Gibt es überhaupt die optimale Lernmethode?

vom 05.06.2011, 16:31 Uhr

Wie kann man überhaupt in der heutigen Zeit effektiv und optimal lernen? Jeder Mensch lernt natürlich nach seinen bedürfnissen und Fähigkeiten und es gibt mit Sicherheit wohl kein Patentrezept. Aber welche Variante bringt nun den meisten Nutzen? Soll man lieber sämtlichen Lernstoff auswendig lernen oder lieber sich es nach logischen Merkmalen einprägen?

Mit welchen Zeitaufwand muss man real bei den einzelnen Varianten rechnen? lässt sich hierbei unter Umständen auch Zeit einsparen, die man wieder für andere Lernaktivitäten nutzen kann? Welche praktischen Erfahrungen habt ihr zu diesem interessanten Thema gemacht?

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Aber welche Variante bringt nun den meisten Nutzen? Soll man lieber sämtlichen Lernstoff auswendig lernen oder lieber sich es nach logischen Merkmalen einprägen?


Wie du schon selbst geschrieben hast, ist das bei jedem Menschen anders. Für den einen ist Lernmethode A optimal, für den anderen Lernmethode B. Ob man auswendig lernen soll, hängt davon ab, was es zu lernen gilt. Der Tiermedizinstudent wird das wahrscheinlich 1:1 auswendig lernen, dem Mathematik-Studenten reichen u.U. eine Hand voll Zeilen.

karlchen66 hat geschrieben:Mit welchen Zeitaufwand muss man real bei den einzelnen Varianten rechnen? lässt sich hierbei unter Umständen auch Zeit einsparen, die man wieder für andere Lernaktivitäten nutzen kann? Welche praktischen Erfahrungen habt ihr zu diesem interessanten Thema gemacht?


Zeitaufwand hängt logischerweise von der Menge des zu Lernenden ab und wie schnell man (auswendig) lernen oder etwas verstehen kann. Wenn du es schaffst schneller zu lernen als sonst, hast du natürlich auch mehr Zeit für andere Sachen zu lernen.

Benutzeravatar

» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eine etwas ähnliche Thematik habe ich vorgestern ebenfalls angesprochen; Lernmotivation. Die für mich bisher optimalste Lernmethode ist Wiederholen und Anwenden. Dabei lernt man in der Regel die grundlegenden Inhalte "auswendig" mit. Ich fertige mir in diesem Zusammenhang meist Stoffsamlungen; die für mich optimale Wiederholung und Aufarbeitung, da maximale Information auf minimalen Raum passen soll - so zumindest meine persönliche Vorgabe.

Ich habe in einigen Bereichen die Möglichkeit mit verschiedenen Schemata arbeiten zu können. Dieses Schemata arbeite ich unter der oben aufgeführten Taktik aus, um sie anschließend ganz stumpf auswendig zu lernen. Dabei zähle ich unter anderem auf die tatkräftige Mithilfe meiner "vier Wände"; sowohl an der Wand neben dem Bildschirm, als auch in Bad und Küche hängen dann Ausdrucke, insbesondere wenn es "Schlag auf Schlag" hinsichtlich der Masse an vorzubereitenden und zu bewältigenden Klausuren gehen muss.

» jigha » Beiträge: 97 » Talkpoints: 1,11 »



Wie du schon sagtest, gibt es kein Patentrezept und ich glaube ebenso wenig kann man darüber Aussagen treffen, welche Lernmethode die beste ist/am meisten bewirkt. Auch hier würde ich sagen, dass dieser Lerneffekt bei jedem Menschen, abhängig davon, wie viel Informationen dieser aufnehmen und behalten kann, sehr unterschiedlich ist. Ebenso ist es meiner Meinung nach, wenn du mit dem einzuplanenden Zeitaufwand fragst. Auch hier ist das Ergebnis am Ende sehr abhängig von demjenigen, der versucht den Stoff zu behalten - Auch ist es abhängig, was für ein Lernstoff dies ist. Jeder wird so sein Gebiet haben, auf dem er sich gut auskennt und stark ist - Aber eben auch hat jeder Gebiete, die einem nicht liegen.

Wenn wir vom "lernen" reden, dann gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass wir vom lernen für die Schule, Universität oder ähnliches sprechen und nicht das einfache lernen für sich. Meiner Meinung nach sollte sich jeder bewusst machen, dass es am besten ist, auf lange Zeit zu lernen. Das gelernte muss man wirklich verinnerlichen, damit es auch vielleicht nach längerer Zeit noch abrufbar ist (Hat mir bei meinem Abitur sehr geholfen). Man lernt also mit dem Langzeitgedächtnis und nicht nur eben für ein Paar Tage, wie es vielleicht der eine oder andere vor der Klausur macht.

Wenn man zum Beispiel täglich das in der Schule gelernte wiederholen würde (auch alles ruhig noch einmal verschriftlichen), dann glaube ich schon, dass sich dies wesentlich besser einprägt. Auch habe ich es seit der zehnten Klasse so gehandhabt, dass ich an den Wochenenden den gesamten Stoff nochmal durchgegangen bin. Da ich diesen aber in der Woche schon verschriftlicht hatte, konnte ich das ganze so in einer guten halben Stunde wieder abrufen. So lernt man zum einen nicht nur ganz schlicht auswendig, sondern fürs Langzeitgedächtnis. Wiederholungen sind meiner Meinung nach das wichtigste um effizient zu lernen.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Soll man lieber sämtlichen Lernstoff auswendig lernen

Es ist doch so, dass ein stures auswendig lernen in keinem Bereich wirklich nachhaltig ist! Selbst wenn es um Gedichte geht, ist es immer von Vorteil, wenn man sich die Gegebenheiten der Entstehung und der Zeit des Autors vergegenwärtigt. Die Frage im Hintergrund behält, was ausgedrückt werden sollte. Dann erst kann das auswendig lernen des Gedichts eher nachhaltig von Erfolg sein. Ansonsten kann man sich punktgenau auf Prüfungen vorbereiten - aber sobald die Anspannung nachlässt (gewöhnlich unmittelbar nach der Prüfung) ist auch in der Regel der Stoff nicht mehr präsent!

Es ist immer besser, dass das, was gelernt wird, auch verstanden wird. Das bedeutet immer, das die Frage nach dem "Warum" beantwortet werden können muss. Allerdings ist das letztlich kein Weg, welcher "Punktgenau" gegangen werden kann. Vielmehr muss der z.B. in der Schule oder während des Studiums kontinuierlich gegangen werden. Es muss praktisch für jede Stunde "gelernt" werden, um hier den Ansprüchen gerecht zu werden. Ich selbst habe dies natürlich nicht getan, was ich im Grunde bedaure.

"Optimal" kann man lernen. Aber das ist ja, wie hier im Thread ja auch schon geschrieben, immer individuell verschieden. Das Patentrezept gibt es nicht - nur als Ergebnis sollte das Verständnis herauskommen. Ansonsten hat man den Lernstoff nur "gebüffelt" und sich praktisch auf ein Ereignis vorbereitet. Was dann vor den Prüfungen viel Kraft und Zeit erfordert, dafür über das Semester oder Schuljahr eher wenig Aufwand mit sich bringt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke schon, dass es für jeden, wenn auch nicht die perfekte, zu mindestens eine gute Lernmethode gibt. Wie viel Zeit man braucht um mit der Lernmethode zu lernen, hängt eben ganz davon ab ob sie auch zu einem selbst passt. Wenn man die falsche Lernmethode hat, dann kann es ewig dauern bis man den Stoff in den Kopf bekommen hat. Ich wusste schon im Vorfeld, dass ich mir das meiste durch Bilder einpräge, also habe ich auch so gelernt.

Aber natürlich kann nicht jeder sofort wissen, welche Lernmethode optimal für ihn ist. Dazu bringen aber auch Erfahrungen von anderen nichts, da es nunmal bei jedem individuell ist. Ich würde mehrere Lernmethoden ausprobieren und den Zeitaufwand und die Ergebnisse vergleichen, so merkst du am schnellsten was am besten zu dir passt.

Benutzeravatar

» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nein, die perfekte Lernmethode gibt es nicht. Jeder muss für sich selber herausfinden wie er am besten Fakten in seinen Kopf bekommt und sie dort langfristig abspeichert. Ich denke, dass ist von Person zu Person unterschiedlich. manche Menschen können sich ein Blatt mit Daten und Fakten ein paar Minuten ansehen und können den Inhalt nach dieser kurzen Zeit schon auswendig. Diese Leute beneide ich oft, denn ich muss Satz für Satz durchgehen und ihn auswendig lernen. Mir hilft es ungemein wenn ich Daten und Fakten nicht nur immer wieder aufsagen, sondern sie auch zu Papier bringe. Beim Aufschreiben kann ich mir Sachen immer besser einprägen.

Freunde von mir schwören auf das Lernen mit Karteikarten. Diese finden sie ungemein praktisch weil sie sie auch überall mit hin nehmen können. So können sie auch im Bus oder im Zug mit den Karten lernen und verschwenden somit keine Zeit. Mir persönlich sagt das Lernen mit Karteikarten allerdings nicht so zu. Ich denke, dass man lernen muss zu lernen, was bedeutet, dass jeder seine perfekte Methode finden muss um sich gut vorbereiten zu können.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^