Beschwerden und Lesebriefe - Wie sieht es bei euch aus?
Ich habe mich schon einige wenige Male über bestimmte Dinge beschwert. An das letzte Mal kann ich mich gut erinnern, weil ich da einige Zeit später erst eine Antwort erhielt, die mich nicht wirklich zufrieden stellte, weil der Tenor eben war, dass das nun mal so sei - und basta. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich die einzige Person oder zumindest einige der wenigen mit einer derartigen Beschwerde war.
Ein anderes Mal hatte ich mich dann über immer stärker abnehmenden Service bei meiner Hausbank beschwert, da wurden erst Filialen geschlossen und dann in den übrigen Filialen die Öffnungszeiten so gelegt, dass es für Berufstätige sehr schwer war, mal in die Filiale zu kommen, zumal die Filialen plötzlich nicht mehr direkt angerufen werden sollten. Da haben sich dann aber mehr Personen beschwert, so dass die Öffnungszeiten etwas verbessert wurden und man durchaus auch wieder eine Durchwahl zum Bankberater hat.
Solche ähnlichen Beschwerden habe ich auch schon ab und an gemacht, wenn mich etwas wirklich enorm gestört hat, sonst lasse ich es eher bei höflichen Anfragen, warum etwas so oder so ist. Meist bekommt man darauf schon recht einleuchtende Erklärungen.
Leserbriefe habe ich noch nie geschrieben. Zwar würde es mich bei meiner Tageszeitung schon ab und an mal reizen. Allerdings habe ich zu einigen Themen eine nicht wirklich gängige Meinung. Da die Briefe aber mit komplettem Namen und Wohnort abgedruckt werden, habe ich bisher immer davon abgesehen, weil Freunde und Bekannte sich durchaus verbal zur Wehr setzen, andere Personen aber vielleicht nicht.
Dass es Menschen gibt, die immer wieder und zu allen möglichen Themen ihre Meinung veröffentlichen lassen würden, sehe ich aber auch an unserer Tageszeitung. Obwohl ich nur einen Promille der Leserbriefschreiber kenne, so sind dann doch Namen immer wieder zu lesen. Wenn ich mir dann durchlese, was diese Personen so zu sagen haben, dann ist das meist doch Stammtichgerede, dass man so zig Mal hören kann. Aber es ist vielleicht schön, diese Meinung abgedruckt mit dem eigenen Namen versehen zu wissen.
Also das du dich dann hingesetzte hast und angefangen hast Beschwerdebriefe zu verfassen finde ich ehrlich gesagt schon sehr komisch. Man verfasst sowas doch nicht, weil einem gerade mal danach ist und man Langweile hat. Vielmehr sollte der Grund dafür sein, dass man hinterfragt, warum etwas so oder so gelaufen ist und das man vielleicht darauf hinweisen kann, dass es hier einen Produktionsfehler gibt, den die Firma nur beheben kann, wenn sie darauf hingewiesen wird. Nicht aber, weil der Englischlehrer davon erzählt hat und mal gucken will, wie die Reaktionen sind, wenn man selbst mal einen Brief schreibt.
Diese Herangehensweise finde ich dann doch falsch. Ich selbst habe mich mal ans Kino gewendet, weil wir in einem Saal waren, wo die Stühle derart durchgehuckt waren, dass das Sitzen regelrecht schmerzhaft war. Unter den Bedingungen geht man nicht gerne ins Kino und hätte ich das vorher gewusst, wäre ich echt lieber daheim geblieben. Mein Steiß hat noch Tage danach geschmerzt. Jedenfalls wollte ich bloß darauf hinweisen ...möglicherweise sitzen die Chefs ja eher weniger auf ihren Stühlen, und mich erkundigen, wann sich das ändern und wann ich demnach mal wieder einen Besuch in diesem Kino planen kann. Mir wurde dann auch mitgeteilt, wann das der Fall sein sollet (voraussichtlich natürlich, wie immer) und ich habe Popcorngutscheine erhalten.
Diese nützen mir natürlich auch nicht viel, weil ich die ja nur nutzen kann, wenn ich wieder in das Kino gehe und die Karte muss ich auch selber zahlen und da macht das Kino dann ja auch wieder Umsatz. Natürlich habe ich mich trotzdem gefreut, habe aber mehr die Hoffnung gehabt, dass sich schnell etwas an der Situation ändern.
Ich persönlich habe noch keinen Beschwerdebrief verpasst, aber damit hat mir bis jetzt auch noch nie etwas gefehlt. Natürlich habe ich mich in meinem Leben schon über zahlreiche Sachen aufgeregt gerade in den Medien, wozu man dann ja einen Leser bzw. Zuschauerbrief verfassen könnte. Aber ich habe es nie gemacht, weil es einfach nie um Themen ging, die mir nahe gingen bzw. wichtig waren, zumindest nicht so, dass sich der Aufwand gelohnt hätte.
Bisher hat noch kein Zeitungsartikel es geschafft, mich so sehr aufzuregen, dass ich mir gedacht hätte „So kann das nicht stehen bleiben“ und tatsächlich die Zeit geopfert hätte, einen Beschwerde zu verfassen. Aber nicht nur in Hinsicht auf die Zeit, die man dafür opfert, sollte man die Sache mal ganz nüchtern betrachten: Letztendlich hat man nichts davon, man bekommt möglicherweise sogar noch eine Antwort, die einen nur noch mehr aufregt. Es kostet nur Zeit und Nerven.
Mit Sicherheit werden jetzt einige aufschreiben und darauf beharren, dass man sich doch aufregen und über Dinge beschweren muss, sonst hätte man auch kein Recht sich weiter aufzuregen, denn sonst könnte sich ja nichts ändern. Aber darauf kann ich nur wieder sagen: die Zeit und die Nerven habe ich nicht übrig. Wobei ich sie mir natürlich nehmen würde, wenn mir etwas wirklich wichtiges wäre, aber ich muss nicht mit jedem direkt über jede Kleinigkeit eine Diskussion vom Zaun brechen. Wenn mir etwas ganz und gar gegen den Strich geht, höre ich einfach auch es zu lesen. So einfach ist das Problem gelöst und alle Beteiligten sind glücklich.
Aber ich finde es auch vollkommen okay, wenn Leute meinen, sich direkt über alle Sachen beschweren zu müssen, mit denen sie ein Problem haben, auch wenn ich es nicht unbedingt verstehe, wie man sich teilweise doch über sehr kleine Kleinigkeiten so stark aufregen kann, wie es einige Menschen tun. Manchmal gibt es natürlich aber auch absolut gerechtfertigte und nachvollziehbare Beschwerden. Man sollte sie da nur nicht zu sehr hineinsteigern und nicht zu viel erwarten. Aber so wie du das beschriebe hast, um sich einfach mal den Frust weg zu schreiben, finde ich das okay.
Ich habe bislang ein mal einen Leserbrief an eine Zeitung geschickt, weil in einem Artikel etwas stand, was so nicht richtig war und was ich so nicht tolerieren konnte. Dabei habe ich auch mal richtig Dampf abgelassen beim Schreiben, was aber zur Folge hatte, dass mein Leserbrief nicht veröffentlicht wurde. Vielleicht war er auch einfach nur zu lang geworden, so dass die Zeitung keinen Platz für eine Veröffentlichung hatte.
Beschwerden an Firmen hat mein Vater schon einige Male geschrieben, manchmal mit großem Erfolg. Bei einer Beschwerde an die Firma Zentis zum Beispiel ging es darum, dass sie einen Aufstrich nicht mehr in einem Glas mit bestimmter Form herstellten, die wir eigentlich sammeln wollten, weil es dekorativ aussah. Die Firma entschuldigte sich und schickte einen ganzen Karton mit Waren als Entschädigung.
Also ab und an juckt es mich natürlich schon, einmal einen Leserbrief zu verfassen, der vielleicht auch eine richtige Beschwerde mit in sich trägt. Aber ich verkneife es mir dann doch immer, denn man weiß ja überhaupt nicht, ob es denn im Endeffekt Erfolg haben wird oder nicht. Ich habe nicht einmal die sichere Gewissheit, dass man sich meinen Brief in der zuständigen Redaktion auch wirklich durchlesen wird. Und aus diesem Grund mach eich mir nicht die ganze Arbeit, einen Leserbrief zu verfassen und diesen abzuschicken.
Ich mag auch nicht meinen eigenen Namen gedruckt sehen. Das ist mir richtig unangenehm. Würde mein Leserbrief tatsächlich veröffentlicht werden, dann ließe es sich aber nicht umgehen, dass mein Name abgedruckt wird. Zumindest teilweise. Außer, wenn man anonym schreibt. Das hingegen finde ich auch nicht sonderlich anreizend.
Was ich auch nicht mag ist, dass selbst Leserbriefe oft noch gekürzt und wieder zusammengesetzt werden. Dabei wird dann oft einfach der ursprüngliche Sinn und der Aussagegehalt des Briefes verändert. Dann habe ich eigentlich geschrieben, dass ich einen Artikel unträglich finde, aber wenn mein Leserbrief dann in der Zeitung oder auch in der Zeitschrift veröffentlicht wird, dann hört es sich auf einmal doch ganz anders an. Was wieder die Folge mit sich bringen würde, dass ich einen neuen Brief an den Verlag schreiben müsste, damit meine Aussage richtig gestellt wird. Und das ist mir schlicht und ergreifend viel zu viel Aufwand.
Ich habe noch nie eine Beschwerde oder einen Leserbrief geschrieben und habe das auch nicht vor. Ich bin einfach nicht der Typ, der sich schnell über eine Sache aufregt und unbedingt seine Meinung loswerden muss. Ich denke, dass es die meistens Sachen auch überhaupt nicht wert sind, sich darüber aufzuregen und lasse es daher gleich bleiben. Würde ich Beschwerdenbriefe schreiben, würde ich mich wohl richtig in eine Sache reinsteigern und mich über etwas wahrscheinlich sinnloses aufregen. Manche Sachen sind leider einfach so wie sind sind, auch wenn ich es schlecht finde. Die Welt wird sich nicht ändern, nur wenn ich als kleiner Mensch einen Beschwerdenbrief schreibe.
Mittlerweile sind mir auch viele Dinge egal, weil man sowieso nichts dran machen kann. Natürlich gibt es vieles, das ich blöd finde und das teile ich auch meinen Bekannten mit. Trotzdem möchte ich mir dafür nicht die Mühe machen und dies in einem Brief verfassen, der womöglich gar nicht gelesen wird. Ehrlich gesagt wäre ich auch viel zu faul um einen Beschwerdenbrief zu verfassen. Ich bin eher jemand, der Sachen vor sich herschiebt und eher nur das Nötigste tut. So ein Brief wäre da ein viel zu großer Aufwand für mich, zumal meine Freizeit ohnehin knapp ist. Bei der knappen Freizeit möchte ich auch meine Zeit nutzen um mich zu entspannen und nicht um mich aufzuregen.
Ich schreibe keine Leserbriefe, da es der Aufwand nicht wert ist. Wenn ich eine Beschwerde habe, so wende ich mich einfach an den Kundendienst und hoffe, dass sich die Personen um das Problem kümmern oder es an die zuständige Abteilung weiterleiten. Ich würde nur bei krassen Verstößen oder rechtlichen Beschwerden einen Brief senden.
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