Eigenen Webserver holen?
Ich habe vor einige Webseiten zu erstellen. Da ich auch sehr viele Freunde habe, die eigene Webseiten betreiben, dachte ich mir, mir einen eigenen Webserver zukaufen.
Die Webseiten die ich dann verwalten würde, währen alle ziemlich klein. Vielleicht höchstens 200 Megabyte pro Webseite und es währen mindestens 10 Internetseiten, die ich auf diesem Server speichern möchte, wahrscheinlich werden es aber noch mehr. Allerdings kosten Festplatten nicht mehr die Welt und wegen der Anzahl der Internetseiten habe ich keine bedenken.
Allerdings habe ich eine ziemlich langsame Internetleitung(6000). Die meisten Webseiten haben täglich nur an die 3000 Aufrufe, aber mein Internetupload wird das wahrscheinlich nicht mitmachen. In nächster Zeit werde ich mir aber eine schnellere Leitung besorgen mit mindestens 16000. Denkt ihr diese Internetleitung reich für einige kleine Webseiten aus?
Die Sicherheit ist mir ebenfalls sehr wichtig. Da ich keine Lust habe, dass mein Server dann angegriffen oder vielleicht sogar missbraucht wird. Allerdings werden die Internetseiten von mir sehr gut überprüft und ich werde diese möglichst von SQL Injections oder ähnlichem sicher programmieren. Denkt ihr das würde reichen oder muss ich noch andere Sicherheitsvorkehrungen treffen?
Ein solcher Server kostet natürlich auch einiges. Ich dachte aber an einen relativ billigen, da ich nicht sehr viel ausgeben kann. Was denkt ihr in welcher Preisspanne ich mich bei meinen Anforderungen befinde?
Mein Rat: hol dir einfach ein Webhosting-Paket bei einem beliebigen Anbieter. Dies erfüllt alle deine Anforderungen, kostet nur einen Bruchteil und erspart dir unter Umständen viel Arbeit oder sogar Ärger.
Zum einen reicht eine DSL Leitung mit 16 MBit/s definitiv nicht für mehrere Webseiten aus, außer man nimmt sehr langsame Ladezeiten in Kauf. Empfehlen würde ich hier mindestens eine VDSL-Leitung mit mehreren MBit/s Upload (Dies alleine kostet schon ein vielfaches eines Webhosting-Paketes).
Welche Hardware benötigt wird hängt natürlich stark davon ab, was gehostet werden soll. Ein umfangreicher Chat verbraucht natürlich mehr Ressourcen als eine einfache HTML-Seite. Grob kann man jedoch sagen, das jede aktuelle Hardware deine Anforderungen erfüllen sollte. Zudem solltest du entsprechende Erfahrung im Administrieren von Servern haben, denn mit dem sicheren Programmieren von Webseiten ist es nicht getan. Du musst auch deinen Server pflegen, updaten, nach Patches für Sicherheitslücken Ausschau halten und so weiter. Denn installiert sich beispielsweise ein Spamrelay oder schlimmeres kannst du sogar für entstehende Schäden haftbar gemacht werden. Deswegen rate ich auch immer von Root-Servern hab, außer man weiß genau was man tut.
Das Hosten einer oder mehrerer Webseiten auf einer privaten DSL-Verbindung geht aus mehreren Gründen gar nicht:
1.) Viele Internet-Service-Provider haben in ihren Geschäftsbedingungen verankert, dass auf einem als Privatkunde gemieteten Internetanschluss kein Server betrieben werden darf.
2.) In der Regel ist davon auszugehen, dass dir der DSL-Anbieter eine dynamische IP zuweist und das alleine ist schon ein K.O.-Kriterium für das Hosten von Domains und Webseiten.
3.) Es wurde zwar schon erwähnt, aber die Upload-Geschwindigkeit ist dafür viel zu langsam. Weil es sich bei DSL-Leitungen um asynchrone Verbindungen handelt, ist das Leitungsprofil für das Hosten von Webseiten exakt verkehrt herum: statt einer möglichst hohen Uploadbandbreite hast du sehr viel unnützen Downstream aber eine kaum ausreichende Upstream-Kapazität. Diese unzureichende Bandbreite kann man übrigens schon bei einem einzelnen Seitenbesucher merken, wenn sich dann noch mehrere die (maximal geschätzten) 1MBit/s teilen müssen, wird das Surfen zur Qual.
4.) Nicht vergessen darf man natürlich, dass es sich dabei wahrscheinlich um deine private Internetverbindung handelt, die du auch selbst benützen wirst. Wegen der geringen Kapazität ist es wahrscheinlich, dass du durch jede Aktivität die Verfügbarkeit und Latenz deiner gehosteten Webseiten negativ beeinflusst. Gleichermaßen kann auch das Onlinezocken zur Qual werden, wenn dein Upstream plötzlich für mehrere Momente ausgelastet ist.
Auch die Kosten spielen eine nicht unwichtige Rolle, denn die Summieren sich überraschend schnell, sodass sich dies finanziell überhaupt nicht lohnt. Wenn man davon ausgeht, dass du die Webseiten auf einem existierenden Desktop-PC hosten möchtest, dann kannst du je nach Hardware von einem Stromverbrauch im Idle von 7 bis 25 Euro pro Monat ausgehen. Wenn du einen eigenen Server hosten möchtest, dann lässt sich der Stromverbrauch zwar verringern, die Hardware-Anschaffungskosten sind aber ungleich höher.
Ich würde meinen Freunden ja unbedingt zu einem günstigen Webhoster raten, wo man für 1 bis 2 Euro pro Monat ein ausreichendes Paket inklusive Domain erhält, statt auch nur zu versuchen, das alles selbst hosten zu wollen!
Weil ich bei sysprovide ziemlich zufrieden bin, kann ich dir das Entry-S Paket empfehlen, welches die von dir genannten 200MB Webspace bereitstellt und bei einer jährlichen Bindung 0,65 Euro pro Monat kostet. Für eine .de Domain inklusive Web- und Emailspeicher unter 8 Euro pro Jahr ist das also ein guter Preis, den du alleine durch die Betriebskosten schon um ein vielfaches sprengen würdest. Weil im gerade genannten Paket aber keine mySQL-Datenbanken enthalten sind, müsste ein interessierter Freund entweder einen anderen Hoster wählen oder zum teureren Basic-S mit 1GB Webspace greifen. Die Kosten wären dann 1,55 Euro pro Monat. Ich will dich ganz bestimmt nicht zu diesem Anbieter drängen, denn es gibt auch eine Vielzahl anderer Alternativen welche mit vergleichbaren Konditionen und Preisen aufwarten können. Weil ich aber als Kunde dort ziemlich zufrieden bin und mir das Preis/Leistungsverhältnis wirklich gut gefällt, empfehle ich das gerne weiter.
Natürlich gibt es auch noch jede Menge kostenlosen Webspace im Netz, welcher meistens durch Werbung finanziert wird. Wenn deine Freunde auf eine eigene Domain verzichten können, dann sollte es auch kein Problem darstellen, eins dieser kostenlosen Angebote zu testen. Meistens ist das für unwichtige und wenig besuchte Seiten auch mehr als ausreichend und den Schritt zum eigenen gemieteten Webspace macht man erst, wenn man die erlaubten Kapazitäten des kostenlosen Angebotes überschreitet.
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