Trotz Verbot heimlich zur Disco

vom 02.06.2011, 16:38 Uhr

Ich war schon immer der Typ Mensch, der Konflikte offen austrägt. Daher wäre ich nach einem Verbot definitiv nie heimlich verschwunden. Klar waren meine Eltern auch nicht immer mit allen meinen Unternehmungen einverstanden, das ist wohl auch normal - man will sich als Jugendlicher ja abgrenzen, allerdings habe ich dann immer offen den Widerstand geprobt.

Ich erinnere mich an genau zwei Male als meine Eltern mich nicht zu Veranstaltungen gehen lassen wollten, aus völlig irrationalen Gründen. Da habe ich dann so lange diskutiert, bis sie mich dann doch gehen ließen, wenn auch völlig ungern. Nach dem zweiten Mal haben wir dann für eine Lösung gefunden, die für alle tragbar war. Wäre es umgekehrt gewesen und meine Eltern hätten mir akzeptable Gründe geliefert, dann wäre ich sicher auch nicht verbotenerweise gegangen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Eltern waren was sowas angeht Gott sei Dank immer sehr locker drauf. Sie haben mir zu 100% vertraut und wussten, dass ich gut auf mich selbst aufpassen konnte und dass meine Freunde auch sehr zuverlässige und gewissenhafte Menschen waren. Von daher musste ich mich niemals raus schleichen, da ich auch nie Hausarrest hatte.

Mein großer Bruder hat mir aber schon 2-3 Mal verboten irgendeine Disco oder Bar zu besuchen. Dies hatte aber sehr plausible Gründe, wie zum Beispiel, dass die Discos in gefährlichen Gegenden liegen oder die Discos für Drogen bekannt sind. Diese Gründe habe ich verstanden und mich von solchen Discos und Bars ferngehalten.

Benutzeravatar

» Puffi » Beiträge: 403 » Talkpoints: 6,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Solche Geschichten sind eigentlich immer nur bedingt komisch. Denn es mag schon verständlich sein (evtl. sogar übertrieben), wenn Jugendliche das Ausgehverbot als ungerechtfertigte Einschränkung verstehen. Es ist auch verständlich, dass man gegen solche Verbote aufbegehrt. Und das hat alles seine Berechtigung. Aber wenn das Verbot steht ist das Herausschleichen sicher der schlechteste Weg, damit umzugehen. Man muss sich einfach die Situation vorstellen, in der die Eltern wenige Minuten nach der erfolgreichen Flucht das Verschwinden bemerken und wie die Stunden bis zum Wiederkommen für die Eltern vergehen! Da ist von einem großen herumtelefonieren bei allen Freunden und Bekannten bis hin zu einem großen Polizeieinsatz alles denkbar. Wie unmenschlich gegenüber den eigenen Eltern kann man sein, wenn man in Kauf nimmt, dass diese Todesängste um ihr Kind (u.U. sogar einziges Kind) haben.

Besser wäre hier eine einvernehmliche Lösung gewesen. Auch das ist ein Schritt in Richtung Eigenständigkeit und Verantwortungsübernahme: man regelt mit den Eltern das Ausgehen. Es werden feste Zeiten und klare Regeln aufgestellt und diese werden unter allen Umständen eingehalten, um sich eben das Vertrauen der Eltern zu erarbeiten. Das ist sicher ein besserer Weg, als die unbemerkte Flucht - mit all den negativen Konsequenzen inkl. natürlich dem extremen Vertrauensbruch der damit einhergeht!

Das dann eines Tages das Kellerfenster zu war, ist allerdings auch keine wirkliche Lösung. Aber vielleicht wussten sich die Eltern auch nicht weiter zu helfen. Hier wäre es ihre Aufgabe gewesen, sich dem Problem zu stellen und Dich konkret anzusprechen. Wobei ich mir das aktuell so vorstelle, dass das Kellerfenster abschließbar und der zugehörige Schlüssel nicht greifbar war.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich selbst war in meiner Jugend niemals heimlich in der Disco. Ehrlich gesagt hatte ich auch gar nicht das Bedürfnis danach, da ich mich als Teenager eher für Bücher interessierte. Ich war eher ein ruhiger Typ und mir machte es Spaß, zu Hause zu bleiben und es mir mit einem guten Buch gemütlich zu machen. So ging es den meisten meiner Freunde auch und von daher habe ich mir darüber auch keine weiteren Gedanken gemacht.

Bei uns gibt es in der Nähe auch keine Discos, so dass man auf jeden Fall mit dem Zug oder mit dem Auto fahren muss, um da hin zu kommen. Außerdem kommt man da auch erst ab achtzehn Jahren rein und die Kontrollen sind so streng, dass man keine Chance hat, davor hinein zu kommen. Von daher wollte ich das natürlich auch gar nicht erst versuchen, da ich gewusst habe, dass es ohnehin umsonst wäre. Außerdem wüsste ich eben auch gar nicht, wie ich dahin gekommen wäre, da man dafür eben doch ein Auto benötigt, wenn man keine Freunde hat, die in der Nähe wohnen, welche ich damals aber auch nicht hatte. Von daher hatte sich das Thema für mich erledigt. Da meine Eltern mir ohnehin nie erlaubt hätten, in dem Alter in die Disco zu gehen, habe ich mich eben anders beschäftigt.

Soweit ich weiß, habe ich erst mit neunzehn damit angefangen, in Discos zu gehen. Das haben meine Eltern dann natürlich auch erlaubt, da ich eben auch volljährig war. Da ich die ganzen Jahre zuvor auch nie so richtig ausgegangen bin, war das auch nie ein Problem und seit da an gehe ich auch öfters auf Partys oder in Discos.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meine Eltern haben mir die Disco eigentlich nie wirklich verboten, trotzdem habe ich dann bei einer Freundin übernachtet und dann sind wir heimlich in die Disco gegangen. Bestimmt wussten meine Eltern, dass wir zusammen in die Disco gehen, denn die Eltern waren ja auch einmal jung gewesen und kennen dieses Verhalten bestimmt. Später habe ich meiner Mutter dann auch erzählt, dass wir zusammen feiern gehen, was sie auch überhaupt gar nicht schlimm fanden, von daher war es nicht ganz heimlich, so würde ich es eher bezeichnen. :lol:

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe zwar in meiner Jugend auch ab und an ein Verbot ausgesprochen bekommen für die Disco am nächsten Wochenende. Allerdings hätte ich nie die Chance gehabt heimlich zu verschwinden. Ich hätte dazu durch das Wohnzimmer gemusst und auch am Schlafzimmer meiner Eltern vorbei, wenn ich nach Hause gekommen wäre.

Allerdings haben zu meiner Zeit Discos auch schon um 20 Uhr begonnen. Da liegen Eltern für gewöhnlich noch nicht im Bett und 23 Uhr war eben auf dem Saal schon Feierabend. Ich habe aber solche Verbote immer erst mal einfach hingenommen. Eine Stunde bevor ich dann eigentlich gehen wollte, habe ich dann angefangen zu diskutieren.

Meist hat mein Vater kurz danach genervt seine Zustimmung gegeben. Immerhin hatte man damals selbst als Jugendlicher noch keinen eigenen Fernseher im Zimmer. Und mein Vater wollte vermeiden, dass ich dann beim Fernsehabend nur am meckern bin, weil ich nicht ausgehen durfte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Direkt eine Diskothek gab es in unseren Dörfern nicht, dafür aber tolle Feste, bei denen abends immer DJ´s für Party sorgten. Als Kinder und Jugendliche durften wir abends aber nicht zu solchen Festen, die die ganze Nacht andauerten. Da wir im Sommer aber immer im Garten zelteten, haben meine Freundin und ich uns damals immer davon geschlichen.

Klamotten haben wir einfach mit ins Zelt genommen, auch Schminke und Plateau-Schuhe. Abends haben wir uns dann umgezogen und uns gegenseitig geschminkt. Sobald im Haus alle schliefen, sind wir los gelaufen. Oft hatten wir mal in der Nacht drei bis fünf Kilometer Weg vor uns, auch durch die Wälder, aber Angst hatten wir keine, solange wir zu zweit waren. Nur einmal musste ich nachts allein durch den Wald zurück, als meine Freundin mit einem Typen weg war und nicht zurück kam. Sie tauchte dann erst am frühen Morgen wieder im Zelt auf. Damals war ich richtig sauer auf sie und hatte horrende Ängste durchgemacht.

Aufgeflogen waren unsere heimlichen Ausflüge nie. Was mich immer nur nervte war, dass wir bei den Festen nicht eine Mark Geld dabei hatten. Hätten nicht irgendwelche Männer für uns bezahlt, hätten wir weder etwas essen noch Karussell fahren können. Uns am Eintritt vorbei zu schmuggeln, war noch ein Kinderspiel. In unseren Dörfern wussten wir aber auch, wie wir aufs Festgelände kamen, ohne am Einlass vorbei zu müssen.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Du scheinst ja ein kleines böses Kind gewesen zu sein, aber ich denke, dass diese Sünden jeder mal begangen hat. Bei mir aber einfach Nachts zu flüchten, war nicht drin. Meine Mutter hat wirklich extrem krasse Ohren und hört wirklich, wenn eine Stecknadel nachts auf den Boden fällt. Von daher war es für mich nie möglich, einfach nachts abzuhauen, sondern ich musste meine Eltern mehr oder weniger anlügen. Ich habe zum Beispiel Ausreden gebracht wie, dass ich bei einem Freund übernachte, wobei ich dies nicht tat, sondern wir gemeinsam versucht haben in die Discothek zu gehen und ich muss sagen, dass es mit dem Alter immer schlimmer wurde, in eine Discothek zu kommen.

Ich erinnere mich daran, dass ich 15 Jahre alt war und mir so gewünscht habe, in eine Discothek zu gehen. Leider, waren diese zu der Zeit erst ab 16 Jahre, sodass ich keine Chancen hatte. Wir haben es manchmal versucht, aber immer eine Abfuhr erhalten. Später hat man sogar Menschen gesucht, die auf dem Personalausweis halbwegs gleich aussehen, aber mir war dies wirklich nie möglich. So blieb mir eigentlich nichts übrig, als zu warten bis ich 16 bin. Dann war ein Bekannter von mir Türsteher, sodass ich einmal mit 15 Jahren in die Discothek kam. Meine Mutter hat dies aber am Ende heraus gefunden und hat mir Stubenarrest gegeben, weil das ja zu großen Schwierigkeiten führen konnte.

Dann war ich endlich 16 und es gab die Änderung, dass man mit 16 Jahren nur bis 00:00 Uhr in der Discothek bleiben durfte. Die Discotheken haben da auch verstärkt darauf geachtet. Unter 18 Jährige hatten meist eine andere Farbe des Bändchen, oder es wurde auf der Verzehrkarte notiert. Hat man dann nach 0 Uhr ausgecheckt, hatte man direkt Probleme mit der Polizei. Aber es gab die Lücke, dass man einen 18 Jährigen beauftragen konnte, dass er "die Erziehungsaufsicht" übernimmt. Dann war es auch möglich, dass man länger als 12 Uhr drin bleiben konnte, aber unter der Bedingung, dass der Beaufsichtigte auch auf uns aufpasst. Darüber hinaus mussten Eltern zustimmen und dort ergab sich das Problem. Meine Eltern wollten nicht irgendwas unterschreiben und wollten auch nicht, dass "irgendwer" auf mich aufpasst. Dann habe ich es teilweise so gemacht, dass ich die Unterschrift gefälscht habe und mir irgendwann mal deren Personalausweis genommen habe und ihn kopiert habe. Dies kam Gott sei Dank nie heraus und ich hatte meinen Spaß.

Seit dem ich 18 bin, interessiert es meine Eltern so wieso nicht mehr. Zwar fragen sie immer nach, aber ich sage ihnen grundsätzlich nicht mehr wohin ich gehe. Ich denke, dass ich mittlerweile alt genug bin, um zu entscheiden wohin ich gehe. Manchmal will man es den Eltern auch gar nicht sagen, weil diese sich noch mehr Sorgen machen würden oder am Ende tuscheln würden. Aber auch ich habe, wie man lesen konnte, in meiner Jugend alles probiert um mit 16 (oder früher) in die Discothek zu kommen, was aber nicht immer gut ausging. Aus dem Fenster klettern war bei mir aber nie möglich.

Benutzeravatar

» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^