Facebook: Was hat man von fremden Freunden?
Hier in diesem Thread Facebook fremde Freunde? wird ja gefragt, ob man fremde Leute als Freunde annehmen sollte oder nicht. In dem Thread wird ja auch geschrieben, dass User auch fremde Leute aufnehmen und in die Freundesliste geben.
Ich frage mich jedesmal, wenn ich davon höre, dass jemand zig "Freunde" bei Facebook hat, was er davon hat. Hat man irgendwelche Vorteile, wenn man "Freunde-Sammelkönig" ist und man die meisten Freunde dort hat? Was motiviert denn die Leute fremde Leute als "Freunde" zu bezeichnen und in die Liste aufzunehmen?
Genauso gut kann man glaube ich fragen warum jemand einen schicken Benz fährt, wenn man doch einen kleineren Wagen, der weniger Benzin verbraucht fragen kann. Oder eben auf jedes andere Statussymbol bezogen. Ich habe Freunde, die haben ein iPhone. Warum haben sie das? Der eine hat es beispielsweise aus Frust gekauft, weil er ein anderes Handy, was er eigentlich haben wollte, nicht bekommen hat. Ist das mal eine Begründung? Der kann übrigens kaum was mit dem iPhone anfangen.
Worauf ich hinaus will ist, dass das einige Leute glaube ich als Statussymbol ansehen. Ein ehemaliger Klassenkamerad, nun muss man zugeben, dass er recht beliebt war und mit Sicherheit noch ist, denn er war recht sympatisch, hat bei Facebook sagenhafte 1800 und mehr Freunde. Was der damit bezweckt kann ich nur vermuten, aber niemand kann mir sagen, dass man so viele Menschen kennt und ständigen Kontakt mit denen hat. Ich habe beispielsweise selber nur die Leute als Freunde bei Facebook, mit denen ich auch engen Kontakt habe. Nur eine Hand voll sind Leute, mit denen ich aufgrund der durch Studium und Beruf aufkommenden Entfernungen etwas weniger Kontakt habe.
Ich vermute, es wird als Statussymbol angesehen, als Indikator wie beliebt man ist, was ich persönlich recht traurig finde, wenn man sie daraus sein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein holen muss.
Wie ich schon in dem von dir verlinkten Thread erwähnt habe, habe ich viele Freunde, die auf Facebook einfach jede Menge Freunde "sammeln" obwohl sie diese im echten Leben gar nicht kennen. In der Regel kommen diese Leute aber aus der selben Stadt, auch wenn diese recht groß ist. Ich habe Freunde, die habe in ihren Freundeslisten weit über 1000 Freunde - Was sie damit wollen habe ich sie auch schon gefragt, aber die Antwort darauf war lediglich ein Achselzucken mit dem Kommentar "Das ist halt cool".
Ich habe mal nichts weiter dazu gesagt, finde es aber irgendwie total idiotisch, zumal jeder einfach private Daten von einem einsehen kann, obwohl diese einem nicht zu interessieren haben. Den einzigen Vorteil den ich durch diese Sache jemals hatte: Ich habe auf einer Party mal ein sehr hübsches und nettes Mädchen kennengelernt, ihren Namen kannte ich aber einfach nicht. Ein Freund meinte, dass er sich sicher sei, dass diese sich irgendwo in ihrer Freundesliste herumtreibe. Wir haben sage und schreibe drei Stunden lang auf seinem Iphone nach dieser Person gesucht - Und sie dann wirklich gefunden.
Das ganze kann also auch durchaus etwas positives haben, aber mal ehrlich: Wie häufig treten solche Fälle ein? Und will man dafür seine ganze Privatsphäre preisgeben? Ich glaube, dass viele einfach imponieren wollen, sich aber nichts dabei denken. Auch finde ich es doch total idiotisch so viele Freunde zu haben, man bekommt von Leuten die man nicht kennt Statusmeldungen, sieht die der echten Freunde nicht mehr und ist total überfordert - Im Endeffekt hat man also nur negative Aspekte von so vielen fremden Freunden.
Ich weiß bisher nur, dass einige diese Facebookspiele wie City Ville spielen und im Laufe dieses Spiels Freunde zu ihrem Profil hinzufügen, die auf entsprechende Spielanfragen schneller oder eben überhaupt reagieren können, sodass diejenigen, die beispielsweise im Rahmen des Spiels um Hilfe gebeten haben, im Spiel weiterkommen. Das könnte also eine Begründung dafür sein, dass man möglichst viele Freunde regelrecht sammelt.
Sicherlich gibt es auch solche Menschen, die einfach mehr oder weniger wahllos irgendwelche fremden Menschen zu Freunden machen, wofür mir hier keine andere mögliche Erklärung einfällt als vielleicht eine Form von Geltungssucht oder Aufmerksamkeitsgier.
Nachvollziehen kann ich das auch nicht so richtig, aber das liegt vermutlich daran, dass ich meine Freunde eben mit Bedacht auswähle und Fremde nur dann hinzufüge, wenn ich sie näher kennenlernen will und schon im Rahmen von Gruppen, wie im von Dir verlinkten Thread erwähnt, in irgendeiner Form kennenlernen konnte, sie interessant oder sympathisch finde und weiteren Austausch mit ihnen wünsche.
Es scheint generell aber doch so zu sein, dass man Facebook auch tatsächlich als Netzwerk sehen kann, das einem die Möglichkeit bietet, in jeder möglichen Hinsicht auf sich aufmerksam zu machen. So kenne ich über einen tatsächlichen Freund einen Herrn, der auch Hunderte von Menschen in seiner Freundeliste hat. Unser gemeinsamer Freund ist mittlerweile Teil einer Hobbyband, die aus reinen Facebook-Mitgliedern besteht, alle Bandmitglieder kennen sich nur über Facebook und haben sich nun im „Real Life“ zusammengetan und sich mittlerweile auch einen Auftritt organisiert.
Der gemeinsame Freund macht mit Hilfe seiner vielen Facebook-Kontakte nun wirkungsvoll auf diese Band aufmerksam, nutzt die Plattform also tatsächlich als Marketingorgan, was ich wirklich nicht dumm finde, zumal das hier in diesem Fall tatsächlich funktioniert.
Wer also plant, in irgendeiner Sache die Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen zu bekommen, kann im Rahmen der Vorbereitung dieser Sache schon anfangen, sich selbst bei möglichst vielen Menschen - hier eben Facebook-Mitgliedern - bekannt zu machen, um dann irgendwann seinen Bekanntheitsgrad entsprechend auf die nebenher aufgebaute Sache zu lenken.
So richtig etwas davon haben wird wahrscheinlich keiner. Es bringt keine Vorteile, meiner Meinung nach ist das eher gefährlich, weil man nicht weiß, was das für Leute sind die man da auf der Liste hat. Es wurde ja schon das Statussymbol erwähnt und das wird es wohl auch sein. Für viele Leute ist es etwas ganz tolles, wenn sie ganz viele Freunde auf ihrer Liste haben, das lässt sie wichtig erscheinen. Dabei erwähnen sie aber nicht, dass es auch Leute auf der Liste gibt, die sie nicht kennen oder nicht einmal gesprochen haben bisher.
Ich verstehe das auch nicht, warum man unbedingt so viele Freunde auf der Liste haben muss. Das ist nichts besonderes, im Gegenteil. Wildfremde Menschen können dann meine Beiträge lesen, können mein Profil lesen und ich weiß nicht was noch alles. Ich würde das nicht wollen, deshalb füge ich bei mir nur Leute hinzu die ich auch wirklich kenne und denen ich vertrauen kann.
Ich habe in meiner Liste eine einzige Bekannte, die auch immer wieder wahllos Leute in die Freundesliste bei Facebook aufnimmt. In unregelmäßigen Abständen räumt sie dann auf und löscht dann auch schon mal 20 oder 30 der sogenannten Freunde. Ich frage mich dabei auch immer, warum sie diese Freundschaften überhaupt annimmt. Ich gehöre eher zu der Kategorie Leute, die genau schauen, wen sie auf ihrer Liste haben. Fremde Leute verlinke ich überhaupt nicht und auch solche nicht, mit denen ich im realen Leben nur sehr wenig zu tun habe.
Ich habe mich auch schon gefragt, warum die besagte Bekannte fast täglich neue Freundschaften annimmt oder auch Freundschaftsanfragen versendet, obwohl sie die Leute gar nicht kennt und oft nicht einmal ein Bezug zu ihnen über gemeinsame Bekannte besteht. Auch das wäre für mich noch kein Grund, jemanden auf dieser Seite zu verlinken, aber ich könnte mir vorstellen, dass viele das anders sehen - zumindest von den typischen Facebook-Nutzern. Ich denke wirklich, dass es der Wunsch nach maximaler Aufmerksamkeit ist, der die Leute dazu animiert, ganz viele Leute auf ihre Freundesliste zu setzen. Wenn Organisationen (zum Beispiel "Ärzte gegen Tierversuche" oder ähnliches) viele Leute verlinken, ist das natürlich nachvollziehbar. Je mehr Leute das Profil verlinken, desto populärer wird es und das kommt der Sache selbst dann auch zugute - durch eine gesteigerte Präsenz. Bei Privatpersonen hingegen finde ich es ziemlich albern, wenn ich sehe, dass manche Leute hunderte oder tausende von "Freunden" bei Facebook haben, von denen sie im realen Leben vermutlich nicht einmal 30 Personen kennen und mit noch weniger Leuten wirklich etwas zu tun haben.
Es gibt vermutlich einige Leute, die das Wort Freundschaft gar nicht differenziert betrachten, obwohl man das in Hinblick auf diese Internet-Freundeslisten schon tun sollte. Freundschaft bedeutet bei Facebook ja letztendlich nur, dass zwei Profile verlinkt sind, mehr nicht. Freundschaft im realen Leben ist etwas völlig anderes. Diejenigen, die daraus einen Einheitsbrei machen, gehen vermutlich wirklich davon aus, dass sie nun wahnsinnig beliebt sind und auch noch viele tolle Freunde haben, wenn sie ein paar Leute auf dieser Seite verlinken.
Ein anderer Aspekt dieser Facebook-Freundschaften ist sicher die Geschichte mit den Spielen. Ich kenne auch Leute, die irgendwelche dummen Spielchen bei Facebook spielen und dafür andauernd irgendwelche Mitspieler (Nachbarn) brauchen, die dann ebenfalls mitspielen. Wenn sie nun aber niemanden unter den eigenen Freunden finden, der dabei mitspielen will, schauen sie sich eben nach fremden Freunden um, die sich ebenfalls für das Spiel interessieren. Dieses Vorgehen kann ich noch eher verstehen als die reine Verknüpfung von fremden Leuten, allerdings ist es meiner Meinung nach dennoch total sinnfrei. Das hängt aber damit zusammen, dass ich diese Spielchen bei Facebook an sich schon blöd finde.
Also ich selber nehme bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder MeinVZ nur die Leute an, die ich auch kenne. Von "kennen" sind aber auch die Leute dabei die ich nur online kenne aber mit denen ich regelmäßig Kontakt habe. Freundschaftsanfragen bekomme ich immer wieder. Ich nehme aber wirklich nur die wenigsten an. Was nützt mir das wenn ich jemand adde, den ich überhaupt nicht kenne ? Was soll man denn sagen wenn einen ein Bekannter oder Freund fragt, woher man diese Person kennt. Soll ich dann sagen: "Ach ich hab den einfach angenommen."? Klingt schon etwas blöd, oder nicht ?
Aber es kann ja jeder selber entscheiden wie er das macht. Auch wenn gute Freunde sich so eine große Liste aufbauen ist mir das egal. Sollen sie ruhig machen. Schlecht ist es sicher nicht. Das ganze soll wohl das jeweilige Profil etwas aufwerten und den so genannten "wow-Effekt" auslösen.
Ich würde nicht so weit gehen und Freunde bei Facebook als ein Statussymbol betrachten, denn das ist es noch nicht, dafür müsste man die Menschen doch auch wirklich kennen. Im Moment ist es eher etwas wie ein ''Möchte-gern-Statussymbol'', denn Jugendliche (es sind immerhin überwiegend Jugendliche und gelangweilte Erwachsene die sowas machen), kennen ihre Freunde in der Art ja eben nicht. Wenn man sich einen Mercedes oder ein schickes Handy kauf, dann zeigt man damit ja immer noch, das man sich was leisten kann, denn das muss ja zwangsläufig der Fall sein, wenn es nicht gerade die Eltern sponsern. Abgesehen davon hat ein Auto und ein Handy ja auch irgendwo seinen nutzen und selbst wenn man sich ein günstigeres Modell hätte kaufen können, so kommt eben das Design dazu, was man sich mit genügend Geld erkaufen kann. Diese Art von Statussymbol ist also irgendwo nichts so ganz sinnlos, sondern hat gutes Aussehen und einen Nutzen.
Aber was Nutzen einem die Freunde auf Facebook, wenn man sie nicht kennt und sie noch nie getroffen hat, sie noch nicht einmal aus dem gleichen Kontinent kommen, wie man selbst. Gut, ich kenne Jugendliche an meiner Schule, die nehmen absichtlich englische, amerikanische oder französische Freunde an, weil sie sich dann mit diesen Muttersprachlern unterhalten können, in dem sie Mails schreiben und so weiter und üben sie das schreiben und lesen dieser Sprache dabei. Das hat ja dann noch einen gewissen Zweck, allerdings handelt es sich dabei nur um zwei oder drei Personen und nicht um Tausend. Die Jugendlichen die wirklich so viele Freunde haben, machen nichts anderes als allen Freunden ihrer Freunde Einladungen zu schicken und dann suchen sie einfach auf Seiten weiter und laden noch mehr fremde Menschen ein, weil sie es einfach nicht lassen könnten.
Grund im Ganzen ist im Endeffekt auch nur das aussehen.Wenn man ein schüchterner und stiller Mensch in der Schule ist, der zu Hause nur vor dem Computer hockt und spielt, dann sind natürlich die Freunde schon ein bisschen verwundert, wenn diese Person dann an die Tausend Freunde bei Facebook hat. Fragt sich dann aber nur, wer denn sowas glaubt und diese Person dann wirklich für einen Menschen hält, der weit rum kommt, Freunde auf der ganzen Welt hat und beliebt ist. Ich denke ein Blick auf die meistens dieser Menschen reicht um zu wissen, dass es eben nicht so ist. Den meisten Personen ist klar, dass diese ''Freundessammler'' einfach nur Stunden vor dem Pc zu tun um die fehlenden Freunde im realen Leben durch die virtuellen Freunde auf Facebook auszugleichen. So wird dann eben fleißig geklickt.
Glauben tut einen das aber bei weitem keiner. Besonders in meinem Umfeld passiert es schon mal, dass mal jemand fragt, woher die Person denn den Johnny Miller und den Craig Thompson kennen würde und wer denn Chin Wu und Kimberly Nugeria sein sollen. Und wenn dann heraus kommt, ja, das sind einfach irgendwelche Fremden, die Einladungen geschickt oder denen man selbst eine geschickt hat, dann ist man nicht gern gesehen, sondern genau das Gegenteil, hast du keine Freunde? Ich schätze in normalen Kreisen auch unter Teenagern, ist man heute inzwischen so weit, dass man getrost sagen kann, dass eine allzu hohe Anzahl an exotischen Freunden keine Beliebtheit bedeutet, sondern das exakte Gegenteil, es bedeutet das man keine Freunde vorzuzeigen hat und es ist verdammt peinlich, noch dazu.
Natürlich nehmen einige Facebook Mitglieder fremde Freunde auch nur an, weil sie diese zwangsläufig für die Spiele brauchen. Das ist natürlich auch totaler Schwachsinn, dass man x Freunde haben muss, um dieses oder jenes Level erreichen zu können, das fördert an sich ja auch nur diese Freunde Sammlerei. In wenigen Fällen mag es vielleicht auch sein, dass einige Menschen einfach versuchen mit vielen Facebook Freunden Dinge wie ihre Musik oder Kunst zu verbreiten und unter die Menschen zu bringen. Dies geht aber meistens auf diese Art auch gehörig nach hinten los, denn wer solche fremden Menschen annimmt, der ist meistens leider auch nur ein Freundessammler und beschäftigt sich dementsprechend auch sicherlich nicht intensiv mit den Vorlieben und Statusmeldungen der einzelnen Personen.
Anfangs habe ich auch öfter mal Freundesanfragen angenommen, auch wenn ich die Personen nicht kannte. Da bin ich dann einfach nach Sympathie gegangen. Allerdings mache ich das mittlerweile auch nicht mehr. Mir tat es immer Leid, wenn ich jemanden ablehnen wollte und ich habe dann doch eher angenommen. Allerdings habe ich einfach keine Lust mehr darauf, dass sich auch wildfremde Menschen mein Profil ohne weiteres ansehen können.
Das kann doch aber jeder handhaben wie er möchte und zwar unabhängig davon, ob er etwas davon hat oder nicht. Was stört es denn dich, wenn jemand 600 Freunde hat und die Hälfte oder sogar noch mehr davon überhaupt nicht kennt?
Der Sinn und Zweck war anfangs sicherlich, dass man mit Freunden gut in Kontakt bleiben kann, auch wenn diese sich sehr weit weg befinden. Was man dann aber daraus macht, ist ja wirklich jedem selbst überlassen.
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