Kranken Mitarbeiter gegen seinen Willen nach Hause schicken?

Wenn es sich um eine chronische Krankheit handelt, ist ja sicherlich auch nicht damit zu rechnen, dass sich die Krankheit bessert.

Sicher richtig, es wäre aber möglich, dass sich die Schwere der Krankheit durch eine Weiterbeschäftigung nur noch verschlimmert. Wenn du zum Beispiel jemanden mit einer chonischen Bronchitis hast und den dann dauernd da hinsteckst zum Arbeiten wo nur stickige, verschmutzte Luft herrscht, wird sich das Arbeiten ganz schnell von alleine erledigen. Auch das muss berücksichtigt werden.

Soweit ich weiß kommt es durchaus darauf an, als was Herr X arbeitet. Auch kommt es unter Umständen auf die Art der chronischen Erkrankung an. Bei Ansteckungsgefahr kann man einen Mitarbeiter immer nach Hause schicken, auch wenn er das nicht will. Ansonsten muss der Arbeitgeber abwägen: ein kranker Mitarbeiter, der sich zur Arbeit quält ist nicht 100% arbeitsfähig und erledigt daher seine Aufgabe auch nicht so, wie er es eigentlich sollte.

Normalerweise geht man als Arbeitgeber davon aus, dass die Arbeitnehmer selbst einschätzen können, wann es besser ist daheim zu bleiben. In diesem Fall würde Herr X vermutlich gern daheim bleiben, hat aber Angst vor Kündigung. Interessant wäre wirklich die Art der Erkrankung. Es gibt ja nun auch solche, wo es besser ist, wenn man sich eine Woche krank schreiben lässt, weil man danach wieder arbeitsfähig ist und auch gesund. Das wäre dann ja im Interesse des Arbeitgebers. Dem nützt ein halbkranker MA nämlich wirklich weniger was und das sollte auch Herr X einsehen.

Ich wäre da auch für ein offenes Gespräch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer um die Situation mal zu klären. Herr X muss wissen, ob er gefährdet ist seinen Arbeitsplatz zu verlieren, wenn er öfter krank ist und der Arbeitgeber muss auch wissen, wie lange sich die Krankheit hinzieht, wie die Heilungschancen oder Therapieformen sind und ob es was bringt, wenn er zeitweise ausfällt und dann wieder voll arbeitsfähig ist.