Nach Trennung wieder zusammengekommen?

Ich sehe Deine Erzählung tatsächlich wie meine Vorredner und verstehe auch nicht ganz, weshalb das, was bei Euch passiert ist, eine Trennung rechtfertigt, die meinem Empfinden nach eher so etwas war wie eine Auszeit innerhalb einer Streitsituation, die erstmal nicht weiter bearbeitet werden kann, weil man sich im Kreis dreht. Auch ich denke, dass Ihr Euch deswegen nicht unbedingt hättet trennen müssen, meine aber auch, dass Euer erneutes Zusammenkommen insofern entsprechend gerechtfertigt ist.

Übrigens habe ich selbst es auch einmal erlebt, dass ich nach einer Trennung mit meinem Partner wieder zusammengekommen bin. Bei uns hatte sich nach längerer Zeit offenbart, dass wir nur noch nebeneinanderher leben, uns auch nicht mehr sonderlich mit den Belangen des anderen beschäftigt und eher unser jeweils eigenes Süppchen gekocht haben. Dieser Zustand war irgendwann nicht mehr erträglich und wir haben uns getrennt, daraufhin einige Gespräche auf sachlicher Ebene geführt, unsere Leben geordnet und die Situation irgendwie bereinigt, sodass wir es erneut versucht haben. In unserem Fall hat das gut funktioniert, was vermutlich daran lag, dass genau das, was *steph* als Gründe für eine Trennung erwähnt, nicht vorgefallen war.

Wir hatten uns aus den Augen verloren und nicht mehr als Paar gelebt. Das musste uns klar werden und wir mussten daran etwas ändern. Seither klappt es aber nach vorsichtigem Wiederaufnehmen der Beziehung wirklich gut mit uns und diese mehrwöchige Trennung hat uns darüber hinaus auch die Augen dahingehend geöffnet, dass wir wussten, was wir nicht wieder erleben möchten. Wir gehören zusammen und müssen darauf achten, dass der Abstand zwischen uns nicht zu groß wird, wir uns dem anderen mehr mitteilen, kommunizieren. Dann wird das weiterhin eine schöne, bereichernde Beziehung sein, da bin ich mir wirklich sicher.

Irgendwie finde ich dein Verhalten ja ein bisschen seltsam. In einem anderen Thread hast du ja bereits geschrieben, dass du diese Katzen fast schon als deine Kinder ansiehst und das ist doch schon ziemlich bedenklich. Jetzt warst du wegen dieser Katzen sogar eine Weile mit deinem Partner getrennt! Wie kann man sich bei so einer Meinungsverschiedenheit zugunsten der Tiere entscheiden? Das ist doch echt nicht mehr normal, auch wenn ich weiß, dass viele Menschen ihre Haustiere als Familienmitglieder betrachten.

Nun aber zum eigentlichen Thema. Mein Freund und ich waren schon einmal getrennt und vor zwei Tagen hat er auch sehr überraschend wieder Schluss gemacht. Letzten November hatte er sich von mir getrennt und man hat ihm bei der Trennung schon angemerkt, dass er diese Entscheidung bereute. Er gab sogar selbst zu, mich immer noch zu lieben, aber er meinte, er sei sehr unglücklich in der Beziehung. Alles in allem war das aber eine Überreaktion von ihm gewesen, weil wir uns einfach in einer Phase befanden, in der wir uns des Öfteren gestritten hatten. Deswegen würde ich aber nie auf die Idee kommen, den anderen zu verlassen. Jedenfalls fiel der obligatorische Satz "lass uns Freunde bleiben" und so wurden wir Freunde mit Extras. Nach etwas über einem Monat kam er schlussendlich wieder angekrochen, entschuldigte sich für seine Überreaktion und bat um eine zweite Chance.

Dieses Wochenende ist die Trennung fast nach dem selben Schema abgelaufen. Dieses Mal war die Begründung, dass die Beziehung ihn kaputt mache, auch wenn er mich immer noch liebe. Irgendwie haben wir es geschafft, noch am selben Abend wieder mit einander zu schlafen, sodass es ganz nach einer Freundschaft mit Extras aussieht. Es scheint alles wie bei der letzten Trennung zu laufen, weshalb ich inständig hoffe, dass er noch zu mir zurückkommt.

Allerdings ist mir aufgefallen, das vorübergehende Trennungen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gar nicht so unüblich sind. Wenn ich so darüber nachdenke, waren schon acht Pärchen, die ich kenne, mindestens ein Mal eine Weile getrennt. Diese Trennungen dauerten mal nur zwei Tage, aber auch mal einige Monate. Vielleicht muss man manchmal eine Weile getrennt sein, um zu merken, wie sehr man den anderen liebt und vermisst.

Ich selber habe so eine Krise zum Glück noch nicht mitgemacht, aber ich habe meine beste Freundin durch so eine Krise begleitet. Sie waren ein Herz und eine Seele bis zu dem Tag an dem die Trennung kam. Unerwartet für beide, aber er hat einfach beschlossen das sie einfach nicht zusammen passen. Diese Trennung dauerte einige Monate und niemand dachte hier an ein Happy End.

Doch irgendwann trafen sie sich zu einer Aussprache und irgendwie haben beide festgestellt dass sie doch irgendwie zusammen gehören. Und sie wollten es noch einmal miteinander versuchen. Das Ergebnis? Sie haben eine süße Tochter, haben geheiratet und jetzt ist noch ein Baby unterwegs. Sie sind das glücklichste Paar auf der Welt. Sicher gibt es hin und wieder noch Streit aber der gehört zu einer gesunden Beziehung einfach dazu.

Mittlerweile ist es relativ normal geworden das Menschen nach einer Trennung wieder zueinander gefunden haben. Ich vertrete auch nicht grundsätzlich die Meinung, dass es beim zweiten Anlauf zwangsläufig in die Hose gehen muss. Heutzutage geraten Trennungen von Paaren oftmals durch einen plötzlichen emotionalen Ausbruch ins Aus, die nach der Abklingphase wieder zu sich kommen und die Beziehung weiter führen.

In deinem Fall konnte ich deine Aufregung zwar nachvollziehen, gerade wenn es darum geht ein Lebewesen in die gemeinsame Beziehung zu bringen, zumal es nicht der Wunsch von beiden Partnern war aber auch ich würde das eher als als ein unvernünftiges Verhalten bewerten, welches noch einer Menge Klärung bedarf. Die Trennung wurde ja nicht aus Mangel an Gefühlen oder länger bestehende oder schwerwiegende Probleme in der Beziehung ausgesprochen. Es könnte aber auch sein, dass im Vorfeld schon einiges im Argen lag und der Hund nur das berühmte I-Tüpfelchen war. Manchmal sind einem die vorhergehenden Probleme gar nicht so bewusst und begründen die Trennung dann eben auf andere Situationen, wie z.B mit dem Hund. Ob das in eurem Fall sowas sein könnte weis ich natürlich nicht.

Ich hatte mich auch von meiner letzten Freundin getrennt, wir hatten eine Fernbeziehung und uns, bevor ich die Trennung aussprach, ca. zwei bis drei Monate nicht gesehen. Nach acht Monaten meldete sie sich wieder bei mir und warb sehr intensiv um eine neue Chance. Ich musste zwar einige Zeit nachdenken und auch im Vorfeld viele Gespräche mit ihr führen aber letztendlich willigte ich auf einen Neuanfang ein. In diesem Fall hielt es nur noch weitere drei Monate, bis ich mich abermals von ihr trennte. Allerdings muss ich dazu sagen, dass sie sehr viel gelogen hatte und teilweise emotional auch zweigleisig gefahren ist. Daher war sie mir auch einiges an Erklärung schuldig. Wenn wir nur ein paar Wochen getrennt gewesen wären und sie um eine weitere Chance gebeten hätte wäre ich nicht drauf eingegangen, da jemand der so zwanghaft gelogen hat wie sie, das nicht ohne Hilfe binnen weniger Wochen auf die Reihe bekommen hätte.

Allerdings haben wir uns fast ein Jahr nicht gesehen und sie fing während dieser Zeit eine Therapie an, daher dachte ich daran, dass es eine Chance geben könnte. Als es sich anfing nach drei Monaten zu wiederholen zog ich aber direkt die Reißleine. Ein Mensch der in der Beziehung lügt ist für mich grundsätzlich keine Basis mehr auch nicht in einer Freundschaft.

Ich denke es kommt immer darauf an, welche Trennungsgründe vorhanden sind/waren. Manchmal passt es eigentlich ganz gut aber die Umstände zwingen einen Entscheidungen treffen zu müssen oder aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine feste Beziehung gewesen. Manchmal, nach einiger Zeit, treffen die Paare wieder aufeinander, konnten ihre Sachen regeln und sind nun viel offener sich auf die Beziehung einzulassen.

Auch gibt es vielleicht Paare die sich getrennt haben, weil die Frau vielleicht Schwanger war, das Kind verloren hatte aber erstmal eine Zeit brauch um sich damit auseinanderzusetzen und umzugehen. Oftmals geht sowas nur alleine ohne das Gefühl sich verpflichtend dem Partner gegenüber verhalten zu müssen.

Daher, denke ich, dass grundsätzlich nichts dagegen spricht einen Neuanfang zu wagen und in eurem Fall, sollte es "nur" die Sache mit dem Hund sein, gibt es Grund zur Hoffnung.

Eine Verwandte von mir hat sich bereits dreimal von ihrem Partner getrennt. Die beiden sind verheiratet aber bereits vor einigen Jahren kam es zu einem Seitensprung des Mannes, meine Verwandte hat davon erfahren und sich von ihm getrennt. Kurz danach ist sie aber wieder zu ihm zurückgekommen, anscheinend konnte sie nicht ohne ihn. Viele Frauen können ja bereits einen solchen Seitensprung ihres Ehepartners nicht verkraften und bleiben dann dauerhaft getrennt.

Vor zwei Jahren war dann auf einmal wieder Schluss. Der Mann meiner Verwandten war den ganzen Tag nur draußen auf dem Feld, er selbst war kein Bauer, sondern seine Eltern, aber da diese schon sehr alt waren musste er zum Beispiel immer das Getreide holen. Meine Verwandte fühlte sich damals sehr alleinegelassen, ihr Mann ging morgens auf die Arbeit, kam am Nachmittag und dann ging es raus aufs Feld bis in den späten Abend. Sie sehnte sich nach gemeinsamen Unternehmungen, was man sicher verstehen kann. So trennte sie sich dann erneut von ihrem Ehemann, kam jedoch wenig später wieder einmal zurück.

Dieses Jahr kam es dann wieder zu einem heftigen Streit. Ihr Mann hatte sich nur kurz nach dem letzten Wiederkehren seiner Frau bemüht, verreiste mit ihr, verbrachte jede Menge Zeit mit ihr und nach ein paar Monaten war sie wieder Nebensache und die Arbeiten auf dem Feld standen im Vordergrund. Also ging meine Verwandte wieder einmal auf Abstand, sie mietete sich ein Zimmer in der Stadt, wo sie arbeitete. An ihrem Geburtstag stand dann ihr Ex vor der Tür mit einem Blumenstrauß und lud sie nach hause ein zu Kaffee & Kuchen. Anscheinend konnte sie seinem Charme wieder einmal nicht widerstehen und ging mit ihm. Man dachte schon, nun hätte sie es endlich begriffen, dass er nur mit ihr spielt und sie wäre über den Berg, aber nein sie ging wieder zurück. Aber im Grunde genommen ist es ja ihr Leben.

Ich finde es schon okay, wenn man sich nach der ersten Trennung noch einmal zusammenhockt, darüber spricht und sich ändern möchte. Aber wenn es der Mann bzw. die Frau nach dem dritten Mal immer noch nicht kapiert und sich geändert hat, dann ist sie oder er anscheinend blind vor Liebe. Vielleicht geht es vielen auch um die Kinder, die ja unter der Trennung ihrer Eltern immer ganz schön zu beißen haben. Jedoch sind die Kinder meiner Verwandten schon 23 und 20, also wäre es in dem Alter kein wirkliches Problem mehr gewesen.