Genervt von Leuten, die ständig essen und schmatzen

Ich selbst habe in meinem Freundeskreis auch viele Leute, die nicht leise essen können und hin und wieder ertappe ich mich selbst auch schon mal dabei, dass ich ein bisschen "schmatze", obwohl ich so esse, dass mein Mund beim essen selbst zu ist. Ich habe auch Jahre lang in der Schule (Ganztagsschule) mit meinen Freunden das Mittagessen in der Schul-Mensa eingenommen und dort ging es immer ziemlich laut zu, auch wenn dort wirklich die meisten Schüler mit essen und nicht mit reden beschäftigt waren.

Ich glaube ja, dass ich mich mit der Zeit einfach daran gewöhnt habe. Ich bin auf die Ganztagsschule gewechselt, als ich in der zehnten Klasse war und vorher kannte ich es nicht, dass man das Mittagessen gemeinsam in der Mensa einnahm. Damals war ich auch ein wenig wie du, wenn vielleicht auch nicht ganz so penibel und empfand lautes "schmatzen" beim Essen als sehr störend, auch wenn ich selbst es bei manchen Mahlzeiten nicht ausblenden kann. Aber glaube mir, wenn du mit einer Horde Jugendlichen in einem kleinen Raum sitzt und alle vor sich hin schlürfen und schmatzen, dann gewöhnst du dich sehr schnell daran, auch, wenn du nebenbei vielleicht noch die eine oder andere Hausaufgabe zu erledigen hast.

Natürlich habe ich noch immer Kontakt zu meinen Freunden aus der Schulzeit und wir treffen uns auch noch regelmäßig und gehen hin und wieder mal etwas essen. Auch jetzt noch merke ich natürlich, dass der eine oder andere noch immer nicht die "Tischmanieren" beherrscht, aber mich stört es heute wirklich nicht mehr und ich kann ganz einfach darüber hinweg sehen und weiter essen. Kein Mensch ist perfekt, und ich habe echt andere Probleme, als über das Essverhalten anderer Menschen zu meckern - Im Vergleich zu den Neandertalern ist ein einfaches schmatzen immerhin schon mal ein gewaltiger Fortschritt.

Ich bin im Bezug auf Ess- und Schmatzgeräuschen auch sehr empfindlich. Wie sehr ich durch Geräusche genervt bin, variiert aber von Person zu Person.

Bei meinem Freund macht es mir beispielsweise weniger aus als bei fremden Menschen. Wenn wir am Abend auf dem Sofa sitzen und mein Freund etwas knabbert, stören mich die Geräusche weniger. Es sei denn, ich konzentriere mich darauf und nehme die Essgeräusche bewusst wahr. Dann könnte ich mit der Zeit regelrecht wahnsinnig werden und muss mich entweder ablenken oder selber etwas essen.

Als besonders störend empfinde ich die Essgeräusche zum Beispiel im Kino oder während einer Vorlesung. Ich kann mich dann einfach nicht mehr richtig konzentrieren und beginne mich irgendwie vor dem Essenden zu ekeln. Ich weiß, dass das auf irgendeine Art verrückt und übertrieben ist aber ich kann daran einfach nichts ändern. Bei Nahrungsmitteln die während des Essens Knuspergeräusche machen, empfinde ich dieses Phänomen als besonders aufdringlich. Ich finde es schrecklich, wenn jemand beispielsweise Chips oder eine Mohrrübe übertrieben laut isst und ich still dabei sitzen muss.

Da geht es mir ganz ähnlich; ich kann es nicht ab, wenn jemand neben mir sitzt und schmatzt. Da vergeht mir der Appetit wortwörtlich, da ich nicht mitbekomme, wie schnell oder langsam jemand isst, sondern in vielen Fällen auch noch, welche Konsistenz das gekaufte Essen gerade hat. Kann ich nicht haben, mag ich nicht, da werde ich nervös und dann ermahne ich die Leute auch. Oft wissen die es nicht, merken nicht, dass sie überhaupt schmatzen oder tun es unwillkürlich, weil das Essen entweder so lecker oder so heiß ist.

Ganz ähnlich geht es mir auch beim Kauen mit offenem Mund, bei dem die Schmatzgeräusche so enerom laut sind, dass ich am Liebsten aufstehen und gehen würde. Da ziehe ich es so manches Mal vor, allein zu essen - und, zugegeben, dann für mich allein zu schmatzen.

Crispin hatte es schon angesprochen, gerade, wenn es mucksmäuschenstill sein sollte, also bei Prüfungen, Vortragungen oder dergleichen, finde ich es auch äusserst unangenehm, wenn jemand gut hörbar Kaugummi kaut, Bonbons lutscht oder mit entsprechenden Packungen raschelt. Das fällt unangenehm auf und ich finde es furchtbar.

Bei den Klausuren bzw. bei mir waren es seinerzeit Abschlussprüfungen, war es zum Glück nicht so, dass dort gegessen wurde. Getrunken ja. Manche haben sich auch mit Traubenzucker "gedopt", aber das ging alles und so viel ich weiss, war keine von den Mitprüflingen davon genervt. Ich glaube, man hat da schon gut Rücksicht aufeinander genommen.

Ich persönlich bin von Essgeräuschen immer ziemlich genervt, ich kann es nicht mit anhören wenn Leute schmatzen, da ich es auch irgendwie widerlich finde wenn Menschen andauernd essen besonders wenn es sich um Fast Food oder der gleichen handelt da das Essen oft einfach hinunter geschluckt wird.

Besonders wenn ich mich konzertiere empfinde ich Essgeräusche als extrem störend und mich macht es ebenfalls aggressiv besonders in diesen Situationen. Aber auch bei Dingen wie Tüten die rascheln bin ich besonders geräuschempfindlich und kann mich oft nicht konzentrieren, da das einfach keine bewussten Geräusche.

Wenn ich mich manchmal beim Essen beobachte dann könnte ich mir schon vorstellen dass sich da andere Zuschauer gestört fühlen können. Wenn es meine Lieblingsspeise gibt dann vergesse ich schon einmal mein Umfeld und meine guten Manieren. Ich wurde auch schon öfters darauf aufmerksam gemacht doch weniger geräuschvoll meine Bonbons zu lutschen, meistens halte ich mich ja auch daran. jedenfalls für eine gewisse Zeit.

Da mir das wie gesagt öfters passiert finde ich es auch durchaus richtig das man darauf aufmerksam gemacht wird. Wenn das im richtigen Ton passiert dann ist das schon in Ordnung und sollte auch so akzeptiert werden. Selber geht es doch sicherlich fast jedem so dass man sich gestört fühlt wenn jemand ständig oder sehr geräuschvoll isst. Bei mir ist das aber auch abhängig von der Tagesform, es gibt Momente da bin ich halt weniger tolerant.

Es kommt bei mir darauf an, in welcher Situation ich gerade bin. Eigentlich stören mich Essensgeräusche überhaupt nicht, denn sie sind völlig normal und gehören dazu. Wenn ich mich konzentrieren muss, dann können sie schon störend werden. Aber ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass es mich total abnervt und ich mich dann aufrege oder so etwas. Im Grunde genommen habe ich kein Problem mit Essensgeräuschen, nur wenn ich die Stille brauche, dann könnte es vielleicht mal sein, dass es mich stört. Aber da kann man ja dann auch höflich drum bitten, dass der oder die andere sich etwas dezenter verhält.

Ich kenne so etwas auch nur zu gut und muss sagen, dass es wirklich auf die Situation ankommt. Ich mache sicherlich auch Geräusche beim Essen, aber meistens habe ich das gut unter Kontrolle und belästige damit keinen. Für mich war es immer besonders schlimm, wenn eine eigentlich Freundin in der Schule neben mir gesessen hat. Ich mochte sie eigentlich sehr gerne, aber sie hat immer in Klausuren soviel gefuttert, dass ich davon fast wahnsinnig geworden wäre. Sie hat die Äpfel nicht normal gegessen, sondern richtig laut geschmatzt und sie quasi ausgesaugt, so dass eklige Geräusche entstanden. Die anderen in der Klasse hat das auch total genervt, aber wirklich geändert hat es sich nicht. Für mich war damals eben die einzige Möglichkeit, dass ich mich in Zukunft nicht mehr neben sie setze und das habe ich auch getan. Ich konnte mich nämlich so absolut nicht konzentrieren und meine Noten gingen eindeutig vor.

Wenn es im Alltag passiert, finde ich das nicht so schlimm. Aber nervig schon und deswegen spreche ich zu mindestens nahestehende Personen sofort darauf an. Wenn ein Fremder dies tut, dann würde ich mich so weit es geht irgendwo anders platzieren. Wenn das nicht möglich ist und es mich wirklich extrem stört, würde ich diesen auch darauf ansprechen und ihn bitten, etwas leiser zu futtern.

Ich fühle mich total gestört und bin genervt, wenn beim Essen jemand mit offenem Mund kaut und schmatzt. Wenn die Suppe geschlürft wird, könnte ich in die Luft gehen. Immer bin ich der Meinung, dass derjenige es doch merken müsste, das alle anderen keine Geräusche dieser Art machen. Vielleicht nimmt man das eigene Geräusch, das man verursacht, auch nicht wahr. Wenn dann zum Schluss noch der oder besser die Rülpser kommen, dann hat es wenigstens demjenigen geschmeckt, der anderen den Genuss verdorben hat – vielleicht ohne es zu wissen - ? Ich habe bisher nicht gewagt, etwas anzudeuten, weil es eventuell beleidigend sein könnte. Aber ich habe mich zwischendurch schon einmal verdrückt, weil ich sonst geplatzt wäre.

Als ich vergangenes Jahr im Krankenhaus war, lag ich in einem Dreibettzimmer. Wir setzten uns zusammen an den Tisch und aßen. An der breiten Seite des Tisches - also zwischen uns beiden anderen - saß eine Frau, die schmatzte und sprach und erzählte uns mit vollem Munde etwas. Ehrlich gesagt, mir schmeckte das Essen nicht mehr, obwohl es lecker war. Ich habe das Mittagessen dann immer auf dem Bett sitzend eingenommen und Schmerzen vorgeschoben. Dabei hatte ich Musik an, die die Essgeräusche übertönte.

Also ich kann diejenigen verstehen, die es nervt, wenn eine Person schmatzt. Ich kann dieses Geräusch auch nicht ausstehen und wenn man das den Leuten dann auch noch sagt, aber diese einfach nicht aufhören, dann könnte man echt rot sehen. Ich kann es ja verstehen, dass man ein bisschen schmatzt wenn einem das Essen sehr gut schmeckt oder man besonders glücklich ist.