Frauenarztuntersuchung nur mit Arzthelferin?
Gerade vorhin hatte ich ein Gespräch mit meinem Frauenarzt geführt, bei dem ich sowieso meinen Kontrolltermin hatte. Er hat mir auch erklärt, warum es bei ihnen in der Praxis so nicht gehandhabt wird. Zum Einen hat es damit zu tun, dass es sehr viele Menschen in unserer Region gibt, die aus Religionsgründen keine Verhütungsmittel nehmen dürfen und man hat dadurch einfach die Angst, dass ein Mitarbeiter die Schweigepflicht missbraucht. Zum Anderen hat es auch damit zu tun, dass die Praxis unter Patientinnen eine Umfrage gegeben hat und der Grossteil wollte mit dem Arzt allein sein. Bei Wunsch wird aber eine weitere Person hinzugezogen, man muss ihn dann nur äussern.
Und der dritte Punkt ist der, von dem ich mir das schon gedacht habe. Die Praxis wird sehr gut besucht und die arbeiten von frühmorgens bis zum Abend hinein und entsprechend viele Patientinnen sind zu betreuen, zu untersuchen und zu behandeln. Würde man nun jedes Mal darauf achten, dass eine Arzthelferin mit im Raum ist, müsste man auch wieder mehr Personal einstellen, weil es einfach sehr viel zu tun gibt.
Leider musste ich meine Frauenärzte auch schon oft wechseln. Da waren die Gründe Unzufriedenheit, Grobheit, Unfreundlichkeit und Unzuverlässigkeit. Und gerade das sollte man bei einem Frauenarzt doch nicht empfinden, schließlich schaut er dort nach, wo nun wirklich nicht jeder Zutritt oder Einblick hat. Und genau da liegt der Knackpunkt für mich; Frauenärzte mit Arzthelferinnen im Behandlungsraum sind für mich indiskutabel. Schlichtweg aus dem Grund, weil ich mich in meiner ohnehin schon offen gelegten Intimsphäre noch mehr gestört fühle. Ich möchte nicht, dass eine Arzthelferin, die nur die Instrumente heranreicht, mir "da unten" hinguckt, oder sogar hineinguckt. Das ist mir viel zu viel.
Der Grund, dass sie als Zeugen dabei stehen, ist gut, den kann ich auch wirklich nachvollziehen. Aber im Endeffekt sollte der Wunsch der Patientin zählen. Wenn die es nicht möchte, sollte das akzeptiert und respektiert werden. Und wer den Vorwürfen einer Misshandlung entgegenwirken möchte, der kann von mir aus gerne eine Kamera im Raum installieren, die den Stuhl aufzeichnet. - Von hinten, so, dass die Personen zwar zu sehen sind, nicht aber der Intimbereich einer Frau.
@Kito: Die Arzthelferinnen bei den Frauenärzten, bei denen ich gewesen bin, standen immer hinter dem Stuhl wenn sie keine Instrumente anreichen mussten und wenn sie die Instrumente angeben sollten, dann standen sie so an der Seite, dass sie meine Intimsphäre nicht gestört haben. Sie standen so, dass sie nichts sehen konnten.
So empfindlich darf man meines Erachtens nicht sein. Weißt du wieviele Leute dir "unten rein schauen", wenn du ein Kind bekommst oder an den Eierstöcken oder der Gebärmutter operiert werden musst?
Diamante: Bei mir standen sie neben der Ärztin oder dem Arzt und haben zugeschaut. Vielleicht wäre es ein anderes Gefühl gewesen, wenn sie neben dem Stuhl, oder gar dahinter gestanden hätten. Bei der Erfahrung kann ich so leider nicht mitreden, möchte aber hinzufügen, dass es für mich persönlich einen großen Unterschied macht, ob nun eine allgemeine Untersuchung oder eine Operation stattfindet.
Vielleicht für den Ein oder Anderen nicht, aber für mich, denn ich sehe die Blicke der Arzthelferin, wie sie reinschaut, wie es dort unten bei mir aussieht und all das. Natürlich haben die Routine und sehen täglich viele verschiedene Patientinnen, aber das lässt bei mir das Gefühl einer überaus unangenehmen Entblößung nicht verschwinden.
Diamante hat geschrieben:
So empfindlich darf man meines Erachtens nicht sein. Weißt du wieviele Leute dir "unten rein schauen", wenn du ein Kind bekommst oder an den Eierstöcken oder der Gebärmutter operiert werden musst?
Zumindest bei einer Operation bekommt man nun nicht das Umhergewusel von mehreren Menschen mit und ich glaube auch, dass es bei einer Geburt der Frau relativ egal ist, weil sie einfach nur die Geburt hinter sich gebracht haben möchte. Aber bei einer Untersuchung ist es doch etwas anderes. Mir jedenfalls war es bei meinen bisherigen Eingriffen relativ egal, weil ich davon nichts mitbekommen habe.
@Kito, wenn eine Frau es nicht möchte, dass eine dritte Person sich im Untersuchungszimmer aufhält, dann kann sie es doch auch sagen. Wie ich weiter oben schrieb, wird es bei meiner Frauenarzt-Praxis grundsätzlich so gehandhabt, dass die Patientin mit dem Arzt allein ist, man aber eben sagen kann, wenn eine Arzthelferin dabei sein sollte.
Ich bin bei einer Frauenärztin. Früher war ich bei einem Frauenarzt, da habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt und es war immer eine Arzthelferin dabei. Außerdem war es mir irgendwie unangenehm, wenn mir da unten ein Mann rein schaut, denn ich nicht kenne. Zu Frauen hat man da eine andere Beziehung und sie wissen einfach, was da unten ist und gehen meines Erachtens vorsichtiger mit einem um als die Männer. Bei meiner Frauenärztin ist keine Helferin dabei, was ich auch sehr gut finde. Denn mit einer anderen Person im Raum würde ich mich nur unwohl fühlen.
Frauenarztbesuche sind für mich allgemein eine unangenehme Sache. Ich habe mit Frauenärztinnen schlechte Erfahrungen gemacht, die waren oft grob und unfreundlich. Seitdem suche ich nur noch Frauenärzte auf. Bei den Untersuchungen fühle ich mich zwar immer wieder unwohl, weil ich sie allgemein nicht mag, aber da muss man halt durch.
Bei sämtlichen Frauenarztbesuchen war immer eine Arzthelferin dabei. Diese hat immer einige Aufgaben übernommen, die der Arzt während der Behandlung nicht machen konnte. Auch denke ich, dass somit Unterstellungen auch ausgeschlossen werden, aber das denke ich je nach dem eher weniger. Ich habe kein Problem damit, wenn eine Arzthelferin dabei ist.
Ich gehe an sich zu einer weiblichen Frauenärztin, weil ich mich vor einem Mann einfach schämen würde. Natürlich ist mir bewusst, dass weibliche Frauenärzte grober sein können. Trotzdem ist mir eine Frau halt einfach lieber. Und mich kostet es schon genügend Überwindung, mich vor der Frau nackt hin zu legen, das wäre bei einem Mann noch schwieriger und erschwerend würde hinzukommen, wenn eine weitere Person anwesend wäre.
Ich war vor fast 30 Jahren mal bei einem männlichen Frauenarzt, weiß aber nicht mehr wie das damals gehandhabt wurde. Da war allerdings meine Mutter mit dabei und ich eh mit anderen Sachen beschäftigt. Später bin ich dann von mir aus zu weiblichen Frauenärzten, vielleicht auch, weil ich den ersten Frauenarztbesuch als nicht sonderlich angenehm im Unterbewusstsein hatte.
Ich kann nachvollziehen, dass eine weibliche Kraft bei der Behandlung mit im Zimmer ist und würde mich an Stelle der Frau wohl auch unwohl fühlen, wenn ich es jahrelang gewöhnt war das jemand dabei ist und nun plötzlich keine zweite Kraft mehr im Raum ist. Trotzdem finde ich den Gedanken, dass zwei Leute da um einen rum sind unangenehm.
Ich musste vor wenigen Jahren mal zu einer Untersuchung bei einem männlichen Arzt. Beziehungsweise wurde die Untersuchung halt während eines Krankenhausaufenthaltes durchgeführt und ich konnte mir den Arzt nicht aussuchen. Ansonsten achte ich nämlich schon darauf, dass meine Ärzte weiblich sind. Egal in welchem Fachgebiet. Der Arzt sollte an sich nur mein Herz und meine Lunge mit dem Ultraschallgerät schallen und taschte dann wie wild auf meiner Brust rum. Ich habe dort Narben, die er meinte fleißig untersuchen zu müssen. Wobei das gar nicht seine Aufgabe war. Seitdem achte ich noch mehr darauf, weibliche Ärzte zu finden. Und mir wäre es in der Situation wohl auch lieber gewesen, es wäre noch jemand im Raum gewesen. Da ich ja nun weiß, dass es nicht so ungewöhnlich ist, dass eine zweite Person bei einer Untersuchung mit dabei ist, würde ich wohl das nächste Mal auch darum bitten, wenn noch mal eine solche Untersuchung ansteht.
Ich bin auch bei einem männlichen Frauenarzt und immer mit ihm alleine im Zimmer. Die Frauen kommen schon ab und zu mal rein, wenn etwas wirklich dringend ist und sie eine Auskunft vom Arzt brauchen. Sonst sind sie nur dabei, wenn der Arzt eine körperliche Unterstützung braucht, also sie ihm etwas vorbereiten müssen oder bei einer Behandlung unterstützen müssen, bei der normalen Kontrolle sind sie nicht anwesend.
Bei mir war es in der Schwangerschaft ein paar Mal so, dass dann die Arzthelferin reingeplatzt ist, weil sie etwas wissen wollte, da gab es dann auch Ärger von ihrem Chef. Nicht, dass dieser sich komisch fühlen würde, wenn jemand anwesend ist, aber das war in den Situationen nicht gerade passend. Kontrolle der Damen ist das sicherlich nicht, aber ich finde ich auch nicht, dass da zwingend noch eine Arzthelferin rumstehen muss. Das würde mir ein blödes Gefühl geben und sicherlich dem Arzt auch, da er sich ja die Absicherung damit holt, dass er nichts macht und dieser Generalverdacht der dann beidseitig im Raum steht, den finde ich nicht schön.
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