Unterschied zwischen Science Fiction und Fantasy
Demnächst steht ein Anlass an, für den ich ein Buchgeschenk organisieren möchte. Die zu beschenkende Person liest gern und viel, hat aber gesagt, sie möge nicht so gern Fantasy, würde aber gern etwas aus dem Genre Science Fiction lesen. Da ich diesem Wunsch auch nachkommen möchte, habe ich bereits bei amazon gestöbert, bin aber dort dann doch nur immer wieder auf Science Fiction und Fantasy gestossen. Ist es vom Genre her nicht ziemlich ähnlich?
Ein Gutschein kommt in diesem Fall übrigens nicht in Frage, sonst würde ich darauf zurückgreifen und so könnte sich die Person selbst etwas aussuchen. Aber hier geht es eben nicht. Daher würde ich mich auch über Tipps zu Büchern aus dem SF-Bereich freuen.
Es gibt einen Unterschied zwischen diesen beiden Genre. Im Science Fiction geht es häufig um Zukunftsorientierte Technologien, man hat mit Aliens zutun und solchen Dingen. Das ist teilweise vielleicht etwas realistischer. Häufig ist Science Fiction auch wissenschaftlich und technisch, was bei Fantasy nicht der Fall ist. Es wird oft von Dingen erzählt, die in der Zukunft möglich sein könnten und vieles davon ist hochtechnisiert.
Fantasy hingegen gehört zum Bereich der Phantastik und oftmals finden die Autoren ihre Ideen bei Sagen und Mythologien. In der Fantasy Literatur findet man häufig Zauberer und Zwerge vor, die aus Volksmärchen, Sagen oder Mythen entspringen. Die Welten in der Fantasy sind meistens fiktiv, es gibt viele Rassen und Völker wie Goblins, Orks, Zwerge und dergleichen. Hierbei geht es nicht um technische Dinge, sondern eher oftmals um die Geschichte einer Welt, einer Rasse oder solchen Sachen.
Ich lese lieber Fantasy als Science Fiction, weil ich mit den technischen Details einfach nichts anfangen kann. Im Buchhandel sind Science Fiction und Fantasy häufig getrennt, Amazon allerdings verbindet beides. Normalerweise sollte aber in den Details stehen, zu welchem der beiden Genre es nun konkret gehört.
Wie bei allen Genres gibt es natürlich Überschneidungen und natürlich gibt es auch Subgenres, die zusätzlich verwirren. Und viele Leser mögen eben auch nicht nur eines der Genres sondern lesen beides. Ich finde jedenfalls den Überbegriff "Phantastische Literatur" recht passend, weil er alles mit einschließt, auch die Berührungspunkte, die beide Genres mit dem Horror haben.
Wenn jemand nun sagt, dass er Science Fiction mag aber Fantasy nicht, denke ich aber, dass er sich auf die klassischen Elemente der beiden Genres bezieht. Er mag also wahrscheinlich keine Elfen und Zauberer, die durch eine mittelalterliche Welt ziehen und gegen das Böse kämpfen sondern lieber heroische Schlachten im Weltraum in einer hochtechnisierten Zukunft. Stell dir Herr der Ringe als Vertreter für Fantasy und Star Wars für Science Fiction vor, dann werden dir die Unterschiede wahrscheinlich schnell klar.
Hast du den in etwa einen Anhaltspunkt, was die zu beschenkende Person so mag? Also was sie schon gelesen hat in dem Bereich?
Gut, dass Elfen nun nicht unbedingt in SF-Romanen vorkommen, das habe ich mir schon gedacht. Ich hätte es vielleicht anders formulieren sollen, nämlich ob SF nicht letztendlich auch Fantasy ist, wenn man SF denn auch in einen anderen Bereich ansiedeln könnte. Denn ich habe mir inzwischen ja einige Inhaltsangaben durchgelesen und eben schon für mich festgestellt, dass SF ja auch Fantasy ist, aber dann eben doch anders, zukunftsorientierter.
Cloudy, besagte Person hat wohl schon etwas aus dem Bereich gelesen, von Stanislav Lem, und von Philipp K. Dick, aber mir sagen beide Autoren nichts, so dass ich mich gerade mit der Auswahl schwertue. Ich habe zwar etwas ins Auge gefasst, bin aber mir noch unschlüssig. Das wäre etwas von Daniel Suarez, ist allerdings sehr internetlastig und dadurch weiss ich nicht, ob es in die Richtung der beiden erwähnten Autoren gehen würde.
Wie gesagt, ganz einfach ist das mit der Definition nicht. Steampunk wird zum Beispiel auch zu Science Fiction gezählt, spielt aber in einer alternativen, viktorianischen, Vergangenheit. Und dann kommt es auch immer mal wieder vor, dass man in Science Fiction Romanen auf Aliens trifft, die durchaus das Aussehen oder die Fähigkeiten von typischen Fantasy Figuren haben können. Denk zum Beispiel an Spock aus Star Trek, der ja die spitzen Ohren hat, die auch für Elfen typisch sind.
Lem und Dick würde ich schon als klassische Autoren des Genres bezeichnen, die sich auch für Einsteiger gut eignen. Es gibt natürlich Leute, die sich erst mal mit dem beschäftigen, was aktuell veröffentlicht wird und erst sehr viel später zu den Klassikern stoßen - mir geht das bei den Krimis momentan zum Beispiel so - aber basierend auf diesen beiden Autoren gebe ich dir einfach mal ein paar Empfehlungen für weitere Klassiker:
Isaac Asimov - Der Foundation-Zyklus. Da musst du bei den deutschen Übersetzungen wirklich auf die Reihenfolge achten, weil teilweise die gleichen Romane unter verschiedenen Titeln veröffentlicht worden sind. Da würde ich vor dem Kauf auf jeden Fall mal kurz einen Blick ins Wikipedia werfen. Frank Herbert - Dune. Der erste Band der Serie heißt auf Deutsch "Der Wüstenplanet", aber ich weiß nicht, was die gesamte Serie hier für einen Namen bekommen hat. Aber man fängt ja eh mit dem ersten Buch an. William Gibson - Neuromancer. Je nachdem, was dein Bekannter von Dick gelesen hat, könnte ihm das schon sehr gut gefallen. Es ist eben der Cyberpunk Klassiker schlechthin, als auch sehr internetlastig, wobei das Internet der Zukunft natürlich nicht mit unserem zu vergleichen ist. Arthur C. Clarke - Der Space Odyssey Zyklus. Die Serie spielt zum großen Teil im Weltraum, wie zum Beispiel auch die Sterntagebücher von Lem.
Super, Cloudy, vielen Dank. Da sind ja wirklich ein paar interessante Vorschläge dabei gewesen, ich werde mich damit näher beschäftigen und mich dann entscheiden. Unbedingt auf Deutsch muss es nicht sein, die zu beschenkende Person liest auch gern auf Englisch. Ich werde mich aber wie gesagt gleich ans Stöbern machen und unter Umständen auch das Buch gleich bestellen. Liest Du gern Bücher aus dem SF-Bereich? Es klingt so ein wenig danach. Oder hast Du einfach gut recherchiert?
Science Fiction ist schon eines meiner bevorzugten Genres und ich mag auch fast alle Subgenres, vielleicht mit der Ausnahme von dem, was gerne mal als "hard science fiction" bezeichnet wird. Das sind die Geschichten, die Vampirin anscheinend als repräsentativ für das ganze Genres ansieht - also Geschichten, die voll gepackt sind mit technischen Details und wissenschaftlichen Themen. Ich finde das wird zu selten wirklich gut gemacht und die Geschichte wird dann durch solche Details nicht bereichert sondern eher ausgebremst.
Ich habe jedenfalls alle Bücher, die ich empfohlen habe, auch selber gelesen und musste deshalb nichts recherchieren. Wenn du aber noch weitere Tipps brauchst oder Meinungen über gerade erst erschienene Bücher haben willst, kann ich mich auch gerne mal umhören, bzw. in den einschlägigen Foren umschauen.
Die genauen Titel von Lem und Dick kenne ich leider nicht. Ich habe nun ja mithilfe Deiner Autoren etwas gestöbert und bin nun auf Stephen Baxter gestossen, der scheinbar mit Clarke auch schon gemeinsam geschrieben hat. Kannst Du mit Baxter etwas anfangen oder ist davon eher die Finger zu lassen? Ich hatte ja auch zwischendurch ein Auge auf Daniel Suarez geworfen, aber nachdem ich nun Baxter entdeckt habe, bin ich davon wieder etwas abgekommen.
Ich würde gern etwas modernes verschenken, Klassiker sind zwar auch toll, hatte aber bei der Recherche nun noch nichts gefunden, was mich wirklich überzeugt hat. Gut, das kann auch damit zusammenhängen, dass ich mich mit dem SF-Genre nicht auskenne und damit auch noch nicht in Berührung gekommen bin. Das könnte sich aber nun ändern, seitdem ich am Stöbern gewesen bin. Nicht wenige Bücher sind vorhanden, die mich von der Geschichte her interessieren könnten. Ich habe wohl ein völlig falsches Bild vom SF-Genre gehabt und dadurch dies als mögliche Rubrik ausgeschlossen.
Zu Baxter kann ich leider ziemlich wenig sagen. Ich habe zwar die Time Odyssey Serie gelesen (das sind die Bücher, die zusammen mit Arthur C. Clarke geschrieben worden sind und die quasi eine Fortsetzung der Space Odyssey Serie sind) aber ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, was wahrscheinlich bedeutet, dass ich die Bücher weder schrecklich noch herausragend gut fand.
Nicht wenige Bücher sind vorhanden, die mich von der Geschichte her interessieren könnten. Ich habe wohl ein völlig falsches Bild vom SF-Genre gehabt und dadurch dies als mögliche Rubrik ausgeschlossen.
Meistens wird wohl einfach alles, was in der Zukunft spielt, einfach pauschal in die Science Fiction Kategorie gepackt, aber über de Geschichte selber sagen Zeit und Ort der Handlung ja nur sehr sehr wenig aus. Wenn ich mir zum Beispiel meine Krimisammlung anschaue, da ist vom Mittelalter bis zur fernen Zukunft so ziemlich alles vertreten. Und jetzt, wo ich gerade einiges von Agatha Christie gelesen habe, fällt mir auf, dass bestimmte Motive, die sie in die Kriminalliteratur eingeführt hat, sowohl in der mittelalterlichen Kleinstadt als auch auf der Raumstatiion der Zukunft wunderbar funktionieren.
Aber ich finde es schon verständlich, wenn man bestimmtes Genres pauschal ignoriert, denn es gibt einfach so viele Veröffentlichung und es ist fast unmöglich sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Irgendwo muss man eben anfangen mit dem "Aussortieren".
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