Gehalt akzeptabel ?
Wie findet Ihr dieses Gehalt ? Ich arbeite seit 10 Jahren, inkl. Ausbildung als Großhandelskauffrau im Fachhandel für Baustoffe & Garten. Verdiene monatlich knapp 2.500 € brutto bei einer 39 Std. Woche, Zulagen in Form von Urlaubsgeld (40%) und Weinachtsgeld (50%) natürlich nicht zu vergessen.
Warum ich euch die Frage stellen, ich bin im moment sehr erschöpft von meinem Job, er fordert mich bis auf´s letzte. Die hohe Arbeitsbelastung (Verkäuferin/Disponentin/SAP-Keyuser - 3 Jobs in einer Person), die umfangreichen Produktsortimente, der Verkaufsdruck von oben und und und. Man muss immer das Geld auf die eine seite der Waagschale legen und die Arbeit/Leistung auf die andere und da fehlt mir das Gleichgewicht wie ich finde, wie seht ihr das ?
Im Grund bin ich nun neidisch. Das Angebot deiner Arbeit hört sich klasse an. Aber natürlich hast du Recht, dass man immer auch seine Gesundheit im Auge sehen muss. Du musst selbst abwägen. Was sind die Vor- und Nachteile? Sicherlich bist du auf deinen Job angewiesen und benötigst das Geld, eine Kündigung würde ich nicht in Betracht ziehen, da es heutzutage sehr schwierig ist, einen Job zu erhalten und überhaupt an einen zu kommen, der dann auch noch gut bezahlt wird. Andererseits sind immer die gesundheitlichen Kriterien zu sehen, denn man möchte noch lange arbeiten oder muss es sogar und ein Burnout möchte ich keinen Menschen wünschen.
Vielleicht gibt es in deiner Filiale einen Sozialarbeiter oder auch einen Chef, mit den man darüber reden kann und vielleicht ist es sogar möglich, dass man dir für eine gewisse Zeit etwas weniger Verantwortung aufdrückt, damit du dich etwas erholen kannst. Dafür würdest du bestimmt weniger Geld erhalten, wärest aber noch in deinem Job aktiv. Entscheiden musst du es wie gesagt selbst. Vielleicht hilft auch ein Gespräch mit der Familie oder mit Freunden. Ein Besuch beim Psychologen wäre auch noch eine Variante. Wie auch immer du dich entscheidest, du hast die Macht darüber und das muss dir bewusst werden.
Sicherlich hast du recht, mit Geld kann man die Gesundheit nicht aufwiegen. Aber mal ehrlich, was hast du für Alternativen? Als Kauffrau bekommst du sicherlich überall einen Job und wenn du lange genug suchst auch zu diesen Konditionen. Glaube aber nicht dass dir dort etwas geschenkt wird, vielleicht musst du da täglich noch Überstunden anhängen oder die Kollegen oder der Chef machen dir das Leben zur Hölle. Hier weist du was du hast und nach zehn Jahren im Job hat man auch eine gute Position die es auch mal erlaubt den Chef zu fragen wie das weiter gehen soll.
Ich denke einfach dass überall gespart wird und dass es durchaus üblich ist dass eine Tätigkeit jetzt nur noch von einer Person ausgeführt wird für die einmal drei Leute zur Verfügung standen. Selbst bei uns in der Behörde ist das so, seit 20 Jahren ist nicht eine Person die gegangen ist ersetzt worden. Rate mal wer die Arbeit macht? Wenn du es nicht machst dann findet man sicherlich auch jemanden anderen, so einfach ist die Rechnung. Einen gut bezahlten Job aufzugeben ist nicht so einfach, da muss man schon hart im nehmen sein und später auch damit klar kommen dass man eventuell deutlich weniger Geld in einem anspruchsloseren Beruf verdient und sich vielleicht kaum noch etwas leisten kann.
Ich habe zum Teil auch eine 40 Stunden Woche und verdiene gerade mal die Hälfte von deinem Lohn und bin nach so einem Tag auch fix und fertig. Ich wäre froh wenn ich soviel wie du verdienen würde. Ich denke mal das eher mein Lohn unangemessen ist, im Gegenzug was ich arbeite. Ich an deiner Stelle würde froh sein, das du so einen gut bezahlten Job hast. Das Arbeit nun mal anstrengend ist, ist normal und ist auch in anderen Branchen auch nicht anders.
Keiner hier kann, denke ich, realistisch einschätzen, was du leistest. Ob das nun wirklich sehr viel ist, oder ob du vielleicht sogar übertreibst. Jedenfalls können wir aufgrunddessen wirklich schlecht einschätzen, ob das Geld im Verhältnis zur Leistung steht.
Aber rein von dem was du uns erzählst, finde ich das Einkommen und die Zulagen schon in Ordnung. Scheinbar musst du ja auch wirklich keine Überstunden machen. Und realistisch betrachtet ist es mehr als fraglich, ob du woander das gleiche Geld verdienst aber weniger tun musst. Das Problem, dass man mehrere Jobs im Grunde gleichzeitig erledigen muss, haben derzeit viele Arbeitnehmer und sie nehmen das in Kauf, weil es immer noch besser ist, als kein Geld zu haben.
Ich kann dir nicht sagen, was du am besten machen solltest. Du hast sicherlich auch einen gewissen Lebensstandart. Sonst kann man natürlich fragen, ob man Teilzeit arbeiten kann. Ich persönlich finde das Einkommen eigentlich fair. Und es gibt genügend Berufsfelder, die sind "anstrengender".
Vielleicht kannst du auch dein Organisationssystem etwas verbessern? Bist du derzeit vielleicht einfach "nur" überfordert? Eventuell kann auch das Gespräch mit einem Vorgesetzten helfen, dem man das Problem schildert und ihm erläutert, dass man derzeit den Job von fiktiv zwei weiteren Personen zum gleichen Geld ausführen muss. Unter Umständen verteilt er dann die Aufgaben anders. Aber dazu muss man eben auch mal das Gespräch suchen.
Das Gehalt ist schon nicht schlecht. Je nach Region und Firmengröße könnte zwar mehr drin sein, aber sicherlich auch deutlich weniger. Und solange du keine hohe Anzahl unbezahlter Überstunden machst, ist die Bezahlung schon ganz gut.
Den Stress auf der Arbeit haben natürlich sehr viele Leute. Manche können damit besser umgehen, manche schlechter. Man muss aber eben auch lernen, dass man die Arbeit nicht zu sehr persönlich nimmt und dass man nach der Arbeit abschaltet, die Probleme dort mehr oder weniger vergisst und sich mit seinen Hobbies entspannt.
Wenn du jedoch wirklich auch wegen der Mehrfachbelastung regelmäßig Überstunden machen musst, könntest du ruhig mal mit deinem Chef reden. Man sollte aber daran denken, dass in manchen Branchen unbezahlte Überstunden ganz normal sind. Wenn deine Kollegen aber immer pünktlich gehen und nur du jeden Tag länger im Büro sitzt, dann kann dein Chef sicherlich etwas dagegen unternehmen.
Ich könnte dir jetzt gar nicht sagen, ob es für mich akzeptabel wäre oder nicht, weil ich mehr verdiene. Damit könnte ich jetzt meinen derzeitigen Lebensstandard gar nicht halten, aber das hat ja nichts zu bedeuten. Ob dein Gehalt für dich akzeptabel ist oder nicht, das musst du selbst entscheiden. Wie man aus deinem Posting liest, ist es das nicht und das bedeutet, dass du etwas ändern musst. Ich weiß nicht, ob du das einfach so kannst, denn in deiner Firma ist offensichtlich nicht mehr drin. Die Frage ist auch, ob man mit deiner Ausbildung mehr verdienen kann, da kenne ich mich leider nicht aus.
Die hohe Arbeitsbelastung kennen wohl viele, mir geht das auch nicht anders. Wenn man aber das Gefühl hat, dass man für das Geld eine zu hohe Arbeitsbelastung hat, dann muss man etwas ändern. Entweder schaust du dich also mal um, oder du musst mal mit deinem Chef sprechen, ob man da nicht etwas ändern kann. Ich weiß ja nicht, ob du die einzige bei euch bist, die das so sieht, oder ob noch andere Kollegen sich unterbezahlt fühlen. Vielleicht solltest du auch mal im Internet nach einem Gehaltsvergleich suchen, da kannst du wenigstens mal in etwa sehen, wie viel andere in deinem Job in verschiedenen Bundesländern verdienen.
Von den Gehaltsvergleichen im Internet möchte ich eher abraten. Die dort angegebenen Gehälter sind oftmals unrealistisch hoch, weil nur diejenigen, die sich eines besonders guten Einkommens erfreuen, dort stolz ihre Verdienste angeben. Wer sich dort vergleicht, verlässt die Seite nur wieder enttäuscht.
Für Deine Berufsgruppe ist das, was Du verdienst, relativ gut. Gerade die Zulagen, die Du erwähnst, haben nicht viele. Vom Gehalt her solltest Du alles zufrieden sein können. Natürlich kannst Du nebenbei schauen, ob sich nicht noch etwas Besseres findet, aber grundsätzlich würde ich nicht kündigen.
Dass Du Dich mit Deinen Aufgaben aber z.T. zu sehr belastet fühlst und gestresst bist, ist etwas anderes. Es gibt stressige Aufgaben mit viel und mit wenig Gehalt, d.h. Einkommen und Arbeitspensum müssen nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. War diese Belastungsgefühl schon immer bei Dir so ausgeprägt oder hat sich da etwas in letzter Zeit geändert? Haben sich Deine Aufgaben geändert oder fällt es Dir schwerer, mit dem umzugehen, mit dem Du tagtäglich konfrontiert wirst?
Ich denke mal, dass das Gehalt durchaus nicht schlecht ist. Klar musst du sehr viel dafür arbeiten. aber hier im ostdeutschen Raum, wo ich wohne, wäre man mit so einem Gehalt sehr zufrieden. Aber ich verstehe dich trotzdem. Das Gehalt ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht ein erfülltes Leben. Wenn man die ganze Zeit nur schuftet, dann bleibt nicht mehr viel Zeit für Entspannung. Dann nützt einem auch das ganze Geld nichts.
Daher bin ich immer der Meinung, dass man einen gesunden Mittelweg finden muss. Jeder Mensch braucht auch einen Ausgleich zur Arbeit, wo er sich erholen kann. Aber andererseits wäre es auch schlimm, wenn man zu viel Freizeit hat. Dann sehnt man sich nämlich auch wieder nach einer anspruchsvollen Beschäftigung. Einen gesunden Mittelweg zu finden, ist schwierig. Wer Arbeit hat, muss meistens Überstunden machen. Das viele Geld, was man da unter Umständen verdient, kann man dann kaum ausgeben.
Andererseits gibt es viele Arbeitslose, die gerne arbeiten würden. Doch für die ist dann plötzlich keine Arbeit da. Die einen schuften sich zu Tode und die anderen langweilen sich zu Tode. Das ist wirklich eine paradoxe Welt, in der wir leben. Ich hoffe mal für dich, dass dich die Arbeit nicht fertig macht.
Ich bin auch, wie meine Vorredner, der Meinung, dass man nicht ohne Weiteres und rein anhand der Zahl, die Du hier nanntest, sagen kann, ob Dein Gehalt gerechtfertigt ist oder nicht in Anbetracht dessen, was Du leistest. Von den grundlegenden Konditionen her hört sich das jedenfalls mal stimmig an, würde ich behaupten.
Allerdings scheint es doch nicht so zu sein, dass Du Dich noch wohlfühlst und Du vermittelst, dass Du mehr Gehalt fordern würdest, weil Du für drei Personen arbeitest. Ich frage mich nur, inwieweit Dir noch mehr Gehalt nun helfen würde, genau dieses Problem der Überforderung und der Erschöpfung zu lösen. Würdest Du weniger überfordert sein, wenn Du genau so viel weiterarbeiten würdest wie jetzt, dafür aber das Dreifache des genannten Bruttomonatsgehalts bekommen würdest? Wohl kaum, nehme ich an.
Deshalb solltest Du Dich auch selbst nicht fragen, ob Du genug verdienst, sondern, ob Du diesen Job so, wie er sich für Dich jeden Tag darstellt, überhaupt ausführen kannst. Du schreibst ja, dass Du Dich in Deiner Arbeitssituation überhaupt nicht wohlfühlst und hörst Dich sehr urlaubsreif und erschöpft an. Mehr Gehalt würde an diesen Tatsachen aber nun doch überhaupt nichts ändern, hättest Du also mit mehr Gehalt einen kleineren Grund zum „Meckern“? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen.
Insofern würde ich Dir raten, Dir zu überlegen, ob Du nicht tatsächlich versuchen solltest, mehr klare Struktur in Deinen Arbeitsalltag zu bringen, klarer abzugrenzen, was nun Dein Tätigkeitsbereich ist und gegebenenfalls hierüber mit Deinem Vorgesetzten sprechen. Wenn Du arbeitsvertraglich bestimmte Tätigkeiten geregelt hast, die mit 2.500 Euro brutto monatlich vergütet werden, Dein tatsächlicher Arbeitsalltag allerdings auch noch andere Leistungsbereiche umfasst, dann musst Du wohl versuchen, Deinen Vorgesetzten darum zu bitten, hier entsprechend einzuschreiten und Dir zu ermöglichen, die hinzugekommenen Arbeitsbereiche wieder abzugeben.
Wie gesagt: durch eine Anhebung des Gehalts würde es Dir nicht leichter fallen, die Arbeiten zu erledigen, mit denen Du Dich jetzt überfordert siehst. Mich verwundert insofern ein wenig D eine Fragestellung, ob wir Dein Gehalt akzeptabel finden, denn eigentlich müsste diese Frage doch ganz anders gestellt werden, es sei denn, es geht Dir wirklich nur um das Gehalt, das zu wenig ist und nicht um die Arbeitsbereiche, die zu viel sind. Oder?
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