Ein Familienmitglied als Nachbar - Erfahrungen?
Vor einigen Wochen hat sich meine Schwester von ihrem Freund getrennt. Sie war auf Wohnungssuche und welch Glück, bei uns war gerade eine frei. Es gibt hier ein Vorderhaus mit 4 Etagen und ein Hinterhaus, in dem wir oben wohnen. Auf dem Hof ist noch ein Flachbau, in dem sich ihre Wohnung befindet. Und da wohnt sie nun, quasi Tür an Tür mit uns. Also wenn ich zu ihr will, gehe ich kurz runter, 3 Schritte und dann bin ich schon bei ihr.
Ich finde das irgendwie total cool, wir haben es schon zum festen Ritual gemacht, abends immer eine Zigarette zusammen zu rauchen. Dann quatschen wir und werten den Tag aus. Und wenn sie mal am Wochenende nicht da ist, bekomme ich den Schlüssel und kümmere mich um ihre Meerschweine. Aber auch so machen wir hin und wieder was zusammen, jetzt, wo es so warm ist, grillen wir auch oft im Garten. Ich finde es total klasse, dass sie jetzt hier ist.
Wichtig ist aber, dass man sich nicht auf den Keks geht und das klappt bei uns hervorragend, weil trotzdem noch jeder sein Ding macht. Also es ist nicht so, dass einer dem anderen in die Töpfe guckt oder so, das würde mich wahnsinnig machen! Aber wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, wie beste Freundinnen, von daher würde mir schon was fehlen, wenn ich abends nicht mehr zu ihr runter gehen könnte.
Wie ist das bei Euch, hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie so oft kommt es auch hier darauf an, wie gut man sich mit dem Verwandten versteht. Wenn das Verhältnis zu Deiner Schwester nicht so gut wäre, würdest Du sicher nicht gewollt haben, dass sie mit in das Haus zieht, in dem Ihr derzeit wohnt. Aber so, wie die Situation ja nun ist, ist sie ideal und es klingt auch gut, dass Ihr zwar zusammen etwas unternehmt, aber dennoch gegenseitig die Freiräume lasst.
Ich persönlich könnte es mir zum Beispiel nicht mehr vorstellen, Tür an Tür mit jemanden aus der Verwandtschaft oder Familie zu leben. Dafür haben sich die Interessen in verschiedene Richtungen entwickelt, wobei ich es auch nicht ausschliessen kann, dass sich der Wunsch auch wieder ändert. Nur räumlich ist es für mich nicht machbar, da wir mehrere hundert Kilometer auseinander wohnen. Ich finde es so schon schade, kann es aber nun nicht so ändern.
Also ich wohne in einem Mehrgenerationenhaus, in dem meine Großeltern, meine Tante mit ihrem Mann und wir wohnen. Jeder hat eine eigene Eigentumswohnung und ist so von den anderen "abgeschottet". Wir alle im Haus verstehen uns sehr gut, es ist wirklich harmonisch und größeren Streit gab es untereinander noch nie. Jeder lebt eben sein Leben mit der Familie, und somit kann man sich auch gar nicht in die Quere kommen. Meine Großeltern kommen täglich zu uns hinunter, dann setzten wir uns auf die Terrasse und reden über die verschiedensten Dinge. Uns stört das auf keinen Fall, im Gegenteil. Unsere Tür ist nie abgeschlossen, und jeder im Haus kann zu uns hochkommen wann er möchte (natürlich nicht wenn wir abschließen, wenn wir weg sind oder unsere Ruhe haben möchten).
Außerdem sehe ich meine drei Cousinen fast jeden Tag. Mit ihnen unternehme ich dann auch sehr viel und gehe immer wieder runter um mit ihnen zu quatschen. Im Sommer wird dann im gemeinsamen Garten auch immer zusammen gegrillt, man lädt sich gegenseitig zum Essen ein und macht Spieleabende, Tagesausflüge aber auch bereits einmal den Urlaub zusammen. Ich bin so groß geworden, und finde es wirklich toll. Wenn man die Verwandten wirklich nicht leiden kann, wäre das sicherlich problematisch, wenn die nebenan wohnen, aber wenn man sich (so wie bei mir) sehr gut mit den anderen Verwandten versteht ist das ein wirklich schönes Zusammenleben, bei dem man sich auch nicht gegenseitig auf die Füße tritt.
Das hört sich doch toll an. Mein Bruder und seine Freundin wohnen auch in einer Einliegerwohnung bei meiner Mutter im Haus, das klappt auch wunderbar. Ich selber könnte mir das nicht vorstellen, nicht weil ich mich mit meiner Mutter nicht verstehe, aber ich würde mich trotzdem beobachtet fühlen.
Ich finde es kommt auch immer drauf an wie das Verhältnis ist und ob man es mag wenn man sich jeden Tag oder fast jeden Tag sieht. Ich selbst bin nicht so ein Mensch der das braucht, leider ist es wenn man so nah beieinander wohnt meistens nicht so einfach dann die nötige Distanz zu wahren, meistens trifft man sich doch einmal am Tag oder der andere kommt mal eben vorbei.
Ich finde es echt schön wenn es klappt, allerdings finde ich normale Nachbarn besser, wenn man sich mit denen streitet kann man sich besser aus dem Weg gehen und wenn man von denen weg zieht ist man nicht ganz so traurig, wie wenn man von jemand Verwandtem wegzieht.
Ich denke auch, dass entscheidend ist, wie gut man sich mit den Verwandten, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, versteht. Nun habe ich selbst zwar noch keine meiner Schwestern oder Eltern in unmittelbarer Nähe wohnen gehabt, aber meine Schwestern haben einige Zeit im selben Schwesternwohnheim jeweils eine eigene Wohnung gehabt.
Die beiden wohnten damals nicht Tür an Tür, sondern in verschiedenen Gebäuden dieses relativ großen Schwesternwohnheim-Gebäudekomplexes, allerdings waren sie innerhalb von drei Minuten in der Lage, einander zu besuchen und unternahmen damals auch sehr viel, sahen sich häufig und trafen sich auch mal sehr spontan bei einer von beiden. Ich fand das als Besuch immer wirklich toll, weil ich so eine gute Möglichkeit hatte, in den Sommerferien gleich beide Schwestern besuchen zu kommen, ohne mich schwerpunktmäßig auf eine der beide festzulegen. Ein solches Wohnen in der absoluten Nähe hätte ich mir auch gut vorstellen können, denn das klappte wirklich prima bei meinen Schwestern und ich denke, das hätte es auch, wäre ich ebenfalls in eines dieser Häuser eingezogen.
Ein weiter Fall, den ich kenne, sind meine Schwägerin mit ihrer Familie und meine Schwiegereltern. Auch sie wohne zwar nicht im selben Haus, aber ebenfalls nur wenige Minuten auseinander in derselben kleinen Ortschaft. Da sich die beiden Parteien wirklich gut verstehen, klappt das auch hervorragend. Sind die Schwiegereltern irgendwann mal über ein Wochenende weg, so übernimmt meine Schwägerin die Sorge nach dem Hund und nimmt ihn in der Regel zu sich. Aufgrund der großen Nähe der beiden Wohnhäuser kennt er das Haus meiner Schwägerin mittlerweile gut und fühlt sich dort auch sichtlich wohl. Genauso verhält es sich andersrum: während der Tage, an denen meine Schwägerin stundenweise arbeitet, übernimmt ihre Mutter die Betreuung der beiden Kinder. Es ist also eine sinnvolle und in diesem Fall auch durchaus gut machbare Form eines Miteinanders, das nicht nur auf Sympathie und Zuneigung, sondern auch auf gegenseitigem Austausch und Hilfe beruht.
Vorstellen kann ich mir also sehr gut, dass solche Nachbarschaftsverhältnisse innerhalb der eigenen Verwandtschaft gut funktionieren können. Klar, warum auch nicht? Solange man respektiert, dass jeder seine Privatsphäre hat und niemand ständig aufeinanderhocken möchte, sollten die wichtigsten Voraussetzungen eines friedlichen und bereichernden Miteinanders doch durchaus gegeben sein.
Meine Großmutter wohnt zwar nicht nebenan, aber schon in der Nachbarschaft und es ist schon manchmal hilfreich. Denn sie kann manchmal halt nicht mehr so, wie das im Alter halt üblich ist, und dann ist man immer gleich zur Stelle. Wenn sie irgend wo 50 Kilometer weg oder noch weiter wohnen würde, müsste man bei Problemen oder sogar Notfällen immer erst hin fahren und das wäre erstens zeitaufwendig und zweitens kann es dann manchmal schon zu spät sein.
Auch kann man dann gleich für die Großmutter mit einkaufen, ohne lange herum fahren zu müssen, wenn man die Waren bei ihr abliefern will. Außerdem kann man so gut wie immer bei ihr vorbei schauen, da bekommt man immer die neuesten Meldungen aus dem Ort. Und wenn man mal den Schlüssel vergisst, dann kommt man auch zu ihr, weil sie ebenfalls noch einen hat. Also kann das schon ganz praktisch sein und ich mag es auch, so wie es ist.
Da sie auch noch in einem Altenheim wohnt, und wir glücklicherweise eben fast direkt daneben wohnen, war das Ganze wirklich ein Glücksgriff, den wir so wohl nie wieder machen werden. Manchmal nervt man sich dann ein wenig, weil sie eben dauernd Besuch haben möchte, aber das passt alles schon und da gibt es eigentlich so gut wie nie größere Konflikte.
Mein Onkel wohnt auch nebenan und meine Oma unter uns im Haus. Teilweise stört mich das, aber manchmal finde ich es auch ganz praktisch. Bei uns ist es so, dass wir hier oben eingezogen sind und es eben jetzt unsere Wohnung ist. Wir haben zwei abgetrennte Wohnungen, allerdings haben wir immer den Wohnungsschlüssel von außen drauf, so dass praktisch jeder hinein kann. Meine Oma kommt dann manchmal einfach herein und das finde ich persönlich wirklich ätzend. Meine Eltern stört das auch, aber sie wollen es nicht ändern, da sie meine Oma nicht vor den Kopf stoßen wollen. Es ist aber auch ganz praktisch, wenn man einfach mal reden will, kann man eben schnell hinuntergehen und hat es einfach nicht weit.
Mit meinem Onkel ist das Ganze relativ unkompliziert. Wenn er irgendetwas möchte, stellt er sich in seinen Garten und ruft einige Male und dann kann man sich mit ihm wunderbar unterhalten. Da stört es eben nicht, da er auch die Privatsphäre respektiert und nicht ständig lauert, so wie meine Oma es eben manchmal tut.
Ich denke einfach, dass das sehr von Vorteil sein kann, wenn man nebeneinander wohnt, solange man den anderen und seinen Freiraum respektiert. Ich habe es schon immer bei Freundinnen toll gefunden, wenn sie in der Nähe gewohnt haben und bei meiner Familie finde ich es auch gut, so ist man eben fast immer "greifbar". Aber man sollte vor allem auch offen sein können, wenn man mal seine Ruhe haben möchte, dann ist das alles kein Problem.
Ich persönlich habe so eine Erfahrung zum Glück noch nicht gemacht, allerdings sind unsere Familien Verhältnisse auch kompliziert, weswegen es gut ist, dass wir weit auseinander wohnen und Spontan Besuche nicht Möglich sind. Eine Freundin wohnt in einem kleinen Dorf mit 6 Häusern und sie ist mit allen anderen 5 Verwand. Für mich wäre dass absolut nichts, aber sie findet es toll. Ist halt wirklich eine Frage, der Familienverhältnisse. Also für mich ist es nichts, aber wer sehr gutes Familienverhältnis hat, der sieht darin sicher viele Vorteile.
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