Deutschland ist nicht kinderfreundlich!
Wie einige von euch vielleicht einem älteren Thema von mir entnehmen konnten, bin ich selber nicht besonders kinderlieb. Ich mag weder Kinder noch Babys. Babys mag ich nur, wenn sie schlafen oder sich einigermaßen ruhig verhalten. Wenn ich ein schreiendes Baby höre, bekomme ich gleich schlechte Laune. Immerhin kenne ich einige wenige gut erzogene Kinder im Kindergartenalter, die sich an öffentlichen Orten ruhig verhalten, selbst wenn sie an der Kasse keine Süßigkeiten aussuchen dürfen. Meine Mutter meinte mal, ich habe auch zu diesen vorbildlichen Exemplaren gehört, wobei ich mich selber natürlich nicht daran erinnern kann.
Jedoch ist mir aufgefallen, dass junge Mütter es oft schwer haben in der Öffentlichkeit. Erst gestern, als ich im Bus saß, ist mir das wieder aufgefallen. Da wollten gleich zwei Mütter auf einmal in den Bus steigen inklusive zweier Kinderwagen. Des Busfahrer meinte schon entnervt, das würde platztechnisch nicht hinhauen, obwohl es das letztendlich doch getan hat. Alle anderen Fahrgäste waren offensichtlich genervt und stöhnten teilweise unüberhörbar. Die beiden Mütter kassierten von vielen Seiten böse Blicke. An der Stelle der Mütter hätte ich mich sehr unwohl gefühlt in dem Augenblick, weshalb die beiden mir auch etwas leidtaten. Schließlich mussten die anderen Leute nur etwas zusammenrücken und die Babys haben ja nicht einmal geschrien. Vor längerer Zeit habe ich sogar mitbekommen, dass ein Busfahrer die Mutter mit einem permanent schreienden Baby rausschmeißen wollte, weil das Babygeheule langsam unterträglich wurde.
Auch in anderen Alltagssituationen habe ich sowas schon erlebt, ein Klassiker sind da wohl die Einkäufe. Sobald ein Kind zu weinen oder zu schreien anfängt, werden Mutter und Kind mit bösen Blicken getraft. Dabei kann ich immer nicht deuten, ob die Menschen genervt von dem Kind sind oder die Mutter als unfähig verurteilen. Ich bin zwar auch schnell genervt von schreienden Kindern und Babys, aber ich lasse das nicht so raushängen. Ich denke mir dann immer, dass der Mutter die Situation schon unangenehm genug ist und man das nicht noch weiter verstärken muss.
Habt ihr das selber schon miterlebt oder am eigenen Leibe erleben müssen? Wie bewertet ihr so eine Situation? Findet ihr Deutsche auch intolerant, was junge Eltern und ihre "Bälger" angeht?
Nun ja, ich stehe auch nicht auf Kinder und noch viel weniger auf Kinderlärm. Und ich bin beim Einkaufen auch schnell genervt, wenn irgendwo Kinder Lärm machen. Aber ich würde das jetzt nicht als kinderfeindlich bezeichnen. Es nervt nunmal enorm, wenn man andauernd irgendein Gebrülle in den Ohren hat. Und da kann keiner erwarten, dass man als Außenstehender noch dazu lächelt und sich freut, jedenfalls sehe ich das so.
Und dass Deutschland nicht kinderfreundlich ist, würde ich auch nicht unbedingt sagen. Ich sehe es als Nicht-Mutter und finde schon, dass heutzutage echt viel Hype um Kinder gemacht wird. Aber vermutlich sehe ich das auch nur so, weil ich keine Kinder habe. Und kinderfreundlich zu sein, bedeutet ja nunmal nicht, gleich einen roten Teppich auszurollen, wenn Kinder in der Nähe sind. Um es jetzt mal übertrieben zu sagen!
Sicherlich ist Deutschland nicht besonders kinderfreundlich, das fängt schon damit an, daß die Kinderbetreuung schweineteuer ist, die meisten Frauen aber gezwungen sind zu arbeiten, weil ansonsten das Geld nicht reicht. Das ist schon mal der erste Punkt. Ich habe selbst zwei Kinder, das erste, ein Mädchen, war ein ganz liebes und braves Kleinkind und Baby, ich konnte sie überallhin mitnehmen (das mußte ich ja auch), gar kein Problem. Ich durfte bloß nicht erwarten, daß mir jemand geholfen hätte, als sie noch ein Baby war, den Kinderwagen irgendwo hochzubekommen oder mir eine Tür aufzuhalten. Das mußte ich meist alleine bewerkstelligen, und wer Kinder hat, der weiß, daß ein Kinderwagen nebst Inhalt ganz schon Gewicht hat und nicht eben handlich ist. Die meisten Geschäfte bieten aber nur die Treppe zum Eingang.
Mein Töchterchen hatte aber auch manchmal ihr 5 Minuten beim Einkaufen und einmal hatte ich ihr gesagt, daß sie in den Einkaufswagen (in diesen Sitz) müsse, wenn sie jetzt nicht höre. Es kam, wie es kommen mußte und die Kleine bärte rum. Eine alte Frau kam zu mir und meinte, das sähe aus, als würde ich das Kind mißhandeln. Na danke. In einem anderen Geschäft wollte sie einmal unbedingt vor der Kasse eine Bonbontüte aufgemacht haben. Wir bezahlen aber, bevor wir was essen und das behagte ihr in dem Moment gar nicht. Da sagte jemand vor mir, ich solle dem Kind doch endlich ein Bonbon geben. Das war natürlich Wasser auf der Mühle der Kleinen, hat mich aber nicht interessiert. Manchmal frage ich mich, woher manche Leute ihre Dreistigkeit nehmen.
Abgesehen von den befremdeten Blicken die man ständig kassiert, war das bisher das einzig wirklch negative, was gewesen ist. Bus bin ich mit ihr im Kleinkindalter nicht gefahren, ich hatte immer mein Auto.
Nun ist die Große schon fast 8 und in der Schule, und ich bin mit dem Kleinen, der demnächst 2 wird, noch zu Hause. Ich nehme ihn also meistens mit zum Einkaufen. Er ist nicht ganz so pflegeleicht wie seine große Schwester es gewesen ist. Es kommt durchaus öfter vor, daß er seinem Unmut darüber Ausdruck verleiht, daß er nicht mitten im Geschäft den Pudding essen kann, den wir gerade in den Einkaufswagen gelegt haben oder darüber, daß er das schöne Auto direkt am Eingang (grmpf!) nicht bekommen hat. Die Leute gucken dann schon mal genervt., ich stelle dann ein betont ruhiges und gleichmütiges Gesicht zur Schau und in einem gewissen Rahmen die Ohren auf Durchzug und gucke, daß ich fertig werde mit dem Einkaufen. Nicht, daß der Zwerg am Ende noch meint, er könne damit was erreichen.
Unlängst war ich mit ihm einkaufen und er bekam wieder seine Tour. Durch den Laden (es war eine Aldi Filliale, durch die ist man ja Gott sei Dank schnell durch) ging es mit viel Gemecker und Geheule. Ich habe immer wieder mit ihm gesprochen und versucht, ihn zu beruhigen. An der Kasse sagte dann eine Frau, sie bewundere meine Geduld. Das sind dann Kommentare, die lasse ich mir gefallen, ich habe also nicht komplett versagt.
Viele Leute vergessen heute einfach entweder, daß sie selbst mal kleine Kinder waren und eine Daseinsberechtigung hatten, daß sie selbst mal Kinder hatten und ganz oft, daß wir hier unter nicht immer einfachen Umständen die Rentenzahler von morgen großziehen. Eltern sein bedeutet nicht nur Stolz auf die lieben Kleinen und viel Freude, es bedeutet auch Streß, mitunter auch Einschränkungen in der persönlichen Freiheit und auch im finanziellen Bereich muß man oft kürzertreten. Das Ganze tut der Liebe zu meinen Kindern natürlich keinen Abbruch, man hat sich das ja vorher reiflich überlegt. Wenn man dann noch doofe Kommentare einstecken muß von Leuten, die zwar ihre Rente wollen aber nicht mit Kinderlärm klarkommen, dann ist Deutschland gelegentlich echt arm dran. Ein Land sollte seinen Nachwuchs hegen und pflegen, schließlich will es auch morgen noch eine Bevölkerung haben.
Ich kann ja verstehen, wenn man genervt ist, wenn ein Baby ständig schreit und es sich nicht beruhigen lässt. Aber andererseits kann das Baby sich nun mal nicht äussern, was es hat und was ihm fehlt, so dass es eben weiterschreit, wenn die Mutter oder der Vater nicht herausfindet, was es hat. Ich finde das auch nicht ganz so schlimm, weil mir in dem Moment eher das Kind leid tut als sonst wer. Mich nervt es aber, wenn eine Mutter mit einem schreienden Baby am Abend einkaufen geht - ich denke, da sollte man doch eher dafür sorgen, dass jemand anderes beim Kind bleibt oder dass man jemanden findet, der die Produkte einkauft.
Beim Einkauf stören mich eher die Kinder, die meinen, sie müssten durch den Laden plärren und sich daneben benehmen, obwohl sie in einem Alter sind, in dem sie sich auch leise und rücksichtsvoll benehmen können. Das jedoch ist in den meisten Fällen -ausser in Trotzphasen- eine Erziehungssache, finde ich. Aber ich befinde mich nicht in der Situation und ich kenne auch nicht die weiteren Lebensumstände.
Dass der Busfahrer nun genervt gewesen ist, weil zwei Frauen samt zwei Kinderwägen in den Bus wollten - ja, hallo? Sind die Busse nicht auch dafür gedacht? In meiner alten Heimat bin ich des öfteren mit den Stadtbussen gefahren, dort gab es für Kinderwägen ausreichend Platz und dort wurden Mütter auch nicht unfreundlich behandelt, wenn sie mit Kind und Kegel unterwegs gewesen sind. Anstelle nun unfreundlich zu sein, wäre es doch besser gewesen, den Müttern zu helfen, oder? Ich persönlich habe schon des öfteren meine Hilfe angeboten, gerade, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel oder Treppen ging, was mit Kinderwagen nicht immer zu schaffen ist.
Auch das bekannte Tür aufhalten, wenn jemand mit einem Kinderwagen entlang kommt oder so, das ist für mich ganz normal und selbstverständlich. Es hat auch nichts mit dem roten Teppich auslegen zu tun, sondern einfach mit Respekt und mit Rücksichtnahme. Wenn ich mal vollbepackt bin, bin ich auch froh, wenn mir die Tür offen gehalten wird. Man muss aber nun nicht unbedingt mit einem Kinderwagen durch einen engen Drogeriemarkt gehen, oder?
Aber dass Deutschland nun unbedingt kinderfeindlich ist, ich weiss nicht. Es ist wohl doch manchmal einfach der Lärm von Geschrei, der mich persönlich stört. Das wäre fast so, als würden sich Erwachsene nur anschreien. Das mag wohl auch keiner ständig hören. Sicher könnte man mehr für Familien tun, aber andererseits gibt es auch viele Dinge, bei denen Familien schon ihre Vorteile haben und wo sie lieber als kinderlose Paare gesehen werden.
Ich hatte das Glück, dass mein Kind kein Schreihkind war. Sie ist auch heute mit ihren 13 Jahren ungewöhnlich anständig. Ich muss aber zugeben, eine strenge Mutter zu sein, vielleicht liegt es daran. Ich habe eine Geschäft und es kommen viele Familien zu mir und ich stelle immer fest, das Kinder es heute nicht mehr lernen sich zu benehmen.
Früher hätte sich für die Mutter mit dem Kinderwagen am Bus ein Mann gefunden, der geholfen hätte. Da hatten Frauen mit Kindern noch einen anderen Status. Die alternative Erziehung der Kinder, die in Mode gekommen ist, lässt es leider zu , dass die Kinder wenig Grenzen und wenig Wertschätzung haben und vieles im Leben vorgesetzt bekommen.
Heute ist man schon geneigt, sich lieber einen Hund anzuschaffen, statt ein Kind. Man schaut bei der Wohnungssuche, ob in der Nähe ein Kinderspielplatz ist oder ob Familien der Nachbarschaft angehören, die als Lärmquelle in Frage kommen. Leider vergessen heute viele Menschen, das sie selbst mal Kinder waren.
So ein Thema hatten wir hier bereits "kinderfeindliche" Menschen . Auch in diesem Thread wurden die Schwierigkeiten erwähnt, die junge Mütter haben. Ich kann aber auch die anderen Menschen mittlerweile verstehen. Ich mag Kinder. Ich habe selber 2, die schon erwachsen sind. Aber ich muss sagen, dass mich kleine Kinder, wenn ich sie ständig um mich habe, auch nerven können. Zumindest, wenn ich meine Ruhe haben will.
Wenn ich beim Friseur sitze und eine Mutter kommt mit schreiendem Kind rein und lässt sich dann auch noch die Haare schneiden, könnte ich aufstehen und gehen. Wenn ich in einem Restaurant sitze und gemütlich essen will und schreiende, rennende und aufdringliche Kinder stören die Ruhe, bin ich auch genervt. Dann kann mein Blick auch schon mal ein wenig böse zu den Eltern wandern.
Ich weiß nicht, ob es ein Problem der Deutschen ist. Aber anscheinend stört es weder die Italiener in einem Restaurant noch die Griechen. Sie finden es, so wie sie sich verhalten auch noch gut. Irgendwie hat man das Gefühl, dass sie die Kinder noch animieren sich daneben zu benehmen. Auch, wenn man asiatisch essen will ist das Restaurant immer sehr ruhig. Aber wenn Kinder reinkommen wird es einfach geduldet, dass sie rumschreien, rumrennen und einem förmlich das Essen vom Teller gucken. Ein Kind ist mal mit seiner Hand auf meinen Teller und hat sich ein Pommes runtergeholt, was ich nicht mehr so prickelnd fand.
Ich sehe mich nicht als kinderfeindlich. Aber ich fühle mich durchaus auch gestört, wenn man Kinder eher hört als man sie sieht. Wenn im Bus mehrere Kinderwagen rein sollen ist es aber für mich etwas, wo ich versuchen würde zu helfen, damit auch alle reinpassen. Oder wenn eine Mutter mit Kind Hilfe braucht um die Treppen zu meistern, dann helfe ich auch.
Ich habe noch keine Kinder, aber ich wünsche mir in ein paar Jahren welche. Für mich waren früher Kinder auch eher nervig, ich fühlte mich belästigt, hatte den Eindruck, dass sie laut sind und störend. Aber da war ich noch deutlich jünger und einfach nicht reif genug, um Kinder zu mögen. Mittlerweile mag ich sie, auch wenn ich noch nicht so weit bin, dass ich wirklich lange mit lautem Kindergeschrei auskomme. Wenn es wirklich Überhand nimmt, dann bin ich auch schon mal genervt und es stört mich, aber ich würde mich nie negativ äußern, mich komisch verhalten oder eine Mutter mit bösen Blicken strafen. Das Kind kann, wie hier auch schon erwähnt wurde, einfach nichts dafür. Babys können sich nicht anders äußern und wenn wir mal ehrlich sind, waren wir auch mal so klein und haben uns vielleicht nicht immer ruhig verhalten.
Bisher ist mir nicht aufgefallen, dass Mütter in öffentlichen Verkehrsmitteln komisch angesehen oder behandelt werden. Wenn ich bisher unterwegs war, wurde Frauen mit Kinderwägen immer geholfen, wenn es beschwerlich für sie war. Das einzige was da auffällt ist, dass viele Fahrgäste nicht gern Platz machen im Bereich, der für Kinderwägen angedacht ist. Meistens wird der Platz nur widerwillig geräumt, das finde ich schade und auch ärgerlich für die Mütter, die dann diskutieren dürfen.
Ich würde schon sagen, dass Deutschland eher kinderfeindlich ist. Wie man aus den Medien weiß, haben wir ein Problem mit unserer Geburtenrate. Wir bekommen einfach zu wenig Kinder im Vergleich zu früher und im Vergleich zu anderen Ländern. Aber das verwundert mich gar nicht, denn in Deutschland ist es wirklich nicht einfach ein Kind groß zu ziehen. Alle Einrichtungen, in denen man Kinder unterbringen kann sind sehr teuer. Oftmals bekommen Eltern gar keinen Platz für das Kind, so dass man sich andere Betreuungsformen suchen muss. Zudem wird es Eltern oft erschwert mit ihren Kindern in der Öffentlichkeit, wie man hier ja auch schon lesen konnte.
Ich frage mich ehrlich, warum man von Müttern mit Kindern genervt sein kann. Natürlich geht einem langes Babygeschrei mal auf den Keks, aber so, dass man die Mutter mit bösen Blicken straft? Das verstehe ich nicht. Ein Baby schreit nun einmal. Wenn ein älteres Kind sich laut verhält und herum plärrt bzw. durch den Supermarkt rennt und ihn zum Spielplatz umfunktioniert, dann kann ich böse Blicke und genervt sein gut verstehen. Insbesondere dann, wenn die Eltern nichts unternehmen und das Kind einfach machen lassen. Aber bei Babys finde ich das unfair, denn ein Baby kann sich nicht anders äußern und wenn die Mutter mit dem Kind unterwegs ist, sollte man einfach etwas mehr Verständnis zeigen.
Ich selbst finde Deutschland auch eher kinderfeindlich, obwohl ich das Wort nicht so gut finde. Hunde haben es hier besser, die hören gut, machen selten Lärm und wollen vor allen Dingen nicht mit einem reden Ich merke es selbst oft genug wenn ich mit meiner Tochter unterwegs bin, wenn meine Tochter sich mal was näher anschauen möchte, wird man direkt böse angeschaut und wehe sie läuft mal jemanden in den Weg.
Ich finde das ehrlich gesagt schrecklich und wenn ich mir unsere Nachbarländer wie Griechenland oder Italien angucke, da ist es wesentlich Kinderfreundlicher. Kinder sind dort ein Teil der Gesellschaft und im Großen und Ganzen sind alle freundlich zu Kindern und Mütter werden unterstützt. Das es seit neusten Dingen ein Gesetz gibt welches Kinderlärm als natürlich einstuft, sagt letztendlich auch schon einiges über die deutsche Mentalität aus. Schade das einige Erwachsene nie Kinder waren
Deine Beobachtungen in öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich zwar nicht teilen. Aber das kann ja überall anders sein. Zumindest habe ich nie böse Blicke erhalten, wenn ich meinem Zwillingswagen in eine Straßenbahn bin. Im Gegenteil, ich brauchte nicht mal jemanden um Hilfe bitten, die kam von ganz allein. Selbst von Jugendlichen, die mir sogar ihren Sitzplatz anboten, damit meine Kinder mich auch sehen konnten.
Ansonsten sehe ich die sogenannte Kinderfeindlichkeit auch sehr differenziert, da es doch regional unterschiedlich ist. Gerade was die Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung angeht. Denn meine Kinder könnte ich schon ab 6 Uhr morgens durchgehend bis 17 Uhr betreuen lassen. Und das auch zu moderaten Preisen, da es knapp über 70 Euro pro Monat für zwei Kinder sind. In der selben Größenordnung kommt halt nochmal Essengeld dazu für das Mittagessen.
Daß Kinder sich richtig danebenbenehmen indem sie rumrennen und schreien (in einer vernünftigen Art zu spielen scheint wohl nicht mehr üblich zu sein, es muß dabei geschrien werden) und anderen das Essen vom Teller klauen, das geht natürlich überhaupt nicht. Ich würde bei meinen Kindern nicht dulden, daß sie sich im Restaurant oder im Laden aufführen, als seien sie auf dem Spielplatz. Und selst da würde ich gelgentlich mal sagen, daß man nicht zwangsläufig kreischen muß, wenn man spielt. Leider scheine ich da wohl einer Minderheit anzugehören. Schade. Die Kinder sollen doch mal anständig durch's Leben kommen, wenn schon nicht überall gern, dann aber doch wenigstens nicht überall ungern gesehen sein und anständige Manieren haben.
Auch in meinem Umfeld gibt es scheinbare Anhänger der sogenannten antiautoritären Erziehung. Die Kinder der Leute sind älter als meine, nur meine Große und deren Kleinster gehen in die gleiche Klasse und sind befreundet. Ich habe vor Jahren, bevor meine Kinder da waren, mal mitbekommen, wie eines der Kinder seinem Vater die Haustür vor der Nase zugemacht hat. Der Vater hatte die Arme voll mit irgendwas, Flaschen oder weiß der Kuckuck, und er hat den Kleinen angebettelt, er möge doch die Tür öffnen. Von drinnen kam nur ein " nein". Da hab' ich mir geschworen, daß ich meine Kinder nicht antiautoritär erziehen werde.
Meine Kinder wissen, zumindest die Große von demnächst 8 Jahren weiß, wie sie sich woanders zu benehmen hat. Mir wurde schon gesagt, von der Oma einer ihrer Freundinnen (und grad die Alten haben doch normalerweise immer was zu meckern), meine Tochter sei sehr gut erzogen und benähme sich vorbildlich. Da dachte ich mir: na wenigstens tut sie's draußen, wenn sie schon dabei das Präpubertäre rauskehren muß.
Mir ist schon klar, daß der Unwille mancher Leute Kindern gegenüber zum Teil daher kommt, daß sie bisher vielleicht genügend Kinder erlebt haben, die genau das verkörpern, was man furchtbar findet, und ich selbst nehme mich da, trotz eigener Kinder nicht aus: rumrennen und rumschreien da, wo's einfach ein no go ist wie im Restaurant. Wenn meine Kinder sich nicht mal eine Stunde zusammenreißen können, dann gehe ich halt nicht mit ihnen essen. Ich gehe auch nicht abends mit meinen Kindern einkaufen. Mit der Großen könnte ich das wohl, aber der Kleine ist abends müde. Kleine Kinder müssen sowieso abends nicht mehr durch die Gegend geschleppt werden, da ist sicher mal der Papa zuhause, der dann aufpassen kann.
Ich würde auch nicht unbedingt sagen, daß Deutschland kinderfeindlich ist, aber besonders kinderfreundlich ist es definitiv nicht, wie man ja schon an dem Beispiel mit den Kinderwagen am Bus gesehen hat. Früher war es eine Selbstverständlichkeit, daß man den Müttern geholfen hat, das sperrige Teil in den Bus zu bugsieren und heute sieht man sie an wie ein lästiges Insekt. Das kann ja alles irgendwo nicht sein.
Um die Kinder irgendwo ruhig zu halten, stopft man dann Bonbons rein oder kauft Comics oder besticht sie in sonst einer Form, die Rabauken merken sich das und machen beim nächsten Mal dann schon von vornherein Palaver, weil sie wissen, Mami bringt wieder was, damit Ruhe ist und sie nicht dumm angeguckt. Eigentlich ist das ein Teufelskreis, der zum Teil durch die Mißbilligung von Kinderlärm durch die Umwelt entsteht. Irgendwie läuft das alles total verkehrt.
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