Verwandtschaftshilfe - wann ist Schluß?

Vor einigen Wochen hat ständig die Schwester meines Lebensgefährten bei ihm angerufen, weil er bei ihr was machen sollte. Das eine Mal waren es Fliesen, die er legen sollte, am darauf folgenden Wochenende sollte er beim Laminat verlegen mithelfen. Dann hat sie ihn auch schon mitten in der Woche abends um 19:00 Uhr noch angerufen, ob er vorbeikommt, weil irgendetwas mit dem Heizungsventil nicht stimmt. Gibt es denn keinen Hausmeister?! Ich war stinksauer, denn wir waren auch gerade am Arbeiten und haben Sperrmüll geschleppt...

Und dann die Samstage, die ich schon erwähnt habe. Es wird einfach gefragt, "was machst Du Samstag". Der schärfste Spruch war, "Du hast ja Samstag bestimmt nichts vor". Halloo? Bin ich vielleicht auch noch da? Und könnte es eventuell sein, dass wir beide mal was vorhaben?! Ich fand das schon frech. Ich meine, nichts gegen Hilfe, wenn es mal ist, aber bitteschön nicht das ganze Wochenende und nicht jeden Samstag. Mich hat das sehr geärgert, denn mein Freund war es, der sich mal beschwert hat, dass er mehr Zeit mit mir verbringen möchte.
Und dann wird er andauernd von seiner Schwester in Beschlag genommen. Das geht so nicht, finde ich, man muss auch mal "Nein" sagen können. Wie seht Ihr das? Ich finde, ausnutzen lassen muss man sich auch nicht...

Ich habe das Gefühl, das du hier voll mit eingeplant bist, egal ob du es willst oder nicht. Das man vorher noch nichteinmal richtig nachfragt kenne ich. Wir haben dann einmal nein gesagt und sind das Problem damit los geworden. Die waren danach so beleidigt, das sie gar nicht mehr gefragt haben.

Ich finde es auch ganz schön dreist, was die Schwester von deinem Lebensgefährten macht. Ich meine, dass es okay ist, wenn man seinen Geschwistern oder seinen Verwandten hilft, aber irgendwo ist es auch Schluss. es ist auch ganz schön dreist, wenn sie einen Abend vorher anruft und dann auch erst spät abends. Es ist ja wirklich so, dass ihr auch noch Leben habt und dass dein Bruder nicht ständig darauf wartet, dass seine Schwester Hilfe braucht.

Dass man seinen Freunden oder Verwandten mal öfter zur Hand geht, wenn man darum gebeten wird, ist ja eigentlich ganz normal und ich persönlich helfe auch gerne, wenn ich kann. Allerdings gibt es da auch Grenzen, eben genau dann, wenn - wie in deinem Fall - man schon automatisch eingespannt wird und man ständig vorbeikommen soll.

Ich kann natürlich verstehen, dass du sauer bist, da euch freie Zeit flöten geht und ihr gerne mal wieder zusammen was machen wollt, aber warum sagst du das deinem Freund nicht einfach? Warum sagt er denn nicht einfach mal: "Nein, tut mir leid, aber wir haben schon was."?

Ich bin auch deiner Meinung, dass man sich nicht ausnutzen lassen muss, aber wenn dein Freund nichts dagegen sagt, ist er meiner Meinung nach durchaus dran Schuld, dass er ständig gerufen wird. Falls dein Freund es selber noch nicht gemerkt hat, sprich ihn doch einfach mal darauf an. Es kann ja auch nicht angehen, dass ihr was plant und er dann einfach ihr zusagt.

Warum sagt denn dann dein Freund nicht mal "Nein"? Wenn es seiner Meinung nach Überhand nimmt, denn er ist ja derjenige der helfen muss, warum bietet er seiner Schwester dann nicht mal die Stirn und sagt einfach, dass es ihm zuviel ist? Nach deiner Erzählung klingt es so, als ob nur du ein Problem damit hättest, er aber nicht.

Ich weiß nun nicht, ob es schon immer so war, dass seine Schwester ihn ständig an den Wochenenden in Beschlag nimmt. Vielleicht hat sie ja gerade Renovierungsarbeiten, zumindest klingen diese Tätigkeiten danach, dann sollte es doch zu verschmerzen sein, wenn er mal öfter dort hilft. Wenn man zudem nichts sagt, sondern einfach immer nur ja sagt und hilft, dann seid ihr doch selbst Schuld daran. Ehrlich gesagt verstehe ich die Aufregung gar nicht, denn wenn man nicht helfen möchte, keine Zeit hat oder so, dann kann man es doch einfach sagen. Wenn sie es rechtzeitig weiß, dann kann sie sich jemand anderen suchen. So würde ich es machen, wenn es mir so auf die Nerven ginge wie dir.

Generell muss ich sagen, dass ich kein Problem damit habe, wenn in der Familie Hilfe benötigt wird, hier auch Hilfe zu leisten. Je nachdem um was es geht, habe ich auch kein Problem damit, das jedes Wochenende zu machen. Manchmal gibt es einfach Phasen, in denen man jemanden braucht der handwerklich begabt ist, gerade als Frau ist das der Fall. Und ein Hausmeister ist meistens dann nicht da, wenn man ihn braucht. Ich finde das nicht schlimm und wenn es mir zu viel werden würde oder ich etwas anderes vor hätte, dann würde ich es einfach sagen und fertig.

Dein Freund ist doch ein erwachsener Mann und kennt bestimmt auch das Wörtchen "Nein.", oder? Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass er immer springt, wenn die Schwester ruft. Dass mal eine Hilfe benötigt wird und man dann auch gern einspringt, ist ja selbstverständlich. Aber wenn es überhand nimmt, würde ich auch mal etwas sagen oder meinen Freund darauf hinweisen, dass ich auch noch da bin. So lange er nicht "Nein." sagt, wird seine Schwester auch immer wieder auf ihn zukommen und ihn um Hilfe bitten.

Bei uns ist es so, dass manchmal die Eltern meines Freundes bei etwas Hilfe benötigen. Manchmal bekommen sie es doch allein hin, manchmal wird er eben gefragt, ob er helfen kann. Das kommt aber mal vor und wenn es sich einrichten lässt, wird geholfen. Man weiss ja selbst nie, ob und wann man irgendwann mal Hilfe benötigt und darauf zurückgreifen muss. Es ist schon ein Geben und Nehmen, was ich auch wichtig finde.

Wenn Dein Freund nun gerufen wird, wie ist es denn mit Dir? Fährst Du da mit hin oder bleibst Du zu Hause und beschäftigst Dich anders? Hast Du mal mit Deinem Freund darüber gesprochen, dass Du es nicht so toll findest, wenn er immer seiner Schwester Hilfe leistet? Kommt von der Schwester denn auch mal etwas zurück? Letztendlich ist es aber meiner Meinung nach seine eigene Entscheidung, weil er wie gesagt erwachsen ist.

Wenn ich ehrlich bin bringt es herzlich wenig sich darüber hier aufzuregen, aber der betreffenden Person nichts zu sagen. Wie wäre es denn, wenn du das zuerst mal mit deinem Lebensgefährten besprichst und dieser dann mit seiner Schwester? Man sollte ihr schon mal sehr direkt mitteilen, dass das so nicht geht und das man noch andere Verpflichtungen hat. Und das man sehr gerne mal hilft wenn Not am Mann ist, sich aber deswegen noch lange nicht zu allem missbrauchen lassen muss.

Wenn jemand mal anruft und um Hilfe bittet und man tatsächlich nichts wichtigeres zu tun hat - dann sollte man schon helfen. Wenn sowas ständig gemacht wird finde ich es einfach nur dreist. Allerdings muss ich dazu sagen: selber Schuld, wer sowas mit sich machen lässt. Dazu gehören dann ja auch zwei.

Aus diesem Grund musst du dringend mit deinem LG reden. Möglicherweise WILL er aber auch ausgenutzt werden, dann besteht das Problem nur zwischen euch beiden Reden ist doch das A und O und wenn man ein Problem hat bringt es meiner Meinung nach herzlich wenig, wenn man sich bei unabhängigen Dritten ausheult, die betreffende Person aber nicht in Kenntnis setzt.

Wie es aussieht scheint die Schwester deines Lebensgefährten gerade in einer Art "Umzugsstreß" zu sein, oder? Zumindest hört es sich so an, da dein Lebensgefährte ja immer wieder gerufen wird, um Fliesen und Laminat zu verlegen. Meiner Meinung nach zeugt ein solches Verhalten in gewisser Weise von einer Art "Unreife". Wie alt ist denn die Schwester deines Lebensgefährten?

Wenn diese noch nicht so alt ist, oder auch wenn sie alt ist, und dies ihre erste Wohnung ist, in der sie alleine wohnt, dann könnte ich dies irgendwie verstehen. Wenn man zum ersten Mail alleine wohnt, ohne Eltern, ohne Freunde oder Lebensgefährten, dann ist sie vielleicht einfach "allein" und braucht Kontakt? Vielleicht traut sie sich auch eben viele Sachen nicht zu und ist deshalb auf Hilfe angewiesen. Wenn sie zu ihrem Bruder ein so gutes Verhältnis hat, dann ist dieser wohl immer an erster Stelle gefragt.

Aber ich bin ganz deiner Meinung. Natürlich ist die "Verwandtschaftspflege" wichtig und es gehört sich auch einfach so, dass man sich gegenseitig unterstützt und unter die Arme greift. Jedoch sollte man hier auch immer seine Grenzen kennen und diese nicht überschreiten, denn die Gutmütigkeit eines jeden Menschen ist mit Sicherheit irgendwann erschöpft. Und dann auf so eine dreiste Art zu kommen, da wäre ich auch an die Decke gegangen.

Wie sieht dein Lebensgefährte denn die ganze Situation? Stört es ihn nicht auch mit der Zeit mal, dass er ständig die "Drecksarbeiten" seiner Schwester übernehmen muss? Ich selbst könnte mir dies nicht vorstellen, obwohl ich ein sehr hilfsbereiter Mensch bin. Aber irgendwo würde ich doch auch selbst mal ein klares "Nein" setzen, und ihr klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. Man hat ja auch noch ein eigenes Leben und dein Lebensgefährte ist natürlich nicht für seine Schwester verantwortlich.

Wenn dein Lebensgefährte nicht in der Lage ist, mal ein klares "Nein" zu setzen, dann würde ich an deiner Stelle auch selbst diese Sache in die Hand nehmen. Natürlich sollte man, auch wenn das Verhalten der Schwester schon sehr nervt, immer noch freundlich bleiben - Es ist ja in gewisser Weise auch die Familie, aber sich so "ausbeuten" zu lassen, könnte ich so nicht hinnehmen.

Also ich muss ehrlich sagen, dass es für mich etwas übertrieben klingt. Denn für mich scheint es so, als wäre die Schwester deines Lebensgefährten gerade am Umziehen oder Renovieren und da braucht man natürlich jede helfende Hand. Als mein Bruder umgezogen ist, hat er sehr viel Hilfe von meinem anderen Bruder gebraucht, da er selbst kein Auto hat und das erste Mal umgezogen ist. Der eine Bruder hat dem Anderen immer geholfen, egal was er wollte und war natürlich auch oft genervt, da er oft 50 Kilometer zu ihm fahren musste und dann wieder zurück und das kostet viel Sprit. Dafür hat er eben was bei seinem Bruder gut und irgendwann wird er ihm dann halt auch bei irgendetwas helfen.

Wenn es deinen Freund auch so stört wie dich, dann kann er ja einfach mal nein sagen. Rede doch mal mit ihm darüber, dass dich das total nervt. Die Schwester kann ja nichts dafür, dass sie Hilfe braucht und wenn ihr Bruder immer ja sagt, dann ist es ja logisch, dass sie ihn auch das nächste Mal anruft, wenn sie Hilfe braucht. Wenn ihr was schönes geplant habt, dann kann er ihr nett und höflich sagen, dass er keine Zeit hat und damit hat es sich dann erledigt.

Ich finde, dass kommt doch immer sehr auf die Person an. Einige Personen lassen sich sehr gut ausnutzen, weil sie einfach nie oder nur halbherzig protestieren. Und wenn andere das mitbekommen, dann nutzen sie das eben aus, wenn man eine solche Person dann auch noch in der Familie hat, denkt man sich eh, dass man diesbezüglich einen Pluspunkt hat und bevorzugt behandelt werden sollte und sowas wiederholt sich dann natürlich auch, wenn die Person darauf anspringt. Aber ich persönlich finde im Grunde schon, dass das immer nur auf den Menschen selbst ankommt, denn jemand der selbstbewusst und offen auftritt, solche Menschen werden nicht ausgenutzt, weil den meisten Menschen dann schon beim ersten treffen klar ist, dass diese Person das nicht mit sich machen lassen wird. Aber wenn man schon von sich aus eher schüchtern ist und eher ja als nein sagt, dann muss man eben auch damit rechnen, dass Menschen das ausnutzen und um 19 Uhr anrufen.

Meine Meinung dazu ist daher, dass keiner ausgenutzt wird, der sich nicht ausnutzen lässt und die Menschen die das zulassen, sind in der Form dann eben leider auch selbst Schuld an der Situation. Wenn die Schwester deiner Freundes so viele Renovierungsarbeiten zu erledigen hat, dann heißt das noch lange nicht, dass das dann das Problem deines Freundes ist, an seiner Stelle hätte ich auf jeden Fall abgesagt, wenn sie schon mehrere Samstage hintereinander fragt. Man muss ja nicht sofort ablehnen, wenn man dazu bereit ist zu helfen, aber wenn sich das innerhalb eines kurzen Zeitraums so häuft, dann hätte ich auch keine Hemmungen einfach zu sagen, dass er den nächsten Samstag was frei haben will und dann vielleicht am übernächsten was macht, sollte ihm danach sein.

Wenn man konsequent ist und auch nur soviel tut, wie es einen nicht überfordert oder belastet, dann wird man auch nicht ausgenutzt, so sehe ich das. Klar ist hier die Schwester deines Freundes ziemlich unverschämt, aber das wäre total egal und würde dir nicht schaden, wenn dein Freund etwas mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen würde und sich seiner Schwester nicht so unterwirft, wie er es momentan tut. Um in einer solchen Form ausgenutzt zu werden, braucht es eben auch zwei und wenn dein Freund mitspielt, dann ist er selbst Schuld.

Ich selbst habe das in meiner Familie schon des öfteren erlebt. Meine eigene Tante hat mich eine Zeit lang auch ein wenig ausgenutzt. Ich hatte damals eine Ferien lag mal keinen Nebenjob und ich und mein Freund hatten auch keinen Urlaub geplant. Meine Tante hat nun zwei kleine Jungen und zu der Zeit war sie auch gerade auf der Suche nach einem neuen Kindermädchen, da sie und ihr Mann nebenher arbeiten. Und da sich bislang nichts gefunden hatte, wurde ich dann eben rekrutiert, weil man auf die liebe Familie zurückgreifen kann, wenn man was nicht passt. Prinzipiell hatte ich da auch nichts gegen, weil ich auch früher schon auf die Jungen aufgepasst hatte und das auch ganz liebe Kerlchen sind, allerdings verlangte meine Tante damals, dass ich die ganzen Ferien bei ihr bliebt. Ich verbrachte also meine freie Zeit wirklich mit nichts anderem, als Kindermäuler zu stopfen und abzuwischen, zu putzen, zu kochen und aufzupassen.

Über eine so lange Zeit hatte ich das bislang noch nicht gemacht, außerdem bekam ich von meiner Tante bis jetzt immer den einen oder anderen Schein in die Hand gedrückt, wenn sie mich mal Wochentags brauchte, um auf ihre Kinder aufzuüpassen. Ich fand das auch in Ordnung, denn in der Familie kann man sich natürlich aushelfen und ich bekam auch nicht jedes Mal Geld dafür, nur wenn das schon mal über Nacht war und so. Die sechs Wochen lang bekam ich allerdings keinen einzigen Penny, als mein Onkel es vorschlug meinte meine Tante dann nur, ich würde doch kein Geld nehmen, ich sei ja kein Kindermädchen sondern eine Verwandte. Also durfte ich bei ihnen sechs Wochen den Haushalt schmeißen, dass war natürlich schon eine nette Zeit und sowas werde ich niemals wieder machen.