Abnehmen durch Hormontherapie - Schädlich? Erfahrungen? ..

vom 02.06.2011, 21:30 Uhr

Heute habe ich im Fernsehen bei der Sendung "Taff" auf Pro-Sieben etwas über eine neue "Wunder-Diät" gesehen. In dieser Sendung wurden zwei Frauen gezeigt, die laut eigener Meinung etwas zu viel auf den Rippen hatten. Die Frauen hatten schon viele Diäten durch, konnten damit aber keine zufriedenstellenden Resultate erzielen. Also haben die beiden sich dazu entschlossen, unter ärztlicher Aufsicht eine Hormontherapie zu machen, mit der sie abnehmen.

Im Verlaufe dieser Hormontherapie wird täglich eine gewisse Dosis von Hormonen verabreicht (gespritzt). Die Spritzen dafür mussten die Frauen sich außerdem fünf Wochen lang selbst in den Bauch verabreichen. In den Hormonen (Ich habe leider vergessen, wie diese heißen), stecken die gleichen Substanzen, wie auch in einem Schwangerschaftshormon, welches dafür verantwortlich ist, dass der Bauch nach der Schwangerschaft wieder die gleiche Form annimmt, wie vorher. Außerdem sollte dieses Hormon den Heißhunger unterdrücken. Eine solche Therapie (fünfwöchige Laufzeit) kostet 2500Euro. Am Ende der fünf Wochen hatte die eine Frau fast 8 Kilogramm abgenommen, die andere sogar 10 Kilogramm. Einen sichtbaren Unterschied habe ich aber nicht gesehen.

Über irgendwelche medizinischen Bedenken wurde jedoch, soweit ich mich erinnern kann, nichts gesagt. Sind solche Hormontherapien schädlich für den Körper? Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen "Hormon-Diäten"? Und was mich noch interessiert: Ist es euch 2500 Euro wert, wenn ihr dafür in 5 Wochen 8-10 Kilogramm abnehmt?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir wäre es das auf jeden Fall wert. Der Nachteil an der Sache ist aber auf jeden Fall, dass es sicherlich einen Jojo-Effekt gibt. Schließlich muss man danach seine Ernährung trotzdem komplett umstellen, weil man die Kilos sonst sehr schnell wieder auf den Rippen hat.

Aber ich denke, dass so eine Therapie trotzdem etwas schädlich ist. Alle Medikamente die dem Körper irgendwas zuführen oder etwas im Körper unterdrücken sind schädlich. Diese Hormone produziert der Körper ja eigentlich nur dann, wenn er sie braucht. Da das aber hier nicht der Fall ist denke ich, dass es schädlich ist, wenn man den Hormonhaushalt des Körpers durcheinander bringt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Naja, ich pflege bei Diäten immer wieder den folgenden Satz zu sagen: Die beste Diät ist eine energiereduzierte, ausgewogene Ernährung, gepaart mit regelmäßiger sportlichen Aktivität :) Ich bin daher generell skeptisch gegenüber jeglicher Diätform, weil die meisten einfach nur vortäuschen, man habe abgenommen, aber man nach 2-3 Wochen wieder die alten Pfunde am Bauch oder sonst wo hängen hat.

Was die angesprochene Hormontherapie angeht: Hormone dienen der endogenen Regulation bestimmter Vorgänge im Körper und sollten, sofern keine die Lebensqualität beeinträchtigenden, gesundheitlichen Probleme vorliegen, keinesfalls exogen zugeführt werden! Der Körper ist praktisch eine unfassbar komplexe Maschinerie, die auf sich allein gestellt sehr gut arbeiten kann (ausgenommen sind genetisch bedingte Erkrankungen). Nimmt man allerdings zusätzliche Hormone zu sich, die der Körper nicht braucht, dreht man an einer von vielen Schrauben. Um dieses Ungleichgewicht zu kompensieren, werden irgendwo anders Prozesse umstrukturiert und das ganze Gleichgewicht (Hormonhaushalt) bricht auseinander. Je nach Hormon kann es Jahre dauern, bis sich der Körper davon erholt hat. Ich weiss jetzt nicht genau, um welches Hormon es sich dabei handelt, aber ich glaube nicht, dass solch ein Einsatz immer komplikationslos verläuft.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Entschuldige, aber sich von aussen künstliche Hormone zuzuführen, obwohl der Körper diese selbst ausreichend und in den richtigen Mengen produziert, halte ich für einen unnötigen Eingriff in den Körper des Menschens. Es gibt Krankheiten, bei denen Hormone von aussen zugegeben werden müssen, beispielsweise bei einer Schilddrüsenerkrankung, aber das dient dann eben zur Regulierung des Hormonhaushalts und nicht zur Abnahme oder zur Zunahme. Daher bin ich skeptisch und ja, ich finde es schon krank, den Hormonhaushalt wegen einer Abnahme durcheinander zu bringen.

Nun könnte man damit argumentieren, dass die Anti-Baby-Pille nicht viel anders wirkt und ebenfalls in den Hormonhaushalt eingreift. Das ist richtig, dennoch wird die Pille nicht an jedem gegeben und kann dazu noch als ein Medikament und nicht nur als Verhütungsmittel eingesetzt werden. Dazu kommt, dass die Pille in der Regel niedrig dosiert ist.

Wenn man nun seine Ernährung umstellt oder diese anpasst als auch sich mehr Bewegung verschafft, so ist es meiner Meinung nach auch möglich, in den ersten 6 Wochen durchaus etwas an Gewicht zu verlieren, wenn nun nicht auch gleich 8 bis 10 Kilo, aber es ist möglich. Wenn man seinen Stil dann so fortsetzt, ist es auch leichter, dieses Gewicht zu halten. Mich würde interessieren, ob diese Abnehm-Hormontherapie einen Jojo-Effekt erzeugt. Die Langzeitwirkung ist bei so etwas nicht irrelevant, genauso wenig, ob der Hormonhaushalt nach Absetzen der Therapie auch wieder problemlos seine Aufgaben übernimmt. Jemand, dessen Hormone einwandfrei arbeiten, wird sich darüber wohl keine oder weniger Gedanken machen als jemand, der auf Hormone von aussen angewiesen ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also bei Nennung der drei Stichwörter: "Taff", "Pro-Sieben" und "Wunder Diät" muss es doch bei jedem klingeln. Das sind typische Werbebeiträge der privaten TV-Sender, denen man das Mäntelchen des journalistischen Beitrags anzieht. Wenn du z. B. bei RTL die Abendnachrichten schaust, wirst du immer etwas in dieser Art finden. Ich würde es abhaken unter: 'Erstunken und erlogen", direkt aus der Schlangengiftverkäuferbranche. Früher waren das Wanderverkäufer, Fahrensleute, heute macht man das per TV.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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