Fahrstunde nach Führerschein

vom 17.06.2011, 19:39 Uhr

Demnächst soll ein neues Gesetz eingeführt werden, dass alle Fahranfänger unmittelbar drei Monate nach der bestandenen Führerscheinprüfung erneute Fahrstunden nehmen müssen.

Ebenfalls wird darüber spekuliert (also noch nicht klar, aber im Gespräch), ob das selbe Gesetz wie in der Schweiz und Österreich eingeführt werden solle, welches besagt, dass die Fahranfänger erst zur Prüfung zugelassen werden, wenn sie mit ihren Eltern 3000 Kilometer gefahren sind. Was haltet ihr davon? Was wisst ihr darüber?

» Campster » Beiträge: 47 » Talkpoints: 22,15 »



Ich selber fange erst in wenigen Monaten mit dem Führerschein an, aber das man drei Monate nach der bestandenen Prüfung noch einmal antanzen darf fände ich persönlich wenig toll. Man ist doch froh, wenn man den Führerschein endlich besitzt, da möchte man doch keine Fahrstunden mehr nehmen.

Auch den zweiten Vorschlag fände ich ebenfalls nicht besonders sinnvoll. Manche können sich beispielsweise es sich nicht erlauben, extra mit dem Kind 3000 Kilometer zu fahren, damit er zur Fahrprüfung zugelassen wird. Meine Eltern sind beide mit dem Auto bei der Arbeit und müssten mit mir dann spät nachmittags durch die Gegend fahren, damit ich meine 3000 Kilometer voll bekomme. Man könnte dies natürlich mit Behördengängen, Einkäufen oder ähnlichem verbinden, aber dabei muss man berücksichtigen, dass nicht alle Eltern ein Auto besitzen, gerade in den größeren Städten, in denen man sich gut mit dem Bus, den U-Bahnen und den S-Bahnen fortbewegen kann.

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» JokerFace » Beiträge: 285 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hab die neuen Vorschläge oder besser gesagt die aktuellen Diskussionen über das Thema nur am Runde mitverfolgt. Aber dennoch kann ich das ganze Theater nicht wirklich nachvollziehen. Ich sehe einfach keinen Grund darin, dass irgendeine Notwendigkeit dafür besteht, dass man Fahranfänger nach der bestandenen Prüfung wieder zurück in die Fahrschule schickt. Gerade mit Maßnahmen wie dem Fahren mit 17 Jahren in Begleitung hat man doch Unfälle mit Fahranfängern deutlich reduzieren können. Und auch sonst gibt es meines Wissens in klarer Trend, der besagt, dass Fahranfänger weniger häufig an schwereren Unfällen beteiligt sind.

Die Frage ist sowieso ob es denn wirklich sinnvoll ist, dass man lediglich Fahranfänger noch einmal einer Fahrprüfung unterwerfen sollte. Wenn man dies macht, dann kann man doch gleichzeitig die Frage stellen, ob ein etwas in die Jahre gekommener Autofahrer nicht auch eine gewisse Gefahr darstellt oder eben eine unsichere Fahrweise an den Tag legt. Selbst mit einiger Fahrerfahrung kann man in vielen Fällen nicht von einem guten Autofahrer reden.

Ebenfalls kann ich nicht verstehen was man sich denn von einer solchen Maßnahme verspricht. Wenn ich alles richtig mitbekommen habe, dann soll man die Fahrstunde nehmen, wenn man schon einen Führerschein hat. Allerdings führt die zusätzliche Fahrstunde zu keinerlei Konsequenzen. Das heißt, dass selbst bei einer sehr schlechten Fahrweise keine zusätzlichen Fahrstunden verlangt werden. Da könnte man schon fast meinen, dass es einzig darum geht, dass die Fahrschulen ihren Umsatz steigern können.

Außerdem ist ist meiner Meinung nach nicht möglich, dass man einen Fahranfänger richtig "definieren" kann. Manch einer macht zwar seinen Führerschein und gilt dann natürlich zunächst als Fahranfänger. Dann gibt es aber Fahranfänger, die jeden Tag eine gewisse Strecke zurücklegen und andere, die ihren Führerschein fast gar nicht brauchen und eben nur froh sind, dass sie ihn zumindest haben, falls sie ihn einmal benötigen sollten. Das führt dann dazu, dass manche Fahrer bei dieser zusätzlichen Fahrstunden total unterschiedliche Fahrverhalten an den Tag legen obwohl sie einfach als gleichwertig eingestuft werden.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich sehe in diesen neuen Gesetzen sowohl Vorteile, als aber auch riesige Nachteile. Ich selbst habe vor gar nicht so langer Zeit meinen Führerschein gemacht und jetzt fahre ich selbst schon über ein Jahr lang alleine Auto, aber ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich jetzt vielleicht schon den theoretischen Prüfungsteil der Führerscheinprüfung nicht mehr bestehen würde - Das trifft unter Garantie noch mehr auf die praktische Fahrweise zu.

Ich persönlich würde bei mir selbst so weit gehen, und auch das Eingeständnis machen, dass ich in den ersten drei Monaten, nachdem ich den Führerschein bekommen habe, mehr nach "Lust und Laune" gefahren bin, als nach der Straßenverkehrsordnung. Natürlich halte ich mich an Geschwindigkeitsbegrenzungen, achte auf meine Mitmenschen und finde auch, dass es das wichtigste ist, niemanden zu gefährden, aber inzwischen sind Schulterblick, der Blick in die Spiegel und Co. bei mir schon gar nicht mehr präsent. Ich merke zwar selbst häufig, dass ich dies immer wieder vergesse, aber trotz der eigenen Einsicht ändert sich dabei auch bei mir nichts.

Aus diesen Gründen finde ich es schon recht ratsam, dass man die Fahrschüler vielleicht, nachdem sie drei Monate "frei" fahren durften, nochmal zu einer Art "Nachprüfung" oder ähnlichem geladen werden - Sinnig ist das ganze für mich also schon. Wenn ich jetzt aber überlege, dass ich für meinen eigenen Führerschein fast 1600,00Euro ausgegeben habe - Und das ist noch wirklich billig, dann finde ich einen solchen Vorschlag von Seiten der Regierung schon ziemlich dreist.

Wenn man so etwas überhaupt umsetzen will, dann finde ich, dass dies auf keinen Fall Geld kosten darf - Und wenn doch, dann muss dies freiwillig geschehen. Wo soll das denn Enden? Wenn nach dem bestehen des Führerscheins nochmal Fahrstunden kaufen muss, dann hat man schnell eine Rechnung von über 2000Euro, dies kann doch niemand mehr bezahlen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zusätzliche Fahrstunden nach der Führerscheinprüfung finde ich als Pflicht totalen Quatsch, was soll das bringen? Wenn wirklich jemand der Meinung ist bei Überhöhter Geschwindigkeit durch die Gegend fahren zu müssen, werden ihnen zusätzliche Fahrstunden davon auch nicht abhalten.

Meistens sind die Unfälle die Fahranfänger doch gemacht haben, diese das sie sich nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben und nicht weil sie nicht sicher fahren konnten. Sie wollten bei ihren Freunden Eindruck schinden und sind in den meisten Fällen zu schnell gefahren.

Das mit den 3000 Kilometer fahren bevor man zur Prüfung zu gelassen wird ist doch auch fraglich. Was ist den wenn derjenige schon vorab einen Unfall bauen und das ohne Führerschein? Ich finde solch Aktionen noch gefährlicher als wenn sie noch nicht ganz so sicher im Fahrstil sind, aber den Führerschein haben.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass man damit einen Fahranfänger zu einer besseren oder sichereren Fahrweise animieren kann. Die meisten Fahranfänger leiden doch einfach nur an Selbstüberschätzung und fahren zu schnell, was dann zum Unfall führt. Da bringt es nichts, sie nochmal eine Fahrprüfung machen zu lassen, die Verkehrsregeln kennen sie, aber sie halten sich einfach nicht dran.

Das mit den 3000 Kilometern halte ich auch nicht für sehr sinnvoll. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich meinen Führerschein gemacht habe und dann hatte ich kein Auto. Meine Mutter konnte kein Auto fahren und mein Vater war verstorben, er war der einzige mit Führerschein bei uns. Ich hätte gar keine Möglichkeit gehabt, mit meinen Eltern diese Kilometer fahren zu können.

Ich bin der Meinung, dass man es vielleicht eher so machen sollte, dass man Fahranfänger zur Rechenschaft zieht wenn sie einen Unfall gebaut haben, an dem sie Schuld sind. Wenn dem so ist, dann kann man immer noch sagen, sie müssen die Prüfung wiederholen, sie müssen erstmal eine Weile mit jemandem dabei fahren oder so. Aber von Vornhinein anzunehmen, dass ein Fahranfänger nicht fahren kann oder zu schnell fährt oder sich nicht an die Regeln hält, finde ich auch nicht richtig. Es gibt immer noch genügend Fahranfänger, die keinen Unfall bauen und verantwortungsbewusst Auto fahren.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Meiner Meinung nach ist das alles Ansichtssache. ich frage mich nur, wo der Sinn einer solchen Aktion sein soll. Ob ein Fahrneuling nun alle drei Monate nochmal Stunden absolviert oder nicht, wird nichts am Fahrverhalten ändern.Den Führerschein bekommt man ja auch erst, wenn man es kann, auf die Fahrweise hat das ja keinen Einfluss.

Ich fände es ok, wenn jeder, wirklich jeder alle fünf Jahre z.B. nochmal ein paar Stunden Theorie zum auffrischen nehmen müsste, so wie die das jetzt aber geplant haben, sehe ich den Sinn darin nicht. Dazu, das man erst zur Prüfung zugelassen werden soll, wenn man 3000KM mit anderen absolviert hat, sehe ich noch weniger Sinn, wie viele könnten dann erst gar keinen Führerschein machen.

» meerifan1 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,48 »



Ich selber habe davon noch nichts gehört, da ich meinen Führerschein schon seit einigen Jahren in der Tasche habe. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich da nicht viel von halte. Ich wüsste gerne mal die Beweggründe, dass das so gemacht wird oder gemacht werden soll. Ich habe mehr Fahrstunden gehabt als notwendig, da mein Fahrlehrer dachte, ich bräuchte noch welche, um meine Prüfung zu bestehen. War auch richtig so und ich habe nachher meine Prüfung bestanden. Danach war aber alles super, ich hatte noch nie einen Unfall und wurde weder geblitzt, noch aus anderen Gründen von der Polizei angehalten. Ich habe mir nie etwas im Straßenverkehr zu Schulden kommen lassen. Ab und zu fahre ich mal zu schnell, das gebe ich zu, aber ich bin auch kein Rowdie. Wenn sich alle Fahranfänger vernünftig verhalten würden und sich nicht immer so maßlos überschätzen würden, wäre das alles kein Problem. Aber ich glaube nicht, dass sich solches Verhalten durch extra Fahrstunden oder durch 3000 Kilometer Fahren mit den Eltern austreiben lassen würde.

Wer bestimmt denn wie viele Fahrstunden notwendig sind nach der bestandenen Führerscheinprüfung? Nach welchen Kriterien wird das bestimmt? Ich geh doch auch nicht in die Schule, 13 Jahre lang, mach mein Abitur und gehe danach wieder in die Schule, das macht für mich überhaupt keinen Sinn, ganz ehrlich ...

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir stellen sich nun 2 Fragen. Frage 1: Welchen Sinn hat das ganze? Um zu schauen ob der Fahrschüler immer noch die Schulterblicke macht und beim Rückwärtsfahren immer nach hinten schaut? Oder nur um den Fahrschulen noch mehr Geld in die Kasse zu spülen? Frage 2: Wer kontrolliert den bitte ob ich mit meinem Kind 3000km gefahren bin? Für mich ist das ganze nur eine neue Bürokratiemaßnahme, um den Aufwand der Verkehrsbehhörden noch mehr zu erhöhen.

» Nabilianer » Beiträge: 78 » Talkpoints: 3,04 »


Ich würde nicht sagen, dass Fahrstunden nach der Prüfung unsinnig sind, aber nützen müssen sie auch unter jeden Umständen. Für mich ist einfach der Aspekt wichtig, dass man dafür wieder zahlen muss. Nun denkt man, die Kosten wären endlich abgedeckt, wenn die Prüfung zu Ende ist und man das Geld hingeblättert hat und dann wird einem danach immer noch das Geld aus der Tasche gezogen, weil irgendwelche Spastis meinen, dass man drei Monate nach der Prüfung immer noch Fahrstunden nehmen müsste. Ehrlich gesagt denke ich aber, dass es nichts bringt. Ein Fahrschüler der die Prüfung erfolgreich absolviert hat, ist an die Fahrstunden gewöhnt.

Drei Monate nach der Prüfung hat er das noch ganz super im Kopf. Er kann also wie eh und je brav und langsam und vorsichtig mit dem Fahrlehrer im Auto fahren, wieso auch nicht? Und wenn er wieder alleine ist, fährt er wie er will, wo ist das Problem? Gäbe es grundlegende Probleme, würde diese Person auch die Prüfung nicht bestehen, anständig fahren kann sie also, aber wer garantiert, dass sie es auch alleine tut ohne das der Fahrlehrer daneben sitzt? Irgendwie ist das also Blödsinn.

Das Gesetz das man erst zur Prüfung zugelassen wird, wenn man mit den Eltern 3000 km gefahren ist, klingt mir auch nicht besonders plausibel. Ich weiß zwar nicht, wie man das überprüfen will, aber auch sonst kann man doch gar nicht garantieren, dass die Eltern verantwortungsbewusst fahren oder? Irgendwelche Leute müssen die ganzen Unfälle ja wohl auch bauen und das werden ganz sicherlich auch die einen oder anderen Eltern sein. Dann ist es nicht gerade förderlich, dass das Kindchen 3000 km mit den Eltern fährt oder?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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