Bequemlichkeit = Faulheit oder einfach nur zeitsparend?
Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich würde mich selbst als äußerst bequem bezeichnen. Zum Beispiel vermeide ich auf der Arbeit jeden unnützen Gang. Muss ich wirklich mal eine Etage höher zum Chef, verbinde ich das gleich mit einem anderen Weg, um nicht so oft laufen zu müssen.
Oder wenn ich mal Klamotten bei BonPrix bestelle. Falls ich etwas zurück schicke, lasse ich es natürlich auch wieder vom Büro abholen. Ich würde nie auf die Idee kommen, das Paket extra noch zur Post zu bringen. Ich finde, wenn so ein Service mit im Preis inbegriffen ist, kann man ihn auch nutzen, zumal das auch Zeit spart. Oder bevor ich irgendwo hinfahre, jemanden besuchen, rufe ich erst an, es könnte ja sein, dass die betreffende Person gar nicht da ist und ich mir so quasi umsonst den Weg mache. Außerdem mag ich es auch nicht, wenn unangemeldeter Besuch vor der Tür steht.
Und backen ist für mich auch ein Fremdwort. Sollten wir mal Besuch kriegen oder ich gebe im Büro einen auf meinen Geburtstag aus, kaufe ich natürlich eine TK-Torte. Zum einen habe ich keine Lust, zu backen, zum anderen geht es ja auch viel schneller. Mir würden sicher noch mehrere Beispiele einfallen. Wie seht Ihr das, eigentlich spart man doch durch diese Art Bequemlichkeit auch viel Zeit, die man für sich nutzen kann, oder? Ich finde es eigentlich nicht schlimm.
Schlimm ist das auf keinen Fall. Ich handhabe es ziemlich ähnlich, würde mich aber trotzdem nicht als faul bezeichnen. Es ist einfach sinnvoll, heutzutage etwas Zeit einzusparen, indem man eben nicht 2 Stunden in der Küche steht, um eine Torte zu machen, sondern halt beim einkaufen eine TK-Torte gleich mitkauft. Und diese Zeit, die ich einspare, kann ich dann für wirklich sinnvollere Dinge verwenden. Daher sehe ich diese Bequemlichkeiten, die man im Alltag anwendet, als eine sehr gute Möglichkeit, Zeit einzusparen.
Bei Besuchen rufe ich grundsätzlich besagte Person an, was aber nicht aus Bequemlichkeitsgründen, sondern mit Höflichkeit zu tun hat. Aber es kann dann durchaus sein, dass ich bei solch einem Besuch etwas auf dem Weg erledige, was es noch zu erledigen gebe. Aber auch das hat eher etwas mit Zeitersparnis und weniger sinnlos durch die Weltgeschichte zu gondeln zu tun, als aus Faulheitsgründen.
So ist auch bei einem Gang in eine andere Etage es doch nur logisch, dass man nicht unbedingt einen Leerlauf hat, sondern eben mehrere Dinge miteinander verbinden kann. Das ist ebenfalls eine Zeitersparnis, die gerade in der heutigen Arbeitswelt ja ganz gern gesehen wird.
Gut, wenn man sich Besuch einlädt, kann es schon sein, dass man eben aus Faulheit eine TK-Torte kauft. Aber genauso gut kann es sein, dass man keine Zeit hatte, einen Kuchen zu backen oder es einfach nicht kann. Allerdings würde ich mir dann nun nicht jemanden zum Kaffee trinken einladen.
Ich habe auch so eine Zeitersparnis - ich trage ja Zeitungen und Post aus und sortiere die Post auch so, dass sie auf dem Weg liegt und nicht, dass ich die Zeitungen und die Post seperat verteile. Ähnlich verhält es sich mit Telefonbüchern, die ich demnächst verteilen soll. Das mache ich dann auch gemeinsam mit dem kostenlosen Sonntagsblatt und ziehe nicht mit den Telefonbüchern extra los. Warum soll ich da zweimal für losziehen? Kilometergeld gibt es nicht und auch, wenn es das gebe, würde ich dennoch nur einmal losdüsen.
Ich würde es nicht als zeitsparend bezeichnen, sondern tatsächlich als faul. Du bist doch tatsächlich zu faul, mehrmals zu laufen, wenn mahrere Dinge zu erledigen sind. Sicherlich ist es teilweise auch zeitsparend, aber du sagst ja selbst, dass du einfach keine Lust hast mehrmals zu laufen, also ist das für mich Faulheit.
Das man vorher bei jemandem anruft, bevor man ihn besucht, finde ich jetzt nicht besonders komisch. Das würde ich auch machen, weil es einfach doof ist, wenn man dann vor der Tür steht und die betreffende Person ist nicht zu Hause. Das ist dann wohl eher einfach eine Sicherheitsmaßnahme, das hat für mich weder etwas mit Faulheit noch mit Zeitersparnis zutun.
Was das Backen anbelangt, da bin ich zweigeteilter Meinung. Einen Kuchen zu backen ist sicherlich umständlicher als einen fertigen zu kaufen, aber wenn man kein Händchen dafür hat, dann ist es sicherlich besser so. Wenn du aber sagst, dass du keine Lust hast, dann bist du in meinen Augen auch zu faul dazu. Du bekommst Besuch und die Leute freuen sich und du kannst dir nicht einmal die Mühe machen selbst einen Kuchen zu backen, weil du einfach keine Lust dazu hast. Naja, wenn ich so jemanden im Bekanntenkreis hätte, würde ich dort wahrscheinlich seltener hingehen, weil ich das Gefühl hätte, die betreffende Person macht sich keine Mühe und ist sich für alles einfach zu schade.
Die meisten deiner Beispiele würde ich als Faulheit bezeichnen. Du läufst nicht gern öfter als du wirklich musst, wahrscheinlich parkst du auch immer so nah am Eingang eines Supermarktes, nur damit du schneller drin bist und wenig zu laufen hast. Auch das mit dem Backen nenne ich eher Faulheit, die einzige Ausnahme macht das mit dem Besuchen anderer Leute. Das würde ich wahrscheinlich auch machen, damit ich nicht umsonst vor der Tür stehe.
Also ich bin auch recht bequem. Ich kombiniere auch viele Läufe auf einmal, allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass ich, wenn ich auf der Arbeit bin und mal auf Klo muss und einen Kaffee haben möchte, dass ich das dann beides auf einmal mache. Entweder steht die leere oder die volle Kaffeetasse auf Klo rum, wo ich die nicht wirklich herumstehen lassen will. Da der Weg von Klo zum Büro zum Kaffeeautomaten aber in einem Dreieck liegt, ist es nicht sinnvoll die Kaffeetasse stehen zu lassen, auf Klo zu gehen und die dann wieder abzuholen. Das ist also ein gang, den ich zwei Mal bestreite.
Ein anderes Thema sind die Torten. Da mache ich mir aber eher über den Preis Gedanken. Wenn ich beispielsweise eine Torte beim Bäcker kaufe ist das teurer, als wenn ich mir einen Marmorkuchen zu Hause zusammenmixe. Da gehe ich einfach mal von aus und so viel Arbeit ist so ein trockener Kuchen auch nicht .
Wenn ich allerdings mein Zimmer aufräume, dann sammele ich auch alle Sachen, die in die Küche kommen, damit ich auch bloss nur ein Mal laufen muss. Dabei stapeln sich diese Sachen dann teilweise doch recht hoch, sodass ich Angst haben muss, dass etwas herunterfällt.
Was ich aber genau so mache wie du ist das Anrufen bei Personen, die ich besuchen möchte. Das halte ich für normal, da man den Weg dann ja auch nicht um sonst machen möchte. Ob das alles jetzt Faulheit oder Bequemlichkeit ist, auch das was die anderen machen, werde ich jetzt nicht kommentieren, zumal Faulheit für mich etwas Abwertendes hat, das ist irgendwie der einzige Unterschied für mich.
Naja, so wie du es beschreibst liegen Faulheit und Effizienz wohl dicht beieinander . Generel kann man es nicht als Faulheit bezeichnen, wenn jemand einen notwendigen Gang gleich mit anderen nützlichen Dingen verbindet, einen angebotenen Service nutzt oder einfach keine Lust auf's Backen hat. Das ist weniger eine Frage der Faulheit, als mehr eine Frage der Prioritäten. Dir ist es einfach nicht wichtig etwas "Selbstgemachtes" anzubieten. Ich persönlich hasse es auch, zu Kochen. Aber nicht aus Faulheit, sondern einfach weil ich keinen Spaß daran habe und mit meinem Appetit so unregelmäßig bin, dass ich von einen Moment auf den anderen Hunger bekomme und dann am liebsten sofort essen möchte. Und alles andere, dass du beschrieben hast zähle ich mehr zur Effizienz dazu. Das mache ich auch nicht anders. Wenn ich schon in den Keller runter muss, dann nehme ich auf einen Schlag die Wäsche und leere Flaschen für die Getränkekästen mit runter. Wenn man denn schon unten ist, kann man auch gleich mal die Vorräte überprüfen und eine Einkaufsliste schreiben und beim Hochlaufen das Brot aus der TK mitnehmen...Ist doch logisch!
Faulheit bedeutet das für mich nicht. Ich denke bei Faulheit dreht es sich nicht darum, dass man bestimmte Dinge nicht machen will, sondern eher darum, das man sich vor Notwendigkeiten drückt. Wenn es in meiner Bude aussieht als wäre ein Tornardo durchgefegt und ich sitze lieber auf dem Sofa um mir zum 10 000ten Mal "P.S. Ich liebe dich" anzusehen statt aufzuräumen, dann bin ich faul. Oder wenn sich die Wäsche schon bis unter das Dach stapelt, ich den ganzen Tag frei habe und dann denke: "Ach, das mach ich nächste Woche." Aufschieben und sich drücken - das ist was ich unter Faulheit verstehe.
Ich denke mal ganz so bequem bin ich nun nicht, aber ich bin ja noch jung und habe Zeit mir das an zu gewöhnen . Sicherlich kommt es auch ab und an mal vor, das ich verschiedene Wege mit einander verbinde um Zeit und Nerven zu sparen, aber direkt darauf warten tue ich nicht.
In den meisten Fällen hat das wirklich nicht das geringste mit Zeitersparnis zu bedeutet. Das ist schlicht und ergreifend wirklich Faulheit. Zeitersparnis wäre es, wenn du unglaublich viel zu tun hättest. Der eigentlich Beweggrund für dich aber ist es ja, dass du eben nicht zwei Mal gehen musst. Das ist dann keine Zeitersparnis, sondern eine Energieersparnis und damit Faulheit.
Ich würde mich auch als faul bezeichnen was das angeht. Wege gehe ich grundsätzlich nicht doppelt, wenn ich einmal gehen kann. Wozu auch? Ausnahme ist, wenn ich etwas derart wichtiges transportieren muss, was kaputt gehen könnte, wenn ich zusätzliches Zeug mitnehme. Wege erledige ich meistens auch so, dass ich dazu noch andere Sachen erledigen kann. Dann muss ich nämlich noch noch einmal los.
Kochen und Backen sehe ich grundsätzlich nicht ein. Ich stelle mich doch nicht 2 Stunden in die Küche, wenn ich gerade mal 20 Minuten (wenn es hoch kommt) esse. Ausnahme wäre: wenn man viele Gäste hätte. Dann rechnet man die 20 min mal der Anzahl an Gäste und dann steht es vielleicht auch wieder im Verhältnis. Vielleicht. Aber da wäre Pizza bestellen dann auch einfacher - mir aber dann unter Umständen auch zu teuer. Fakt: für mich allein koch ich sicher nicht und schon gar nichts was aufwendiger ist.
Das Wort "bequem" muss nicht zwangsläufig negativ gewertet werden, aber das Wort "faul" hat in meinen Ohren immer eine ungute Bedeutung. Dementsprechend verwende ich auch diese Wörter. Wenn jemand geschickt plant um Arbeit einzusparen, dann sehe ich daran nichts Verwerfliches. Aber sobald diese Bequemlichkeit negative Folgen für sich selbst oder andere hat, dann bezeichne ich das als faul. Diese Sichtweise mag subjektiv sein, aber so unterscheide ich persönlich zwischen diesen beiden Wörtern. Zusätzlich spielt aber natürlich die innere Einstellung eine wesentliche Rolle. Wer generell arbeitsscheu ist, der kann natürlich auch als faul bezeichnet werden.
Deine innere Einstellung zur Arbeit kenne ich nicht, aber ich versuche trotzdem anhand deiner Beispiele zwischen faul und bequem zu unterscheiden. Das du im Geschäft genau planst und unnötige Gänge vermeidest, würde ich eher als bequem oder sogar als effizient bezeichnen. Schließlich sparst du damit Zeit, welche dann anderweitig sinnvoll genutzt werden kann. Anders sieht es da schon mit dem Bon Prix Paket aus, dass du vom Büro abholen lässt. Hier lässt du andere für dich arbeiten, vermutlich weil du keine Lust hast, das Paket selbst zur Post zu bringen. Das ist dein gutes Recht, wenn das im Preis inbegriffen ist, aber trotzdem tendiere ich hier eher zu faul. Und auch dass du lieber eine fertige Torte servierst, anstatt selber zu backen, kann als faul bezeichnet werden, zumal du selbst geschrieben hast, keine Lust zum Backen zu haben. Insgesamt finde ich deine Art von "Bequemlichkeit" aber nicht schlimm, weil du damit niemanden wirklich schadest.
Die Situation, dass man anruft bevor man einen Besuch abstattet, würde ich jetzt weder als bequem noch als faul einstufen. Es hat eher mit Höflichkeit und Nachdenken zu tun. Nur weil man Sprit sparen und nicht unnötig seine Zeit vergeuden will, hat das noch nichts mit Faulheit zu tun.
Schlimm finde ich, wenn durch Faulheit anderen Menschen geschadet wird. Das ist rücksichtslos und egoistisch und lässt sich nicht mehr mit Bequemlichkeit entschuldigen. Zum Beispiel habe ich kein Verständnis dafür, dass Leute Müll einfach achtlos auf die Straße werden. Das ist für mich richtige Faulheit. Erstens ist es keine schwere Arbeit, drei Schritte bis zum Mülleimer zu gehen und zweitens macht man anderen Menschen Arbeit, denn irgendjemand muss den Müll letztendlich aufräumen.
Insgesamt finde ich aber, dass die Unterscheidung zwischen faul und bequem ziemlich schwierig ist und in vielen Fällen kaum beantwortet werden kann. Dazu müsste man die innere Motivation der Menschen kennen und ihre Einstellung zur Arbeit. Da aber viele Menschen ihre wahre Motivation verschweigen bzw. schönreden ist das schwer zu beurteilen.
Ich selbst muss auch einfach gestehen, dass ich wohl einer der bequemsten und "faulsten" Menschen auf der Welt bin, die es überhaupt gibt. Ich selbst argumentiere in der Regel auch immer so wie du, wieso sollte ich mehrmals irgendwo hingehen und einen unnötigen Umweg in Kauf nehmen, wenn ich mehrere Sachen auch mit einem Gang abhaken kann? Ich selbst sage mir auch immer wieder, dass ich durch meine Bequemlichkeit eine Menge Zeit spare. Wenn man mal hochrechnet, wie viel Zeit seines Lebens man mit unnötigen Dingen beschäftigt ist, dann wird man sich später grün und blau ärgern, da man eben so viel Zeit einfach verstrichen lassen hat, ohne sie zu nutzen.
Bei mir selbst geht es sogar so weit, dass ich bei uns im Garten immer über den Zaun springe, auch wenn dies sehr gefährlich ist, weil dort spitze Zacken oben drauf sind. So spare ich einen Umweg von etwa 100 Meter zu meinem Auto, da ich sonst einmal komplett durch den Garten ums Haus laufen müsste. Wieso sollte ich also auch hier einen riesigen Umweg auf mich nehmen, wenn ich hier Zeit einsparen kann?
Schlimm finde ich es eigentlich absolut nicht, auch wenn viele meiner Mitmenschen sagen, dass ich einfach nur "faul" bin. Ich selbst empfinde mich aber gar nicht als sonderlich faul, höchstens eben als "bequem", wobei man auch genau definieren muss, was Bequemlichkeit ist. So lange diese Bequemlichkeit aber nicht darin ausufert, dass man zum „Messi“ wird oder sich den ganzen Tag von anderen Leuten bedienen lässt, finde ich dies nicht weiter schlimm. Man sollte nur eben aufpassen, dass die Bequemlichkeit nicht die Überhand gewinnt und Pflichten dadurch vernachlässigt werden.
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