Eltern das Rauchen in eigener Wohnung verbieten?
@Cologneboy2009
Das was Du schreibst ist ja grundsätzlich richtig und ich würde das auch so sehen. Aber die Leute hier haben die folgende Wahrnehmung, und die ist ihnen nicht zu verdenken: sie haben bereits so geraucht, als sie ihr eigenes Kind aufgezogen haben. Jetzt sprichst du von "irreparablen Schäden", welche durch das (Passiv)Rauchen entstehen. Diese Leute fragen sicher "zu Recht", wo denn diese Schäden nun am eigenen Kind zu finden sind. Es hat ganz offensichtlich schon dem eigenen Kind nicht geschadet und wird wohl dem Enkelkind in ähnlicher Weise nicht schaden.
Dann ist es auch so, dass die Rücksichtnahme zu verlangen ist - in der Umgebung, für die man selbst verantwortlich ist. Du gehst mit Deinem Hund nicht zu Leuten, die das Rauchen nicht lassen können. Und Du würdest (ich ja auch) den Leuten bei Dir zu Hause auch nicht erlauben (egal wie stark die Sucht auch sein mag), zu rauchen. Aber schwierig wird es, dies den Leuten bei sich zu verbieten. Wenn Du Deinen Hund tagsüber abzugeben hast (wg. Betreuung), dann wirst Du den Betreuern vielleicht Ratschläge geben, wie sie mit dem Hund umzugehen haben. Aber Du wirst nicht bestimmen können, was die Leute dann bei sich zu Hause machen sollen/dürfen. Wenn die dann nämlich ein wenig bei Verstand sind, lehnen die die Betreuungsaufgabe für den Hund einfach ab. Ebenso hier: die Threaderstellerin will etwas von den Elter bei den Eltern - da halte ich die Forderungsstrategie für unangebracht.
Bei allen "Schwierigkeiten" denke ich aber auch, dass sich so etwas dann schnell einpendelt, wenn sich die Beteiligten erst einmal drauf einlassen. Um das Nichtraucherschutzgesetz bzw. dem Verbot in öffentlichen Räumen zu rauchen, wurde auch am meisten diskutiert, als es noch niemand ernst genommen hat. Ich war zu dem Zeitpunkt an einem Kolleg mit Schülern zwischen 20 und 60 Jahren. Auch da galt dann das Nichtraucherschutzgesetz- für Schüler und Lehrer. Also ab vor´s Schultor!
Es hat auch gar nicht mal so lange gedauert bis das funktionierte. Ebenso war es hier im Centro zum Beispiel. Man machte sich riesige Sorgen, dass das doch niemals akzeptiert wird, starke Raucher dann gar nicht mehr einkaufen gehen können und sich wahrscheinlich sowieso niemand dran hält. Außerdem störte es ja keinen und wahrscheinlich wird es sowieso wieder gekippt, war die Vermutungen. Eine Wochen lang machten dann zusätzliche Sicherheitsleute die wenige Raucher, die sich verwirrten äußerst freundlich darauf aufmerksam und die Sache war gegessen. Viel Lärm um nichts!
Meine Eltern haben auch immer und überall geraucht, als wir noch Kinder waren. Besonders im Auto bei geschlossenen Fenstern und aufgederehter Heizung war das eine echte Zumutung für uns. Damals war es noch nicht so bekannt, wie gesundheitsschädlich das Rauchen, auch das Passivrauchen, eigentlich ist. Deswegen kann ich meinen Eltern nur den Vorwurf machen, daß sie auf unsere Bitten, es doch wenigstens im Auto sein zu lassen oder das Fenster zu öffnen, nicht wirklich reagiert haben.
Wir haben irgendwann auch angefangen zu rauchen, die Kameraden taten es, die Eltern taten es, jeder tat es, wir also auch. Früher habe ich auch in unserer Wohnung geraucht. Seit wir Kinder haben, rauche ich zum Einen viel weniger, zum Andern grundsätzlich nur draußen, und wer zu mir kommt, muß das respektieren. Zum Rauchen wird rausgegangen. Ich mag Rauch in geschlossenen Räumen nicht, und wenn ich morgena runterkäme und den kalten Rauch riechen würde, drehte sich mir sofort der Magen um.
Ich finde Deine Bitte, in Gegenwart des Kindes nicht zu rauchen, absolut legitim, und wenn sich Deine Eltern trotz der mittlerweile doch recht guten Aufklärung bezüglich des Gesundheitsrisikos für Kinder nicht dazu bewegen lassen, ihre Kippe künftig im Freien zu schmauchen, wenn sie auf Dein Kind aufpassen, solltest Du Dich eventuell, so leid es mir tut und so groß die finanzielle Belastung für Euch ist, nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit umsehen. Schade, daß Deine Eltern da nicht einsichtig sind. Aber vielleicht kannst Du sie ja noch überzeugen oder sie passen auf das Kind in eurer Wohnung auf, und da bestimmt IHR, ob geraucht wird oder nicht.
Ich finde deine Forderung völlig in Ordnung, mittlerweile ist es halt so das man nicht mehr in Räumen raucht in denen sich ein Baby aufhält, früher waren die Leute da lockerer, meine Eltern waren mit mir auch in der Kneipe. Zeiten ändern sich und heute weiß man dass das nicht gut ist.
Ich denke auch das man sich ein bisschen zusammen nehmen kann, seit dem bei mir in der Familie wieder viele Kinder bei Familienfeiern mit dabei sind, wird auch auf dem Balkon oder in der Küche geraucht. Das machen auch alle freiwillig und es hat auch keiner was dagegen. Sind letztendlich auch nur immer ein paar Stündchen wo man sich mal zusammen nehmen muss.
Selbst mein Stiefvater, der Kette raucht, geht auf die Terrasse und verzichtet wenn meine Tochter da ist auch mal auf das ein oder andere Zigarettchen
Selbstverständlich sind deine Forderungen keinesfalls in irgendeiner Art übertrieben, es ist nur richtig von seinen Eltern und im Grunde auch allen anderen zu erwarten, dass sie in Gegenwart kleiner Kinder, die eben sogar noch auf ihre Hilfe angewiesen sind und nicht von alleine sagen können, sie gehen weg, dass sie nicht rauchen. Das sie es trotzdem tun kann ich persönlich nichts nachvollziehen, sowas finde ich einfach nur rücksichtslos, asozial und dämlich. Da ich deine Eltern nicht kenne, weiß ich nicht ob es bei ihnen an mangelnder Bildung oder mangelnder Einsicht liegt, aber ich würde auf jeden Fall versuchen ihnen zu erklären. dass es nicht unbedingt dein Wunsch ist, dass dein Kind schon in seinen ersten Monaten eine Raucherlunge bekommt, nur weil sie nicht aufhören können zu qualmen.
Sollten deine Eltern sich aber weiterhin dagegen sperren, dann würde ich ehrlich gesagt sofort dafür sorgen, dass mein Kind woanders untergebracht ist, wenn ich nicht selbst da bin um es vor der Raucherei zu schützen. Wenn deine Eltern nicht einsehen, dass es dem Kind schadet, dann werden sie vielleicht in deiner Anwesenheit etwas vorsichtiger sein, damit du nicht wütend wirst, aber sobald du weg bist werden sie natürlich einfach weiter rauchen, denn es geht wohl einfach nicht in ihren Kopf, dass es dem Kind schadet. Ich würde mich daher auf keinen Fall darauf verlassen, dass sie auf das Kind Rücksicht nehmen und würde zusehen, dass ich es woanders unterbringe, sei es bei den Großeltern oder vielleicht auch einfach bei Freunden.
Verbieten kannst du das Rauchen deinen Eltern selbstverständlich nicht, da du schließlich bei ihnen wohnst. In gewisser Weise bist du also selbst Schuld daran, dass du jetzt in dieser Situation bist, denn das Kind scheint ungewollt gewesen zu sein, zumindest sehe ich keinen Grund wieso du dir ein Kind gewünscht haben sollst, während du noch in die Schule gehst,bei deinen Eltern wohnst und etwas gegen ihre Raucherei hast. Verurteilen kannst du deine Eltern daher nicht, weil du dir selbst zuzuschulden hast, dass dein Kind jetzt seine ersten Monate oder Jahre in einem solchen Raucherhaus aufwachsen muss. Und je nachdem was du nach dem Abitur vor hast, wird dieser Zustand womöglich ja sogar noch länger andauern, weil du sicher nicht sofort auf eigenen Beinen stehen und umziehen kannst.
Demnach solltest du also selbst zusehen, wie du dein Kind vor deinen Eltern schützt und nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten wie Verwandten und Freunden Ausschau halten. Es ist ohne Frage ein wirklich rücksichtsloses und asoziales Verhalten, was deine Eltern da an den Tag legen, aber du wusstest ja, dass sie so sind und jetzt wo du selbst in der Situation bist, für ein Kind sorgen zu müssen, solltest du das auch ernst nehmen und deinen Eltern zeigen, dass du ihr verhalten abstoßend findest. Wenn du irgendwann mal umziehst, kannst du ihnen selbstverständlich verbieten bei dir zu rauchen, keine Frage.
Ich als Raucher kann Deine Haltung absolut nachvollziehen und finde es ähnlich traurig wie meine Vorredner, dass sie so uneinsichtig sind. Mich entsetzt dieses Uneinsichtigkeit auch ziemlich, weil auch ich der Meinung bin, dass mittlerweile jeder begriffen haben sollte, dass das Rauchen einerseits durchaus schlimme Folgen haben kann und das nicht nur für den Raucher selbst, zum anderen aber handelt es sich bei Deinem Säugling um einen Menschen, der es sich nicht aussuchen kann, ob er sich – aus welchen Gründen auch immer – im Rauch aufhalten oder lieber gehen will. Schon aufgrund der Tatsache, dass Dein Kind auch in dieser Hinsicht einfach wehrlos ausgeliefert ist, kann ich die Position Deiner Eltern nicht nachvollziehen und ich finde Deine Forderung auch keineswegs überzogen oder ungerechtfertigt.
Im Gegenteil: Ich würde sogar noch weitergehen und mir ernsthaft überlegen, mein Kind an anderer Stelle betreuen zu lassen als bei Deinen Eltern, wenn diese sich nicht einsichtig zeigen und ihre Haltung partout nicht ändern wollen. Kämen die Eltern Deines Freundes nicht in Betracht, wahlweise eine Krippe für Kinder ab 0 Jahren? Mir wäre die Gesundheit meines Kindes da tatsächlich wichtiger als das Befinden meiner Eltern, wenn ich ihnen die Möglichkeit, das Kind, das immerhin ihr Enkel ist, zu betreuen, letzten Endes doch nehme, weil sie sich weiterhin uneinsichtig und unnachgiebig zeigen, egal, wie überzeugt sie nun von ihrer Raucherei sind oder eben nicht.
Und ich finde auch, dass es nicht wirklich darum geht, ob Deine Eltern einsehen, dass sie mit dem Rauchen auch Deinem Kind Schaden zufügen, sondern vor allem darum, dass Du eine bestimmte Bedingung mit der Betreuung verknüpfst, die sie nicht erfüllen wollen. Da fehlt mir auch ein wenig der Respekt Deiner Eltern Dir gegenüber, denn für mich geht es hier vor allem darum, dass Du eben eine andere Sicht- und Verfahrensweise hast als sie, die Deine Eltern aber nicht für richtig halten und deshalb nicht unterstützen wollen. Ich würde also soweit gehen zu sagen, dass man das auch mit dem berüchtigten Klaps auf den Po vergleichen könnte. Wenn Du diesen aus Deiner Kindheit kennst und Deinen Eltern sagst, dass es diese „Erziehungsmethode“ bei Dir nicht geben wird und Du ihnen untersagst, sie bei Deinem Kind anzuwenden, haben sie das genauso zu respektieren und zu akzeptieren, egal, ob sie Deiner Meinung sind oder nicht.
Ich denke, ich würde ihnen nochmal deutlich sagen, dass diese Forderung Deinerseits besteht und Du Dir eine andere Betreuungsform suchen wirst, wenn sie nicht von ihrer Haltung abweichen und sich bereiterklären, außerhalb ihrer Wohnung zu rauchen. Sollten sie wirklich weiterhin darauf bestehen, in Anwesenheit Deines Kindes zu rauchen, so würde ich mich tatsächlich anderweitig umsehen und Deine Eltern nicht mehr weiter als Betreuungsmöglichkeit in Betracht ziehen.
moin! hat geschrieben:dass mittlerweile jeder begriffen haben sollte, dass das Rauchen einerseits durchaus schlimme Folgen haben kann
Das bestreitet im Grund ja wirklich niemand! Aber wenn die Eltern nun schon immer geraucht haben, also auch als die Threaderstellerin hier selbst ein Säugling bzw. ein Kleinkind war, dann stellen sie schlicht folgende Frage: welche schlimme Folge hatte das Rauchen beim eigenen Kind? Und: wie schlimm ist es, wenn das Enkelkind die gleichen "schlimmen Folgen" (welche hier niemand benennen kann!) dadurch bekäme?
Ich bin der Meinung, dass das Thema so einfach zu abstrakt behandelt wird und man schlicht nur das runter betet, was "alle" sagen, ohne es greifbar zu machen. Das nämlich das "passiv Rauchen" schlimm ist. Ja sogar schlimmer als das aktive Rauchen und das es furchtbare Folgen haben kann. Aber keiner benennt diese Folgen bzw. entkräft das Argument der "uneinsichtigen" werdenden Großeltern, dass es der eigenen Tochter auch nicht geschadet hätte.
Ich sehe hier die baldigen Großeltern nicht als uneinsichtig an, sondern vielmehr als Opfer ihrer Sucht. Ich denke schon, dass sie mit dem Rauchen aufhören würden, wenn sie könnten. Das aber dürfte das Problem darstellen! Und wenn sie nun darauf bestehen, zum Rauchen nicht raus zu gehen, dann ist das eher unter "ehrlich" anstatt unter "uneinsichtig" zu vermerken.
Crispin hat geschrieben:Verbieten kannst du das Rauchen deinen Eltern selbstverständlich nicht, da du schließlich bei ihnen wohnst. In gewisser Weise bist du also selbst Schuld daran, dass du jetzt in dieser Situation bist, denn das Kind scheint ungewollt gewesen zu sein, zumindest sehe ich keinen Grund wieso du dir ein Kind gewünscht haben sollst, während du noch in die Schule gehst,bei deinen Eltern wohnst und etwas gegen ihre Raucherei hast. Verurteilen kannst du deine Eltern daher nicht, weil du dir selbst zuzuschulden hast, dass dein Kind jetzt seine ersten Monate oder Jahre in einem solchen Raucherhaus aufwachsen muss. Und je nachdem was du nach dem Abitur vor hast, wird dieser Zustand womöglich ja sogar noch länger andauern, weil du sicher nicht sofort auf eigenen Beinen stehen und umziehen kannst.
Die Threaderstellerin hat doch geschrieben, dass sie gar nicht zu Hause wohnt, sondern eine andere Wohnung bewohnt. Die Eltern sind in die Nähe der Wohnung gezogen, in der sie ja nun mit dem Partner lebt. Das Kind sollte aber in der Wohnung der werdenden Großeltern betreut werden, vermutlich, damit sich die werdende Mutter ihre Prüfungen vorbereiten kann.
Dass die Schwangerschaft nicht gewollt oder gewollt war, steht nirgends geschrieben, und auch das Alter ist nicht angegeben. Will sagen, wir kennen die Umstände nicht -so wäre es ja auch möglich, dass das Abi nachgeholt wird -und das einzig wirklich zuverlässige Verhütungsmittel, um eine Schwangerschaft auszuschließen, ist Abstinenz. Selbst bei einer korrekten Anwendung von Verhütungsmittel besteht eine kleine Restchance, schwanger zu werden.
derpunkt hat geschrieben:moin! hat geschrieben:dass mittlerweile jeder begriffen haben sollte, dass das Rauchen einerseits durchaus schlimme Folgen haben kann
Das bestreitet im Grund ja wirklich niemand! Aber wenn die Eltern nun schon immer geraucht haben, also auch als die Threaderstellerin hier selbst ein Säugling bzw. ein Kleinkind war, dann stellen sie schlicht folgende Frage: welche schlimme Folge hatte das Rauchen beim eigenen Kind? Und: wie schlimm ist es, wenn das Enkelkind die gleichen "schlimmen Folgen" (welche hier niemand benennen kann!) dadurch bekäme?
Ja, das sagtest Du bereits. Dass die Eltern an ihrem Kind allerdings keine Folgen ihres Rauchverhaltens feststellen können, sagt nicht aus, dass es keine Risiken und keine Folgen gibt. So ist es doch grundsätzlich mit Risiken: egal, wie hoch sie sind, sie betreffen eben nicht jeden. Einfach zu behaupten, dass der Threaderstellerin doch auch nichts passiert ist und das Rauchen in der Nähe eines Säuglings allein damit zu rechtfertigen, wäre allerdings wieder grundlegend falsch, denn es gibt definitiv Kinder, die Schädigungen, die durch das Rauchen der Kindsmutter oder ihrer ständigen Umgebung, erlitten haben.
derpunkt hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass das Thema so einfach zu abstrakt behandelt wird und man schlicht nur das runter betet, was "alle" sagen, ohne es greifbar zu machen. Das nämlich das "passiv Rauchen" schlimm ist. Ja sogar schlimmer als das aktive Rauchen und das es furchtbare Folgen haben kann. Aber keiner benennt diese Folgen bzw. entkräft das Argument der "uneinsichtigen" werdenden Großeltern, dass es der eigenen Tochter auch nicht geschadet hätte.
Ich bete nichts herunter, sondern gebe meine Meinung als Raucher hier ab, mehr nicht. Wie sollen wir aber das Argument der Eltern, dass das Rauchen ihrer Tochter auch nicht geschadet hat, entkräften? Indem wir hier Fotos von Raucherlingen kleiner Kinder posten, die durch das Passivrauchen verursacht wurden? Indem wir hier Links einstellen, unter denen sich weitere Texte warnender Art finden lassen? Damit werden die Eltern der Threaderstellerin ihre Meinung auch nicht ändern, da bin ich mir sicher. Es ist doch wohl klar, dass die Aufklärung zum Thema Rauchschäden heutzutage wesentlich größer ist als noch vor 30 Jahren und insofern auch die Eltern der Threaderstellerin mitbekommen haben dürften, dass sie einfach Glück hatten, wenn ihre eigene Tochter trotz ihres Rauchverhaltens noch keine Schäden davongetragen hat.
derpunkt hat geschrieben:Ich sehe hier die baldigen Großeltern nicht als uneinsichtig an, sondern vielmehr als Opfer ihrer Sucht. Ich denke schon, dass sie mit dem Rauchen aufhören würden, wenn sie könnten. Das aber dürfte das Problem darstellen! Und wenn sie nun darauf bestehen, zum Rauchen nicht raus zu gehen, dann ist das eher unter "ehrlich" anstatt unter "uneinsichtig" zu vermerken.
Ich würde es nicht als ehrlich bezeichnen wollen, wenn ich jemandem sage, dass ich ihm nicht glaube, dass mein Rauchen seinem Kind ernsthafte Schäden zufügen kann. Das ist nicht ehrlich, das ist uneinsichtig oder sogar schlichtweg ignorant. Fakt ist, dass es diese Schädigungen gibt und Fakt ist auch, dass das Kind bereits im Mutterleib schwere Schäden erleiden kann, wenn die Kindsmutter selbst oder ihre Umgebung raucht und das Kind damit zum Passivraucher wird, bevor es auf der Welt ist. Muss man diesen Menschen tatsächlich erst ein Frühchen zeigen und am besten die durch das Rauchen geschädigte Original-Plazenta noch dazu, damit sie begreifen, dass sie vielleicht doch mal umdenken sollten? Würden sie es dann überhaupt glauben?
Die Eltern der Threaderstellerin will niemand daran hindern, dass sie weiterhin rauchen. Es geht hier lediglich darum, dass diese in Erwägung ziehen, dass das Rauchen schädlich sein könnte und sie insofern zu bitten, sich zum Rauchen aus ihrer Wohnung raus zu begeben, was wohl, jedenfalls wurde das hier so geschildert, keine große Sache wäre und nichts, worum man nicht bitten kann. Das Risiko, an das die Eltern der Threaderstellerin gar nicht erst glauben wollen, würde insofern gleich im Vorfeld mal vermieden werden können und ich denke, das ist immer noch die bessere Option als eines Tages eben doch mit Konsequenzen konfrontiert zu werden, die eindeutig auf das Rauchverhalten der Großeltern zurückzuführen sind. Oder nicht?
moin! hat geschrieben:Dass die Eltern an ihrem Kind allerdings keine Folgen ihres Rauchverhaltens feststellen können, sagt nicht aus, dass es keine Risiken und keine Folgen gibt.
Nein, aber man könnte von dem Einzelfall in Versuchung gebracht zu werden, die Risiken als denkbar minimal einzustufen. Schließlich kann auch eine Sache hinzukommen, dass diese werdenden Großeltern auch andere Raucherpaare kennen/kannten, deren Kinder ebenfalls "ohne Schäden" aufgewachsen sind. So was prägt wesentlich mehr, als das theoretische Wissen, dass es "zu Schäden" (welcher Art auch immer) kommen kann.
moin! hat geschrieben:denn es gibt definitiv Kinder, die Schädigungen, die durch das Rauchen der Kindsmutter oder ihrer ständigen Umgebung, erlitten haben.
Offensichtlich missverstehst Du mein Anliegen. Es geht mir nicht darum, den Rauchern hier eine Absolution zu erteilen oder das Rauchen in Anwesenheit anderer zu rechtfertigen. Natürlich führt passiv Rauchen im Einzelfall zu nachhaltigen Erkrankungen. Aber, von welchen Wahrscheinlichkeiten reden wir? Ist es ein Fall von zehn, einer von hundert oder doch eher einer unter Tausenden? Gäbe es die Gewähr einer Erkrankung, dann könnte man das Verhalten der Raucher rücksichtslos oder gar verantwortungslos nennen. So aber ist es eine Gefahr unter vielen und vermutlich ist das Radfahren in der Großstadt bezogen auf die Überlebenschancen wesentlich gefährlicher, als Kettenrauchen.
moin! hat geschrieben:Es ist doch wohl klar, dass die Aufklärung zum Thema Rauchschäden heutzutage wesentlich größer ist als noch vor 30 Jahren und insofern auch die Eltern der Threaderstellerin mitbekommen haben dürften, dass sie einfach Glück hatten, wenn ihre eigene Tochter trotz ihres Rauchverhaltens noch keine Schäden davongetragen hat.
Wenn die Fallzahlen genommen werden (so meine subjektive Sicht als Nichtraucher), dann verhält es sich doch eher so, dass die anderen die mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben müssen, Pech hatten. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr die Aufklärung sich verbessert hat. Kleinkinder, die an "typischen" Rauchererkrankungen leiden, wären auch schon vor 30 Jahren aufgefallen. Und wenn es ein weit verbreitetes Vorkommen gewesen wäre, hätte es zum Nichtraucherschutz nicht so lange gedauert.
moin! hat geschrieben:Ich würde es nicht als ehrlich bezeichnen wollen, wenn ich jemandem sage, dass ich ihm nicht glaube,
Unter "ehrlich" meinte ich hier, dass die Elter klipp und klar ankündigen, nicht auf das Rauchen auch in der Wohnung bei Anwesenheit eines Säuglings verzichten zu können. Sie hätten ja, wider besseres Wissen, um den Frieden zu wahren auch sagen können, dass sie dann selbstverständlich auf der Terasse rauchen. So aber sind von ihrer Seite alle Punkte und Rahmenbedingungen geklärt.
moin! hat geschrieben:... Oder nicht?
Ich widerspreche dir nicht. Aber die werdenden Großeltern haben sich zum Thema ehrlich (!) geäußert und sehen sich außer Stande, regelmäßig zum Rauchen aus der Wohnung zu gehen. Ebenso wenig wie wir über die Umstände der Schwangerschaft und der Beziehung zum Kindsvater hier wissen (was einfach auch nicht Thema hier ist), wissen wir über die Beweggründe der werdenden Großeltern wenig genug, um hier Ignoranz oder ähnliches zu unterstellen. Bringt die Threaderstellerin nun ihr Kind trotz allem zu den Großeltern, ist sie ja für das Risiko verantwortlich. Ihr liegen schließlich alle Bedingungen der Unterbringung offen! Niemand sollte sich jedenfalls einbilden - auch nicht nur weil man das Beste für andere will - sich in das Leben und die Gewohnheiten Dritter einmischen zu können. Man kann darum bitten, das Rauchen einzustellen bzw. nur draußen zu rauchen. Aber wenn die Bitte klar abgelehnt wird, sind die Positionen geklärt und man hat die Freiheit, entsprechend seiner Bedürfnisse zu entscheiden.
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