Gummibärchen als Vegetarier?
Ich selbst bin auch Vegetarier. Ich esse keine Gelatine, achte auch darauf, dass mein Käse künstliches Lab enthält und trage auch kein Leder, keine Wolle etc. Aber auch ich frage nicht im Restaurant, ob der Käse künstliches oder tierisches Lab enthält oder ob es sich sogar um Analog-Käse handelt. In den Augen vieler Fleischesser ist das natürlich höchst verwerflich und inkonsequent von mir! Wie schon geschrieben wurde, es gibt verschiedene Stufen des Vegetarierseins. Die meisten Vegetarier essen einfach kein Fleisch. Da hört es aber oft auch auf. Wer auf mehr verzichtet, gut. Aber der reine Verzicht auf Fleisch muss doch nicht schlecht geredet werden!
Jeder der sein Essverhalten in diese Richtung ändert, tut was Gutes und unterstützt diesen ganzen Fleischapparat etwas weniger! Die Argumentation der Dame ist natürlich daneben, denn auch für Gelatine sterben Tiere, auch wenn das natürlich nur die Abfälle sind, die uns da untergejubelt werden, die bei der Fleischproduktion eh anfallen. Ich weiß allerdings nicht was Schweinehaut, Knochen und Hufen im Joghurt und in Süßigkeiten verloren haben! Es geht ohne! Ich nehme mir doch auch nicht ein Stück Schweinehaut, streu Zucker rauf und lecke daran rum. Aber die ekeligen Sachen sind ja gemahlen und schön bunt, schmecken nach fruchtigem Geschmacksverstärker und sehen aus wie lustige kleine Bärchen. Haut und Hufen sind es trotzdem. Wer selbst schon mal Gelatine hergestellt hat, weiß wie stinkig und eklig das ist.
Ganz generell muss man mal klarstellen, dass es für keinen Vegetarier möglich ist auf den Tod eines Tieres zu verzichten. Man denke an die ganzen Mono- & Dyglyzerinfettsäuren, die so gut wie überall drin sind. Man denke an Medikamente, die an Tieren getestet worden sind, etc. Man muss wirklich strengestens vegan leben um keinem Tier zu schaden, leider ist das Vielen nicht möglich und in unserer Gesellschaft auch ziemlich schwierig. Und auch ein Veganer wird irgendwann mal Medikamente nehmen.
Ich bin Vegetarier seit ich 12 bin. Es hat sich Vieles zum Positiven verändert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man weniger belächelt wird. Schade finde ich es, dass sofort mit dem Finger auf einen gezeigt und man verurteilt wird, wenn man sich, in den Augen eines Fleischessers, mal nicht 100%-ig korrekt verhält, und das vielleicht nur aus Unwissenheit. Es ist der Dame doch trotzdem anzurechnen, dass sie, diese ganze grausame Fleisch-Produktion, in der intelligente Lebewesen ihr komplettes Leben dahinvegetieren und dann auf bestialische Weise sterben müssen, zumindest damit nicht unterstützt indem sie auf Fleisch verzichtet! Das scheint dann aber keine Rolle mehr zu spielen.
Der Fleischesser steht ja besser da, wenn der gemeine Vegetarier nicht zu 100% diszipliniert lebt. Ich bin sowieso der Meinung, dass wenn mehr Menschen sich intensiv damit beschäftigen würden, was in Schlachthäusern so abgeht, würden auch mehr Leute auf Fleisch und co. verzichten. Aber es ist natürlich einfacher wegzusehen.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Vegetarier keine Gummibärchen essen sollte. Wie du ja bereits erwähnt hast, ist in Gummibärchen Gelatine enthalten. Sie selbst wollte ja kein Fleisch und ähnliches mehr essen, weil sie es pervers findet, wenn ein Tier dafür leiden muss. Aber für die Gummibärchen musste das Tier ja auch leiden, weil die Gelatine zum Beispiel auch aus Kuhknochen besteht.
Aber es kann auch sein, dass du dich verguckt hast. Es gibt inzwischen auch sehr viele verschiedene Sorten von Gummibärchen, in denen keine Gelatine enthalten ist und die somit auch Vegetarier essen können.
Also ich bin der Meinung, dass man, wenn man aus Überzeugung Vegetarier geworden ist, auf alle Produkte verzichten sollte, für die ein Tier sterben musste. Das schließt auch Gummibärchen mit ein, wegen der enthaltenen Gelatine.
Ich persönlich kenne keinen Vegetarier, der dies anders sieht und Gummibonbons ist. Allerdings gibt es ja auch Gummitierchen, die ohne Gelatine oder mit diesem pflanzlichen Gelatine-Ersatz (Ich glaube, das heißt Fruktine ?) hergestellt werden.
Wenn man Vegetarier ist, weil man der Meinung ist, dass für einen persönlich kein Tier sterben soll - nicht, dass allgemein kein Tier zum Verzehr getötet werden soll - finde ich, dass es dann anders zu bewerten ist, wenn diese Person trotzdem tierische Nebenprodukte wie Gelatine zu sich nimmt. Denn solange es Menschen gibt, die Fleisch essen, solange wird es auch tierische Abfallprodukte geben, die man ja verwerten kann.
Wenn ein Vegetarier einfach aus dem Grund kein Fleisch ist, weil es ihm nicht schmeckt, dann finde ich es nicht verwerflich, wenn er Gummibärchen isst. Ind im Endeffekt ist es ja auch sowieso jedem selbst überlassen.
Als ich einige Jahre lang Vegetarierin war, habe ich Fleisch oder ähnliche tierische Produkte zu hundert Prozent gemieden. Ich habe damals also auch keine Gummibärchen gegessen, was für mich eine riesige Überwindung war. Trotzdem habe ich es durchgezogen. Ich habemir immer gedacht, dass ich mit vollem Herzen Vegetarier sein möchte. Entweder ganz oder gar nicht. Genauso habe ich auch auf Lebensmittel verzichtet, in denen beispielsweise Schinken-Aroma vorhanden war, wie bei vielen Chips.
Als ich Vegetarierin geworden bin, war mir zugegebenermaßen anfangs gar nicht bewusst, dass ich fortan auch auf Produkte verzichten müsste, die Gelatine enthalten. Um Gummibärchen ging es mir da weniger, aber was schmerzt, ist, dass ich die Torten meiner Großmutter teilweise nicht mehr essen kann, weil sie mit Gelatine zusammen gehalten werden. Ich habe sie daher gebeten, mal „Agartine“ zu probieren, was nichts anderes als pflanzliche Gelatine ist, die aus Algen hergestellt wird. Algen klingt für viele zunächst vielleicht auch eklig, aber für mich kann nichts ekliger sein als ein totes Tier beziehungsweise die Knochen eines toten Tieres.
Als konsequenter Vegetarier sollte man meiner Meinung nach auch auf Gelatine verzichten, vor allem eben aus dem Grund, dass es eine pflanzliche Alternative gibt. Zumindest wenn man selber kocht beziehungsweise backt, sollte man darauf doch achten. Dass es nervig ist, bei jedem anderen Produkt erst einmal schauen zu müssen, ob Gelatine enthalten ist oder nicht, weiß ich selber, aber ich tue es eigentlich immer. Wie bereits erwähnt habe ich in den ersten Wochen als Vegetarier nicht darauf geachtet, aber irgendwann habe ich zum Spaß die Inhaltsstoffe meines Jogurts durchgelesen, eher aus Langeweile, als aus Interesse. Dabei ist mir aber eben aufgefallen, dass selbst mein Jogurt Gelatine enthält. Seitdem achte ich darauf, dass ich nur noch Jogurt ohne Gelatine kaufe und wenn man erst einmal weiß, welche Produkte man als Vegetarier kaufen kann und welche nicht, ist das auch kein großer Akt mehr. Man muss sich eben um gewöhnen, aber das ist bei einer Ernährungsumstellung nun mal so.
Ich verurteile aber auch keine Vegetarier, die Produkte, die Gelatine enthalten, essen. Ich finde es allein schon bemerkenswert, wenn man es schafft, auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Das ist doch ein guter erster Schritt. In dem Fall zählt das Motto „ganz oder gar nicht“ für mich nicht, denn sonst müsste man ja entweder sofort Veganer werden oder Fleischesser bleiben.
Ich sehe es auch so, dass jemand, der Gelatine isst sich keinesfalls als Vegetarierin bezeichnen sollte. In Gelatine sind nun einmal tierische Bestandteile und wenn man diese verzehrt, dann ist man kein Vegetarier, auch wenn man ansonsten kein Fleisch isst. Generell muss ich aber sagen, dass es auch Alternativen gäbe, denn mittlerweile gibt es auch leckere Fruchtgummis ohne Gelatine und diese sind somit sehr tierfreundlich. Vielleicht solltest du der entsprechenden Person mal den Tipp geben.
Wenn man Gelatine isst, dann ist man vielleicht kein "richtiger" Vegetarier, jedoch können solche Anfängerfehler eben passieren und ich würde auch nicht zu hart mit der Dame umgehen, es ist auf jeden Fall wichtig, dass man ihr den Hinweis gibt, dass Gummibärchen eben nicht vegetarisch sind, denn so kann sie sich vielleicht nach einem neuen Produkt umschauen, welches ihr auch gut schmeckt. Ihren Gedankengang finde ich jedoch sehr lobenswert, auch wenn einige Leute, die Verzicht nicht kennen oder es vielleicht auch nicht durchhalten würde, über diese Frau meckern. Man kann sein Verhalten in Zukunft immer noch verbessern, selbst wenn sie der Meinung ist, dass sie von den Gummibärchen nicht loskommt. Irgendwann funktioniert es bestimmt.
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