Dirk Nowitzki wird in Deutschland kaum wahrgenommen

vom 14.06.2011, 20:26 Uhr

Dirk Nowitzki meldete sich 1998 im zarten Alter von 21 zum NBA Draft an, obwohl er nur in der 2. Deutschen Bundesliga spielte. Nachdem er in der ersten Saison versagte und fast im Flieger zurück nach Deutschland saß, den Glauben an sich fast aufgegeben, fing er an, hart an sich zu arbeiten. In der nächsten Saison trug es erste Früchte, er war wesentlich besser drauf und schaffte es in der Wahl zum Most Improved Player auf Platz Zwei. In den folgenden Seasons verbesserte er sich immer weiter, trainierte hart, komplettierte sein Defensive und Offensive Play und wurde schnell von "Irk" (Sein Spitzname, das fehlende D, steht für Defense, weil Nowitzki dort nicht gut war), zu "Dirkules", er wurde als bester ausländischer Spieler der Liga gehandelt.

Immer wieder kamen Rückschläge, der härteste vermutlich 2006 als nach einer 2:0 Führung in der finalen Best-Of-Seven-Serie gegen die Miami Heat noch verloren wurde. Doch auch das konnte Dirk nicht aufhalten. Er entwickelte sich zu einem kompletten Spieler, zu DEM Spieler seines Teams. Und er erarbeitete sich und seinem Team als wichtigster Spieler die Chance zur Revanche. Vor wenigen Tagen war es dann soweit. Dirk Nowitzki, wieder einmal einer der wichtigsten Spieler auf dem Platz, ließ dem "besten Trio aller Zeiten" keine Chance, gewann die NBA Playoffs und den Finals MVP Award, die Auszeichnung, mit der der der beste Spieler der Eliterunde der stärksten Basketballliga der Welt ausgezeichnet wird. Ein Deutscher.

Doch schaut man nach Deutschland, so ist es ernüchternd. Natürlich sind in den Medien die üblichen Sportexperten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Stelle und geben ihre Glückwünsche und ihren Senf zu der Geschichte ab. Aber fragt man mal im Bekanntenkreis, so kriegt man oft nur zu hören "Ach dieser Basketballer". Klar spielen die Zeiten, zu denen Dirk mit seinen Mavericks in antritt, nicht gerade einer wachsenden Entwicklung der Bekanntheit und Fanschaft zu, aber dieser Sportler hat erreicht, was noch nie einem Europäer gelungen ist, er ist selbst in Amerika einer der größten aller Zeiten, wird mit den Ruhmeshalle-Spielern verglichen.

Also woran liegt es, dass Dirk Nowitzki, der 2011 der beste Spieler des Globus in der bestbezahltesten Teamsportart der Welt ist, in seinem eigenem Heimatland nicht zur Notiz genommen wird? Der weltweit bekannteste deutsche Sportler, eine der weltweit bekanntesten deutschen Persönlichkeiten und für mich der überragendste deutsche Sportler aller Zeiten. Liegt es wirklich nur am Zeitunterschied oder warum wird hier jeder halbbekannte 2.Liga-Fußballer mehr berühmt nur weil er in drei Spielen aufeinanderfolgend trifft? Könnt Ihr Euch meiner Meinung anschließen, dass Dirk Nowitzki maßlos unterschätzt wird in Deutschland, während der Rest der Welt aus den Lobgesängen nicht mehr heraus kommt? Ich finde das wird dem besten Deutschen Sporler aller Zeiten einfach nicht gerecht.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vor seinem NBA-Erfolg mag das vielleicht der Fall gewesen sein. Aber inzwischen reden doch alle über ihn. Er ist doch voll in aller Munde und die ganzen Boulevardzeitschriften sind voll von Berichten und Bildern über ihn. Und ich fand die Berichterstattung über ihn auch vor seinem Erfolg ausführlich und angemessen. Es ist vollkommen normal, dass es im Ausland schwerer ist, im Heimatland Aufmerksamkeit und Ruhm zu erlangen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Auch nach dem Sieg der NBA wird sich die Berichterstattung über ihn wohl doch in Grenzen halten. Vielleicht dauert es noch ein paar Tage, aber ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass sich an seiner Medienpräsenz hierzulande so viel ändern wird. Das liegt meiner Meinung nach einfach an zwei Gründen. Zum einen spielt der gute Mann eben in der amerikanischen Liga. Wie so ziemlich allen Sportarten wird eben deutlich mehr über die innländischen Ligen berichtet und die ausländischen Ligen stellen eben mehr eine Randerscheinung dar. Dies ist im Basketball genauso wie es auch beim Fussball der Fall ist.

Der andere Grund liegt meiner Meinung nach wohl einfach darin, dass Basketball bei uns keiner solch großen Beliebtheit erfreut wie es zum Beispiel in den USA oder auch im asiatischen Raum der Fall ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass man auch bei uns etwas mehr darüber berichten würde, wenn wir uns viel mehr für Basketball interessieren würde. Dies ist aber, zumindest am heutigen Tage, noch nicht der Fall und deswegen wird die Berichterstattung auch in erster Linie auf andere Sportarten ausgerichtet sein und eben schon gar nicht auf eine "Randsportart" aus einem anderen Land.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass es wirklich so ist und er von den Deutschen kaum wahrgenommen wird. In Deutschland ist Basketball eben nicht ein so populärer Sport wie er es in den USA ist. Ich bekomme abgesehen von den momentanen Nachrichten Trubel überhaupt nichts von Dirk Nowitzki mit. Ich wette in einigen Wochen wird wieder kaum jemand über ihn reden.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde auch nicht soweit gehen und behaupten, dass neimand von Dirk Nowitzki redet. Gerade jetzt die Zeit ist doch wieder das beste Beispiel dafür, dass man sich auch hier für ihn interessiert. Soweit reicht der Nationalstolz dann immer irgendwie doch.

Und selbst ich, die so gut wie nichts von basketball versteht, kennt Dirk Nowitzki und weiß sogar, was er macht. Ich finde schon, dass Basketball eine recht bekannte Sportart ist, auch in Deutschland. Allerdings eben noch lang nicht so populär wir woanders. Und so ist es nur angebracht, dass man die Schlagzeilen dem Bekanntheitsgrad des Sportes im Zusammenhang mit den Spielern anpasst.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Jetzt ist Dirk Nowitzki ja doch irgendwie recht viel in den Meiden vertreten, nachdem er mit seinem Team so ziemlich alles gewonnen hat, er in Amerika gefeiert wird, wie ein Nationalheld,etc. Inzwischen wird jetzt auch wohl so ziemlich jeder etwas mit diesem Namen anfangen können, aber hätte man vor ein Paar Wochen gefragt, wer Dirk Nowitzki überhaupt ist, dann hätte dies mit Sicherheit nur eine Hand voll Leute gewusst.

Ich glaube, dass dies auch einen ganz klaren Grund hat. In Deutschland ist eben Basketball bei weitem nicht so bekannt. Ich selbst kenne um ehrlich zu sein nicht auch nur ein einziges Team der deutschen Basketball-Liga, geschweige denn irgendeinen berühmten Spieler. In Deutschland sind andere Sportarten sehr viel beliebter, wie etwa Fußball oder Handball (Fußball zählt wohl sogar in ganz Europa als der "Volkssport"), wogegen kaum einer aktiv Basketball verfolgt oder spielt. Auch gibt es in Deutschland ein Paar tausend Fußballvereine - Allein in unserer Stadt fast 20 Stück. Basketballvereine hingegen haben wir gerade mal einen.

Auch kann ich mich nicht daran erinnern, dass jemals irgendwelche Liga-Ergebnisse der deutschen Basketballliga in den Nachrichten gezeigt wurden, etc. Der richtige Profi-Basketballsport findet eben am andern Ende der Welt, in den USA statt. Dort zählen eben mehr Sportarten wie Football, Basketball oder Baseball - Alles Sportarten, die wir hier in Europa gar nicht wirklich kennen, oft nicht mal die Regeln. Wen verwundert es da also schon, wenn niemand das Talent von Dirk Nowitzki anerkennt oder gar würdigt?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Genau, Basketball wird hierzulande wenig wahrgenommen; hier sind eher Fussball und andere Sportarten präsent. Außerdem spielt er ja letztendlich in einem amerikanischen Team und da finde ich die Berichterstattung schon sehr umfangreich. Über ihn wird ja mehr berichtet als über deutsche Mannschaften, obwohl er in den USA spielt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke das liegt daran, dass in Deutschland Basketball allgemein nicht so sehr im Vordergrund steht. Bei uns ist vorallen Dingen Fussball die dominierende Sportart. Natürlich verdient er trotzdem sein Lob und die Anerkennung der Deutschen. Allerdings denke ich, da er in Amerika spielt hat er auch dort genug Verehrer und Fans, so dass er keinesfalls alleine dasteht.

Außerdem ist es ja nicht so, dass garnichts über ihn gesagt wird in den Medien. Gerade jetzt mit dem Titel wird eigentlich sogar relativ viel über ihn gesprochen. Allerdings wird man wohl nichts daran ändern können, dass Basketball hier in Deutschland nicht die führende Sportart ist. Genauso wenig wissen die meisten über die amerikanischen Football-Profis. Ich persönlich muss ehrlich zugeben auch nicht der große Basketball-Fan zu sein und wer das ist kann sich durchaus auch in Deutschland die Spiele ansehen, wenn er die nötigen Programme dazu hat.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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