Ausparkhilfe - Wer ist verantwortlich

Ihr kennt es sicher, wenn man es alleine nur sehr schwer schafft irgendwo ein- oder auszuparken. Es kommt auch immer wieder vor, dass man so viele Personen im Auto sitzen hat und kaum etwas um sich herum sieht. In einem solchem Fall fragt man oft seine Mitfahrer um Hilfe beim Einweisen in die Parklücke beispielsweise.

Wenn dann der Mitfahrern mal nicht aufpasst, kann es schnell mal knallen, da sich meistens der Fahrer komplett auf die Hilfe des Anderen verlässt. Da muss ich glaube ich nur an die Scene von Hangover 1 auf dem Highway erinnern, bei der der Fahrer seinen Mitfahrer fragt ob links frei wäre. Der Mitfahrer sagt zwar ja, aber hat nicht einmal geschaut und tatsächlich rast in dem Moment, als der Fahrer nach links ziehen möchte, ein riesiger Lastwagen vorbei. Ich vermute, dass immer der Fahrer der verantwortliche ist. Liege ich mit meiner Meinung richtig?

Verantwortlich ist in der Tat der Fahrer selbst. Er verlässt sich zwar hierbei auf den Helfer, aber letztendlich muss die Ansage des Helfers nur als Ratschlag gesehen werden. Ob man diesen auch befolgt liegt einzig und allein im Ermessen des Fahrers.

Ganz klar ist der Fahrer für alles verantwortlich. Dieser sollte im Besitz einer Fahrerlaubnis sein und berechtigt, das Fahrzeug zu führen. Und wer das Fahrzeug führt, ist der Verantwortliche, er steuert und bewegt das Fahrzeug, was ein "Einweiser" nicht tut.

Ganz so einfach ist es nicht. Wenn der Einweiser mindestens grob fahrlässig oder leichtfertig handelt, kann er zumindest eine Teilschuld bekommen. Ansonsten haftet bei solchen "Gefälligkeitshandlungen" immer der Fahrzeugführer. Bei einem professionellen, ausgebildeten Einweiser, der rechtlich dafür einzustehen hat, sieht das natürlich anders aus.

Gibt es nicht auch sowas wie grobe Fahrlässigkeit dabei? Also wenn der Einweiser auch einen Führerschein hat und definitiv falsche Angaben macht?! Es gibt ja auch genügend Fälle, in denen LKW-Fahrer Hilfe benötigen beim Rangieren. Oder andere Autofahrer, die einen quasi durchwinken.

Letztendlich trägt derjenige, der das Fahrzeug führt, die Verantwortung. Wenn er sich von jemand anderem in eine Parklücke oder heraus navigieren lässt, entbindet ihn das nicht von der Verantwortung, weil er eben immer noch derjenige ist, der letztendlich aufpassen muss. Es gibt ja auch elektrische Einparkhilfen. Sollten diese versagen, ist der Fahrer des Fahrzeugs auch immer noch derjenige, der dafür haften muss, falls das System seinen Dienst versagt und das Auto in ein anderes Auto krachen lässt. Als Fahrer sollte man immer in der Lage sein, sich selbst einen Überblick über die Situation verschaffen.

Letztendlich wäre es ja auch ungünstig, wenn es nicht klar geregelt wäre, wer in solchen Situationen die Verantwortung trägt. Sonst könnte ein Fahrer, der selbst nicht aufgepasst hat, die Schuld auf seinen Beifahrer schieben. Wenn man einen Beifahrer bittet, mal eben nach rechts zu schauen, sollte man sich also immer selbst noch versichern, dass die Straße frei ist. Abgesehen davon würde ich auch nur Leute bitten, mal eben nach rechts zu schauen, die selbst auch viel Auto fahren und die Situation wirklich einschätzen können und obendrein auch zuverlässig sind. Dennoch würde ich als Fahrer lieber zweimal schauen als einmal zu wenig.