Autofahrer beim Vorbeifahren anschauen

Meistens bin ich so in Gedanken versunken, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, dass ich eigentlich niemanden bemerke. Manchmal übersehe ich Leute die direkt an mir vorbei laufen. Aber hin und wieder schaue ich mir die Leute in den Autos auch ganz genau an. Ich überlege dann, wie alt sie sein könnten, was sie arbeiten könnten, ob sie Familie haben etc. Ich weiß auch nicht warum ich dass mache, ich mache dass ganz automatisch.

Ich mache das auch immer, aber nur wenn ich im Auto fahre und dann sozusagen der Beifahrer bin. Wenn ich Fahrrad fahre, dann konzentriere ich mich immer auf das Fahren, weil ich nicht unbedingt sehr gerne gegen Verkehrsschilder fahre. Das ist mir schon öfters mal passiert und es ist immer peinlich und tut weh, darum achte ich lieber auf die Straße oder den Weg.

Ich finde das auch immer komisch, wenn man sich dann in die Augen guckt. Ich gebe dir auch damit recht, dass dann eine Art Spannung in der Luft liegt. Als ob man sich was zu sagen hätte oder der anderen Person gerne sagen würde, was man gerade denkt.

Bisher ging es mir noch nicht so, dass ich als Fußgänger Autofahrer angeschaut und mir einen Dialog mit ihnen gewünscht hätte, nein. Auch umgekehrt, ich bin nämlich häufiger der Autofahrer, ging es mir so noch nicht. Andere Autofahrer schaue ich jedenfalls wesentlich häufiger mal an, vor allem in Kreuzungssituationen an roten Ampeln, beispielsweise, wenn man ohnehin warten muss, da kommt das schon einmal vor. Aber ein Gespräch wünsche ich mir da selten, auch wenn durchaus hin und wieder jemand tatsächlich sympathisch auf mich wirkt.

Das, was Du hier schreibst, lese ich insofern auch tatsächlich zum ersten Mal und ich kann mich nicht erinnern, dass einer meiner Freunde mir einmal Ähnliches berichtet hätte. Ich finde es allerdings gleichermaßen erstaunlich, dass hier so viele meiner Vorredner angeben, dieses Gefühl, von dem Du hier schreibst, auch zu kennen. Geht es Euch denn umgekehrt auch mit den Fußgängern so, wenn Ihr dann mal Autofahrer seid? Oder betrifft dieses „Phänomen“ tatsächlich hauptsächlich die Fußgänger und lässt sich insofern irgendwie erklären?

Ich schaue wenn ich alleine an der Straße laufe auch fast immer in die Autos. Wieso weiß ich nicht genau aber vielleicht gucke ich ob ich jemanden kenne oder gucke ob man dem Auto auch ansieht, wer drin sitzt oder aus Langeweile .

Wenn ich im Auto sitze gucke ich eigentlich auch oft andere Fahrer an aber so gut wie nie Fußgänger. Wenn Jemand zurückschaut dann gucke ich eigentlich immer schnell weg (ist so ein Reflex bei mir).

Mir geht es genau anders herum wenn ich einen Spaziergang mache. Ich kann die Leute einfach nicht ansehen. Denn soll ich dann normal weiter schauen, lächeln oder "Hallo" sagen? Und wie lange schaut man sich denn an? Mir ist das so unangenehm. Da würde ich auch gerne wissen, was der Andere gerade denkt.

Da ich aber nicht mehr so "eigenbrötlerisch" sein möchte, schaue ich hin und wieder schon jemanden beim Spaziergang an. Und mir ist aufgefallen, das jeder, wirklich jeder, mich anschaut.

Ich habe mir auch angewöhnt, Ältere zu grüßen. Ich finde das einfach schön. Als Kind habe ich das ja auch gemacht und warum sollte ich das heute nicht auch tun. Das hat meiner Meinung nach mit Respekt vor dem Alter zu tun. Und ich merke, das die Älteren sehr dankbar sind für ein "Hallo" und oft auch überrascht. Mir tut es dabei gut, ein nettes "Hallo" zurück zu bekommen und in ein lächelndes Gesicht zu sehen.

Das ist ein klassisches Phänomen des Alltags. Mir passiert das ganze meistens wenn ich durch die Innenstadt laufe. Besonders wenn die Autos an Ampeln halten fällt mir das auf. Man schaut sich in die Augen und ich frage mich sehr oft, was die Leute im Auto denken. Ich bin jemand, der nicht besonders auffällig herumläuft. Deshalb fallen Vorurteile zum großen Teil schon einmal weg. Mir ist es leider noch nie passiert das ein Autofahrer einen Dialog angefangen hat. Der wäre denke ich auch zu kurz um wirklich viel zu sagen. Ansonsten heben ich gerne mal die Hand wenn mich ein Autofahrer über die Straße lässt, obwohl er es nicht müsste. Dafür bin ich dankbar und die Autofahrer lächeln mir meistens zu. Ich denke so ein Respekt ist selten geworden. Besonders hier in Deutschland. Dialoge mit Autofahrern habe ich normalerweise nur wenn sie nach dem Weg fragen. Allerdings finde ich dass sich Autofahrer, wenn sie ein gewisses Tempo haben, lieber auf den Verkehr konzentrieren sollten. Ich will nicht wissen, wie oft es Unfälle gab, weil irgendwelche Autofahrer, den Fußgängern hinter her gesehen haben.

Ich schaue mir auch die Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger an. Beim spazieren gehen schaut man ja gerade aus und dadurch siehst du seinen entgegenkommenden an. Das ist doch ganz normal. Beim Autofahren schaue ich auch in die mir entgegenkommenden Fahrzeuge, aber das ist keine Neugier.

Wenn ich an jemanden vorbei fahre dann schaue ich mir den Fahrer eigentlich nur an wenn er vorher durch seinen, meist langsamen, Fahrstil aufgefallen ist. Das ist so eine Art Abstrafung wenn ich ihm einen bösen Blick zu werfe. Meistens schaut er auch zurück in mein grimmiges Gesicht.

Bei entgegen kommenden Fahrzeugen passiert das doch eher selten, meistens handelt es sich dabei um Situationen wo man gegenseitig etwas Rücksicht nehmen muss oder ähnliches. Mich interessiert eigentlich nicht die fremde Person die am Straßenverkehr teilnimmt so lange sie sich gesittet verhält.

Ich kenne das sehr gut. Gerade wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin, schaue ich immer, wer in den Autos sitzt. Denn manchmal möchte man wissen, wer da gerade mal keinen Blinker gesetzt hat oder wer da so schleicht. Vermehrt mache ich es, seit dem mein Arbeitskollege mir gesagt hat, dass so eine Art von Person hinter dem Steuer sitzt aufgrund seiner Fahrverhaltens. Dann möchte man der Person natürlich was ausrichten oder mal rechts mit ihr anhalten und ein bisschen über ihr Fahrverhalten reden. Mich interessiert es außerdem, welche Art von Menschen bestimmte Autos fahren, deshalb schaue ich auch rein.