Haushund mit in Wohnung nehmen?
Wie einige bereits wissen habe ich einen großen Hund. Ich bin dieses Jahr von zu Hause ausgezogen und wir haben uns dafür gemeinsam entschieden, dass er erstmal bei meinen Eltern bleibt. Zum einen kennt er es nur so, zum anderen ist immer jemand da und er ist eben auch ein echter Waldhund.
Jedenfalls fahren meine Eltern im August für eine Woche weg und ich habe dann die komplette Woche Hundedienst. Leider habe ich genau zu dem Zeitpunkt keinen Urlaub. Wäre das der Fall gewesen, wäre einiges einfacher gewesen. Nun geht es darum, ob ich die eine Woche nochmal zu meinen Eltern ins Gästezimmer "ziehe", damit ich zu seinen gewohnten Zeiten rausgehen kann. Wobei das auch nicht ganz klappen wird, weil ich ja arbeiten muss. Jedenfalls ist da zumindest meine Oma da. Die kann zwar nicht gehen, aber einen Hund beruhigt es ja ungemein, wenn er nicht allein ist.
Andere Option wäre, ihn hierher zu holen. Platz wäre da, meine Mitbewohnerin ist hundelieb und hat nichts dagegen und ich wohne wesentlich näher an meiner Arbeitsstelle, weshalb ich auch eher rausgehen könnte. Hier gibt es auch ein Stück waldähnliches Gebiet, aber eben auch viel mehr Menschen und viel mehr Autos. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie er hier reagieren würde. Möglicherweise uriniert und markiert er hier auch alles an.
Sollte man das im Vorfeld vielleicht einfach mal ausprobieren oder was wäre die günstigste Möglichkeit? Er wäre hier zwar 8,5 h allein, dafür aber die restliche Zeit nonstop bei mir,was im Haus nicht so ist (da hat er seine eigene Etage, aber man ist ja nicht immer auf dieser, sondern nur ab und an).
Ich halte es für keine gute Idee, wenn der Hund über 8 Stunden am Tag alleine ist! Das finde ich viel zu viel und noch dazu in einer fremden Umgebung. Dann finde ich es schon besser, wenn er in der gewohnten Umgebung ist, wo dann noch die Oma da ist und er somit fast ununterbrochen Gesellschaft hat. Deine Eltern haben doch auch einen Garten, oder? Denn solange er dort hin kann, wenn er mal muss, kann man die Gassigänge auch mal, wenn es nicht anders geht, etwas verschieben (je nachdem wie du arbeiten musst). Ich würde es daher schon besser finden, wenn du in der Zeit in das Haus deiner Eltern übersiedelst - vielleicht musst du ja nicht auf "deiner" Etage wohnen, sondern könntest auch dort, wo der Hund dann ist einen Schlafplatz finden (Sofa oder so).
Ob dein Hund den Umzug in eine Wohnung gut aufnehmen würde, kann man vorher nicht genau sagen. Man sollte ihn dann schon mal testweise in die Wohnung bringen und schauen, wie er es findet. Aber wenn er bisher immer auch mal im Garten toben konnte und ein großes Haus gewohnt war, wird er sich sicherlich in einer Wohnung nicht gerade wohl fühlen. Das würde ich nur machen, wenn wirklich ununterbrochen jemand daheim ist (deine Mitbewohnerin oder du).
Ja, meine Eltern haben einen Garten. Allerdings ist er kein "Draußenhund", sondern schon im Haus. Folglich kann er auch nicht nach Belieben rein und raus. Meine Oma ist zu alt, um mit ihm rauszugehen und sei es auch nur ein Stück. Dazu ist er zu groß und hört auch nicht unbedingt ausreichend auf sie. Aus diesem Grund habe ich es ihr untersagt, den Versuch auch nur zu unternehmen - das muss ja nicht sein.
Ununterbrochen sind meine Eltern wie gesagt auch nicht da und meine Oma befindet sich auch nicht ununterbrochen bei ihm. Wobei ich nicht weiß, ob er weiß, dass sie immer da ist, was ja der Fall ist. Theoretisch hört er sie zumindest. Ich hätte ihn halt einfach gerne bei mir. Er ist eben auch "mein" Hund und ich habe immer gesagt, wenn ich ausziehe, nehme ich ihn mit. Es fällt mir schon schwer, ihn da zu lassen, obwohl es vermutlich sehr viel besser so für ihn ist und er auch viele Menschen um sich herum braucht und hier hätte er statt 5 Personen (ehemals 6 mit mir) nur noch 2.
Puh, das ist tatsächlich eine schwierige Frage. Generell wäre es wahrscheinlich besser, wenn du einfach mal ausprobierst, wie sich euer Hund bei dir in der Wohnung verhält? Natürlich ist alles neu und er muss alles erkunden, vielleicht auch erstmal eine Nacht bei dir schlafen Dann könntest du austesten, ob er bei dir in der Wohnung alleine bleibt.
Wenn ich mich da so an unseren Wirbelwind erinnere, war das schon ein wenig Arbeit, als wir in eine neue Wohnung gezogen sind, die ersten Tage hat er immer wieder gebellt und gejault. Genauso ist es auch, wenn wir in den Urlaub fahren, dort können wir ihn auch nicht allein lassen. Sollte dein Hund generell Probleme damit haben, allein zu bleiben, würde ich dir raten, die eine Woche bei deinen Eltern zu bleiben, sodass es ihm gut geht!
Ich bin auch der Meinung, dass der Hund am besten bei deinen Eltern und bei deiner Oma bleiben sollte. Da kann er dann vielleicht nicht zu seinen gewohnten Zeiten raus, aber das wird er verkraften. Es ist viel wichtiger, dass er die Umgebung kennt und nicht alleine ist. Es ist nämlich schon fast unverantwortlich, wenn man ein Herdentier die ganze Zeit alleine lässt. Wenn du den Hund also fast ganze neun Stunden (!) bei dir in der Wohnung alleine lässt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er durchdreht, die Wohnung zerstört und überall hinmacht, sehr hoch.
Deine Oma kann vielleicht nicht mit ihm Gassi gehen, aber sie kann ihn sicherlich mal zwischendurch in den Garten werfen und sich dann, während er dort etwas rumläuft dazu setzen und ihn hinterher wieder rein holen. Sie kann sicherlich auch mal ein Bällchen werfen, dann hat er auch noch etwas mehr Bewegung. Ich denke nämlich nicht, dass ein Hund das fast 9 Stunden ohne mal zu urinieren aushält, und selbst wenn, halte ich das für sehr fragwürdig, wenn man ihm das antut.
Ich finde fast 9 Stunden auch viel zu lang zum alleine bleiben für einen Hund. Deine Oma kann ja sicherlich alle Stunde mal zu ihm gehen und ihn 10 Minuten lang streicheln und mit ihm sprechen und natürlich merkt der Hund, ob er alleine zu Hause ist oder noch jemand anderes da ist. Fast 9 Stunden in einer fremden Umgebung einen Hund alleine zu lassen hört sich schon fast für Tierquälerei an. Dann soll sich tagsüber lieber deine Oma um ihn kümmern und abends setzt du dich zu ihm, und verschwindest eben nicht gleich auf deine Etage - zumal du ja eh sagst, dass es "dein" Hund sei.
Ich denke, dass Dein Ansatz, es im Vorfeld schon einmal zu versuchen, wie der Hund auf die Wohnung reagiert, kein allzu schlechter ist, weil ich denke, dass es für ihn keine große Umstellung sein dürfte, wenn er von einer eigenen Etage, in der er ja, wenn ich Dich richtig verstanden habe, auch den ganzen Tag ziemlich allein ist, nun in eine Wohnung kommt, die bestenfalls größenmäßig dieser Etage entspricht.
Für die Zeit der Abwesenheit Deiner Eltern denke ich jedenfalls nicht, dass das ein größeres Problem darstellen sollte, wenn der Hund in dieser Zeit in Deiner Wohnung ist und wenn Du das vorher testen kannst, wirst Du ja sehen, ob er sich beengt fühlt oder eben nicht. Allerdings meine ich, dass Du eine ganz gute andere Alternative hast und diese Möglichkeit doch die letzte Lösung sein sollte, wobei ich mich frage, weshalb Du Dir diese Option durch den Kopf gehen lässt, wenn Du die Betreuung doch so lösen kannst, dass Du während des Urlaubs Deiner Eltern bei ihnen im Haus schläfst und in Deiner Freizeit vor Ort bist.
Besser fände ich es nämlich auch, wenn der Hund nicht achteinhalb Stunden allein wäre, weil er das mehr oder weniger auch wiederum in der Nacht ist, wo Du und Deine Mitbewohnerin schlaft und ebenfalls kein wirklicher Ansprechpartner seid, sondern eben einfach nur anwesend. Dieses Problem wäre nicht gegeben, wenn Du zum Hund gehst, anstatt den Hund zu Dir zu nehmen, obwohl ich gleichzeitig nicht glaube, dass Du dem Hund damit großen Schaden zufügst, vor allem dann nicht, wenn Du diese Regelung vorab mal unverbindlich testest.
Mir gefällt trotzdem grundsätzlich die Lösung besser, dass Du während der Abwesenheit Deiner Eltern in Deinem Elternhaus schläfst, vor allem, weil Du schreibst, dass Deine Oma auch noch anwesend ist und der Hund so nicht wirklich allein wäre, während Du Deinerseits abwesend bist. Für den Hund wäre das sicherlich die kleinste Umstellung, und da er kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit nutzen kann, denke ich, dass Du ihm die wenigste Umstellung und Aufregung ermöglichen solltest, was ich für gegeben halte, wenn Du während dieser Woche in Deinem Elternhaus schläfst.
Das ist wirklich eine schwierige Frage und mir erscheint keine der beiden Möglichkeiten absolut optimal. Im Zweifelsfall wäre ich aber immer dafür, dass der Hund nicht aus seinem normalen Umfeld heraus gerissen wird, da sich Tiere dort meistens auch am wohlsten fühlen. Deshalb würde ich dir vorschlagen, dass du dann auch die Woche dort bleibst, auch wenn das für dich wahrscheinlich ein wenig umständlich ist.
Es ist auch nicht toll, dass der Hund dann solange aufs Gassi gehen verzichten muss, aber vielleicht kannst du ja auch einen Nachbarn fragen, ob er einmal am Tag mit dem Hund hinaus gehen würde, eben so in der Zwischenzeit wo du arbeiten bist. Wenn ich das mal mit Fahrtzeit sehe, wäre der Hund dann ja ungefähr 9 Stunden oder noch länger in der Wohnung und das ist eben schon arg lang.
Bei uns ist es aber auch hin und wieder so, dass der Hund viel alleine ist. Dann bringen wir ihn aber meistens in den Garten, auch wenn er eigentlich lieber im Haus ist. Dort kann er dann herum trollen und auch etwas machen, wenn er denn muss. Es ist zwar blöd, aber man ist ja trotzdem berufstätig und die Arbeitszeiten richten sich eben nicht nach den Tieren.
Ich finde es auch recht lange, wenn der Hund wirklich 8 Stunden am Stück alleine bleiben muss. Da wäre es sicher schöner, wenn er in seiner gewohnten Umgebung bleiben könnte und dort rein und raus kann, wie er möchte.
Allerdings würde ich es an deiner Stelle im Vorfeld einfach mal ausprobieren und den Hund mit in deine Wohnung nehmen. Du siehst ja dann, wie er sich dort verhält und ob er wirklich überall uriniert, wenn du mit ihm raus gehst. Ich denke aber, dass der Hund in dem Haus deiner Eltern besser aufgehoben ist. Wenn deine Oma dort ist, ist er ja nicht so viel alleine und wenn er mal muss, kann er ja in den Garten gehen. Es ist sicher auch mit viel Stress für den Hund verbunden, wenn er zu dir in die fremde Wohnung kommt und dann noch für eine so lange Zeit alleine dort bleiben muss.
Hast Du Dich inzwischen entschieden, wie Du es handhaben möchtest? Ich denke aber, es wäre wirklich für den Hund besser, wenn er in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann und er zumindest eine Person hat, die eben auch im Haus mit ist, selbst, wenn sie nicht mit hinausgehen kann. Aber allein die Anwesenheit einer bekannten Person kann dem Hund eigentlich nur gut tun und ihn nicht schaden.
Zwar würde sich der Hund sicherlich in Deiner Wohnung auch anpassen, aber ich gehe mal davon aus, dass die Wohnungsgröße einfach zu klein ist und der Hund dadurch sich nicht so wohlfühlen könnte, wie es in Deinem Elternhaus der Fall ist. Und da Du auch in der Wohnung ja dennoch zur Arbeit musst, wäre der Hund in der Wohnung ja auch allein und das wäre wohl doch das Argument für mich, das Gästezimmer im Elternhaus für die paar Tage zu beziehen.
Klar könntest Du es im Vorfeld ausprobieren, wie sich der Hund in Deiner Wohnung verhält und es ist ja nun auch Dein Hund. Aber mir bereitet eher der Punkt mit der doch recht langen Zeit, die er allein wäre, Sorgen. Im Haus sähe es ein wenig anders aus.
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