Trotz Verbot heimlich zur Disco

Sicherlich hat das jeder schonmal miterlebt. Man darf nicht zur Disco oder auf Parties, weil die Eltern es verbieten. Bei mir war es so schlimm, dass ich wirklich erst mit 18 offiziell in die Disco durfte und selbst da haben sie auch noch herumgemosert, dass ich erst morgens nach Hause kam. Die Zeit vorher bin ich immer heimlich abgehauen.

Mein Zimmer war oben und immer wenn meine Eltern schlafen gegangen sind, was meistens vor 22:00 Uhr war, habe ich so lange unten gesessen und weiter TV geschaut, bis ich dachte, sie schlafen und bin dann durchs Kellerfenster abgehauen. Meine Klamotten für die Disco hatte ich dann schon am Nachmittag in einer Plastiktüte hinterm Schuppen versteckt. Dann habe ich mich schnell umgezogen und bin über den Hof abgehauen. Und ich habe mitgezählt, es ist genau sechs Male gut gegangen, beim siebenten Mal war plötzlich das Kellerfenster zu.
Wie ist das bei Euch, habt Ihr solche Sachen auch schonmal gemacht?

Da ich auf dem Land gewohnt habe, war es nicht so einfach zur Disco zu kommen. Auch weil meine Eltern bis spät in die Nacht gearbeitet haben. Mein Zimmer jedoch war in der ersten Etage und dort gab es an sich auch keine Fluchtmöglichkeit. Ich habe mich nur aus dem Haus gestohlen, als bei uns die Fassade erneuert wurde und ein Gerüst um das Haus aufgebaut war. So konnte ich problemlos aus dem Fenster krabbeln, um das Haus wandern und unauffällig verschwinden. Zum Glück durfte ich nachts mein Zimmer abschließen, weil wenn meine Mutter einmal das Fenster wieder verschlossen hätte, dann hätte ich ein Problem bekommen.

Das habe ich auch mehrmals gemacht, allerdings nicht aus dem Grund der Disco sondern eines Jungen . Mein Problem war auch eines Tages das das Fenster zu war. Ich hatte ewig lange überlegt ob ich nun klingle oder nicht, als ich dann dazu bereit war, hatte mein Vater aber so tief geschlafen das er das klingeln nicht gehört hatte. Das Ende davon war, das ich die ganze Nacht draußen sass und den nächsten Tag Schule hatte.

Ich hatte auch einmal Hausarrest in der Zeit, in der bei uns Stadtfest ist. Natürlich muss man sich ja auch einem solchen Fest blicken lassen. Wir haben im Garten eine Hütte, die direkt am Wald liegt und man von unserem Haus aufgrund der Bäume nicht sieht.

Ich habe zu meiner Mutter gesagt, dass ich etwas in unsere Hütte gehe. Das war für sie in Ordnung. Von dort aus bin ich dann, durch den Wald, einen 2 Kilometer langen Umweg zu unserem Stadtfest gelaufen. Ich war dann angeblich fünf Stunden in unserer Hütte. Gott sei dank hat sie es damals nicht bemerkt.

Ich denke, solche Aktionen hat doch wohl jeder Jugendliche irgendwann mal in seiner "Trotzphase" oder auch später gemacht. Meine Eltern waren bei solchen Sachen wie Discothekenbesuche, Übernachtungen und spät bis Abends auf die Straße immer sehr vorsichtig und gönnten mir in dieser Hinsicht auch nicht viel. Für sie war es besonders Nachts immer sehr gefährlich draußen, da sie in den Medien immer wieder davon lasen, dass Nachts Jugendliche überfallen worden sind, etc.

Gestört haben mich diese Verbote aber eigentlich nicht, zumal ich ja wusste, dass es Nachts draußen nicht so "wild" ist, wie es meine Eltern immer annahmen. Wir haben damals in einem recht großen Haus gewohnt und meine Eltern hatten ihr Schlafzimmer aber leider direkt neben der Haustür, weshalb ich es für sehr riskant hielt, mich in der Nacht durch die Tür aus dem Haus zu schleichen. Mein Zimmer befand sich jedoch eine Etage weiter oben, am anderen Ende des Hauses, also so, dass das Schlafzimmer meiner Eltern die größtmögliche Entfernung zu meinem Zimmer hatte.

Mein Zimmerfenster war von der Straßenseite abgewandt, direkt in den Garten. An der Wand wuchsen damals Weinranken oder eine ähnliche Kletterpflanze. Gestützt wurden diese Weinranken mit einer Art Holzgerüst, an dem sich die Weinranke entlang schlängelte. Das ganze war recht stabil und ich bin dann sehr häufig Nachts einfach aus dem Fenster geklettert und in den frühen Morgenstunden wieder rein. Das ging sehr oft gut und niemand hätte etwas gemerkt, wenn ich nicht einen Fehler begangen hätte.

Auf einer Geburtstagsparty an einem nahe gelegenen See habe ich es etwas mit dem Alkohol übertrieben und ich war ziemlich stark angetrunken, als ich mich auf dem Weg nach Hause machte. Fazit des Abends: Ich habe es zwar irgendwie geschafft, im Suff wieder ins Fenster zu klettern, jedoch habe ich zuvor mehrmals in den Garten erbrochen. Leider führte so eine "Spur" direkt bis zu meinem Zimmerfenster. Meine Eltern kamen am nächsten Morgen ziemlich erbost in mein Zimmer und da ich total verkatert war konnte ich meine "Flucht" in der Nacht davor auch nicht mehr leugnen - Dann gab es 3 Wochen Hausarrest.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich so etwas nie "nötig" hatte. Meine Eltern waren immer relativ locker, was das weggehen anging und wenn ich weg gehen wollte, dann bin ich das auch. Ich musste nur immer Bescheid sagen wohin und wenn es zu spät wurde, haben sie mich dann sogar abgeholt, damit sie sich keine Sorgen machen mussten. Als ich noch jünger war, gab es nur mal einige Wochen Hausarrest aber da war ich noch zu klein, um wirklich solche Methoden anzuwenden und wäre dementsprechend niemals auf die Idee gekommen mich einfach aus dem Staub zu machen.

Bei einer Freundin habe ich allerdings lustige Dinge erlebt. Sie hat sich mal richtig wie im Film mit ihrem Bettlaken aus dem ersten Stock geschwungen, was dann witziger weise auch gerissen ist. Sonderlich tief ist sie aber nicht gefallen, daher war das nicht schlimm und wir haben schnell darüber gelacht. Sie musste nur immer abends aus dem Haus schleichen, da ihr Vater morgens schon arbeiten war und sie dann einfach mit dem Schlüssel reingehen konnte. Daher konnte sie dann ihre sinnlosen Schandtaten der Nacht beseitigen.

Ich war noch nie der Mensch, der an billiger Discomusik und Saufgelagen Spaß hatte, deswegen nein, mir ist sowas noch nie passiert. Aber selbst wenn ich es gewollt hätte. hätten meine Eltern mir das nicht verboten und ich hätte mich sicherlich nicht aus dem Kellerfenster schleichen müssen, zumal wir im Übrigen auch einen Hinterausgang haben. Ich durfte auch in recht jungen Jahren schon ausbleiben, solange ich wollte, sofern ich dann auch im Laufe des Abends irgendwann mal anrief um Bescheid zu sagen, dass ich bei meinem Freund übernachtete oder noch anderweitig unterwegs war und nicht irgendwo tot im Graben lag.

Ich schätze ich habe diese Freiheit von Seiten meiner Eltern aber eben auch einfach deswegen bekommen, weil sie mich gut kennen und wissen, dass ich an Partys und Co. keinen Spaß habe und das ich aus gesundheitlichen Gründen als Teenager keinen Alkohol trinken durfte und auch nicht das Bedürfnis danach hatte. Aber Eltern die wild feiernde Teenies im Haus haben die dann morgens mit Kater zum Frühstück auftauchen oder erst besoffen nach Hause torkeln, da kann ich es natürlich schon erstehen, dass diese es ihren Sprösslingen zu verbieten versuchen.

Deine Geschichte ist wirklich lustig. Ich glaube, dass ich nicht mal den Mut hätte so was zu machen. Ich hätte einfach viel zu viel Angst davor, dass ich erwischt werde. Das war bei dir ja letztendlich auch der Fall. Des weiteren gehen meine Eltern auch immer sehr spät schlafen und haben beide einen sehr leichten Schlaf. Da hätte es dann einfach nicht geklappt.

Ich selbst habe es dann immer so gemacht, dass ich meinen Eltern gesagt habe, dass ich bei einer Freundin schlafe und dass ich mir mit der dann einen schönen Abend mache. Das habe ich dann auch getan, aber wir sind dann trotzdem noch zu einer Disco oder zu einer Party am Hafen gegangen. Die Eltern dieser Freundin haben nämlich dicht gehalten und meine Eltern machen, ein Glück, keine Kontrollanrufe mehr.

Also ehrlich gesagt ist mir das noch nie passiert (ich bin auch nicht so ein Discotyp, ich höre lieber richtige Musik) und ich finde das ein wenig befremdlich. Bei uns hätte das auch sicherlich deswegen nicht funktioniert, da unser Haus sehr hellhörig und meine Mutter einen sehr leichten Schlaf (und Schlafstörungen) hatte, sie hätte das also garantiert mitbekommen. Meine Eltern hätten mir so etwas aber auch niemals verboten, sondern höchstens mit mir besprochen, wie lange ich weg bleibe und wer noch so mitkommt und wie ich nach Hause komme, aber von Vornherein verboten wurde mir eigentlich nie etwas. Da müssen die Eltern ihrem Kind aber schon sehr misstrauen, wenn sie gleich alles verbieten.

Ich frage mich immer, warum man es nötig hat, sich erst Hausarrest oder ein Ausgehverbot auferlegen zu lassen, um dann doch heimlich das Haus zu verlassen. Auch ich gehöre zu den Nicht-Disco-Gängern und habe auch sonst keine ausserhäuslichen Aktivitäten gehabt, von denen meine Eltern nichts wissen durften. Davon abgesehen hätte ich gar nicht aus dem Fenster klettern können, weil es im dritten Stock eines Einfamilienhauses lag.

Wenn meine Eltern etwas verboten hätten und ich wäre dennoch zu einer Veranstaltung gegangen, hätte ich die Veranstaltung gar nicht richtig geniessen können. Dafür habe ich dann doch zu sehr Respekt vor meinen Eltern gehabt. Ich hatte relativ früh einen eigenen Haustürschlüssel, ausserdem gab es einen weiteren Zugang, der ab einer gewissen Uhrzeit von meinem Opa verschlossen wurde. Bei einer Gefahr, nicht das Haus wieder betreten zu können, gab es eine Absprache, dass er dann diesen Schlüssel an einem bestimmten Ort legt. Allerdings wurde das nicht heimlich getan, sondern man hat schon Bescheid gegeben, dass man dort und dort hingeht.