Leben nach der Uhr - wem gehts noch so?

Mir ist auch das Stichwort "Kontrollzwang" oder auch "verplanter Tag" eingefallen und ehrlich gesagt würde ich mich damit selbst unwohl fühlen. Natürlich gibt es bestimmte Tätigkeiten, die nach einer Uhrzeit ablaufen müssen, wie beispielsweise aufstehen und zur Arbeit fahren bzw. mit dieser beginnen. Aber das ist bei mir auch neben festen Terminen auch so das einzige, was ich wirklich plane.

Ansonsten gestalte ich mein Leben relativ frei und richte mich nicht nach der Uhrzeit. Zwar ist es immer beruhigend, eine Uhr in der Nähe zu wissen, aber mehr auch nicht. Vom Arbeitsheimweg lasse ich mich nicht stressen und wenn ich spontan da noch etwas erledigen kann, wäre es doch blödsinnig, erst nach Hause zu fahren und später nochmal loszufahren.

Allerdings denke ich, dass man bei einem Leben mit Kindern schon auf die Uhr angewiesen ist und da geht es nicht ohne. Da ist es sicherlich egal, ob man ein Kind oder mehrere Kinder hat, aber die Zeiten und Termine müssen koordiniert werden. Da kann ich es absolut nachvollziehen, dass man weniger flexibel oder spontan sein kann und ja, dafür habe ich Verständnis.

Nur geht es manchmal nicht anders, als eben mal eine Überstunde drauf zu packen oder dergleichen, es geschehen oft genug Dinge, mit denen man nicht rechnet und so. Aber damit kann man sich arrangieren, wenn man eben die Möglichkeit, sich umzustellen und vielleicht bei Kindern auch jemanden organisieren kann, der kurzfristig einspringen kann.

Ich könnte generell mit einem straff durchorganisierten Tag nicht leben, denn dann würde ich, wie Punktedieb es beschrieb, wirklich kaputt gehen. Ausnahmen wie Kinder oder einen Vollzeitjob habe ich nun nicht, muss aber dennoch einigermaßen flexibel sein. Ich könnte es mir also gar nicht leisten, aufgrund einer Fernsehsendung rechtzeitig zu Hause zu sein. So etwas halte ich auch für bedenklich und wenn ich so etwas sehen möchte, kann ich genauso gut diese Sendung mir aufnehmen. Also - ich will mich jetzt nicht an der Fernsehsendung aufhängen, aber ich möchte mein Leben nicht nach dem Fernsehprogramm richten.

@*steph*: Auch mit Kindern muss man einen Tag nicht generalstabsmäßig durchplanen. Klar müssen sie pünktlich morgens in der Schule sein. Aber dann kann ich meine Zeit frei einteilen. Ok, diesen Genuss hat nicht jeder. Aber selbst bei einem normalen Vollzeitjob muss man sich nicht nur nach der Uhr richten. Zumindest nach Feierabend sollte man sein Leben einfach genießen und dann nicht auch noch den Planungswahn durchziehen.

Boah ne, wenn ich so nach der Zeit leben müsste, würde ich wahnsinnig werden. Klar habe ich auch meine Termine, die zeitlich bestimmt sind, aber alles andere sehe ich etwas lockerer und mache es dann so über den Daumen hinweg. Wenn ich dann abends zu einer bestimmten Zeit dann zuhause bin und alles erledigt habe, dann schaue ich auch gern mal bestimmte Serien, aber es ist für mich nicht schlimm, wenn ich sie mal verpasse. Wichtiger ist mir einfach, das ich meine Sachen am Tag erledigt habe und dann meinen Feierabend geniessen kann.

Mit Kindern kann man auch nicht alles so auf die Minute genau planen, denn da kommt immer unverhofft was dazwischen und dann wäre der ganze Zeitplan eh für die Katz. Mich würde es viel hektischer machen, wenn ich ständig auf die Uhr schauen müsste, damit ich meine Termine auch alle einhalte. Das würde mich wahnsinnig machen, aber ich denke, jeder sollte es so handhaben, wie er für sich am besten damit klar kommt.

Mich würde das verrückt machen, wenn ich so wäre wie du. Sicherlich stelle ich mir morgens den Wecker und dann stehe ich auch spätestens eine halbe Stunde später auf. Zur Arbeit fahre ich aber immer zu unterschiedlichen Zeiten, so wie ich halt fertig bin. Mein Feierabend ist auch nicht immer pünktlich, das ginge hier gar nicht. Was würdest du denn machen, wenn du bei einer Firma arbeiten würdest, die Flexibilität erwartet und bei der du nicht immer zur gleichen Zeit Feierabend machen kannst?

Ich fahre häufig abends noch spontan irgendwo hin, mal muss ich tanken, mal einkaufen, mal besuche ich jemanden. Es kommt ganz auf meine Laune an, ich plane doch nicht jede Minute meines Lebens so durch, dass ich gar keine Freiräume mehr habe. Gerade die Flexibilität macht es doch so schön, weil man sich nicht immer nach etwas richten muss. Am Wochenende beispielsweise lebe ich total flexibel. Ich stehe auf, wann mir danach ist, ich frühstücke so spät oder früh wie ich will, auch mein Einkauf ist immer zu einer anderen Zeit, je nachdem wann ich Lust und Zeit dazu habe.

Mich wundert jetzt nicht mehr, dass du so fuchsig wirst, wenn es im Verkehr mal nicht so schnell läuft wie du gerne hättest. Wenn du dir selbst so einen unheimlichen Stress machst, ist es ja klar, dass du dir selbst kaum Zeit lässt. Ich sehe das alles entspannter, weil ich mich nicht selbst unter Zeitdruck setze. Warum denn auch? Wenn ich abends meine Sendungen verpasse, dann ist das eben so, davon hängt doch nicht mein Leben ab. Wenn ich meinen Alltag nach dem Fernsehprogramm planen würde, hätte ich gar nichts mehr außer Fernsehen zutun.

Ich muss mich in meinem Leben natürlich auch nach der Uhr richten. Morgens muss ich nach dem Klingeln des Weckers aufstehen und pünktlich bei der Arbeit erscheinen. Aber abends werde ich nicht kribbelig, wenn ich mal ein paar Minuten länger arbeiten oder auf dem Heimweg noch etwas erledigen muss. Das ist doch dann meine Freizeit, in der ich nicht mehr so nach der Uhr leben muss, es sei denn, ich habe noch einen Termin.

Auch muss ich mich nicht um eine bestimmte Zeit vor den Fernseher setzen und dann zwingend zu hause sein. Ich kann es ehrlich gesagt nicht wirklich verstehen, wie man die Freizeit auch noch so genau durch planen kann, dass man bei einer Abweichung von ein paar Minuten schon unruhig wird. Da geht doch jegliche Spontanität verloren. Ich könnte dann meine Freizeit gar nicht wirklich genießen.

Solange ich jobmäßig oder in anderem Umfang nicht irgendwelche Verpflichtungen habe, nehme ich das mit der Uhrzeit alles auch ein wenig gelassener. Warum sollte ich mir auch Stress machen, indem ich so strikt nach der Uhr lebe und mich damit letztendlich nur selber einschränke?

Es ist viel entspannter, wenn man sich die Zeit für Dinge nimmt, die man braucht und sich nicht sein Leben von der Uhr diktieren lässt. Vielleicht solltest du einfach mal versuchen, einen Tag ohne Uhr zu verbringen oder dich dazu bewegen, nicht ständig auf die Uhr zu gucken und deinen Tag immerhin ein bisschen spontaner gestalten.

Während der Schulzeit ist es bei mir auch so, dass ich nach der Uhr lebe. Ich muss morgens früh aufstehen und dann natürlich zur Schule. Leider ist es so, dass ich pünktlich sein muss, da mein Bus nur alle 20 Minuten fährt. Wenn ich das geschafft habe, dann ist erstmal der normale Schulalltag dran. Dann ist es wieder so, dass ich schnell zu meinem Bus, da ich Fußballtraining habe. Wenn ich das gemacht habe, dann gehe ich nach Hause und mache meine Hausaufgaben. Nach dem Training brauch ich meine Uhr eigentlich nicht mehr, davor ist sie aber sehr wichtig.

Dass du gern nach der Uhr lebst, heißt nicht, dass du unflexibel bist. Du liebst halt einfach die zeitliche Ordnung und dass alles vorausschaubar ist. Das kann bei vielen Dingen im Leben von erheblichem Vorteil sein. Ich selbst lebe auch nach der Uhr, wenn ich keine Schulferien habe. Denn ich muss dann immer schnell um 20 nach 6 aufstehen, duschen, um um ca. Halb 7 dann noch was zu essen und mich anderweitig fertig zumachen, damit ich um ca. 7 Uhr das Haus verlassen und mit dem Fahrrad zur Schule fahren kann.

Jetzt in den Ferien zum Beispiel habe ich diese innere Uhr nie, weil ich weiß, dass ich tun und lassen kann, was ich will. Es würde aber sicher auch ziemlich gut tun, wenn man die Zeit einfach mal Zeit sein lässt. So blöd das klingt, aber probiere es doch einfach mal aus, einen ganzen Tag lang nicht ein einziges Mal auf die Uhr zu schauen. Vielleicht klappt ja so alles viel besser, vielleicht auch nicht, aber dann hast du es zumindest einmal ausprobiert.

Bei mir ist es wirklich ganz anders. Obwohl ich meine Tage sehr gerne plane, lasse ich mir trotzdem immer frei, was ich zu welcher Uhrzeit mache. Immerhin weiß ich aus Erfahrung, dass mir generell immer etwas dazwischen kommt, weshalb ich es auch gar nicht versuche, etwas Bestimmtes zu einer bestimmten Uhrzeit zu machen. Das klappt ohnehin nicht und ich mag es auch gar nicht, wenn ein Tag so dermaßen unflexibel geplant ist, dass man gar nicht zwischendurch die Möglichkeit hat, sich auszuruhen.

Meine Tage laufen eigentlich immer anders ab, da ich auch jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit zur Uni muss, wobei ich auch an zwei Tagen in der Woche frei habe. Somit komme ich jeden Tag auch zu einer anderen Uhrzeit nach Hause, weshalb es auch gar nicht geht, dass ich jeden Tag zur gleichen Uhrzeit das gleiche mache. Außerdem bekomme ich in den Vorlesungen auch immer einige Aufgaben, so dass ich nach der Uni spontan noch länger in der Bibliothek bleibe, um diese Aufgaben zu erledigen.

Mit meinem Freund treffe ich mich eigentlich auch immer an einem anderen Tag und wann ich was für die Uni mache, entscheide ich spontan. Außerdem habe ich oftmals noch irgendwelche Verabredungen mit Freunden und auch Termine. Somit ist eigentlich auch kein Tag gleich, was ich auch sehr gut so finde. Immerhin ist es auch immer ganz unterschiedlich, wie viel ich für die Uni tun muss. Während ich manchmal den ganzen Tag mit dem Lernen beschäftigt bin, muss ich manchmal auch gar nichts tun und habe den ganzen Tag für mich. Somit richte ich mich auch niemals nach bestimmten Uhrzeiten.