Häufiges und regelmäßiges Blutspenden
Ich hatte mich letztens mit jemandem über das Thema Blutspenden unterhalten und habe gehört, dass wenn man über einen sehr langen Zeitraum regelmäßig Blut spendet, sich der Körper an die erhöhte Produktion des Blutes gewöhnt. Das heißt, wenn jemand nach langer Zeit aufhören möchte, kann er das so einfach nicht, da sich der Körper daran gewöhnt hat und immer mehr Blut produziert.
Nun wollte ich mich mal erkundigen, ob dem wirklich so ist. Hier sind sicherlich einige Blutspender im Forum. Vielleicht hat der ein oder andere davon schon mal gehört oder weiß es sogar aus eigener Erfahrung? Ich spiele nämlich aktuell mit dem Gedanken, aber ganz wohl ist mir bei der Sache nicht, dass wenn ich nach längerer Zeit aufhören möchte, gar nicht so einfach kann. Vielleicht gibt es auch medikamentöse Lösungen, die die Blutproduktion hemmen, aber auch darauf würde ich nicht zurückgreifen wollen.
Ich selbst spende seit über zwei Jahren regelmäßig Blut, jedoch habe ich von dieser vermehrten Blutbildung noch nichts gehört - Auch von ärztlicher Seite habe ich darüber bis jetzt noch keine Informationen bekommen, und ich glaube auch, dass man darüber informiert werden würde, oder etwa nicht? Ich habe in den letzten zwei Jahren bis jetzt neun Mal Blut gespendet und musste jetzt auch eine längere Zeit lang aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten.
Wenn es dich beruhigt: Ich lebe noch, habe keinen Bluthochdruck und auch sonst habe ich keinerlei Beschwerden. Wenn ich das nächste mal einen Arztbesuch habe, werde ich diesen aber mal fragen. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass der Körper ohne Ende weiter Blut produziert. Wenn der Bedarf an Blut im Körper gesättigt ist, wird sich die Blutproduktion auch wieder von alleine regulieren. Zumal du ja auch bedenken musst, dass das gespendete Blut recht schnell wieder hergestellt wird. Dies ist kein Vorgang, der der sich über Monate erstreckt - Der "Flüssigkeitsanteil" im Blut wird nach etwa 24 Stunden wieder hergestellt. Lediglich die Regulation der Blutzellen dauert etwas länger (Bis zu zwei Wochen bei Männern).
Vor 5-6 Jahren war ich eigentlich regelmäßig aller paar Wochen Blut spenden und es hatte mir auch gar nichts ausgemacht, mittlerweile war ich aus Zeitgründen schon länger nicht mehr spenden. Ein gewisses Wohlbefinden, sollte man ja schon mit bringen. Ich werde aber in nächster Zeit mal langsam wieder damit anfangen, da man ja schon alleine am EHEC Fall sieht, das Blutspenden immer noch sehr gebraucht werden.
snoopydooh hat geschrieben:Vor 5-6 Jahren war ich eigentlich regelmäßig aller paar Wochen Blut spenden und es hatte mir auch gar nichts ausgemacht, mittlerweile war ich aus Zeitgründen schon länger nicht mehr spenden.
Also das kann gar nicht sein, da man nur maximal 6 mal im Jahr als Mann Blut spenden darf, also gerade mal alle 2 Monate. In diesem Zeitrahmen macht das jetzt auch nicht viel aus, da man ja gerade mal 500ml Blut spendet. Wenn man das mal runterrechnet muss der Körper im Prinzip 8,3 ml Blut pro Tag zusätzlich produzieren um das wieder auszugleichen und das ist verschwindend gering.
Natürlich kann man das nicht so einfach runterrechnen, aber im Prinzip passiert da langfristig nicht viel. Jenachdem wieviel Blut man insgesamt hat und wie hoch der Hämoglobinanteil ist, wird da teilweise auch gar nichts passieren, da man dann immernoch genug Sauerstoff transportieren kann und der Anreiz fehlt mehr neue Blutkörperchen als sonst zu produzieren. Fehlt dennoch etwas, dann wird kurzfristig hochreguliert bis der relative Mangel ausgeglichen ist und dann wird wieder auf normalem Niveau weiterproduziert.
Ich habe über viele Jahre regelmäßig Blut gespendet und dann einfach aufgehört, weil ich Schwanger war. Meinem Körper hat dies nicht geschadet und damit kann diese These auch nicht stimmen, das man es quasi abtrainieren muss, wie beim Leistungssport. Denn sonst würde, wie hier schon erwähnt, einem das auch mitgeteilt, das man die Zeiträume zwischen den einzelnen Spenden verlängern muss, wenn man es ganz lassen will.
Einzig, das der Körper durch regelmässiges Blutspenden darauf trainiert ist, den Verlust schneller wieder auszugleichen, kenne ich als Nebeneffekt vom regelmäßigem Spenden. Was eben bei einem Unfall mit Blutverlust für den Spender persönlich einen Vorteil darstellt.
Ich habe selber auch über einen Zeitraum von eineinhalb bis zwei Jahren Blut gespendet. Das tat ich an einem Uniklinikum. Von einer vermehrten Blutbildung und den damit angeblich einhergehenden Gefahr für den Körper wurde mir nichts gesagt.
Was mich interessiert sind diese Gefahren? Ich kann mir ja vorstellen, dass, wenn zum Beispiel in einem Luftballon mit elastischen Wänden ein Liter Wasser enthalten ist, der Druck steigt, wenn dann da auf ein Mal zwei Liter Wasser drin sind. Aber das geht ja so, meines Wissens nach, nicht mit dem Blut. Es braucht ja, je nach Geschlecht, zwei bis drei Monate, bis alle Bestandteile des Blutes wieder regeneriert wurden. Dabei ist die Flüssigkeit, die durch das Blutspenden abgeführt wird in ca. zwei Stunden wieder dem Körper zugeführt (wenn man die Hinweise der Ärzte beachtet und genügend Flüssigkeit zu sich nimmt).
Von daher würde die Theorie mit dem erhöhten Blutdruck ja nicht stimmen. Was ich mir vorstellen kann ist, dass vielleicht vermehrt Blutbestandteile produziert werden. Dass sich der Körper also anpasst. Ähnlich ist es ja auch, wenn wir nicht mehr so viel essen, wie wir gewohnt sind. Der Körper passt sich an und wenn dann mal wieder viel gegessen wird, wird das sofort in den Fettpölsterchen gelagert. Nach einer Diät mag man das JoJo-Effekt nennen.
Ich gehe aus Zeitgründen mittlerweile nicht mehr Blutspenden, habe aber vor kurzer Zeit mit dem Plasmaspenden angefangen. Das ist zwar zeitaufwändiger, allerdings kann ich das „direkt vor meiner Haustür“ machen, sodass ich nicht bis in das Uniklinikum, in dem ich Blut gespendet habe, fahren muss. Blutplasma kann man immer nach einer Pause von 48 Stunden spenden, je nach Konstitution. Die Vermutung liegt also nahe, dass gerade hier der Körper vermehrt Blutplasma oder darin enthaltene Stoffe produziert. Mir wurde aber weder bei der Voruntersuchung, noch bei meinen Spenden über derartige Nebenwirkungen berichtet.
Ich selbst habe auch noch nichts davon gehört und eben meine Mutter gefragt, die ja teilweise auch auf dieser Station arbeitet. Sie hat bisher noch nichts davon gehört, aber sie denkt, dass es durchaus möglich ist. Der Körper des Menschen passt sich ja immer an die Umgebung an.
Ich finde es aber nicht schlecht, wenn der Körper das wirklich macht. Schließlich wird es einem dadurch ermöglicht, dass man öfter und regelmäßiger spenden kann. Ich finde, dass das gut ist, weil man dadurch mehr Leben retten kann und in der Lage ist noch mehr Menschen helfen zu können. Ich finde daher, dass es Pflicht sein sollte Blut zu spenden.
Hufeisen hat geschrieben:Ich finde es aber nicht schlecht, wenn der Körper das wirklich macht. Schließlich wird es einem dadurch ermöglicht, dass man öfter und regelmäßiger spenden kann. Ich finde, dass das gut ist, weil man dadurch mehr Leben retten kann und in der Lage ist noch mehr Menschen helfen zu können.
Nein kannst du trotzdem nicht. Es gibt gesetzlich Vorgaben wie oft man spenden kann. 4-6 mal je nachdem ob man männlich oder weiblich ist. Daran ändert sich auch nichts, wenn der Körper den Verlust schneller ausgleichen könnte. Wie gesagt bringt dir nichts und auch langfristig passiert da nicht wirklich etwas. Nur kurzfristig kommt es zu einer vemehrten Produktion, aber eben nur dann wenn man spenden geht und damit Blut verliert. Wenn genug Blut da ist, dann produziert der Körper beim gesunden auch nicht einfach mehr. Warum sollte er das auch tun, das würde nur unnötig Energie verbrauchen und wäre damit physiologisch unsinnig.
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