklich nicht in Ordnung, da würde ich mich zur Not an den Träger selbst mal wenden und nachfragen was das soll.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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